Seit ein paar Tagen ist Geohot von Sony für seinen PS3-Jailbreak verklagt worden und G4TV hat ihn interviewed (siehe Video unten).
Laut einem Zusatz zum DMCA (Digital Millenium Copyright Act) ist es in den USA erlaubt Handys zu Jailbreaken; dieser Zusatz zum DMCA legalisierte das Jailbreaken von iPhones im speziellen, so dass Apple keine rechtliche Handhabe mehr gegen das Jailbreaken an sich hatte. Wenn aber das "Jailbreaken" von Telefonen erlaubt ist, wieso sollte es nicht für eine Konsole erlaubt sein, die ein genauso geschlossenes Softwaresystem wie ein iPhone bereitstellt:
"[...] this case is a lot more about what i did and me it's about whether you really own that device that you purchased [...]"
"In diesem Prozess geht es um weit mehr als nur um das was ich gemacht habe [...], es geht darum, ob man das Gerät, das man gekauft hat, auch wirklich besitzt."
Geohots Anwälte werden sich also auf diesen Punkt stürzen und die Verteidigung in Bezug auf den modifizierten DMCA aufbauen.
Der Teufel steckt natürlich im Detail, aber gerade diese Details sind es, die über den Ausgang des Prozesses entscheiden werden.
Im Video erklärt Geohot er hätte auch darauf geachtet, dass der Jailbreak das Abspielen von Homebrew-Software erlaubt, aber keine Raubkopien ermöglicht.
Durch den Leak der Master-Keys werden aber sicherlich andere vielleicht nur halb so gute Hacker wie er einen Weg finden, diese dennoch abzuspielen. Laut Sonys Klageschrift sind bereits jetzt Raubkopien im Netz unterwegs und würden das Geschäft schädigen.
Lag der Fokus für Ottonormalanwender beim iPhone Jailbreak auf das Betreiben des Telefons bei Netzanbietern, die nicht von Apple ausgewählt wurden, so ist es wahrscheinlich, dass das Jailbreaken der PS3 bei den meisten Konsumenten, wie Sony argumentiert, nur zum Abspielen von Raubkopien genutzt wird.