Wie sehr abhängig ein Unternehmen in der Videospiele-Industrie tatsächlich von der Berichtserstattung und den Testberichten von Fachmagazinen ist, lässt sich nun am Beispiel Take-Two ersehen. Der Publisher muss nun über 15 Prozent Kursverlust am Aktienmarkt hinnehmen, nachdem die L.A. Noire Verkäufe niedriger als erwartet ausfielen und Duke Nukem Forever eine ziemlich negative Resonanz erzielt hat.
Der Preis pro Aktie beläuft sich derzeit auf 10,12 Euro. Dieser Wert entspricht zwar einen Mehrwert von rund 20 Prozent aufs Jahr bezogen, dennoch sank der Kurs im Verlauf des letzten Monats erheblich.
Analysten wie Doug Creutz von Cowen & Co. bewerten so beispielsweise die Verkaufszahlen des Spiels L.A. Noire als negativ. Bislang konnten zwar hier in den Vereinigten Staaten rund 899.000 Stk. umgesetzt werden, und auch durfte Take-Twos Aktienkurs zum Verkaufsstart ein Hoch dadurch erleben, aber im Vergleich mit dem Spiel Red Dead Redemption waren diese Zahlen eher verhalten. Red Dead Redemption kam im Vorjahr im selben Zeitraum heraus und konnte während der gleichen Laufzeit über 1,5 Millionen Kopien umsetzen.
Mindestens ebenso stark wirkten sich die Berichte zum kürzlich erschienenden Spiel Duke Nukem Forever auf den Aktienkurs aus. In Testberichten erreichte dieser Titel nur einen metakritischen Wert von 49.
Doug Creutz geht derzeit davon aus, dass Take-Two nun Probleme bekommen könnte die Gewinnziele für das volle Fiskaljahr zu erreichen; zumindest seien die Chancen dafür "signifikant gesunken".