Das iPad von Apple hat es in den letzten Tagen nicht leicht. Zuerst von der vereinten Presse als Messias aller möglichen Branchen herbeigesehnt, wurde es im Anschluss an die Konferenz fast unisono verstoßen oder zumindest als Enttäuschung abgetan.
Vor allem die Gaming-Möglichkeiten werden von Apple stets als eines der Hauptmerkmale des neuen Gerätes gelobt und betont. Verdient sich der ehemalige Computerkonzern doch nicht zuletzt durch die Spiele im App-Store eine goldene Nase. Und auch die etablierten Medien sind schnell bei der Hand den Untergang von Nintendo und Sony herbei zu fantasieren, da sich das iPad ja schließlich vorzüglich zum mobilen Gaming eigne.
Doch was meint der Chef des derzeit erfolgreichsten Videospielekonzerns der Welt zu Apples neuester Kreation? Satoru Iwata, CEO von Nintendo, ist jedenfalls alles andere als beeindruckt. Im Interview mit der Agentur Associated Press äußerte er sich folgendermaßen:
"Ich war nicht besonders überrascht. Es ist ein großer iPod".
Weiterhin äußerte er sich zur zukünftigen Entwicklung von Wii und DS. Zwar würden seine Teams an neuen Techniken für zukünftige Konsolen Nintendos forschen, jedoch handele es sich dabei weder um Bewegungssteuerung für den DS, noch um HD Grafik für die Wii.
"Ich stelle in Frage, ob solche Features reichen würden, um die Leute zu überzeugen, ein neues Gerät zu kaufen"
Und auch der neue Trend des 3D Gaming ist vor Iwata nicht sicher. Zwar seien 3D Filme im Kino eine willkommene Ergänzung, von der Regel aber noch weit entfernt.
"Ich bezweifle, dass die Leute zu Hause zum Spielen Brillen aufsetzen wollen", "wie wird denn das auf andere Leute wirken?"
Auch der gesundheitliche Aspekt müsse betrachtet werden, so Iwata. Schließlich verbringen die Menschen im Zweifel wesentlich mehr Zeit vor der Konsole als vor einen Film. Wie sich der durchgehende Gebrauch einer Brille dabei auswirkt sei bisher nur unzureichend erforscht.
Er muss es wissen, gab doch genau das dem Virtual Boy damals den endgültigen Todesstoß.