So gut oder erfolgreich ein Videospiel auch sein mag, es gibt immer wieder Fälle, bei denen Informationen zur Entwicklung ans Tageslicht kommen. Und oft sind diese nicht unbedingt positiv. So auch im Fall von L.A. Noire, bei welchem nun bekannt wurde, dass die Mitarbeiter von Team Bondi in der sogenannten 'Crunch-Time' (eine Phase der Entwicklung, bei der in kurzer Zeit ein vorgegebenes Ziel erreicht werden muss) über 100 Stunden in der Woche arbeiten mussten und die Überstunden nicht einmal regelmäßig, wenn überhaupt, bezahlt wurden. Als wäre das noch nicht genug, führten auch Konflikte zwischen Brendan McNamara, dem Chef von Team Bondi, sowie seinen Mitarbeitern und Rockstar Games zum endgültigen Bruch zwischen den beiden Firmen.
So soll er seine Mitarbeiter während der Entwicklung schlecht behandelt haben und auch auf die Beschwerde von rund 130 Entwicklern die nicht in den Credits genannt werden, reagierte er nicht.
Gegenüber GamesIndustry.biz sprachen nun zwei Ex-Mitarbeiter über diese Zeit und sagen, dass Rockstar Games inzwischen sogar eine Art 'Verachtung' für Team Bondi (bzw. dem Management des Studios) empfindet. "McNamara denkt dass das L.A. Noire dank seiner Vision ein Erfolg wurde, aber ich denke es war Rockstar Games die das Projekt gerettet haben. Sie haben stetig Geld in das Spiel gesteckt und das Marketing war fantastisch. Ohne Rockstar Games wäre Team Bondi schon vor Jahren untergegangen," so einer der früheren Mitarbeiter.
Anfangs fasste Rockstar Games sogar noch den Gedanken, Team Bondi zu einer Art 'Rockstar Sydney' zu machen, je länger sie jedoch mit dem Management der Firma zu tun hatten, desto mehr wurde ihnen klar, dass dies eine sehr schlechte Idee sei.
Aufgrund der nun enthüllten Arbeitsbedingungen wird die Game Developers Association diesen Fall nun untersuchen.