Amerikaner klagen gerne und sie klagen oft, wenn ihnen etwas nicht passt. Dieses mal ist der Streitpunkt aber nicht amüsant oder haarsträubend, wie z.B. dass ein Kaffee zu heiss im Pappbecher ist, oder das geliebte Haustier die "Trocknung" in der Mikrowelle nicht überlebt hat, nein:
Es geht darum, dass Sony mit der Firmware 3.21 der PS3 "Fat" die Möglichkeit genommen hat, ein anderes Betriebssystem (in den meisten Fällen Linux) zu booten. Diese Funktion wurde in Folge einer sich "anbahnenden" Sicherheitsbedrohung durch die Aushebelung des PS3-Hypervisors für Sony anscheinend notwendig geworden, um das Abspielen von Raubkopien auf der PS3 zu verhindern.
Anthony Ventura hat nun eine Sammelklage eingereicht gegen Sony und die Details der Argumentation lesen sich wie folgt:
[quote]Mit der Bewerbung einer nun nicht mehr vorhandenen Funktion habe der Konzern gegen den kalifornischen Consumer Legal Remedies Act verstoßen. Zudem verstoße der Passus, nachdem sich Sony in seinen Geschäftsbedingungen das Recht herausnimmt, jederzeit Funktionen und Dienste der PS3 abzuändern oder zu entfernen und seine Geschäftsbedingunen zu ändern, gegen den Civil Code §1770. Anwender hätten keine Möglichkeit gehabt, über den Vertrag zu verhandeln, sondern seien zur Zustimmung gezwungen worden, um ihre PS3 nutzen zu können.
Ventura verlangt die Erstattung der entstandenen Kosten, die ihm und seinen Mitstreitern entstanden seien, die zwischen dem 17. November 2006 und 27. März 2010 in den USA eine PS3 gekauft haben. Betroffen seien weit über 100 Personen, weshalb sich der Streitwert insgesamt auf über 5 Millionen US-Dollar belaufe.[/quote]
Es ist davon auszugehen, dass diese Klagepunkte "Substanz" haben und somit durchaus erfolgreich vor Gericht bestehen könnten. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.