Wer erinnert sich noch an Aliens: Colonial Marines? Vermutlich viele, immerhin war der Hype für diesen Aliens-Shooter sehr groß, genauso wie die Vorbestellerzahlen, nur damit alle Fans am Ende feststellen konnten, dass Gearbox und Sega uns vorher massiv angelogen hatte. Nicht nur war die Grafik nicht annähernd auf dem Niveau aller vorherigen E3- oder Gamescom-Präsentationen, auch befand sich Gameplay, K.I. oder Design offenbar noch in der Testphase, von den vielen Spielfehlern und den Logiklücken der Story mal ganz zu schweigen. Ganz Abschnitte, Inhalte und Gameplay-Eigenschaften, die als "Work in Progress" vorgestellt wurden, stellten sich als Fabrikation heraus, die es im finalen Spiel so umgesetzt nie gab. Die Kontroverse rund um die Wut und Enttäuschung der Spieler, sowie die nach Gerüchten abgeschobene Entwicklungsarbeit von Gearbox, die zwar von Publisher Sega Geld bezogen, aber in andere Projekte investierten, waren damals viel besprochene Themen.
Wie sich herausstellt, war die Entwicklung von Aliens: Colonial Marines auch nicht sehr lukrativ für Gearbox.
"Während dem Entwicklungsprozess ergänzte Gearbox Segas Entwicklungsbudget mit seinem eigenen Geld, um Sega zu helfen das Spiel fertig zu stellen; Gearbox' Beitrag zu A:CM geht in die Millionen, wobei nichts davon je wieder zurück gezahlt wurde", behauptet der Entwickler.
"Gearbox hat nie Geld erhalten von Segas Käufern von A:CM, noch hat Gearbox je ein einziges Honorar ausgezahlt bekommen für die Verkäufe von Sega."
"Die Verkaufszahlen des Spiels waren unzureichend um irgendwelche verkaufszahlenbasierende Zahlungen an Gearbox auszulösen und als Resultat hat Gearbox kein zusätzliches Geld von Sega für die Verkäufe vom Spiel erhalten. Gearbox hat nur eine Meilensteinbezahlung von Sega während der Entwicklung erhalten."
Sega und Gearbox wurden übrigens für das irreführende Marketing von einer Sammelklage diverser Gamer betroffen, was zwar schon eine Weile anhält, aber wie immer sind die Mühlen des Gesetzes ja bekanntlich recht langsam. Als die Klage erhoben wurde, bezeichnete sie Gearbox als "frivol", mittlerweile stimmt man aber andere Töne an. So bittet man darum von der Klage entfernt zu werden, indem man argumentiert, dass man nichts mit dem Marketing des Spiels zu tun hatte.