Ratchet & Clank Trilogy - Review

Ratchet & Clank Trilogy

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Review
PS3
11
Was ist nötig, um einen Helden zu erschaffen? Die Frage stellte sich Sony zwischen dem Jahr 2000 und 2002 bestimmt besonders oft, als man versuchte für die damals dominierende PlayStation 2 einen weiteren Charakter zu erschaffen, dessen Gesicht für die Familie der PlayStation-Konsolen stehen könnte. Sicher erinnert man sich dabei an Jak und Daxter, an den diebischen Waschbären Sly Cooper oder auch an den Mechaniker Ratchet und seinen Roboter Clank. Ohne Frage hatte der letztgenannte dabei die erfolgreichste Karriere mit über neun Spielen, wobei diese im Gegensatz zu den anderen auch auf der PlayStation 3 fortgesetzt wurden. Bisher waren die anderen beiden dem felligen Lombax aber noch mit einer HD-Neuauflage der ersten drei Spiele gegenüber im Vorteil, doch nun zieht Ratchet mit der Ratchet & Clank Trilogy nach. Doch wie gut sind die 10 Jahre alten Spiele gealtert und nimmt der HD-Neuauflagenwahnsinn nicht langsam überhand?
 

Einmal aufpolieren bitte!

 
 
 
Inhalt der Sammlung sind insgesamt drei Spiele: Ratchet & Clank, Ratchet & Clank 2 und Ratchet & Clank 3, welche somit die bescheidenen Anfänge des außerirdischen Helden bilden. Doch die erste Frage, die einem bei einer HD-Sammlung von alten PS2-Spielen in den Sinn kommt ist, welche Eigenschaften der Spiele es überhaupt durch die Umsetzung geschafft und überlebt haben. Zwar sollte man meinen, dass eine HD-Auflage nur die Optik verbessert, doch wurde man häufig eines besseren belehrt. So spendierte die Splinter Cell Trilogy HD-Sammlung zur neuen Auflösung auch Framerateeinbrüche und die Silent Hill HD Collection fügte neue Bugs, schlechtere Nebeleffekte und diverse weitere Schönheitsfehler ein, die der ursprünglichen Spielerfahrung keinesfalls gerecht wurden. Glücklicherweise reiht sich die Ratchet & Clank Trilogy zu den Spielesammlungen ein, die die Neuauflage fast unbeschadet überstanden haben. Im Gegenteil: Die bessere Auflösung tut der bunten Comicgrafik sogar sehr gut. Zwar sieht man an der Qualität der Texturen durchaus den Zahn der Zeit, die klarere Optik sieht aber dennoch äußerst schick aus und macht immer noch etwas her. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit das Spiel auch in 3D zu spielen, falls man dafür die nötige Ausrüstung an 3D-Brillen und Fernseher besitzt. Auch die Ton- und Soundqualität blieb erhalten, ebenso wie die flüssige Steuerung des Originals.
 
Das einzige, was nicht verbessert wurde, sind die Zwischensequenzen, welche nicht in Spielgrafik dargestellt werden. Aus irgendeinem Grund gibt es die nämlich weder in HD noch im 16:9 Format zu sehen, was zu zwei schwarzen Balken rechts und links führt. Das ist zwar ärgerlich, lässt sich aber noch verkraften.
 

Der bescheidene Anfang

Die zweite Frage wäre daraufhin: Wie gut sind die Spiele gealtert? Immerhin fängt alles damit an, dass der kleine Roboter Clank auf dem Planeten Veldin bruchlandet und als einzige Hilfe gegen eine galaktische Gefahr einen einheimischen Mechaniker namens Ratchet findet. Dieser ist eine Mischung aus Fuchs, Löwe und Luchs oder kurzum „Lombax“ genannt und mehr als gewillt mithilfe des mechanischen Gefährten das Universum zu erkunden. Es folgen drei Abenteuer quer durch verschiedene Galaxien, die obligatorisch von bösen Außerirdischen, fehlgeschlagenen Experimenten oder von der Gier kapitalistischer Großkonzerne bedroht wird. Erzählt wird das ganze immer in charmant albernen Geschichten mit jede Menge Humor, Anspielungen und einer Portion Augenzwinkern. Dabei bemerkt man deutlich, dass sich nicht nur der Erzählstil pro Spiel leicht verbessert, auch die Menge an witzigen Sprüchen und zündenden Gags kann sich immer weiter steigern. Eine ähnliche Besserung ist auch im Grafikstil zu beobachten. Ist der erste Teil optisch noch ein wenig ohne Fokus und sieht wie ein Kollektiv aus verschiedenen Ideen aus, zeigt sich ab Ratchet & Clank 2 ein immer stärker werdender Hang zum High Sci Fi-Stil. Kämpft man noch im ersten Teil gegen klobige Comicaliens, bevölkern irgendwann detailliertere Roboter das Universum und Rachtets Hosenträger werden gegen einen glänzenden Raumfahreranzug mit Visier getauscht. Auch die Umgebungen der verschiedenen Planeten werden optisch immer durchdachter gestaltet, sodass der neue HD-Look wirklich zum Tragen kommt. Trotzdem büßt Ratchet & Clank über die Veränderungen nichts von seinem Charme und Witz ein, die die Spiele damals schon ausgezeichnet haben.
 

Explosive Tugenden

Allerdings kann sich Ratchet nicht nur mit Witz seinen vielen Widersachern entgegen stellen, sondern bedient sich in Third Person Shooter-Manier der unsubtilen Methode eines gewaltigen Waffenarsenals. Während die eine Hälfte des Spiels mit typischen Sprung- und Klettereinlagen verbracht wird, hob sich das Spiel schon damals mit seinem Sammelsurium an abgedrehten Knarren ab. Was zu Anfangs noch mit einem Bombenhandschuh und einer Laserknarre recht bieder wirkt, wird im Laufe des Spiels und der Spiele mit einer Addition von einer Mini-Atombombe, mobilen Raketengeschütztürmen, Lavastrahlkanonen, ferngesteuerten Sprengspinnenroboter, zielsuchenden Blitzschrotflinten oder einem Schafinator, der Gegner permanent in wollige Grasfresser verwandelt, immer verrückter, aber auch vielseitiger und spaßiger. Rund über 30 Waffen und Hilfsgeräte können in jedem Spiel gefunden, gekauft und auch genutzt werden, sodass für genug Abwechslung gesorgt wird. Ab Teil 2 können die Knarren auch durch ihre Benutzung aufgebessert werden, was neue Funktionen und natürlich mehr Schaden hinzufügt, ab Ratchet & Clank 3 gibt es sogar fünf Stufen für jede Waffe. Gezielt wird bei den meisten Waffen dabei automatisch. Sobald Ratchet in die Richtung des Gegners blickt, zeigt ein Fadenkreuz an, dass dieser Feind ins Visier genommen wurde. Ein First Person-Mode erleichtert das eigenständige Zielen, ist aber erst im letzten Teil eine vollständige Spielstil-Option.
 
Das Prinzip bleibt allerdings bei allen drei Spielen ansonsten gleich, natürlich mit der Ausnahme von neuen Inhalten wie Raumschiffschlachten hier oder Hoverbike-Rennen da. Ratchet besucht einen Planeten, bei dem es verschiedene Winkel zu erkunden gibt, schießt die einheimischen Monster über den Haufen, sammelt die Währung Bolts, die er für neue Waffen, Rüstungen oder Munition ausgeben kann, findet neue Gadgets wie Düsenstiefel, die ihm neue Areale zugänglich machen und bekommt Koordinaten für ein oder mehrere neue Planeten, die er daraufhin unsicher machen kann. Dabei gestaltet sich das ganze Abenteuer in der Regel nicht so linear wie das klingt. In der Tat hat man oft mehr als ein Missionsziel und auch mehrere optionale Aufgaben. Ein Planet lässt sich auch meistens mehr als in eine Richtung auskundschaften und hält diverse Geheimnisse bereit wie versteckte Waffen oder Platin-Bolts, die extra Kostüme für den Lombax freischalten. Nebenbeschäftigungen wie Arena-Kämpfe, Rennstrecken oder Minispiele stehen meist auch zur Verfügung, durch die man sich noch mehr Geld verdienen kann. Somit motiviert jedes Spiel auf seine eigene Weise und reizt mit Belohnungen, Erkundungen und Geheimnissen, wie es jedes gute Adventure tun sollte.
 
Speziell der dritte Teil kann auch einen Onlinemodus für acht Spieler anbieten, der zwar nichts Besonderes ist, aber als nette Dreingabe durchaus für Fans auf Gegenliebe stoßen dürfte. Für jedes einzelne Spiel gibt es auch eine Sammlung neuer PlayStation 3 Trophäen zu jagen, doch damit hat sich die Menge an neuen Zusatzinhalten schon erschöpft. Die gesamte Spielzeit von allen drei Titeln ist aber durchaus nicht zu verachten, vor allem weil einige zu einem zweiten Durchspielen in einem schwereren Modus mit neuen Waffen einladen.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
+Schicke HD-Optik
+Viel Inhalt
+Charmant abgedrehte Figuren und Geschichten
+Verrücktes Waffenarsenal
Contra
Videozwischensequenzen immer noch in SD -
Wenig neue Inhalte -[/head]
HatWolf
Bei allen HD-Sammlungen, die in letzter Zeit auf den Markt geworfen wurden, ist Ratchet & Clank Trilogy sicher einer der besseren. Abgesehen von den Video-Zwischensequenzen holt die HD-Optik visuell des beste aus den alten Spielen raus, ohne dass man dabei Kompromisse in Sachen Gameplay machen muss. Für Kenner der Originalspiele wird es kaum etwas Neues bieten, doch wer die Spiele noch nicht kennt, der bekommt für sein Geld eine ganze Menge Inhalt und drei Klassiker, die heute immer noch mit ihren vielen verrückten Ideen begeistern können. Zwar wären neue Inhalte wünschenswert gewesen, doch Ratchtets Universum bietet immer noch eine Reihe kurioser Geschichten, durchgeknallter Figuren, abgedrehter Waffen und haufenweise spaßiger Platformer-Action - das reich ja auch aus.

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