Dass gesellschaftliche Moralaposteln immer existieren werden und das "Früher-war-alles-besser"-Fähnchen schwingen, ist wohl ein Bestandteil der menschlichen Gesellschaften und der Angst vor Veränderungen. (In unserem Fall der Konsum von Videospielen. Eine Anekdote aus vergangenen Tagen ist, dass Kelloggs mit seinen Cornflakes versuchte das unzüchtige sexuelle Verhalten Jugendlicher zu reduzieren.)
Wir haben schon oft über die Killerspieldebatte hier in Deutschland berichtet, dass gerade nach einem Amoklauf, die Verbindung zu Computer- und Videospielen nicht nur gesucht sondern auch gefunden wird (er spielte das "Killerspiel" Final Fantasy und tötete seine Lehrerin mit einem Samuraischwert, so in etwa tönte es vor ein paar Jahren aus RTL aktuell heraus) und es sehr einfach ist, eine implikative Kette zwischen dem Konsum von "Killerspielen" zum Mord an Mitmenschen zu schliessen, getreu dem Motto: Der killt im Spiel, der killt im Real-Life.
Inzwischen sind nun auch die Schweizer so weit, dass dem Schweizer Ständerat inzwischen zwei Gesetzesintiativen vorliegen, dort "die Herstellung, das Anpreisen, die Einfuhr, den Verkauf und die Weitergabe von Spielprogrammen zu verbieten, in denen grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen und menschenähnliche Wesen zum Spielerfolg beitragen"
Dass ein Verbot von solchen Titeln nichts bringt, und die "Problemkinder" sich solche Software dann über andere Wege besorgen, scheint den Machern solcher Gesetzesinitiativen vollkommen zu entgehen. Jedenfalls haben Schweizer Gruppen eine Onlinepetition gegen diese Gesetzesintiativen gestartet mit bisher mäßigem Erfolg.
Wenn ihr denkt, dass solche Verbote nichts bringen, dann sollten unsere Schweizer Leser unter euch an einer Teilnahme bei der Petition nachdenken.