Vor ein paar Jahren als James Camerons Mega-Produktion "Avatar" 3D für die Massen wiederbelebte, wurde selbiges zum Schlagwort für die gesamte Unterhaltungsbranche denn sowohl die Kinosäle als auch die Kassen der Kinos füllten sich.
Der nächste vermeintlich logische Schritt war es, 3D in die Wohnzimmer der Konsumenten zu bringen. Während einige Hersteller es aus Kobinationen von Fernsehern mit Shutterbrillen (hoher Anschaffungspreis) versuchten, gingen andere (LG beispielsweise) den Weg der Polfilterbrillen wie aus dem Kino. Vor dem Fernseher konnten ab diesem Zeitpunkt 3D-Filme angesehen werden und man hatte in etwa dasselbe Gefühl wie bei Avatar. Auch Konsolen wurden nachträglich mit 3D-fähigen Spielen beglückt und Blu-Ray um ein 3D-Format erweitert.
Alles schön in der neuen 3D-Welt? Mitnichten. Das Gefühl, dass 3D ein "Fad" (neudeutsch für Modeerscheinung) sei, beschlich mich schon die gesamte Zeit und das aus verschiedenen Gründen.
Erstens wird bei dieser Art von 3D die Fokussierung der Objekte im Bild beim Filmdreh vom Regisseur vorweggenommen wodurch die Augen des Betrachters beim Versuch ein nicht fokussiertes Objekt zu erfassen, ermüden. Zweitens ist die Immersion in den meisten Filmen nach Avatar einfach nur noch minderwertig gewesen und rechtfertigte nie den (Auf-)Preis den die meisten Kinos für 3D nahmen.
Sehr skeptisch wurde ich, nachdem Nintendo den 3DS vorgestellt hatte: Das 3D-Prinzip auf dem 3DS funktionierte zwar ohne Brille, aber der echte Mehrwert ließ auf sich warten. Auch nach einem Jahr präsentierte Nintendo kein einziges Spiel, das wirklich durch die dritte Dimension an Spieltiefe gewann. In verschiedenen Features auf consolewars proklamierte ich den Tod des 3DS (und setze mich dem geballten Hate der Nintendofans aus), ausgehend davon, dass die 3D Funktionalität des Handhelds nur ein Gimmick sei und die Smartphones den dedizierten Handhelds den Garaus machen würden.
Mit der Hälfte dieser Aussage hatte ich Recht: 3D war nur ein Gimmick. Nintendo verbannte mit der Einführung des 2DS die dritte Dimension endgültig in die Nische und das Feature wurde auch nicht mehr aktiv beworben.
Inzwischen hat auch die restliche Unterhaltungsindustrie auf der CES 2014 ihren Fokus geändert: Einigen Fernsehern fehlten bereits die 3D-Funktionalitäten gänzlich, stattdessen konzentrierte man sich auf andere Features.
Sony und Microsoft spendierten ihren eigenen neuen Konsolen keine Wiedergabefähigkeit von 3D-Blu-Rays. Sie werde irgendwann nachgereicht heisst es. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie sie garnicht mehr nachrreichen würden.
Das Schlagwort dieses Jahr ist 4K und das ist auch gut so: Die Erhöhung der Auflösung bringt Qualitätsverbesserungen mit sich - aber nicht unbedingt beim Fernseher im Wohnzimmer, denn ihr sitzt dort viel zu weit weg um die Verbesserung von 4K zu sehen, sondern die verbesserte Displaytechnik wird auf den PC Markt durchtröpfeln. Monitore mit 4K Auflösung werden immer preiswerter und Grafikkarten die problemlos mit 4K Auflösungen hantieren können, müssen rasch entwickelt werden. Um im Wohnzimmer 4K wirklich zu bemerken, braucht man sehr große Bildschirmdiagonalen und einen Abstand zum Schirm der noch relativ klein ist.
Ihr braucht keine Angst um eure PS4 oder XBOX One zu haben, die sind zwar "nur" für Full-HD spezifiziert, aber bis Grafikkarten 4K Auflösungen ergonomisch und effizient handhaben, wie es diese für Full-HD im Moment tun, werden noch zwei bis drei Jahre vergehen.
Ausserdem benötigen wir natürlich auch Inhalte in 4K-Auflösung für unsere neuen Geräte. Dass der Videokompressionsalgorithmus H.264 so langsam in die Tage kommt, zeigt dessen Nachfolger H.265, der in der Hälfte der Dateigröße mindestens eine genauso gute Qualität erreicht.
Auch En-/Dekompressionshardware muss noch entwickelt werden und deshalb sind wir gerade wieder nur am Anfang der Entwicklung eines weiteren Sprungs in der Auflösung. Erst müssen die Chips (Grafik, Kompressionshardware, CPU,...) die erforderlichen Parameter (geringe Abwärme, geringer Stromverbrauch, etc. ) erfüllen um in der nächsten Konsolengeneration eingesetzt werden zu können.
Natürlich könnt ihr jetzt schon die Capcoms und andere Jammern hören, dass sie wieder "10 mal länger" zum Entwickeln eines Spiels brauchen werden. So sei es. Sie setzen inzwischen ja auch Abermillionen um. Wir wollen was für unser Geld.
Höre ich da einen Zwischenruf gerade, dass die PS4 und XBOX One die letzten ihrer Art sein könnten und die nächste Generation nur noch aus dumpfen Clients fürs Streaming von Spielen bestehen würden?
Die Befürchtung ist nicht von der Hand zu weisen, aber das ist ein Thema für einen zukünftigen Kommentar...