Vor mehreren Monaten wurden wir zwangsläufig Zeugen, wie bei der Spieleschmiede Infinity Ward ein Umbruch stattfand. Die damaligen Leiter des Unternehmen Vince Zampella und Jason West wurden urplötzlich wegen 'Insubordination' von Activision gekündigt und gründeten kurz darauf das Studio Respawn Entertainment. Ein Rechtsstreit entbrannte und Activion hat nun neues Öl ins Feuer geschüttet, in dem auch Electronic Arts ins Ziel genommen wird.
Nach neuen gerichtlichen Dokumenten habe EA ungesetzliche Tätigkeiten auf höchster Ebene unternommen: "Electronic Arts hat sich mit zwei mittlerweile ehemaligen leitenden angestellten Activisions [Zampella und West] verschworen um Activision's Call of Duty Franchise zu stören, deren Infinity Ward Entwicklungsstudio zu behindern und empfindlichen Schaden am Unternehmen zu bereiten."
Activision verlangt 400 Millionen Dollar für aktuell geschehenen Schaden, als auch in Form von Strafzahlungen. Dies bezieht auch entgangenen Gewinn ein, Kosten die für den Neuaufbau des Studios Infinity Ward entstanden sind, sowie Schäden die durch Verzögerungen und Störungen aufkamen. Laut Activision möchte man Kompensationen erhalten, aber auch verhindern, dass EA und die ehemaligen Angestellten Zampella und West von ihrem illegalen Verhalten profitieren können.
Des Weiteren erklären die Dokumente noch, wie EA den Aufbau des Studios Respawn Entertainment finanziell unterstützt habe, im Austausch für Besitzanteile am Unternehmen, bzw. für exklusive Distributionsrechte an den daraus enstehenden Produkten.
Zu den wichtigsten Argumenten Activision könnten allerdings Beweise in Form des E-Mail Verkehrs zwischen Zampella und West sein, als diese noch unter den Fittichen des Studios standen. So sollen hier Nachrichten existieren, welche Kommentare wie "Keine Ahnung wie man im geheimen was scannt" und "Vielleicht lieber fotokopieren und per Fedex versenden" enthalten.
Im Weiteren klagt Activision noch an, dass Zampella und West versucht haben sollen Bonuszahlungen und andere Förderungen an Infinity Ward Angestellte zu blockieren. Möglicherweise soll dies der Versuch gewesen sein, diese anzuregen das Studio zu verlassen. 38 ehemalige Angestellte haben gegenüber Activision übrigens eine Klage in Höhe von 54 Millionen Dollar laufen, welche sich auf ungezahlte Boni konzentriert.
Zampella und West sollen laut Activision rund 1/3 aller Bonus Zahlungen für sich selbst eingestrichen haben. An wen die restlichen Bonuszahlungen gegangen seien ist unklar, da Zampella und West sich weigern würden dies publik zu machen.