Es sind keine leichten Zeiten für THQ. Die Toy Head Quarters standen in letzter Zeit oft in den Schlagzeilen, aber leider nicht wegen ihrer brillianten Leistung.
Hier mal eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage und Wochen:
-Am 15. Januar versetzt ein Twitter Eintrag die Spielewelt in Aufruhr. THQ, so heißt es, habe das gesamte LineUp für 2013/14 gecancelt und stehe zum Verkauf.
THQ weist dies zurück, die Firma habe lediglich "ihr Engagement für Retail-Kinderspiele drastisch zurückgeschraubt". In Zukunft wolle man mehr "Hardcore" Spiele produzieren.
-Am 31. Januar wird bekannt das THQ Gefahr läuft von NASDAQ (der größten elektronischen Börse der USA) abgezogen zu werden. Der Grund:
Der Preis für eine Aktie habe seit über 30 Geschäftstagen unter dem Mindestwert von 1$ gelegen.
Bis zum 23. Juli 2012 muss THQs Aktienpreis zumindest 10 Tage hintereinander über diesem Wert liegen um das ganze abzuwenden.
Augenblicklich liegt die Aktie bei 0,55$
-Am 1. Februar entlässt THQ 240 Angestellte und kürzt den Lohn von CEO Brian Farell von 718.500$ auf 359.250$
Jetzt fragt sich der findige Gamer natürlich: Wie ist das passiert?
Lag es an Saints Row: The Third? Bombte Homefront? Oder zog Warhammer den Publisher in die Tiefe?
Nein, nein und nein.
Fast einzig und allein Schuld an der Misere ist ein einziges Spiel: uDraw.
Auf der Wii war das Spiel ein mäßiger Erfolg, aber scheinbar gut genug um die THQ Führungsetage davon zu überzeugen voll auf eine HD Version zu setzen. Mit katastrophalen Folgen.
Hier sind einige Fakten von THQ über uDraw HD:
-THQ sitzt auf etwa 1.4 Millionen unverkauften uDraw Tabletts
-Ungefähr 30 Millionen Dollar hat man durch das Spiel verloren
-uDraw hätte eine Brücke werden sollen, stattdessen wurde es zu einer Planke
-Würde man das Spiel weglassen, würden sich THQs Quartalsergebnisse verdoppeln
-uDraw HD liegt etwa 100 Mio. $ hinter den Erwartungen zurück
Wen wundert es nach solchen Meldungen noch, dass THQ weniger "Kinderspiele" produzieren will?
Die weiße Weste hat der Publisher jedenfalls definitiv abgelegt, vermutlich um sie diesem überglücklichen Pärchen überzustülpen.
[i]Was für ein Fantasiegemälde wollen wir als nächstes malen Schatziputz?
Wie wärs mit einem steigenden Kurs für THQ?
Ach Schatz, du und deine wilden Träume.[/i]
Wie es scheint plant der Publisher zumindest wieder für die Zukunft aber klar ist auch, dass den Toy Headquarters schwere Zeiten bevorstehen.
THQ gilt schon länger als Insolvenzgefährdet und möglicherweise stellt sich nun diese kapitale Fehleinschätzung des Managements endgültig als Sargnagel für den Publisher, der seit 1989 im Geschäft ist, herraus.