Ratchet & Clank: A Crack in Time Review
Ratchet & Clank sind wieder zurück und haben sich bei ihrem dritten Auftritt auf der PlayStation 3 nicht viel Zeit gelassen. Nach Tools of Destruction und Quest for Booty, erreicht uns mit A Crack in Time pünktlich zum Jahresende der Höhepunkt der Trilogie. Die Zeit ist ohnehin das zentrale Thema des Spiels und somit wollen wir auch keine weitere Minute vergeuden und uns direkt in das wahnwitzige Abenteuer stürzen.
Ein Klempner sollte nicht in Rohre springen...
...es sei denn es macht tierisch Spaß. Es ist ganz offensichtlich, dass Ratchet & Clank seit dem Start der Serie ein großes Vorbild hat und allen PlayStation-Jüngern ein echtes Alternativprodukt zu den bekannten Mario-Spielen von den Nintendo-Konsolen bietet. Die Serie ist immer schon kunterbunt und könnte glatt als knuddelig bezeichnet werden. Ein genauerer Blick hinter die Fassade, und damit erzählen wir erfahrenen Videospielern sicherlich nichts Neues, offenbar aber, dass diese Serie viel mehr drauf hat. Schon immer besitzen Ratchet & Clank Spiele einen sehr spritzigen Humor und eine gelungene Mischung aus Jump'n'Run und Shooter-Elementen. Diese Rezeptur wurde auch konsequent wieder bei A Crack in Time verwendet und dürfte gerade bei Freunden der Serie großen Anklang finden.
In "A Crack of Time" schlüpft ihr wieder in die Rollen des Lombax Ratchet und der "Brotdose" Clank, die versuchen den gemeinen Dr. Nefarius davon abzubringen das gesamte Universum zu unterjochen. Bevor aber das Duo Seite an Seite kämpfen kann, müssen sie zunächst wieder zueinander finden. Während Ratchet in seinem Weltraumschiff durch die Galaxie schwirrt, steckt Clank in der großen Weltraum-Uhr, in der er allem Anschein nach seiner Bestimmung folgt. Der Storyverlauf ist geschickt miteinander verwoben, so dass man im Prinzip abwechselnd in die verschiedenen Rollen schlüpft. Während Ratchet die typischen Action-Parts absolviert, in denen viel Gehüpft und Gekämpft wird, muss man in Clanks Rolle eher seine grauen Zellen einsetzen. In speziellen Puzzlerätseln kann Clank in der Weltraum-Uhr auf Hologramm-Plattformen seine Aktionen aufzeichnen und so verschachtelte Rätsel lösen. Während ein Holgramm beispielsweise eine Plattform bewegt, kann die nächste Aufzeichnung diese Nutzen und an einen Schalter gelangen. Das Ganze bringt nicht nur ordentlich Abwechslung ins Spiel, sondern wurde von den Programmierern so geschickt ins Spiel eingebunden, dass es zu keinem Zeitpunkt lästig wirkt. Die Rätsel steigen mit jedem neuen Abschnitt in ihrem Schwierigkeitsgrad, machen aber bis zum Schluss viel Spaß.
[i]Clank erfährt in A Crack of Time seine Bestimmung.[/i]
Ran an die Waffen!
Den eigenen Verstand zu prüfen macht schon viel Freude, doch genau so macht es Spaß es einfach mal auszuschalten und sich dem schlagkräftigen Waffenarsenal zu bedienen. Den Großteil des Abenteuers verbringt man an der Seite von Ratchet, der ein echter Waffenexperte ist und mit seinem reichhaltigen Arsenal fast alles und jeden auf den Planeten zerstören kann. Wer diesem Unterfangen Stumpfsinn nachsagen will, der irrt gewaltig, denn für jegliche Zerstörung regnet es Geld in Form von Bolts auf dem Spielbildschirm. Zu den unglaublich witzigen Waffen, die man mit dem besagten Geld beim Händler um die Ecke kaufen kann, zählen neben dem typischen Standardschlüssel, noch ein kleines Alien, der an einer Kanone geschnallt ist und mit seinem Schrei Wellen aussendet und die Umgebung platt macht. Noch nicht verrückt genug? Dann werft eine Discokugel in die Runde und lenkt eure Gegner damit ab. Wir haben hier tatsächlich nur einen sehr kleinen Auszug der Waffen, die mit viel Kreativität für Lacher sorgen...beim Spieler, den Gegnern wird man mit diesen Waffen das Fürchten lehren! Die ein oder andere Waffe ist zwar aus den Vorgängern bekannt, aber der größte Teil ist nigelnagelneu. Jede Waffe im Spiel kann mit neuen Elementen, die man im Spielverlauf findet modifiziert werden und im Level gesteigert werden. Der Einsatz der Waffen macht somit doppelt Spaß und sorgt für eine große Menge Abwechslung. Besonderes Highlight des Spiels ist übrigens die Präsentation der Waffen im Einkaufsbildschirm. In einem Cartoon werden die Vorzüge einer jeden Waffe genau beschrieben und sorgen mit ihrem gelungenen Humor für das ein oder andere Schmunzeln.
Mit schwerem Geschütz macht Ratchet auch den größten Gegner platt.
Ratchet & Clank: A Crack in Time führt den Weg der Serie konsequent fort und macht wieder weitere Schritte nach vorne. Sicherlich sind diese nicht so riesig, das man von einer Revolution der Serie sprechen könnte, aber wir geben uns damit zufrieden hier einen gelungenen Nachfolger eines großartigen Spiels vorzufinden, der mit kleinen Akzenten stetige Verbesserungen verbucht. In einer Open-World (bzw. Open-Galaxie) bewegt man sich mit Ratchet von Planeten zu Planeten und erkundet auf dem Weg noch weitere kleine Monde. Hier warten neue Bonusgegenstände und weitere Nebenmissionen auf euch. Das Spiel wird also auf angenehmen Art und Weise gestreckt und bietet viel Spielraum für abenteuerfreudige PlayStation 3-Spieler.
Zeitsprung!?
Ratchet & Clank: A Crack in Time ist technisch hervorragend und bietet eine kunterbunte und lebendige Welt. Selbst bei sehr hohem Gegneraufkommen gerät das Spiel nie ins Stocken und das obwohl es von überall her röhrt und es Kommentare aller Akteure zu hören gibt. Übrigens funktioniert guter Humor nur, wenn man den Darstellern ihre Rollen abnimmt und genau dieser Aspekt wird vom neusten Insomniac-Werk eindrucksvoll dargelegt. Die deutsche Synchronisation ist überdurchschnittlich und zu keinem Zeitpunkt nervig oder gar billig. Der gebotene Umfang an gesprochenen Dialogen ist darüber hinaus sehr umfangreich.
Was macht Ratchet & Clank: A Crack in Time eigentlich besonders? Im Prinzip gibt es nicht wirklich viele Neuerungen, aber das Zusammenspiel aller integrierten Elemente gelingt der Serie in diesem Teil wieder ganz hervorragend. An der Seite von Ratchet bekommt man schöne Actionkost, während man mit Clank eine ordentliche Portion Rätselspaß serviert bekommt. Hinzu kommen die zahlreichen Boni, die man suchen darf und das umfangreiche Level-Prinzip der Waffen. Wer sich jetzt in der Zeit versetzt fühlt, der hat wohl den Vorgänger genau gespielt, denn der Großteil der positiven Eigenschaften, sowohl optisch als auch spielerisch, könnten genau so bei Tools of Destruction geklungen haben.
Die einzig große Veränderung verbirgt sich in der im Artikel beschriebenen Open-Galaxie, ansonsten ist alles beim (guten) Alten geblieben. A Crack of Time bildet mit Tools of Destruction und Quest for Booty zwar eine Trilogie, aber bereits im Intro werden Spieler, die diese beiden Titel nicht gespielt haben, abgefangen und in die Geschichte eingeweiht. Es ist also nicht zwingend erforderlich die beiden Vorgänger gespielt zu haben. Raten wollen wir es aber jedem Besitzer einer PlayStation 3, denn Ratchet & Clank legen bei jedem Auftritt eine gelungene und unterhaltsame Show hin.
Positiv:
+ gelungener Mix aus Jump'n'Run, Shooter-Action und Rätselspaß
+ eine große Portion Humor (sehr gute deutsche Synchro)
+ kunterbunte und lebendige Welt
+ witzige Waffen mit vielen Fähigkeiten und einem Level-System
Negativ:
- in einigen Situationen ist das Zielsystem nicht präzise genug
- im Grunde bietet das Spiel keine großen Neuerungen (standhafte Fans könnten das auch ins Positive rüberziehen ;-))
