Shadow of the Colossus (Remake) - Review

Shadow of the Colossus (Remake)

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Review
PS2
55
Shadow of the Colossus Review
 
Inline BildIm Jahre 2001 erschien ein Videospiel, welches so gar nicht in ein bestimmtes Schema der gängigen Videospiele einzuordnen war. ICO für die PlayStation 2 war ein zauberhaftes Abenteuer, welches besonders durch seine einzigartige Stimmung punkten konnte. Oftmals als besonderer Insidertipp gehandelt, hat sich nun das Team von ICO wieder eingefunden und ein neues Abenteuer entwickelt, dass seinem Vorgänger alle Ehre machen soll.
Shadow of the Colossus (welches erst im Februar auf dem deutschen Markt erscheint) bietet einige einzigartige Momente für den abenteuerlustigen Videospieler. In einer weiten und märchenhaften Welt gilt es die mystischen Kolosse zu bekämpfen und ein zierliches Mädchen zu retten. Wer es nun wagt, diese Geschichte aufzuschlagen, der bekommt eine Abenteuererfahrung serviert, die ganz anders ist als die typischen Adventuregames. Heldentum und Zauberei…auf geht’s in die Welt der gigantischen Kolosse!
 
Shadow of Colossus besticht durch seine schönen Landschaften.
Die Geschichte beginnt...
 
Der Spieler wird zu Beginn mit einer recht undurchsichtigen Geschichte konfrontiert. Man sieht, wie der Held seine gefallene Liebe auf einen Altar in mitten einer riesigen Halle ablegt, um ihren Körper wieder das Leben einzuhauchen. Eine übernatürliche Kraft soll ihm dabei helfen. Als Gegenleistung muss der Krieger aber die 16 kolossalen Riesen jagen und besiegen, die über das ganze Land verteilt sind. Mehr kann man in den ersten Minuten nicht in Erfahrung bringen. Ob die zu rettende Person nun seine Schwester, Frau oder was auch immer ist, wird nicht gesagt. Wobei es sich genau bei diesen Kolossen handelt kann man auch nur vermuten.
Ein wenig im Regen stehen gelassen, beginnt man seine Odyssee. Alleine der Fakt, dass man nun die Kolosse aufsuchen muss, reicht um in das Spiel völlig einzusteigen. Bei Shadow of the Colossus liegt der Fokus ganz deutlich auf genau zwei Dinge. Zum einen wäre da das Erkunden der Landschaft und Aufspüren der riesigen Gegner. Zum anderen gilt es eben diese zu besiegen. Nach jeder gewonnenen Schlacht saugt der Held die Essenz der Kolosse in sich hinein und wacht in dem Tempel der Anfangssequenz wieder auf. Eine mysteriöse Stimme gibt euch den Hinweis auf den nächsten Gegner und dieselbe Prozedur beginnt von neuem. Ganz Adventure-Games untypisch gibt es keinerlei Rätsel zu lösen, keinerlei Waffen zu finden und keinerlei Erfahrung zu sammeln. Shadow of the Colossus konzentriert sich konsequent auf eben die genannten zwei Punkte. Was an dieser Stelle sehr langweilig klingt könnte einige Spieler abschrecken. Recht so! Wer dran bleibt wird hingegen in eine epische Geschichte hinein gesogen, die ein besonderes Adventure-Highlight zum Jahresende bildet.
 
Zu Pferde gegen die mächtigen Gegner
 
Beim Spieldesign hat das SoC-Team eine besondere Konsequenz an den Tag gelegt, was schon schon sehr ungewöhnlich ist. Anstatt den Spieler durch irgendwelche Hindernisse und Aufgaben um das eigentliche Ziel drum herum bewegen zu lassen, lässt man ihn gradlinig seine Mission absolvieren. Die Kämpfe bilden das Kernstück. Die vermutlich dadurch gewonnene Entwicklungszeit wurde in die Kolosse und deren Aufmachung investiert. Was man geboten bekommt, sind Gegner, die ihres gleichen suchen. Neben der fantasievollen Gestaltung, der intelligenten Taktik und Besiegunkstrategie (die sich der Spieler im Kampf aneignen muss), besticht vor allem die Tatsache, dass diese Monster den ganzen Fernsehbildschirm ausfüllen und einen genauso großen Krach machen, wie man ihn sich aufgrund ihrer Größe genauso vorgestellt hätte.
Es gibt verschiedene Hilfsmittel in SoC, die die Suche nach den namensgebenden Kolossen einfacher gestaltet. Der Held ist mit einem Schwert ausgestattet das besondere Kräfte aufweist. Hält man dieses gegen die Sonne (mittels Kreis-Taste) bündelt es das Licht zu einem Strahl der die genaue Richtung des nächsten Gegners angibt. Im Startmenü befindet sich darüber hinaus eine Karte der riesigen Landschaft, die euch etwas bei der Orientierung und den vorhandenen Wegen hilft. Neben dem Flitzebogen, der im Kampf eingesetzt wird, bildet das schwarze Ross euer, sozusagen, Anfangsinventar. Mittels Kreuz-Taste ruft der Hauptportagonist nach dem Pferd. Auf dem Rücken des Pferdes sind alle Entfernungen schnell zurückgelegt. Anzumerken sei noch, dass man ein Reitspaß erlebt, welches seit Ocarina of Time, als ausgestorben galt. Sobald man seinem Ziel näher gekommen ist, gibt es hin und wieder Jump’n’ Run Elemente zu bestehen, die an ICO erinnern. Diese halten sich jedoch in Grenzen. Zwar mag die Suche nach dem nächsten Kampf etwas kompliziert klingen, diese gestaltet sich im Spiel aber als recht simpel. Somit ist garantiert, dass man Kämpfe am Fließband serviert bekommt.
 
Die wahre Herausforderung ergibt sich erst unmittelbar vor dem gegnerischen Koloss, dem ihr gegenübersteht. Wo andere Spiele mit irgendwelchen Rätseln aufwarten gilt es in Shadow of Colossos eine Strategie zu entwickeln. Für jeden gibt es eine eigene Methode (auch wenn sich einige Schemen ähneln) um im Kampf zu bestehen. Die wichtigste Waffe ist immer das Schwert und die eigenen Hände. Mit dem Schwert (welches ja besondere Kräfte besitzt) in der Hand, leuchten die Schwachpunkte der Kolosse auf. An diesen Stellen gilt es den Gegner zu attackieren. Das Problem bei der ganzen Sache ist dann allerdings, dass man diesen Punkt erst einmal erreichen muss. Oftmals sind die Kolosse so gigantisch, dass man alleine beim Anblick ihrer Größe Höhenangst bekommt. Die an New-Yoker Hochhäuser erinnernden Monster haben die unterschiedlichsten Gestalten. Einige sind einfach gigantische Tautonen, andere wirken wie wilde Bullen und andere springen aus dem Wasser wie gigantische Fischungehauer. Eines haben sie aber gemein. Sie sind sehr, sehr groß.
Bestimmten Aktionen vorausgesetzt (beispielsweise muss man um an einem Koloss heranzugelangen erst den höchsten Punkt eines Gebäudes erreichen), ergibt sich im Kampf immer die Möglichkeit sich an den Gegner anzukrallen. In bestimmen Bereichen der Körper ist das Klettern, dank efeuartigen Ranken, möglich. Sobald man sich erst einmal etwas Halt an den riesigen Gebilde aus lebenden Fasern und steinartigen Körperpartien der Kolosse verschaffen hat (mittels R1-Taste kann man sich halten) gilt es an den Riesen sich hinauf zu arbeiten. Während euer Gegner versucht euch massiv abzuschütteln muss man sich konsequent Halt verschaffen. Allerdings sind die Kräfte des Helden begrenzt. Eine kleine Anzeige in der unteren rechten Bildschirmecke zeigt die Energie an. Weicht die Kraft aus den Armen (sprich die Anzeige ist leer), so kann sich der Held nicht mehr halten und stürzt. Dabei verliert man, trotz der wahnsinnigen Höhe, nur wenig Energie. Man ist sogar in der Lage sich zu regenerieren. Dazu muss man sich eine Weile nur ruhig verhalten. Die Lebensanzeige füllt sich dann von ganz alleine. War man erfolgreich und findet den leuchtenden Schwachpunkt des Gegners, gilt es schnell zu reagieren. Mit der Quadrat-Taste reist man sein Schwert in die Höhe, während man sich noch immer krampfhaft an den Kollos krallt, und rammt es in den Gegner. Der Indikator für einen guten Treffer ist die dunkele Blutfontäne, die aus dem Körper des Monstrums strömt. Sind alle Punkte attackiert und die Lebensanzeige des Riesen erloschen, gilt der Kampf als gewonnen. Und an dieser Stelle beginnt die Such von neuem.
 
Das sind die riesigen Gegner in Shadow of Colossus
Kolossales Gameplay
 
Das Spiel besitzt ein Gameplay, welches sich am ehesten mit Prince of Persia, oder eher noch mit ICO vergleichen lässt. In manchen Situationen wirkt es zwar etwas schwammig, doch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, hat man das Gefühl alles genau unter Kontrolle zu haben. Ob nun der Ritt durch die Steppe oder das Erklimmen der Kolosse, alles geht flüssig von der Hand. Manche Stellen sind sicher etwas fies, doch nie unfair. Erlebt man erst einmal den triumphalen Akt des Besiegens eines Kolosses sind einige Kleinigkeiten im Gameplay ohnehin dahin geschmolzen. Diese epischen Kämpfe um Leben und Tod sind eine Erfahrung, die man selbst gesehen (oder besser: selbst gespielt) haben muss.
Während sich die riesigen Kolosse über den Bildschirm bewegen, erschüttern sie die Erde und bringen den Helden zu Fall. Mit den mächtigen Pranken schlagen sie nach dem Eindringling und mit dem richtigen Timing kann man sich noch abrollen und dem sichern Tod ausweichen. Man fühlt sich direkt eingesogen und schon bald auch selbst als kleiner Held.
 
Wunderschön auf kosten der Technik
 
Man erkennt auf den ersten Blick, dass die Macher von ICO hinter Shadow of the Colossus stecken. Nicht nur das Charakterdesigen und die Farben sind beibehalten worden. Es hat nahezu dieselbe Atmosphäre. Allerdings hat das Spiel in technischer Hinsicht eine Latte von Schwachpunkten. Um sie einfach mal der Reihe nach aufzuzählen: Nebelbildung, schwache Texturen, hin und wieder Framerateprobleme und teilweise hölzerne Animationen des Helden. Und trotz allem ist Shadow of the Colossus einfach wunderschön. Die Entwickler haben wohl bewusst einige Schönheitsfehler in Kauf genommen, um dem Spiel die gigantische Größe und die einzigartige Atmosphäre zu verleihen. Da wäre beispielsweise die Tatsache, dass man beim Erforschen der rieseigen Landschaft auf absolute Leere stößt. Kaum ein Tier oder sonstige Dinge durchkreuzen euren Weg. In anderer Hinsicht erzeugt gerade das die schon genannte (für das Spiel lebenswichtige) Atmosphäre. Dafür wird man aber in dunklen Waldstückchen mit einer kleinen und gelungenen Lichtung entschädigt. Lässt man seinen Blick etwas schweifen (mittels rechten Anlog-Stick) so entdeckt man immer wieder wirklich besondere Plätze. Beim Anblick der riesigen Brücke die quer durch das ganze Land gezogen wurde, erstaunt selbst der erfahrene Videospieler.
Die Soundkulisse lässt sich als dezent beschreiben. Es wurde einfach nicht zu dick aufgetragen, was aber nicht heißen soll, dass man nichts auf die Ohren bekommt. Die Entwickler haben es einfach verstanden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ob die schönen Melodien im Intro und die epischen Musikstücke im Kampf. Alles lässt Shadow of the Colossus als ein Gesamtwerk aus einem Guss wirken. Eine gewisse Sprachausgabe ist auch vorhanden. Allerdings werden die Dialoge in einer Fantasiesprache gehalten, die sehr gut passt. Man hat eine eigene Welt geschaffen.
 
Shadow of the Colossus ist einfach ein einzigartiges Spiel und bietet eine völlig eigene Erfahrung. Zwar ist das Spiel für geübte Spieler in weniger als zehn Stunden beendet, doch das Spiel kann es durch seine Eigenschaften wettmachen. Außerdem bietet sich die Möglichkeit nach Beendigung des Abenteuers einige Dinge (wie den Hard-Mode) zu erspielen. Die Kämpfe auf die am meisten Wert gelegt wurde, können ohnehin immer wieder begeistern. Hier hat Sony der PlayStation 2 (und vor allem deren Besitzer) tatsächlich wieder eine gelungene Action-Kost spendiert, nach der jeder Videospieler lechzt.
 
Positiv:
+ gigantische Kämpfe
+ riesige (bildschirmfüllende) Kolosse
+ einzigartige Atmospähre
+ packendes Gameplay
 
Negativ:
- schwache Texturen
- Framerate an manchen Stellen nicht konstant
- Kurze Spieldauer
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Das sind sie: In dem Moment in dem der Boden vibriert, man ganz auf sich alleine gestellt ist, einem nahezu unbesiegbaren Gegner gegenüber steht und im richtigen Moment die richtige Musik erklingt… das sind die Momente in denen Helden geboren werden! Umklammert man sein Gamepad, so lässt man es bei diesem Spiel nicht so schnell wieder los. Man wird in eine wunderschöne und stimmige Welt mit einer ganz eigenen Atmosphäre hineingezogen.
Shadow of the Colossus bietet Kämpfe, die man in keinem anderen Videospiel in dieser Form erlebt hat. Und trotz der technischen Schwächen, haben die Entwickler ein sehr gelungenes Gesamtwerk auf die Beine gestellt. Hätte man in einigen Hinsichten nicht diese Schönheitsfehler in Kauf genommen, dann wäre dieses riesige Format, in dem sich Shadow of Colossus präsentiert, nicht möglich gewesen. Jedem, dem es nach etwas Abenteuer sehnt, dem sei Shadow of the Colossus für die PlayStation 2 wärmstens empfohlen. Spätestens beim Grinsen und Erstaunen nach dem ersten Sieg über einen Koloss werdet ihr daran denken.
 

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