Defender - Review

Defender

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Review
NGC
2
[u]Gesamteindruck „Aus alt mach Neu“:[/u]
 
Defender ist ein Spielchen das sich redlich Mühe gibt Spaß zu machen, versagt dabei aber weitestgehend. Ich habs für 12€ erstanden und würde es euch für den Preis wirklich ans Herz legen, denn ich hatte schlimmeres erwartet. Sicher, die Technik ist indiskutabel und spielerisch gehts mau zu, aber gerade die Tatsache das man sich die Bodentruppen als Verstärkung holen muss räumt dem Titel einen gewissen taktischen Reiz an und für Zwischendurch hat dieser Action Happen mich trotz starker Defizite relativ gut unterhalten!
 
[u]Story:[/u]
 
Ihr übernehmt die Rolle von Kyoto, einer tapferen Kampfpilotin. Und euer Können müßt ihr schon bald beweisen, denn die Schlacht der Menschen gegen die Manti tobt. Diese doch eher dummen Insektenaliens zerstören Aussenposten auf dem Mars, greifen im Orbit Raumschiffe an und schrecken auch nicht davor zurück eine Invasion auf die Erde zu starten. Ihr setzt euch unter Kommando von General Adams also an das „Steuer“ eures Fluggeräts und zeigt den Viechern wo der Hammer hängt.
Deutlich um Spannung bemüht ist die Story leider nicht mehr als eine Missionsbeschreibung und leider nur wenig abwechslungsreich oder sonderlich interessant. Das können auch die eingestreuten Zwischensequenzen nicht retten und da selbst die Charaktere nicht kreativ gestaltet wurde, wird euch die Hintergrundgeschichte zu Defender, weder begeistern, noch fesseln. Aber hey, ich hab schon genug Spiele gesehen die ganz drauf verzichten, also ist es besser als Nichts!
 
[u]Grafik:[/u]
 
Defender war schon zu seinem Release ein Durch und Durch unspektakuläres Game und ich hab mir überlegt ob ich es als optische Katastrophe abstempeln werde. Und ich denke das tue ich.
Das gesamte Spiel leidet an einer einfallslosen, eher trostlosen und abwechslungsarmen Grafik, die einen zu keiner Zeit auch nur ansatzweise begeistern kann. Die faden Texturen auf den Böden sind matschig und grob, und die Felswände sehen nur aus großes Distanz ganz ordentlich aus. Sobald man näher dran ist, vergeht auch hier die Qualität Ausserdem ist das Design gänzlich uninteressant. Es gibt zwar veschiedene Welten, die sehen aber bis auf die Farbe gleich aus. So ist der Mars quasi rot braun und mit Felswänden, während die Eislandschaft die Farben einfach durch weiß ersetzt. Bei Defender gibt es meist unpassierbare Wände zu den Seiten hin, Missionen im freien Raum (also im All) sind selten. Dafür sehen die ein wenig besser aus. Leider drängt sich die ganze Spielzeit der Vergleich zu Rebel Strike und Rogue Leader auf, weshalb Defender haushoch geschlagen wird und im Vergleich dazu schon fast wie ein N64 Spiel aussieht. Das tut es aber eigentlich nicht!
Das uninspirierte Gegnerdesign bringt stets die gleichen Alienformen, aber dafür gibt es grüne, gelbe und rote. Super gemacht Midway. Zum Glück tauchen auch noch ein paar Bodeneinheiten auf und es gibt zudem noch ein paar größere „Endgegner“. Das Spiel ruckelt nicht und bleibt auch bei einem großen Angriff mit ziemlich vielen Manti flüssig und angenehm. Animationen gibt es eigentlich nicht, sämtliche Fahrzeuge, also auch euer Raumschiff, machen einen sehr simplen Eindruck. Sollte es mal Städte, bzw. eine Basis geben beeindrucken die genauso wenig wie der Rest. Wenigstens kann man alles dem Erdboden gleich machen.
Die Manti explodieren bei Dauerbeschuss zwar, das sieht aber ziemlich schäbig aus. Lichteffekte vermisst man generell, zwar gibt es ein paar Raketen die einen leuchtenden Schweif hinter sich her ziehen, das wars aber auch schon. Die Waffensysteme sind abwechslungsreich, wirken aber arg veraltet und irgendwie sehr matschig. Das ganze Spiel hat sowieso einen sehr grob matschigen Stil den ich nicht wirklich beschreiben kann. Völlig unspektakulär eben und stellenweise sogar mies.
Alles in allem ist die optische Präsentation für das Jahr 2004/05 also mangelhaft, ich hatte es mir aber tatsächlich schlimmer vorgestellt. Nach den ersten 4 Leveln nimmt man den plumpen Stil so langsam in sich auf, verdrängt die Abwechslungsarmut und ergötzt sich dann eben mal nicht an tollen Effekten...
 
[u]Sound:[/u]
 
Wenn die Grafik eine Katastrophe ist, was ist dann der Sound? Denn ja, die Sprachausgabe ist die schlimmste die ich jemals zu hören bekam – und dafür gibts nicht nur einen Grund, sondern ziemlich viele. Zum einen wären da natürlich die Sprecher. Laienhafter geht es eigentlich nicht. Jeder Satz wird gänzlich falsch betont und es klingt aufgesetzt und ungewollt komisch. Wirklich, ich hab mir oft versucht diesen General Adams vorzustellen und mußte grinsen, denn wie man so schlecht synchronisieren kann ist mir ein Rätsel. Einige Phrasen wirken abgehackt, bei anderen mischt sich ein Hauch Englisch mit rein und ausserdem haben viele Sprecher einen furchtbaren Aktzent. Das geht bisweilen soweit das ich mir im Spiel an den Kopf fassen mußte weil alles so lächerlich klingt. Und es ist nicht so das EIN Sprecher schlecht klingt, Nein, sie sind allesamt von der übelsten Sorte. Aber wie gesagt schon wieder so mies, das es komisch wird.
Die Hintergrundmusik ist dagegen schon fast eine Synphonie, bei genauere Betrachtung mangelt es hier aber auch in fast jedem Punkt an Qualität. Die Melodien im Hintergrund sind elektronischer Natur, einer bestimmten Stilrichtung würde ich das ganze aber nicht zuordnen. Auf mich klingt es etwas fad und irgendwie auch billig. So als hätte man mal eben ein paar Sounds zusammengemischt und diese schnell auf die DVD gepresst. Wirklich schlecht fand ich die Untermalung nicht, im Gegenteil, ist schon okay, aber man merkt deutlich das einiges mehr drin gewesen wäre. Vor allem wenn man mal wieder an Star Wars denkt...
Bei den Effekten versagt Defender wieder mal kläglich. Die Waffen klingen (teilweise aber wirklich gewollt) sehr altbacken, es gibt keine Surround Untermalung und egal ob Freund oder Feind, es mangelt einfach an herausragenden Effekten. Keine brachialen Explosionen, heranzischenden Alienflugkörper oder dröhnende Endgegner. Es ist eher ein daherdümpeln mit immer gleich klingenden Angriffen der Aliens und faden Begleitgeräuschen. Schlimm hört sich das alles nicht an, aber warum hat man nicht mehr draus gemacht?
Insgesamt also wegen der miesen Sprachausgabe und der minderwertigen Effekkulisse eine Enttäuschung die nur von der aktzeptablen Musik gerettet wird.
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Man muss sich durch recht viele Menüs klicken bis es endlich losgeht und von den kleinen schwarzen Standbildern mal abgesehen braucht Defender auch noch nen Augenblick und zeigt währenddessen noch die Missionsziele auf dem Ladescreen. Geht in Ordnung.
 
[u]Idee:[/u]
 
Naja, schon ein nettes Vorhaben den alten Spielhallen Klassiker Defender neues Leben einzuhauchen. Und man hat sich auch Mühe gegeben die Gegnerscharen gut darzustellen. Leider ist es als Remake nicht geglückt und auch sonst findet man keine Innovationen bei dem Titel. Selten gesehen und gut gefallen hat mir aber die Tatsache das das Raumschiff (der Spieler) sich auch um die Bodentruppen kümmern muss und Panzer aufstellen kann. Also doch nicht allzuschlecht – ist ja auch nur ein Shoot `em Up.
 
[u]Extras:[/u]
 
Es gibt ein kurzes Making Of, ein nettes History Video und zwei kleine Trailer zu anderen Midway spielen. Und das ist schon viel mehr als ich erwartet hatte und zeigt mal wieder das Defender kein unüberlegter Schrott ist, sondern einfach nur in die Hose gegangen ist! Hut ab jedenfalls, das hat meinen Drang nach Boni gut befriedigt!
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
Wie man dem Making Of entnehmen kann haben die Entwickler versucht den Titel möglichst originalgetreu in eine 3D Welt zu verpflanzen. Das mag bei vielen Spielen ab und an gut gehen, an Defender sieht man aber das sich dazu nicht jedes alte Spielkonzept eignet...:
Zu Beginn wählt man eins von 6 unterschiedlichen Raumschiffen aus. Die spielt man nach und nach frei und die Kisten tragen so toll übersetzte Namen wie: „Vergeltung“ oder „Urteil“. Im nächsten Screen kann man das Schiff dann noch mit Upgrades versorgen, also stärkeren Waffen, Bomben etc. Das fand ich recht spannend und ziemlich gut gelöst, so hat man eine recht große Waffenbandbreite. Das Geld will aber erstmal verdient werden, also erklär ich euch jetzt wie man Defender so spielt!
Das Briefing bringt einem die Aufgaben näher, eigentlich muss man dabei immer nur die Manti Truppen abschiessen oder Gebäude und Fahrzeuge beschützen. In bester Action Shooter Manier düst man also mit seinem Gefährt durch die Level und nimmt so ziemlich alles aufs Korn was sich bewegt. Das sind zumeinst Gegnerscharen die wie aus dem Nichts am Horizont erscheinen und Kurs auf euch und eure Verbündeten nehmen. Denn das einsammeln von „gestrandeten“ Menschen ist gerade zu Beginn ein wichtiger Teil des Spiels. Ihr habt also eine feste Basis die von einigen wenigen Geschützen verteidigt wird und einen Radar der euch zu den Überlebenden leitet. Die solltet ihr möglichst vor den Manti erreichen um sie zu retten. Dafür halten sich die Jungs, genau wie früher, einfach an den Flügeln eures Gleiters fest. So kurvt ihr herum, sammelt eure Mannen ein und ballert euch auf dem Hin- und Rückweg durch die Gegnerhorden. Die Steuerung ist dabei solide, wirkt aber sehr hektisch und ungenau. Um genau zu sein ist sie deshalb auch nicht solide, sondern trübt den Spielspaß. Das zielen auf bewegliche Objekte macht keinen Spaß und ist nicht exakt und der Rest reiht sich ein in die Standard Button Belegung (Feuern auf A, Waffe wechseln auf B). Nur die R Taste, also „Gas geben“ hat noch eine besondere Eigenheit. Drückt ihr die Taste bis ganz nach unten bleibt das Raumschiff stehen, so als würde man gar keine Taste drücken. Es beschleunigt erst wenn ihr den R Knopf nur leicht drückt...
Der Radar zeigt euch immer genau das an was ihr zu tun habt, ausserdem bekommt ihr per Funk auch noch aktuelle Missionsziele mitgeteilt. Dann müsst ihr Basen verteidigen, fremde Konvois mehr oder weniger begleiten und vor allem für eine standhafte Abwehr sorgen. Denn dieser taktische Einschlag rettet Defender vor dem Wertungsruin. Die eingesammelten Astronauten stehen nämlich nicht untätig rum, sie bauen Kriegsmaschinerie für euch die ihr einsammeln und selber im Level verteilen könnt. So gibts stationäre Geschütze die ihr taktisch klever verteilen könnt und so eurer Basis wichtigen Schutz gebt oder die anstürmenden Manti schon vor erreichen des Ziels vom Himmel holt. Das hat zeitweise sogar Spaß gemacht und könnte ein Denkanstoß für andere Shooter sein. Später im Spiel gehts dann auch darum alles unter einen Hut zu bringen. Da wollen 2 Energieschilde bewacht werden, die Basis wird mit Abwehrgeschützen ausgestattet und zu allem Überfluss wird man auch noch in Luftkämpfe verwickelt. Das Spiel gibt euch zwar 3 Schwierigkeitsgrade und ist durchaus schaffbar, leider wird das ganze stellenweise aber unfair. Da hakt die Steuerung, die Kollisionsabfrage gibt ihren Geist auf und es ist ganz einfach so das die Gegner euch aus allen Lagen treffen und schweren Schaden zufügen. Man kann zwar Energiecontainer einsammeln, das macht aber wenig Spaß und obendrein ist das bei den teilweise knappen Zeitlimits nicht drin.
Defender fesselt euch leider nicht so recht ans Gamepad. Die Faszination springt nicht über, viel Spaß hat man mit dem Titel sicher nicht. Die guten Ansätze reichen um es als Budget Super Sommerlochstopfer mal einzulegen, für viel mehr jedoch nicht. Fade Gegner, nicht allzuviel Abwechslung, ein mittelmäßiger Umfang und dazu eben die mies umgesetzten Details wie Story, Technik (!) und Steuerung. Schade Midway, da hätte man sicher mehr aus der Vorlage rausholen können, auch wenn Defender nicht die Katastrophe ist die ich erwartet hatte... Spielt man lange genug gewöhnt man sich eben an die Mängel und hat immer noch einen Shooter der Spaß machen kann.
 
[u]Multiplayer:[/u]
 
2 Spieler können sich in 2 Spielmodi ins Gefecht stürzen und sich entweder beim Deathmatch austoben oder im Coop Modus zusammenarbeiten. Dabei gefällt mir Erstere Variante eigentlich gar nicht, es ist ziemlich dröge, langweilig und Spaßfrei in den Leveln den „Gegner“ zu suchen und zu gucken wer länger durchhält.
Der Coop Modus hingegen kann kurze Zeit schon Spaß machen, aber auch nicht zu sehr! Hierbei muss man sich klever absprechen um den Angriffen der Manti stand zu halten, während ein Spieler beispielsweise die Basis verteidigt, postiert der andere die Bodenabwehrgeschütze und nur wenn man anständig koordiniert hat man eine wirkliche Chance. Das einzig blöde am Multiplayer Coop Modus ist die Tatsache das die Gegner dadurch nicht intelligenter, die Technik nicht besser und der Spaß nur bedingt größer wird. Die Idee an sich ist Klasse, die Umsetzung geht auch in Ordnung, leider ist das Suchtpotential des Titels aber sehr gering...!
 
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Contra
 
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