In einer Nachricht, die zwischen den Jahren immer wieder kolportiert wurde, hieß es, dass Sony inzwischen davon Abstand nehmen würde, einen Nachfolger des Cell-Chips (dem Herzstück der PS3) für die kommende PS4 (PlayStation 4 - wenn sie denn überhaupt so heißen wird) zu verwenden. Der Cell-Chip wurde in Zusammenarbeit mit IBM und Toshiba von Sony entwickelt und ist der Hauptprozessor der PS3. Hintergrund des Gedankengangs seien Kosteneinsparungen für die nächste Konsole: Man möchte nicht wieder - laut diesen Quellen im Internet - Milliarden für die Entwicklung in einen Nachfolger des Cells ausgeben. Untermauert wird das ganze durch IBM, die angeblich auch den Cell BE nicht mehr in ihren kommenden Blades (Serversystemen) einsetzen möchten, sondern stattdessen auf Stangenware setzen werden.
Die Zukunft des Cell-Chips scheint daher ungewiss und es ist denkbar, dass Sony wirklich einen generischen PowerPC-basierten Multikernprozessor nehmen wird, der vielleicht vier Kerne und höhere Taktraten besitzt. Die vorhandenen alternativen von Intel sind im Moment zu teuer, besitzen einen sehr unattraktiven Assembler-Opcode, und/oder produzieren zu viel Abwärme. Microsoft hatte bei der ersten XBOX mit dem Intelchip auch keinen Gefallen getan und sich die Finger verbrannt. Bei der Nachfolgekonsole, der XBOX 360, setzten sie stattdessen auf ein PowerPC Derivat, welches pikanterweise der PPU des Cell-Kerns der PS3 entspricht.
Ein weiterer, nicht unwesentlicher Punkt spricht ebenfalls dafür, dass der Cell nicht weitergenutzt wird: Eine neue Version, einfach nur mit mehr Kernen. Hieß es bisher, dass man immer mehr Kerne für immer mehr Leistung nutzen kann (so wie vor einigen Jahren immer mehr GHz für immer mehr Leistung herhalten sollten), so wird diese Entwicklung nicht zuletzt von Intel nun abgemildert: Die neuen Chips von Intel (Core i7, Core i5, Core i3) protzen nicht alle mit sechs oder gar acht Kernen, sondern manche von den neuen Chips haben derweil (wieder) lediglich zwei Kerne. Der Sweet-Spot für die Parallelisierbarkeit von Algorithmen scheint bei vier Prozessorkernen zu liegen - mehr macht anscheinend weniger Sinn, was Intel als auch Spielentwickler erkannt haben.
Um die Leistung aber dennoch zu steigern, hat Intel den neuen Prozessoren die Möglichkeit gegeben, Kerne abzuschalten und den verbleibenden Kern in einen "TurboBoost-Modus" zu versetzen, der den Kern automatisch auf eine bis zu 30% höhere Taktfrequenz setzt. Wenn man diese Entwicklungen von Intel als Anhaltspunkt sehen kann, so kann man mit einer gewissen Zuversicht sagen, dass der Hauptprozessor der PS4 weder 16 noch 32 Kerne haben wird, sondern sich irgendwo zwischen vier und acht Kernen bewegen wird.
Ob Sony aber wirklich die Cell-Architektur über Board werfen wird, ist eine gänzlich andere Frage: Schließlich wurden Milliarden in dessen Entwicklung investiert und wer sagt denn, dass nicht eine abgewandelte Version des Cells den Weg in die PS4 finden wird, wie Nintendo es beim Hauptprozessor des Gamecubes zur Wii vormachte.