Knapp eine Woche vor dem Jahrestag des Amoklaufs von Winnenden und Wendlingen wird die uns leidige "Killerspiel"-Diskussion wieder einmal angeheizt. Innenminister Heribert Rech (CDU) meldete sich diesbezüglich wieder einmal zu Wort und bekräftigte nochmals seine Haltung gegen strengere Waffengesetze, macht sich jedoch gleichzeitig für den Kampf gegen Videospiele stark.
Während das "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden", in dem sich Lehrerinnen und Eltern von getöteten Schülern zusammengetan haben, insbesondere den Verbot von großkalibrigen Waffen fordert, argumentiert Rech mit den bereits bestehenden Waffengesetzen, die immerhin zu den schärfsten in ganz Europa zählten. Rech erklärt weiterhin: "Ich meine, wir sollten jetzt erst einmal schauen, wie sich das im Juli 2009 verschärfte Waffenrecht auswirkt", mit dem Hintergrund der bereits 2009 durchgesetzten Änderung des Waffenrechts.
"Natürlich ist die Verfügbarkeit von Waffen ein Risikofaktor auch für Amoktaten. Aber man muss auch sehen, dass es in keinem Bereich hundertprozentige Sicherheit und hundertprozentigen Schutz gibt. Ich setze sehr auf die Verantwortung von Vereinen und Verbänden", erklärte der Innenminister.
Im genauen Gegenteil zum Kurs gegen weitere Waffengesetze hat Rech jedoch vor sich weiterhin für ein vollständiges Verbot gegen die sogenannten "Killerspiele" einzusetzen: "Killerspiele halte ich für abartig und gefährlich. Da sollten wir mit einem Verbot ernst machen."
Der Jahrestag vom Amoklauf in Winnenden und Wendlingen, an dem der 17-jährige Schüler Tim K. sich und 15 andere Menschen erschoss, findet am 11. März statt.