Der chinesische Konsolenmarkt war schon immer sehr restriktiv, was die Verbreitung von Heimkonsolen angeht. So war deren Verkauf bis 2015 komplett verboten und chinesische Spieler mussten sich bis dahin mit Grauimporten behelfen. Auch wenn seitdem Heimkonsolen offiziell verkauft werden dürfen, so wird der Großteil weiterhin aus anderen Gebieten, wie Japan, Hong Kong und Taiwan, aber auch den USA und anderen Regionen, importiert.
Dies liegt größtenteils an der chinesischen Behörden, wodurch die in China verkauften Konsolen in ihren Funktionen und Inhalten beschnitten sind. Schließlich sollen chinesische Spieler nur in Berührung mit Ansichten kommen, welche im Einklang mit den Ansichten der Regierung stehen. Die meisten Spieler bevorzugen allerdings die offeneren System der Import-Konsolen, sodass sich diese trotz eines höheren Preises besser verkaufen. Hinzu kommt, dass der Launch der PlayStation 5 und Xbox Series X|S in China erst einige Monate nach dem Lauch im Rest der Welt erfolgte. Hierdurch waren Importeure in den ersten Monaten konkurrenzlos.
Insgesamt gehen Schätzungen, auf Basis von Listungen in Onlineshops und Rücksprache mit Verkäufern, davon aus, dass von der PlayStation 5 mindestens 1,5 Millionen Einheiten in chinesischen Haushalten vorhanden sind. Offizielle Zahlen Sonys von Anfang des Jahres sprechen hingegen nur von 670 Tausend verkauften PS5-Konsolen in China, sodass vermutlich zwei Drittel aller Konsolen in China importiert sind. Bei Niko Partners geht man sogar davon aus, dass 80% aller Umsätze mit Konsolensoftware und -services durch Importe erzielt werden. Dabei soll der Konsolenmarkt in China dieses Jahr mehr als 2 Milliarden Dollar Umsatz erzielen.