The Elder Scrolls IV: Oblivion - Review

The Elder Scrolls IV: Oblivion

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Review
360
2
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Die große Freiheit"[/u]
 
Oblivion ist das Mammut unter den Konsolen RPGs... Die gigantische Welt von Tamriel bietet euch schier unzählige Möglichkeiten, jede Menge Sidequests, einen spannenden Hauptstrang und dazu noch phänomenale Technik. Jeder der genug Zeit und Leidenschaft mitbringt sich in das komplexe Rollenspiel einzuarbeiten, kommt absolut auf seine Kosten. Sicher, es ist nicht alles Gold was glänzt, aber ihr könnt in der riesigen Welt tun und lassen was ihr wollt - mit allen Konsequenzen...
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Im Vorspann erfahrt ihr mehr über die Welt von Tamriel und dessen Kaiser, wessen Schicksal das eure kreuzen soll. Ohne Erinnerung wacht ihr im Gefängnis auf, doch schon nach wenigen Minuten ist eure Vergangenheit völlig egal, denn eure Zukunft ist viel entscheidender: Ihr seid der Auserwählte! Gut, dass machen viele Spiele so, aber Oblivion presst euch nicht in die Schiene des 08/15 Helden, Nein, ihr könnt selber entscheiden ob ihr dem Guten oder dem Bösen dient, ob ihr der Geschichte folgt oder einfach das Spiel erlebt. Es gibt dutzende Handlungsstränge zu entdecken, facettenreiche und intelligente Charaktere, so dass ein Story Fazit schier unmöglich ist. Wer sich auf die Geschichten, Leiden und Leidenschaften der Figuren einlässt, erlebt ein unheimliches dichtes Abenteuer mit Wendungen, Hochs und Tiefs und außerdem jeder Menge zu entdecken. Das ist exzellent umgesetzt und oft toll inszeniert, weshalb RPG Fans mit einem breiten Grinsen vor dem TV sitzen werden. Doch Vorsicht, RPG Anfänger könnten vom vielen Text und den langen Dialogen etwas überfordert sein.
 
[u]Optik_[/u]
 
Ein Spiel dieser Größe kann einfach nicht perfekt sein. Und so kann es in den weitläufigen Steppen und Wäldern von Tamriel oft zu unschönen Grafikschnitzern kommen. Texturen brauchen eine Weile um nachzuladen, Objekte poppen zu spät ins Bild und auch die Engine geht in die Knie. Das macht sich im Spiel mit teilweise heftigen Slowdowns bemerkbar, streamt ein komplett neuer Abschnitt steht das Bild auch mal für eine ganze Sekunde still. Doch niemand wird sich ob dieser Macken beschweren, denn abseits von technischen Kinderkrankheiten überzeugt Oblivion mit einer belebten, realistischen und sehr stimmigen Welt, die euch so schnell nicht loslassen wird.
 
Bleiben wir nochmal bei der Natur, denn der geneigte Forscher läuft lieber abseits fester Pfade. Dort gibt es jede Menge Flora zu bestaunen, mal groß mal klein, mal üppig mal dezent. Und das sieht richtig gut aus. Nicht selten wandelt man durch ein wahres Blumenmeer, springt über Stock und Stein, erfreut sich an den ersten Sonnenstrahlen des Morgens und staunt über den Schnee, hoch in den Bergen. Der realistische Tag und Nachtwechsel mit seinem wunderschönen Himmel macht jedes mal aufs neue Lust einfach nur umherzulaufen, die Texturen wissen dabei ebenfalls voll zu überzeugen. Noch schöner wird es aber im Inneren von Gebäuden: Die Tempel und Höhlen die ihr besucht und erkundet sind mit detaillierten Wänden und Böden ausgeschmückt, qualitativ, immer absolut atmosphärisch und zumeist wunderschön. Viel beeindruckender ist allerdings die Architektur: Die Städte die ihr besucht sind gigantisch groß, mit zahlreichen Straßen, Häusern (allesamt begehbar, inklusive Kellergeschossen und Geheimgängen) und oft auch Marktplätzen, Ställen, Türmen oder Häfen. Es gibt jedenfalls jede Menge (!) zu entdecken!
Die Einwohner von Tamriel sehen oft aus wie geklont, was ein kleiner Wehmutstropfen ist, aber nicht wirklich stört. Dafür gehen die Leute ihren Gewohnheiten nach, sind je nach Ort anders gekleidet, bewegen sich ganz nett und unterschiedliche Rassen gibt es auch. Die Monster und Tiere denen ihr begegnet scheinen noch ein Stückchen besser auszusehen, sofern ihr auch fleißig im Level aufsteigt und nicht stets gegen das gleiche Feindvolk kämpft. Trolle, Goblins, Kobolde und anderes Dämonenvolk, schick animiert und mit einer entsprechenden Physik ausgestattet, erwecken viele Orte zum Leben.
 
Das Fazit zu Oblivion ist deshalb einfach… einfach gigantisch. Die monströse Spielewelt wirkt lebendig und realistisch, zugleich aber phantasievoll und spannend. Abstriche muss man zwar machen, bei einer solchen Stimmung und Atmosphäre kann man aber getrost beide Augen zudrücken.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Auch in Sachen Sound hat Bethesda nicht gegeizt. Im ganzen Spiel werdet ihr von orchestralen Stücken begleitet, die sich der jeweiligen Spielsituation anpassen. Das heißt im Klartext, dass ihr bei Märschen und Wanderungen mit sanften Melodien umschmeichelt werdet, die sich im richtigen Moment aber zuspitzen können und vor allem Kämpfe sehr spannend untermalen. Die deutsche Sprachausgabe ist massiv, komplex und zumeist auch sehr ansprechend. Da euch quasi jede Figur was zu sagen hat, meist auch noch ziemlich viel, klingen allerdings nicht alle Sprecher genial. Einige Charaktere klingen gleichartig und oft wirkt es aufgesetzt. Da erscheint einem das Original um einiges attraktiver. Trotzdem ist es schön zu sehen, wieviel Mühe sich Bethesda gegeben hat und verdient deshalb Lob.
Die Effekte schließlich, runden das Abenteuer gelungen ab. Schwingt metallene Schwerter, hölzerne Knüppel, verprügelt Skelette und Menschen, schwimmt und lauft über die verschiedensten Untergründe. Desweiteren gibt es natürlich knarzende Türen und eine tolle Naturkulisse außerhalb der Städte. Kurzum: Ab und an wirkt Oblivion ein wenig schwach auf der Brust, ist alles in allem aber auch soundtechnisch ein komplexes und wundervolles Spiel.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Wer sich eine Weile mit Oblivion befasst, merkt wie die ohnehin schon langen Ladezeiten immer länger werden. So sitzt man bei einem größeren Ortswechsel schon mal gute 20 Sekunden vor dem Ladescreen. Mit einem Trick kann man den Cache der Xbox allerdings leeren und es geht wieder zügiger voran. Dennoch ist Bethesdas RPG ein Spiel der langsamen Sorte, teilweise sehr langsam…
 
[u]Extras_[/u]
 
Wer sich eine Limited Edition gesichert hat, erfreut sich an zahlreichen, ziemlich gut gelungenen Extras. So gibt es nicht nur eine kostbare Münze, sondern ein umfangreiches Bonussortiment, inklusive aufwendiger Schachtel und einer großen Weltkarte. Andere Extras bietet das Spiel aber nicht, was in diesem Fall nicht weiter schlimm ist.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
"Wie groß? Und welche Frisur soll ich nehmen?" Zu Beginn des Spiels arbeitet ihr euch durch einen sehr komplexen Charakter Editor. Erst im Nachhinein fragen wir uns, warum dieser auch fürs Gesicht so detailliert ist, immerhin sieht man die eigene Figur im Spiel maximal von hinten. Trotzdem könnt ihr die Rasse und das Geschlecht bestimmt, und auch euren Charaktereigenschaften eine Tendenz geben. Habt ihr eine Figur geschaffen die euch gefällt, beginnt das Abenteuer in einer Gefängniszelle. Wer ihr seid oder was ihr getan habt spielt zu keiner Zeit eine Rolle, denn die Zukunft ist fortan das einzige auf das ihr euch konzentrieren solltet. Der Kaiser Uriel Septim höchstselbst hat von euch geträumt und dank dem Schicksal kreuzen sich in eben jener Gefängniszelle eure Wege. Gesteuert wird Oblivion eigentlich wie ein Ego Shooter. Die beiden Sticks bewegen eure Figur und Blickrichtung, ihr könnt einige Tasten selber belegen, auf Y springen und mit L und R blocken und angreifen. Man fühlt sich also direkt heimisch in der Ego Perspektive und kann seine ersten Schritte machen.
 
Nachdem ihr dem kaiserlichen Gefolge euren Dienst erwiesen habt und euer Schicksal feststeht, verlasst ihr das Gefängnis und erblickt zum ersten mal die weitläufige Welt von Tamriel. Was ihr jetzt tut ist euch überlassen, das Spiel ist euer Spielplatz, bei dem ihr genau das macht, was ihr auch machen wollt. Einsteiger sollten sich erstmal mit dem Menü vertraut machen. Das ist vor allem in den ersten Spielminuten recht komplex und schwierig zu verstehen, wird aber schnell ein guter Freund und hilft euch mit einer Zusammenfassung der Missionen und Aufgaben, einer tollen Karte, eurem Inventar und euren Statuswerten. Wahrscheinlich wollt ihr zu allererst ein wenig der Story nachgehen. Das ist gar kein Problem, Karte und Wegweiser helfen euch bei der Fortbewegung und unterwegs begegnet ihr vielen Leuten und auch einigen Häusern. Wollt ihr euch unterhalten, quatscht die Leute einfach an, wollt ihr in fremde Häuser eindringen? Klopft einfach. In den ausladenden Dialogen erfahrt ihr sehr viel über jede einzelne Person, nicht jeder ist euch aber wohl gesonnen. In den Gesprächen könnt ihr selber das Thema bestimmen und entweder ihr habt Lust auf die Unterhaltungen oder eben nicht. Selbstverständlich könnt ihr auch verschlossene Türen knacken, Leute überfallen oder ohne jeden Grund niederschlagen. Das hat allerdings weit reichende Folgen, die Palastwachen stellen euch zur Rede, reduzieren eure Statuswerte und schmeißen euch kurzerhand zurück ins Verlies. Die Statuswerte funktionieren bei Oblivion übrigens recht intelligent: Je öfter ihr eine bestimmte Sache ausübt, desto besser werdet ihr darin. Jemand der viel schleicht wird also deutlich unauffälliger, große Kämpfer hingegen, gewinnen schon bald an Stärke und Abwehrkraft.
Wer nicht ins Gefängnis will erledigt seine Gräueltaten also entweder unauffällig oder zieht als friedlicher "Held" durch die Straßen. Erreicht ihr euer Ziel, gibt es meist einen Dialog und danach einen Auftrag. Das Menü verrät euch stets welche Missionen aktiv sind, welche bereits erledigt wurden oder was ihr machen könntet. Neben dem Hauptstrang warten nämlich unzählige Sidequests auf euch: Tretet einer der zahlreichen Gilden bei und werdet so zum Meisterdieb und stolzem Arena Kämpfer, sammelt Kräuter und verbessert eure Alchemie Fähigkeiten oder arbeitet als Attentäter. Eure Möglichkeiten sind gigantisch, niemand schreibt euch was vor und es ist euch überlassen ob ihr die Welt allein erkundet oder von der Geschichte an die Hand genommen werden möchtet.
 
 
Jedenfalls ist Oblivion viel zu komplex um auf mehr Einzelheiten einzugehen, Fakt ist aber, dass ihr dunkle Höhlen erforscht, haufenweise Leute und Städte kennen lernen werdet, viele Kämpfe austragen werdet und auch den ein oder anderen Fehler begeht. Doch genau das macht dieses Spiel so packend: Wenn ihr hier ein Sidequest annehmt müsst ihr zwar oft nur Gegenstände beschaffen, jedoch auf viel intelligentere Weise als das oft bei Genrekollegen der Fall ist: Spioniert Leute aus, merkt euch deren Gewohnheiten und überfallt sie im Schlaf, spielt den Helden in den Dungeons oder ergattert in den Ebenen von Tamriel wertvolle Tauschgegenstände. Zu jeder Zeit im Spiel könnt ihr eure Gewohnheiten ändern und vom schwer gepanzerten Krieger zum Magier oder Dieb werden, zu jeder Zeit kann man eine andere Mission wieder aufnehmen und sich mit etwas anderem befassen. Kurzum: In der Welt von Oblivion vergehen zahlreiche, viel zu viele Stunden. Das Spiel macht aber auch süchtig und lässt euch kaum die Möglichkeit das Pad bei Seite zu legen. In dieser Welt ist man ein Teil des Ganzen, was sich ziemlich gut anfühlt und von Bethesda grandios umgesetzt wurde.
 
Nachteile sind da schon fast Mangelware, wobei vor allem Einsteiger gewarnt sein sollen. Die „große Freiheit“ kann euch auch verrückt machen. Ebenso wird ab und ein KI Kollege erschlagen weil selbige sich nicht gerade durch Intelligenz auszeichnen. Auch die Kämpfe können euch ziemlich langweilen, wer keine Magie nutzt hat nur begrenzte Möglichkeiten, außerdem agieren die Ungeheuer auch nicht sonderlich klever. Da die Gegner außerdem mitleveln (also nur besser werden wenn ihr auch besser werdet), ist das Spiel theoretisch schon auf Stufe 1 durchspielbar. Das klingt jetzt nicht sonderlich schlimm, nimmt Oblivion aber einen großen Teil der Faszination, gerade für die Leute die gern ihre Fähigkeiten am Limit haben.
Das RPG bringt euch lebendige Spielwelten, absolut fantastische Atmosphäre und dazu neben den zahllosen Möglichkeiten auch schier unzählig viele Items, Waffen und Zaubersprüche, nebenbei viele Geheimnisse und klevere Rätsel. Man kann jederzeit speichern, seine Aufgaben abfragen und wären da im deutschen nicht die vielen Übersetzungsfehler, wären wir komplett hin und weg. Das Problem: Nicht nur Texte verlieren an Wirkung und Bugs haben sich eingeschlichen, auch die Sprachausgabe nimmt dem Spiel Atmosphäre – und das ist nicht leicht.
 
Unser Problem mit dem Test: Es gibt noch so viel zu erzählen! Am liebsten würden wir euch davon berichten wie wir ein Oblivion Tor gestürmt haben, einen Trank brauten, uns Feinden in den Weg stellten und jemandem im Schlaf ermordet haben. Doch das alles sollte man eigentlich lieber selber herausfinden, denn wer genug Zeit für ein derart komplexes Spiel hat, kommt um Oblivion trotz Eigenheiten und Macken nicht herum – Must Have!
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Oblivion ist für den Videospieler das, was eine Sirene für den Seemann ist. Mit betörendem Gesang, lockt euch das Spiel und lässt euch dann nie wieder los... welch Hochgenuss...

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