Ein Leaker behauptet, Microsoft habe seinen ersten selbst entwickelten Xbox-Handheld gestrichen, da AMD eine Mindestabnahmemenge wollte. AMD sei nur bereit gewesen, an einem angepassten Xbox-Handheld-Chip zu arbeiten, wenn das Unternehmen die Produktion von 10 Millionen Einheiten zusichert.
Möglicherweise ist sich Microsoft nicht so sicher, diese Zahlen mit einem eigenen Xbox-Handheld erreichen zu können. Zuletzt laufen die Verkäufe bei höherpreisiger Gaming-Hardware eher schleppend, auch dank kontinuierlicher Preiserhöhungen im Jahr 2025.
Der zuverlässige Hardware-Leaker KeplerL2 gab auf dem NeoGAF-Forum Einblicke in den gestrichenen Xbox-Handheld und erklärte, das Projekt sei gescheitert, weil AMD mindestens 10 Millionen Einheiten zugesichert haben wollte, bevor das Unternehmen bereit gewesen wäre, SoCs für das System zu entwickeln. Diese Anforderung ist nachvollziehbar, da das Unternehmen sicherstellen möchte, genug Hardware zu verkaufen, um die hohen Kosten für die Entwicklung eines maßgeschneiderten Chips auszugleichen.
Microsoft hingegen ist bei einer so hohen Menge in der Mindestabnahme verständlicherweise zögerlich: Bis Anfang 2025 hatte das Steam Deck "nur" knapp 4 Millionen Exemplare verkauft – und damit weniger als die Hälfte von AMDs Vorgabe in drei Jahren. Auch durch die starke Konkurrenz durch Nintendo und die wiederholten Gerüchte eines neuen Playstation-Handhelds traut sich Microsoft möglicherweise nicht, diese Zusagen zu treffen. Das Ziel wären in etwa die Verkaufszahlen der Playstation Vita, die trotz weniger Konkurrenz im Markt in drei Jahren 12 Millionen Mal absetzen konnte. Moderne tragbare PCs mit vollwertigem Betriebssystem erreichen solche Zahlen bislang nicht.
Die gemeinsame Entwicklung von Microsoft und ASUS, die aus der Abkehr von AMD als Hardwarepartner entstand, startete zunächst holprig. Die Vorbestellungesphase wurde verzögert, da die Zollsituation zwischen China und den USA monatlich stark schwankt. Trotz des hohen Preises war der ROG Xbox Ally X jedoch bei einigen Händlern schnell ausverkauft.
Auch wenn der hauseigene Xbox-Handheld nicht umgesetzt wurde, will Microsoft eigene Hardware weiterhin nicht komplett aufgeben. Entgegen anderslautender Gerüchte hat das Unternehmen erklärt, dass es weiterhin in First-Party-Konsolen investiert und die angebliche Einstellung der nächsten Konsolengeneration dementiert.