Starfox Assault Review
Der Fuchs und seine Crew sind zurück. Und immer wenn es soweit war, gab es einige innovative Highlights zu bestaunen. Kein Wunder, dass da alle Videospielfans aufhorchen. Einst begeisterten Fox McCloud und seine Freunde mit sensationellen FX-Grafiken auf dem Super Nintendo. Einige Jahre später dann, war es gerade diese Truppe aus dem Lylatsystem, die das erste Konsolenvideospiel mit dem Rumbel-Effekt inne hatte. Also immer wenn von Nintendo ein neues Starfox angekündigt wurde, dann konnte man mit etwas Besonderem rechnen. Mit dem nächsten Ableger dann aber überraschte man alle Fans und überlas Rare die Arbeiten an dem Spiel. Hinzu kam, dass es sich um kein Actionshooter, sondern um ein Adventurespiel handelte. Dieser Versuch war in technischer Hinsicht ein wahrer Hingucker und fand seine Fans.
Nachdem jetzt Starfox bereits einmal rumgereicht wurde, ist Namco (bekannt durch Tekken, Ridge Racer etc.) an der Reihe. Die japanischen Entwickler haben sich vorgenommen ein Old School Starfox zu machen und für ordentlich Action zu sorgen. Wie man es aus Starwing und LylatWars gewöhnt war, wird man in seinen Arwing oder Panzer steigen dürfen. Einige frische Ideen und Besonderheiten hat man natürlich auch geplant. Anschnallen und los gehts
Diesmal steigt Fox auch aus seinen Arwing.
General Pepper hier...
So beginnt jede Starfox-Mission. Starfox Assault ist zeitlich genau ein Jahr nach den Ereignissen auf Dinosaur-Planet angesiedelt. Und wie es sich für das Lylat-System gehört droht wieder großes Unheil von einer dunkeln Kraft alles Leben zu zerstören.
Genauer gesagt, ist die so genannte Aparoiden Spezies davon beseelt sämtliche Lebewesen und Maschinen zu assimilieren und ihrem kollektiven Bewusstsein einzuverleiben. Sie breiten sich erbarmungslos aus. Nur das Starfox-Team, bestehend aus Fox McCloud, Slippy Toad, Falco Lombardi, Peppy Hare, Rob und jetzt auch Krystal, ist in der Lage diese Bedrohung aufzuhalten.
Ob diese Story ein gutes Fundament für ein spannendes Spiel ist, versuchen wir in Begleitung vom Starfox-Team in nächsten Zeilen zu klären.
Lets rocknroll!
Im Hauptmenü von Starfox Assault wird man zunächst mit vier Auswahlmöglichkeiten konfrontiert. Als erstes wären da der Story-Modus (Kernstück des Singleplayers), dann der VS.-Modus, die Optionen und das Bonusspiel. Um dies vorweg zu klären: Beim Bonusspiel handelt es sich um Xevious, welches ein Arcade-Klassiker von Namco ist und wahrscheinlich nur Hartgesottenen Nostalgiefreunden heute noch Freude bereitet. Man erhält das Spiel allerdings erst, wenn man bestimmte Bedingungen im Spiel erfüllt hat.
Also ab in den Story-Modus (die Geschichte um den neusten Teil wird ja im ersten Part des Tests etwas erläutert) und ran an den Speck! Das Erste, was einem als Spieler der klassischen Teile auffällt, ist dass man nun neben Flug- und Panzermissionen, auch zu Fuß seine Missionen absolvieren muss. Bei diesem neuen Element des Spiels war Namco sehr großzügig, denn rund 50% des Spieles bestehen beinahe nur aus diesen Missionen, in denen ihr Fox aus der 3rd Person Perspektive verfolgt. Aber irgendwie hat man das Gefühl, dass hier etwas sehr halbherzig eingebaut wurde. Die Areale in denen sich Fox bewegt sind recht klein und man wird von vielen Gegnern umzingelt. Der größte Teil dieser Gegner besteht aber nur aus stumpfem Kanonenfutter durch das man einfach mit einer feuernden Waffe hindurch gehen kann. Die Bodenmissionen haben auch immer ein selbes Muster. Man muss bestimmte Gegner und Waffen innerhalb einer vorgegebenen Zeit zerstören, die auf einer Karte als rote Punkte aufgeführt werden. Das Gameplay ist sehr einfach gestrickt und ist recht anspruchslos. Mit der großen A-Taste wird geballert bzw. kann man mit dieser Taste seinen Schluss aufladen. Fox kann auch springen und mit der L-Taste sich seitlich bewegen. Oftmals ist das ganze Geschehen sehr unüberschaubar und man erwischt sich dabei, wie man nur irrsinnig wild um sich schießt.
Besonders cool bei den Missionen ist aber die Tatsache, dass man mittels Z-Taste man in den herumstehenden Arwing oder Landmaster (der Panzer) steigen kann. Das verleiht dem Spiel eine gewisse Dynamik. Mit dem Panzer kann man schnell einige Gegner plätten, allerdings fällt die Steuerung etwas schwer. Die Aktionen im Landmaster wirken sehr träge und rauben dem Spiel viel an seiner Schnelligkeit. Teileweise ist die Kollisonsabfrage auch etwas dürftig. Das an Battlefront oder Battlefield erinnernde Spielprinzip wurde also nicht zu vollen Zufriedenheit in das Starfox-Universum eingebaut.
Schuster bleib bei deinen Leisten.
Richtiges Old-School-Feeling kommt bei den klassischen Flugmissionen auf. Denn diese sind nahezu identisch mit denen aus alten Tagen. Man hat die Möglichkeit Loopings zu vollführen, lädt seinen Schuss und sammelt Bomben durch eliminierte Gegner. Am Ende einer Mission warten dann die großen Endgegner auf, deren Schwachstellen man erst einmal finden muss.
Alles beim Alten. Hier kann Starfox Assault punkten, denn man kann keine gravierenden Gameplayfehler finden, wenn man diese Steuerung schon aus den Vorgängern gewohnt ist. Hier wurde nicht probiert das Genre neu zu erfinden. Man bleibt beim alten und simplen Gameplay.
Starfox Assault bietet 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen zur Auswahl. Und je nach Leistung (sprich zerstörten Gegner, die immer mitgezählt werden) wird man durch verschiedenste Boni (neue Areale für den Multiplayer beispielsweise) entlohnt. Zwar bietet das Spiel gesagt verschiedene Schwierigkeitsstufen, dass heißt aber nicht wie in den vergangenen Teilen, dass man verschiedene Routen zum Ziel verfolgen kann. Hier kränkelt das Spiel eindeutig. Auf der einfachen Stufe ist man gerade einmal 5 Stunden damit beschäftigt das Spiel zu Ende zu bringen. Mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad kann man diese Spieldauer auch nicht sonderlich ankurbeln.
Die Kämpfe gegen die großen Endbosse machen am meisten Spaß.
Come together...
In den Multiplayer hat Namco einiges investiert. Man hat das Gefühl, dass man hier eine Lücke auf dem GameCube schließen und einen Shooter-Multiplayer im Stile von Star Wars Battlefront liefern wollte. Alle Maps sind aus dem Solo-Mode bekannt und in eben diesem kann man viele weitere Dinge wie Waffen, Charaktere und Maps erspielen.
Ob im Arwing, zu Fuß oder im Landmaster: Den maximal vier Spielern wird überlassen womit man sich bekriegen will. Doch wie im Einzelspieler kränkeln die Fußmissionen am Gameplay. Online- oder zumindest im LAN würde alles auch mehr Sinn machen. Aber so im Splitscreen, bekommt man wohl nur selten seine Freunde dazu sich in Starfox Assault zu bekriegen.
Was aufs Auge!
Wer kennt die Screenshots von der E3 2003 nicht? Ein kleiner Schock machte sich breit, als gezeigt wurde, was Namco mit dem geliebten Starfox-Team gemacht hat. Seit dem allerdings muss man sagen, wurde ganze Arbeit geleistet. Das Spiel ist stellenweise wirklich hübsch. Trotzdem gibt es aber auch viele Dinge die kritisiert werden müssen.
Fangen wir mit den positiven Punkten an. Die Landschaften sind bunt und stimmig. In den Flugmissionen können wieder die gigantischen Bossgegner begeistern. Und die Action auf dem Bildschirm wird konstant übertragen und sprüht mit Lichteffekten um sich.
Die Bewegungen und Animationen der Protagonisten sind aber derart hölzern, dass das Hingucken teilweise schon fast schmerzt. Besondere Highlights sind nicht auszumachen. Die Charaktere selbst haben viel (um nicht zu sagen den gesamten) Charme verloren. Der knufflige Pelz und das nette Wesen von Fox McCloud in Starfox Adventures musste einem 0815-Fuchs, der bestenfalls in einem Kindermärchen hätte punkten können, weichen. Zwischen den Missionen werden in einem Briefing eure neuen Aufträge in Dialogen zwischen den Akteuren behandelt. Zwar gibt es eine Synchronisation, aber alleine die Qualität ist unterste Kategorie. Bei keiner der gewählten Stimmen, hat man das Gefühl, dass hier die richtige Person gewählt wurde. Der ohnehin schwachen Atmosphäre wird sozusagen noch das letzte bisschen Leben entzogen. Und diese kann auch nicht vom Sound gerettet werden. Neben dem fehlenden Dolby-Sorround Support, ist die Musik selber nicht besonders positiv aufgefallen. Hier wird man mit teilweise bekannten Melodien beliefert. Also weder besonders toll oder besonders schlecht.
Positiv:
+ klassische Flugmissionen
+ Old-School Gameplay
Negativ:
- die Bodenmissionen können nicht als neues Element überzeugen
- kurze Spielzeit
- technisch nicht einem Starfox würdig
- schlechte Sprachausgabe
- der Charme der Crew ist nicht vorhanden