Seit gestern ist auf dem europäischen (nicht deutschen) und amerikanischen Playstation Store eine Demo zu Heavenly Sword verfügbar. Für alle, die keine Gelegenheit haben selbst Hand anzulegen, haben wir hier unsere Eindrücke in einem kurzen First-Look zusammengefasst. Viel Spaß!
Passend zum Bericht gibt es auch ein Video der Demo! Dieses findet ihr am Ende des Textes!
Umfang / Setting
In der Demo spielt man die bereits aus vielen Trailern bekannte Szene, in welcher Nariko über mehrere Seile auf eine Plattform zuläuft, während die Gegner ein Seil nach dem anderen kappen. Das Ganze wird in einem Quicktime-Event präsentiert: Durch wiederholtes Drücken der X-Taste sprintet Nariko über die Seile, Analogstick-Bewegungen nach links und rechts lassen sie zwischen den Seilen wechseln. Im finalen Sprung kickt man durch betätigen der Viereck-Taste einen Gegner von der Plattform, um anschließend den Kampf aufzunehmen. Habt ihr diese Szene überstanden, fällt die Plattform mit einem weiteren Quicktime-Event in eine angrenzende Arena, in welcher wieder eine Horde von Gegnern wartet. Habt ihr diese besiegt, ist die Demo auch schon vorbei.
Das Kampfsystem / Die Steuerung
Die Entwickler bewiesen Mut und rationalisierten eine Blocken- sowie eine Sprung-Taste komplett aus dem Steuerungs-Repertoir. Gewagt, dennoch ist das Kampfsystem hervorragend gelungen und offenbart schon nach kurzer Spielzeit sein enormes Potential. Nariko blockt automatisch, was wider erwarten wunderbar funktioniert und euch keinen Grund zur Sorge bereiten sollte. Auch die Sprung-Taste vermisst ihr nach kurzer Zeit nicht mehr. Angreifende Gegner erzeugen um ihre Waffen verschiedenfarbige Schimmer: blaue und orangene Angriffe können geblockt werden, rote jedoch nicht. Man muss einfach aufpassen, nicht in einem ungünstigen Moment einen eigenen Treffer landen zu wollen, da man sonst ungeschützt den Attacken der Gegner ausgesetzt ist. Am besten also einfach den Gegner kommen lassen und abwarten. Drückt man dann in der Defensive im richtigen Moment die Dreieck-Taste, werden die Angriffe mit einer spektakulären Aktion gekontert.
Neben einem normalen Angriff auf der Viereck-Taste verfügt Nariko noch über einen starken Angriff auf der Dreieck-Taste. Die Kombination dieser beiden lässt bereits nach kurzer Zeit spektakuläre Moves zu. Wirklichen Tiefgang erhält das Kampfsystem aber erst durch die Verwendung der L1 und R1-Taste. Haltet ihr L1 während der Kämpfe gedrückt, nutzt Nariko ihr Schwert als eine Art Kette und hält damit die Gegner auf Distanz. Mit gedrückter R1-Taste hingegen wird in den sogenannten Heavy-Modus umgeschaltet. Euer Schwert nimmt dann seine durchschlagendste und kräftigste Form an, mit der mächtige Schläge ausgeteilt werden, denen kaum ein Block widerstehen kann. Der Nachteil: die Ausführung der Schläge dauert hier am längsten. Es ist die Kombination der schwachen, normalen und starken Angriffe, die dem Kampfsystem eine unglaublich Tiefe verleiht. Der Wechsel gelingt dabei immer sehr fließend und funktioniert hervorragend.
Das sind jedoch noch nicht alle Fähigkeiten. Auf der X-Taste werden umherliegende Gegenstände wie Schwerter, Bänke, Kisten oder auch tote Gegner aufgenommen und auf die Angreifer geworfen. Mit dem Kreis aktiviert ihr schließlich eine Superattacke, die alle umstehenden Feinde auf einen Schlag erledigt. Der rechte Analogstick dient dem Ausweichen von gegnerischen Angriffen, wie es z.B. aus God of War bekannt ist. Die Kamera kann nicht vom Spieler gesteuert werden, sondern setzt das Geschehen automatisch ins richtige Licht. Über L2 und R2 kann man die Perspektive geringfügig nach links und rechts drehen.
Grafik / Präsentation
Heavenly Sword sieht bereits jetzt fantastisch aus. Einziger Wermutstropfen sind noch Probleme mit gelegentlichen Tearings und der Framerate, die die Geschwindigkeit das ein oder andere Mal einbrechen lassen.
Davon abgesehen ist die grafische Präsentation ein wahre Augenweide. In der anfänglichen Zwischensequenz kommen die genialen Gesichtsanimationen zur Geltung, die in dieser Qualität wohl noch in kaum einem Spiel zu sehen waren. Jede Emotion kann vom Gesicht abgelesen werden, auf den Charakteren sind Haut-Poren sowie Kratzer und kleine Wunden zu erkennen. Bereits jetzt verfügt der Titel über eine deutsche Synchro, die dank professionellen Sprechern ebenso wie die asiatisch angehauchte Hintergrundmusik einen hervorragenden Eindruck hinterlässt.
Die Umgebung ist stimmig und glänzt ebenso mit Details. Gras wiegt sich im Wind, die Texturen überzeugen und im Hintergrund sind gewaltige Wasserfälle zu erkennen. In den Arenen gehen Tische, Stühle und Fässer physikalisch korrekt zu Bruch und reagieren auf jede Berührung, egal ob durch euch selbst oder durch Feinde. Diese hätten zwar etwas mehr Details vertragen können, was im Kampfgetümmel aber nicht auffällt. Die Animationen sind dafür geschmeidig und flüssig; eine wahre Augenweide. Erledigte Gegner fallen dank Ragdoll-Engine realistisch zu Boden. Konteraktionen werden durch außergewöhnliche Kameraperspektiven spektakulär in Szene gesetzt.
Ersteinschätzung: Sehr gut
Wenn das fertige Spiel hält was die Demo verspricht, kommt hier etwas ganz Großes auf alle PS3-Besitzer zu. Das Kampfsystem geht leicht von der Hand und glänzt dennoch mit einer Tiefe, die sich durchaus mit dem griechischen Kriegsgott messen kann. Nariko ist ein starker Charakter, und auch der Rest des kreierten Universums kommt realistisch und überzeugend rüber. Die Grafik ist bereits jetzt fantastisch, hat aber noch mit Framerate-Problemen und gelegentlichen Tearings zu kämpfen. Die Animationen sind geschmeidig und spektakulär, Sound und Synchro können auch bereits überzeugen.
Wenn der Umfang der Vollversion stimmt und das Niveau der Demo gehalten werden kann, haben wir hier einen Must-Have für die PS3. Warten wir bis September um es herauszufinden, dann nämlich erscheint Heavenly Sword.
