Könige der Wellen - Review

Könige der Wellen

Bild hier droppen

Review
PS2
17
 
Könige der Wellen
 
Da sich am Computer entstandene Filme aufgrund des ähnlichen Mediums hervorragend für eine Spielumsetzung zu eignen scheinen war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis der kürzlich im Kino erschienene Animationsfilm "Könige der Wellen" (engl.: Surfs Up) seinen Weg in heimische Konsolen finden würde. Da solcherlei Lizenz-Versoftungen mit schöner Regelmäßigkeit aber direkt für die Mülltonne programmiert werden, sind wir mit einer gehörigen Portion Skepsis an den folgenden Test gegangen. Wer wissen möchte, ob diese berechtigt war, erfährt in den folgenden Zeilen mehr!
 
Spielmodi
 
Im Film hat Hauptdarsteller Pinguin Cody einen großen Traum: er will der beste Surfer der Welt werden. So sehr, das er dafür sogar seine Heimat Shiverpool in der Antarktis verlässt um im sonnigen Surfer-Paradies Pin Gu Eiland sein Glück zu suchen. Selbstredend übernimmt der Spieler im Karriere-Modus die Rolle von Cody (oder die einer von insgesamt 8 aus dem Film stammenden Figuren) und macht es zu seiner Aufgabe, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Da man aus dieser Thematik schlecht ein Jump´n Run basteln kann, haben sich die Entwickler entschieden, aus „Könige der Wellen“ ein Sportspiel zu machen, in dem sich alles ums Surfen und Punkte sammeln dreht. Das Spielprinzip orientiert sich dabei grob an der Tony Hawk-Reihe: es müssen an den unterschiedlichsten Schauplätzen wie der kalten Antarktis oder der sonnigen Südsee pro Surf-Durchgang verschiedene Aufgaben erfüllt werden. Meist geht es dabei darum, eine gewisse Punktzahl zu erreichen, eine bestimmten Anzahl von Toren zu durchfahren oder spezielle Gegenstände aufzusammeln. Als Belohnung für die Mühe winken neue Level, Spielfiguren, Surf-Bretter und noch vieles mehr. Für Leute die gern im Kreis ihrer Freunde zocken, bietet „Könige der Wellen“ noch einen Zwei-Spieler-Splitscreen-Modus, bei dem man sich gemeinsam auf der Welle die Tricks um die Ohren hauen kann.
 
 
Gameplay
 
Die Level bestehen im Grunde aus einer einzigen, riesigen Welle, auf welcher ihr allein oder mit mehreren Gegnern entlang reitet und auf diese Weise durch den Level getragen werdet. Da es aber zu langweilig wäre, lediglich an einer Welle Tricks zu vollführen, warten anfangs einfache, später schwerere Parcours darauf, von euch geschickt zur Erhöhung der Punktzahl genutzt zu werden. Neben den bereits erwähnten Toren bestehen diese hauptsächlich aus Grind-Rohren, über welche man auch auf höher gelegene Ebenen gelangt, um beispielsweise Punkte-Multiplikatoren oder seltene Boni einzusammeln. Dazu sorgen Sprungschanzen und diverse Hindernisse wie Eisschollen oder Bretter-Wände dafür, das es einem nicht zu langweilig wird.
 
Das Trick-System gestaltet sich recht umfangreich. Es gibt die sogenannten Grund-Tricks, Haltetricks und Profitricks. Auch das bekannte Grinden gehört zum Repertoir der Pinguine. Grundtricks sind schnell und einfach per Knopfdruck zu vollführen und benötigen keine besonders lange Flugphase, um erfolgreich durchgeführt zu werden. Anders sieht es da schon bei den Profi-Tricks aus, die länger dauern und deshalb besonders hohe Sprünge verlangen, um sicher beendet werden zu können, dafür aber auch umso mehr Punkte auf euer Konto schaufeln. Beim Haltetrick greift die Spielfigur für eine gewisse Zeit ans Surfbrett, mit dem rechten Analogstick lässt sich die Spielfigur im sogenannten Freesyle-Modus beliebig um die eigene Achse drehen. Besonders hohe Sprünge erreicht man zum einen durch geschicktes Nutzen des Schwungs aus kleineren, vorhergehenden Sprüngen und zum anderen durch den zuschaltbaren Turbo, der Energie aus einem Extra-Balken benötigt, der sich wiederum mit jedem erfolgreich durchgeführten Trick füllt. Ist diese Extra-Anzeige komplett gefüllt, lässt sich kurzzeitig ein Zeitlupenmodus aktivieren, welcher die Flugphasen nochmals erheblich verlängert.
 
 
Bis hierhin alles Prima und solide. Doch bereits nach kurzem Anspielen zeigt sich eine große Schwäche des Tricksystems: Grund- und Profi-Tricks werden jeweils über einen eigenen Button ausgelöst, es ist jedoch völlig irrelevant, in welche Richtung man den Analogstick beim durchführen des Tricks drückt, die Aktionen werden zufällig ausgeführt. Das mag dem geringen Anspruch des jungen Publikums, für welches dieses Spiel ohne Zweifel entwickelt wurde, Tribut zollen, ist für gestandene Trick-Profis jedoch eine gehörige Spaßbremse. Zugegeben, das flüssige aneinander reihen von Tricks gepaart mit der sinnvollen Nutzung des Parcours macht Spaß, wird aber aufgrund des geringen Anspruchs schnell langweilig.
 
Neben dem Karriere-Modus gibt es in einem Extra-Modus noch sogenannte Pipe-Rennen zu bestreiten. Hier geht es aber lediglich darum, auf dem Surfbrett eine Strecke hinab zu rutschen, dabei Hindernissen auszuweichen, Gegenstände einzusammeln und meist eine vorgegebene Zeit zu unterbieten. Das einzige was man als Spieler tun muss: lenken und bremsen. Alles in allem nicht sehr motivierend.
 
Features
 
Um den Spieler eine Weile bei Laune zu halten, wurden einige mehr oder weniger sinnige Features integriert. So lassen sich die mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestatteten Charaktere durch zahlreiche Assessoires wie Mützen, Halsketten, Uhren und vieles mehr optisch aufpeppen. Dies hat aber keine Auswirkungen auf die Eigenschaften eures Charakters. Ebenso können mehrere Surfbretter freigespielt werden, die sich nicht nur ebenfalls in ihren Eigenschaften voneinander unterscheiden, sondern deren Muster und Farben nach eigenen Wünschen gestaltet werden können. Durch den kontinuierlichen Fortschritt im Karriere-Modus werden zudem nach und nach Songs freigeschalten, die man sich in einer separaten Songliste zu Gemüte führen kann.
 
 
Steuerung
 
Die Steuerung ist überraschend benutzerfreundlich ausgefallen und leicht zugänglich. Schon nach wenigen Minuten vollführt man erfolgreich Tricks, nutzt geschickt den Schwung der Welle und gleitet leichtfüßig durch den Parcours. Erleichternd kommt hinzu, das man während eines Sprunges die Flugrichtung noch immer aktiv beeinflussen kann und so quasi noch während der Ausführung eines Tricks einem Hindernis ausweicht. Leider ist dies oft auch bitter nötig, da einen die Welle öfters unfreiwillig in Bereiche drängt, aus denen man ohne einen beherzten Sprung nicht ohne blaue Flecken davon kommen würde.
 
Störend ist hingegen die etwas sensible Abfrage des Analaogsticks, was besonders dann zum tragen kommt, wenn man z.B. gezielt eine Röhre zum Grinden anvisieren möchte. Zwar ist die Kollissionsabfrage hier tolerant, dennoch verpasst man das ein oder andere mal wichtige Passagen, sodass man im schlimmsten Fall den Parcours nochmals von vorn beginnen muss.
 
Als katastrophal hat sich die Steuerung der Pipe-Rennen herausgestellt. Eure Spielfigur springt wie ein Gummi-Ball von Hindernissen zurück, sodass man unfreiwillig in die gegenüberliegende Wand knallt. Dank der schlechten Analogstick-Abfrage bekommt man eine solche Kettenreaktion auch nur schwer wieder in den Griff. Überhaupt gestaltet sich das Ausweichen bzw. gezielte ansteuern von Zielen und Bonusgegenständen als sehr knifflig und frustriert bereits nach kurzer Zeit.
 
Präsentation
 
Es ist schwer, in Zeiten von 360 und PS3 die Grafik eines PS2-Spiels fair zu bewerten. Dennoch kann man wohl sagen, das „Könige der Wellen“ eindeutig im unteren Durchschnitt anzusiedeln ist. Miese Texturen, Pop-Ups und schlechte Wassereffekte lasse einen zu deutlich spüren, das die Entwicklern entweder nicht viel Lust hatten oder die PS2 an Ihren Grenzen gestoßen ist (was wir uns bei der „Action“ auf dem Bildschirm aber nicht vorstellen können). Einzig und allein die Figuren können einigermaßen überzeugen und ähneln ihren Film-Vorbildern, auch die Trick-Animationen wurden recht liebevoll gestaltet und sehen mitunter sehr witzig aus.
 
 
Die restliche Präsentation ist unspektakulär ausgefallen. Immerhin stechen hier noch die an Sport-Berichterstattungen angelehnten und zwischen Wettbewerben eingespielten Übertragungen des Senders „SPEN“ hervor, in dem ein Walross und andere Charaktere aus dem Film mitunter recht komische Kommentare von sich geben und für das ein oder andere Schmunzeln sorgen.
 
Zu einem unbestrittenen Highlight zählt eindeutig der Soundtrack, den man durch Erfolge in der Karriere auch um weitere Songs erweitern kann. Die Songs gehen ins Ohr und fallen größtenteils in die Sparte „Gute-Laune-Rock“, wie man ihn hinlängliche von Animationsfilmen gewohnt ist. Die restliche Sound-Untermalung, ob Synchronisation oder Soundeffekte, ist hingegen nur Durchschnitt und sticht nicht besonders hervor.
 
[b]Fazit:
[/b]
Was soll man zu König der Wellen sagen. Angesichts der offenkundig jungen Zielgruppe ist es schwer, eine eindeutige Wertung abzugeben. Sicher, für eine kurze Weile macht es sogar richtig Spaß, Tricks auf der Welle geschickt mit dem Parcours zu kombinieren und so den Punktezähler nach oben zu schrauben. Auch das die Tricks nicht schwer auszuführen sind und nicht direkt durch Richtungswechsel des Analogsticks beeinflusst werden, dürfte kleinen Zockern zugute kommen, unterfordert aber im Gegenzug alle Anderen. Das dürfte wohl auch erklären, warum im Spiel selbst keine Move-Liste integriert ist. Die Aufgaben wie Punktezahlen zu erreichen, Tore zu durchfahren oder Dinge einzusammeln motivieren und zwingen einen, den Kurs genauer unter die Lupe zu nehmen, variieren aber in höheren Stufen zu wenig. Die unterdurchschnittliche Grafik, die etwas empfindlichen Analogsticks, der verkorkste Pipe-Rennen Modus und der viel zu magere Umfang von 3 bis 4 Stunden drücken den Gesamteindruck weiter in die unteren Wertungsregionen.
Für kleine Spieler und große Fans des Films auch dank des geringeren Preises sicherlich einen Blick wert, alle Anderen finden jedoch definitiv bessere Alternativen.
 
Positiv:
leicht zugänglich
Splitscreen-Modus
8 Charaktere und verschiedenen Surfbretter mit unterschiedlichen Eigenschaften
 
 
Negativ:
unterdurchschnittliche Grafik
wenig Spielmodi
sensible Analaogsticks
Tricks können nur zum Teil gezielt ausgeführt werden
magerer Umfang
 
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Hier haben wir wieder eine klassischen Vertreter der Gattung "Lizenzspiele". Nett im Ansatz, in der Umsetzung hapert es stellenweise aber gewaltig. Immerhin ist der Preis recht gering ausgefallen.

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
3/10
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
4.2/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren