Mitte der 1990iger Jahre gab es wohl wenige Namen in der Spielindustrie die größer waren als der von John Romero.
Zusammen mit John Carmack erfand er quasi den Ego-Shooter mit Wolfenstein und produzierte zeitlose Klassiker wie Doom und Quake. Außerdem wird ihm oft die Erfindung des "Deathmatch" zugeschrieben.
Dann jedoch folgte der große Bruch: Nach der Veröffentlichung von Quake wurde er von John Carmack gefeuert, er arbeite "nicht hart genug" lautete die damalige Begründung, offensichtlich gab es schon länger Spannungen zwischen den beiden, vermutlich aufgrund ihrer stark unterschiedlichen Persönlichkeiten.
Romero gründete Ion Storm und dies führte zu wohl einer der umstrittensten Werbungen in der Geschichte der Spieleindustrie.
Das Spiel das hier beworben wurde, hieß Daikatana. Es wurde jahrelang maßlos gehypt und als Evolution im Shootergenre bezeichnet, die Erwartungen waren gigantisch, nicht zuletzt auch wegen Romeros großen Versprechungen.
Als das Spiel 2000 schließlich nach zahllosen Verschiebungen erschien entpuppte es sich als kleine Katatstrophe und zerstörte fast eigenhändig Romeros Ruf.
Danach schaffte er es nie mehr wirklich Fuß zu fassen und verließ Ion Storm 2001 um u.a. an der N-Gage Version von Red Faction zu arbeiten.
Jetzt, nach fast sieben Jahren Abwesenheit (das letzte Spiel an dem Romero arbeitete war Midways Area51 im Jahr 2005, großen Einfluss auf das Spiel hatte er allerdings nicht) meldet er sich zurück und will zu dem Genre zurückkehren das ihn groß gemacht hat: Dem First-Person Shooter.
Viel wollte er noch nicht verraten, außer dass ihm eine Mischung zwischen Ego-Shooter und MMO vorschwebe. Spielen soll es sich ein Egoshooter aber die Welt, das Belohnungssystem, die Geschichte etc. sollen einzigartig sein und in einer persistenten Welt ablaufen.
Was Romero damit genau meint, und ob er damit vielleicht seinen Namen wieder zurück ins Rampenlicht bringen kann, bleibt also noch unklar. Die Zukunft wird zeigen ob sich hinter den vollmündigen Versprechungen auch etwas verbirgt.