[p]Als 1998 Gran Turismo für die Playstation erschien, wurde die Meßlatte für Rennspiele deutlich nach oben geschraubt. Mit einem riesigen Fuhrpark, umfangreichen Tuning-Optionen und einem exzellenten Fahrverhalten erlangte Polyphony Digital einen Meilenstein in der Geschichte der Rennspiele. Der Nachfolger ließ nicht lange aus sich warten und begeisterte mit 600 Autos und einem Rallye-Modus (der aber wegen der Fahrphysik nicht jedem zusagte). Am 20. Juli 2001 erschien schließlich auch bei uns der dritte Teil, Gran Turismo 3 A-Spec, diesmal aber für die Playstation 2. Ca. 170 Autos, 36 Strecken, 65 Cups, ein Rally-Modus und natürlich die phänomenale Optik können auch diesmal wieder auf Anhieb begeistern.[/p] [p]Fangen wir mit dem Arcade-Modus an, der bereits so umfangreich ist, dass man ihn als einzelnes Spiel verkaufen könnte. Zu Beginn stehen euch 6 Strecken und 50 Autos von 5 Rennklassen zur Verfügung. Darunter finden sich z.B. der Mercedes SLK, eine Corvette C5R, eine Viper GTS-R oder ein Honda NSX. Auch Rallye-Fahrzeuge mit den entsprechenden Strecken sind mit dabei. Außerdem könnt ihr aus 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen: Easy, Normal und Hard. Je nachdem in welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt, schaltet ihr weitere Strecken oder Bonusfahrzeuge frei. Am Ende stehen euch dann alle 36 Strecken und 16 weitere Bonus-Fahrzeuge zur Verfügung. Alleine dafür werdet ihr schon viele Stunden GT3 spielen. Natürlich gibt es auch die Varianten Time-Attack und Free-Run. Wenn ihr mit euren Freunden zusammen spielen wollt, könnt ihr aus den Modi 2-Player-Battle und i.-Link-Battle wählen. Beim 2-Player-Battle tretet ihr im Splitscreen gegeneinander an. Wollt ihr jedoch einen i.-Link-Battle starten, benötigt ihr mindestens 2 Konsolen, 2 Fernseher, 2 GT3-Exemplare und ein FireWire-Kabel. So könnt ihr dann zu zweit im Netzwerk spielen. Wollt ihr mit mehr als 2 Spielern gegeneinander antreten (es werden bis zu 6 Spieler unterstützt), benötigt ihr dann aber auch einen FireWire-Hub. So lässt sich GT3 übrigens auch im Panorama spielen, wobei ein Fernseher für die normale Ansicht genutzt wird und 2 weitere Fernseher für die Seitenansichten.[/p] [p]Obwohl der Arcade-Modus bereits sehr umfangreich ist, ist er doch nur eine Zugabe. Das eigentliche Spiel stellt der GranTurismo-Modus dar. Hier geht es darum, Autos zu kaufen, an Rennen teilzunehmen, dadurch Geld zu verdienen und sich davon Tuning-Teile oder neue Wagen zu kaufen. Als erstes aber benötigt ihr eine Lizenz, um überhaupt an den Cups teilnehmen zu können. Es gibt 5 verschiedene Lizenzen und eine Rallye-Lizenz. Diese bekommt ihr, wenn ihr die entsprechenden Prüfungen besteht. Je weiter ihr im Spiel kommt, desto schwieriger werden diese Prüfungen. Anschließend müsst ihr euch dann ein Fahrzeug kaufen. Ihr könnt aus 35 verschienden Herstellern wählen, darunter gibt es z.B. Mercedes, BMW, Opel, Chevrolet, Chrysler oder auch sehr viele japanische Hersteller wie Mazda oder Toyota. Da ihr aber mit nur 18.000 Credits startet (Credits sind hier die Währung), müsst ihr euch zunächst mit schwachen Wagen wie einem Mazda MX-5 oder einen Toyota Yaris zufrieden geben. Mit solchen Autos könnt ihr lediglich in der Anfänger-Liga gewinnen. Diese ist wiederum unterteilt in zahlreiche Cups, bei denen ihr oft nur mit bestimmten Wagen antreten dürft. Bei der FF-Challenge benötigt ihr z.B. ein frontgetriebenen Auto, während ihr beim Audi TT Race logischerweise nur mit einem Audi TT mitfahren dürft. Somit müsst ihr euren Fuhrpark ständig erweitern. Wenn ihr dann schließlich genug Geld gespart habt, könnt ihr euch schnellere Wagen kaufen, mit denen ihr dann auch in den Ligen Amateur und Professional eine Chance habt.[/p] [p]Doch ihr könnt mit euren Geld noch mehr anstellen. Um in den späteren Cups mithalten zu können, müsst ihr euren Wagen unbedingt tunen. Dabei könnt ihr Motor, Federung, Antriebszug, Reifen oder Bremsen verbessern oder euch einen Turbo einbauen. Ihr müsst aber immer darauf achten, dass ihr ausgewogen einkauft. Wenn ihr euer Fahrzeug beispielsweise auf 800 PS aufrüstet, dürft ihr nicht Bremsen und Fahrwerk vergessen, ansonsten werdet ihr große Schwierigkeiten in den Kurven bekommen. Außerdem könnt ihr euer Auto auch waschen, das Öl wechseln oder neue Felgen kaufen.[/p] [p]Um optimalen Spielspaß zu erreichen, muss natürlich auch die Steuerung stimmen. Auch hier hat sich Polyphony Digital wieder mächtig ins Zeug gelegt. Der Controller reagiert direkt und tadellos. Zum ersten mal werdet ihr auch deutlich bemerken, dass alle Tasten analog abgefragt werden, wodurch ein Unterschied entsteht, ob ihr die Bremse z.B. nun voll durchdrückt oder nur leicht antippt. Auch das DualShock könnte kaum besser sein, was vor allem im Rallye-Modus deutlich wird. Außerdem erkennt ihr nach einiger Übung durch die exzellente Fahrphysik sofort, ob ihr ein front- oder heckgetriebenes Fahrzeug fahrt. Auch die kleinsten Veränderungen beim Tuning machen sich sofort bemerkbar. Deshalb ist es auch sinnvoll, vor dem Rennen ins Setup zu gehen und seinen Wagen auf die jeweilige Strecke abzustimmen.[/p] [p]Nun kommen wir zur Grafik. Darüber könnte man zwar Seitenweise schreiben, aber ich fasse mich kurz. Insgesamt kann man schon sagen, dass die Grafik beinahe fotorealistisch ist. Dies liegt vor allem an dem sehr guten Environment Mapping und an den realistischen Beleuchtungen auf den Wagen, die eine unglaubliche Farbvielfalt haben. Dazu kommt noch der äußerst hohe Polygoncount der Wagen und die guten Texturen. Auch die Replays sehen prächtig aus. Dort bestaunt man geniale Effekte wie Hitzeflimmern oder Tiefenunschärfe. Man kann außerdem zwischen 4 verschiedenen Replay-Modi wählen, wobei vor allem der zweite sehr beeindruckend ist und die PS2 ordentlich ins schwitzen bringt. Hier passt sich das gesamte Replay an die Hintergrundmusik an und unterstreicht dies durch Motion-Blur oder Filter-Effekte (mal seht ihr alles in schwarz-weiß, mal alles in einem Blaustich, manchmal wird auch der Kontrast oder die Helligkeit erhöht/verringert, etc.). Dabei gerät das Spiel nie ins Stocken, Ruckler gibt es absolut keine. Ein weiteres optisches Highlight ist die Regenstrecke von GT3. Hier bestaunt ihr unglaubliche Spiegelungen auf der Fahrbahn. Die Reifen der Autos spritzen realistisch Wasser hinter sich her und auch die LensFlare-Effekte der Scheinwerfer sehen genial aus. GT3 nutzt auch Anti-Aliasing um Kanten zu glätten und Flimmern zu vermeiden, was auch größtenteils gut funktioniert. Bei manchen Strecken bemerkt ihr zwar immer noch ein leichtes Flimmern im Hintergrund und bei Gitternetzen, allerdings hält sich das im Vergleich zur Katastrophe von Ridge Racer 5 in Grenzen. Übrigens wurde auch die PAL-Anpassung tadellos vorgenommen. PAL-Balken gibt es keine und auch die Geschwindigkeit wurde 1:1 übernommen.[/p] [p]Der gelungene Sound und die edle Musik runden das Gesamtbild ab und machen GT3 letztendlich zur wohl besten Rennsimulation aller Zeiten. Allerdings ist natürlich auch GT3 nicht perfekt. Kleinere Mängel gibt es auch hier. Manche bemängeln z.B, dass das Grafikflimmern immer noch zu stark sei oder das sie sich über Kleinigkeiten aufregen wie z.B., dass sie nicht die Lautstärke von Musik und Sound einstellen können oder das manche Rennen im GT-Mode zu lange dauern würden. Trotzdem trüben diese Kleinigkeiten den Spielspaß kaum. Gran Turismo 3 A-Spec bietet über viele Monate hinaus Spaß, Spannung und Adrenalin und ist ein Muss für jeden Rennspielfan.[/p]
