Pikmin 2 - Review

Pikmin 2

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Review
WII
26
Pikmin 2 - New Play Control Review
 
Ein Könner seines Faches kann an Nichts anders, als an seine Arbeit denken. In allen möglichen Lebenssituationen sprießt es so an Gedanken rund um seine Berufung. So ergeht es wohl auch Shigeru Miyamoto, der in seiner Freizeit gerne im Garten verweilt. Genau hier kam ihm auch die Idee rund um Pikmin, was in einem faszinierenden Spielkonzept für den Nintendo GameCube gipfelte. Zwei Titel hat es für den Spielewürfel gegeben und dabei war sich die gesamte Spielepresse einig, dass es sich dabei um Spiele der ersten Güte handelt. Wie das Leben aber leider manchmal so spielt: Von der Presse gelobt, von den Konsumenten nicht beachtet...
 
Genau aus diesem Grund ist es eigentlich nur löblich den Spielern dieser Welt den Titel nochmals aufzudrängen. In der New Play Control Reihe, in der GameCube-Spiele für die Wii neu aufgelegt werden, sind die beiden Spiele nun wieder auf dem Markt. An dem Spiel selber wurde nichts (wirklich gar nichts) geändert, außer der neuen Steuerung, die dank der Wii-Mote ermöglicht wird. Für das eine Spiel macht es Sinn, für andere eher weniger. Pikmin 2 ist ein Paradebeispiel dafür, dass es Sinn machen kann, auch wenn die neu entfachte Faszination für das Spiel nicht daher rührt.
 
Hinter Stock und Stein...
 
... da wartet ein kleines Pikminlein. Über diese Tatsache muss sich Captain Olimar wohl sehr gefreut haben, denn schließlich waren es diese liebevollen und loyalen Pflanzenwesen, die es ihm ermöglicht haben, nach einer Bruchlandung auf einem nicht katalogisierten Planeten am Rande der Galaxie (wohl unsere Erde), zu entkommen. Sein geliebtes Raumschiff wurde von einem Asteroiden beschädigt und dank der Pikmin war er in der Lage auf dem fremden Planeten Ersatzteile aufzuspüren und seinen heißen Ofen wieder in Schuss zu bekommen. Auf dem Heimatplaneten Hocotate wieder angekommen (genau hier setzt der zweite Teil an), wird Olimar vom Chef der Hocotate Freight, dem Lieferunternehmen für das der furchtlose Captain in die weiten der Galaxie reist, in Empfang genommen. Für viel Wiedersehensfreunde bleibt aber leider keine Zeit, denn die Kredithaie haben es auf den Chef abgesehen. Der Laden ist Pleite und steht mit sagenhaften 10.000 Pokus in der Kreide. Die Lage ist aussichtslos...bis Olimar den Abfall präsentiert, den er vom fremden Planeten mitgebracht hat. Was auf dem Planeten von den Bewohnern unachtsam weggeworfen wird (beispielsweise ein Kronkorken), ist auf Hocotate ein unermesslicher Reichtum. Pure Freude ziert nun das Gesicht des Chefs, der nicht lange zögert und Olimar gleich wieder mit einer neuen und unendlich wichtigen Mission beauftragt. Er muss so schnell wie möglich wieder zurück auf diesen verrückten Planeten und viele dieser Schätze bergen, um die 10.000 Pokos Schulden tilgen zu können. Diesmal haben wir es mit einer geplanten Mission zu tun, von daher bekommt Olimar auch tatkräftige Unterstützung vom nächsten Handlager, der gerade zu fassen war: Louie.
 
Nach dieser humoristisch inszenierten Einleitung geht es aber auch gleich ans Eingemachte. Olimar und Louie befinden sich wieder (bzw. zum ersten Mal) auf dem fremden Planeten und entdecken gleich die ersten Pikmin. Louie, so tollpatschig er auch wirken mag, ist eine echte Hilfe, denn diese große Veränderung zum ersten Teil, ermöglicht es dem Spieler noch organisierter zu Arbeiten. Die beiden Spielfiguren können separat von einander gesteuert werden, so dass jeder an verschiedenen Baustellen, die sich schnell in diesem Titel ergeben, arbeiten kann. Beide Weltraumbummler sind in der Lage die Pikmin mittels Pfeife zu dirigieren und so zu befehligen die Wesen auf dieser neuen Welt zu bekämpfen und auch die Schätze zum Raumschiff zu transportieren. Die beiden wären selber dazu nicht im Stande, weshalb sie sich darauf konzentrieren, die bis zu 100 Pikmin starken Truppen, als Anführer zu leiten. Pikmin sind eigentlich die besten Soldaten, die ein Truppführer sich wünschen kann, denn sie hinterfragen keinen der Befehle und funktionieren einfach. Egal ob es nun darum geht einen Schatz auszugraben, eine unüberwindbare Wand abzutragen oder sich scheinbar übergroßen Gegnern zu stellen.
 
Weitere Unterstützung bekommt das Team noch von der intelligenten Forschungs-Gondel des Raumschiffs. Diese hat alle Aufzeichnungen Olimars ersten Reise gespeichert und gibt generell alle neuen Informationen zur aktuellen Gegebenheit von sich. Es wird immer genau erklärt, wie etwas funktioniert, welche Fähigkeiten nun von den neu entdeckten Pikmin zu erwarten sind und welchen Wert der jeweilige Schatz besitzt.
 
Schritt für Schritt durch den Garten
 
Pikmin 2 ist ein richtig schönes "Step by Step-Spiel", denn in diesem Strategiespiel baut sich das Gameplay schön sachte auf und entfaltet so nach und nach seine Tiefe. Zunächst treffen Olimar und Louie auf die roten Pikmin, die resistent gegen Feuer sind. Mit Hilfe dieser Pikmin werden die ersten Schätze geborgen und Käfer verdroschen. Stößt man dann bei seiner Erkundungstouren auf einen Elektrozaun, so weiß man bereits wo die Grenzen dieser Truppe sind. Für einen solchen Fall braucht man nun die gelben Pikmin, die wiederum neue Wege eröffnen. Nach und nach macht also Bekanntschaft mit insgesamt fünf Arten der Pikmin. Die roten, gelben und blauen Pikmin, die passenderweise als einzige Pikmin schwimmen können, sind bereits aus dem ersten Teil bekannt. Im zweiten Teil entdeckt man aber zum ersten Mal die weißen und lila Pikmin. Auch diese beiden Arten haben spezielle Fähigkeiten, die Olimar für seine Mission nutzen muss. Lila Pikmin sind unglaublich stark. Für sie ist es kein Problem einen Schatz zu heben, denn sie besitzen die zehnfache Stärke im Vergleich zu ihren Artgenossen. Da die Crew nur aus maximal 100 Pikmin bestehen kann, ist diese Fähigkeit Gold wert. Mit weniger Pikmin, kann man also mehr transportieren. Mindestens genauso wichtig sind die Fähigkeiten der weißen Pikmin, denn diese sind als einzige in der Lage giftige Bereiche zu betreten und unter der Erde verborgene Schätze aufzuspüren. Die beiden neuen Arten sind nicht ganz so einfach zu züchten, wie die Standard-Pikmin, daher sollte man deren Einsatz mit Bedacht ausloten. Einen weißen Pikmin, der selbst auch giftig ist, als Futter für irgendwelche Gegner zu verschwenden, ist daher nur in echten Notsituationen angebracht.
 
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Im hohen Bogen auf die Gegner. Pikmin machen jeden Käfer platt![/i]
Nun haben wir aber den zweiten vor dem ersten Schritt getätigt, denn zunächst sollte uns eigentlich interessieren, wie man Pikmin nun überhaupt gezüchtet werden. Pikmin sind Hybriden aus Pflanzen und Tieren, und wachsen im Boden. Der Pikmin-Kreislauf beginnt bei den großen Zwiebeln, die sich zu eurem Schiff auf dem Landeplatz gesellen und genauso mobil sind wie das eigene Raumschiff. Übrigens gibt es diese Zwiebeln nur für die roten, gelben und blauen Pikmin. Die Zwiebel ist quasi das zu Hause der kleinen Pikmin und bieten in der Nacht Schutz (die oberhalb der Oberfläche verbracht wird und keine Spielzeit ist). Sie ist es auch, die aus besiegten Gegnern und speziellen Steinen neue Pikmin-Samen generiert, die automatisch in den Boden eingepflanzt werden. Ist man also im Besitz einer kleinen Pikmin-Truppe, so schickt man diese in einen Kampf. Die Überreste des Gegners werden dann von den Pikmin in die eigene Haus-Zwiebel transportiert, die daraus Samen generiert, die so die Gruppe wachsen lässt. So lassen sich auch größere Aufgaben bewältigen und der erwähnte "Step by Step-Gedanke" macht sich wieder deutlich bemerkbar.
 
Sobald man einen großen Sturmtrupp gezüchtet hat, kann eigentlich alles in Angriff genommen werden und keine Aufgabe scheint zu groß. Allerdings sollte man in jeder Situation ein wenig Bedenkzeit einlegen, die in diesem zweiten Teil auch gegönnt wird. Viele der fantasievollen Gegner haben besondere Stärken und sollten nicht mit jeder Art von Pikmin bekämpft werden. Für die feuerspuckenden Spinnen sind die roten Pikmin zu beordern, während Elektrokäfer von den gelben Pikmin in Angriff genommen werden sollten. In der Regel bewachen die Gegner die wertvollen Schätze, verbergen aber in seltenen Fällen auch selber welche. Es gilt also wirklich alles zu bekämpfen, auch wenn man den ein oder anderen Verlaust in Kauf nehmen muss. Das Tolle dabei ist ja, dass besiegte Gegner wieder Stoff für neue Pikmin liefern.
 
Olimar und seine Gang...
Raus aus den Schulden
 
Bei all den Abenteuern, die man mit den Pikmin erlebt, darf man seine eigentliche Mission nicht vergessen: Die 10.000 Pokos müssen beschafft werden. Alles was auch nur im Ansatz nützlich wirkt, wird von den Pikmin zur Forschungsgondel getragen und im Wert ermittelt. Nintendo hat diesmal einige schöne Alltagsgegenstände in das Spiel integriert, die es teilweise auch in der realen Welt gibt. Von der Duracel-Batterie, bis hin zur Danoneverpackung. Ingesamt sind auf den vier Maps über 200 solcher Schätze verborgen, von denen man zum reinen Durchspielen nur einen gewissen Anteil benötigt. Interessant sind übrigens auch die Interpretationen, die sich die Forschungsgondel für die Gegenstände ausdenkt. Für uns sind die Schätze einfach nur Müll, aber für Olimar und seine Crew ist eine alte Sardinendose beispielsweise ein perfekter Container. Alle gesammelten Schätze und auch Gegner werden protokolliert. Man hat in den Menüs genau Einsicht darauf, wie viele Feinde man schon besiegt hat und wie viele Pikmin auf welche Art und Weise draufgegangen sind. Einige wenige Schätze haben neben dem materiellen Wert auch einen weiteren Wert. Während aus alten Spielzeugteilen, verbesserte Raumanzüge für Olimar und Louie angefertigt werden, eröffnet ein Globus der Crew neue Wege.
 
Bevor wir nun uns dran machen, herauszufinden was die Wii-Version besser macht, als die ursprüngliche GameCube-Fassung, schauen wir uns an, wie der zweite Teil sich vom Erstwerk abhebt, es gibt nämlich viele Kritikpunkte, die erst mit dieser Episode ausgemerzt wurden. Das Zeitlimit aus dem ersten Teil, wurde im neuen Pikmin gestrichen. In nur 30 Tagen, wobei ein Tag circa 15 Minuten Spielzeit bedeutete, musste Olimars Schiff repariert werden. Diesen Tageszyklus gibt es zwar in Teil zwei auch, doch für das Beschaffen der 10.000 Pokos hat man im Prinzip unendlich Zeit. Des weiteren gibt es in den Sublevel keine Zeitbegrenzung. Sublevel sind übrigens kleine über der gesamten Welt verteilte Erdlöcher, in denen man sich Etage für Etage durchkämpft. In der Regel findet man am Ende dieser Sublevel einen Bossgegner und besonders wertvolle Schätze. Hier kann man also mit der nötigen Ruhe walten, außerdem sind dies die einzigen Orte an denen man die weißen und lila Pikmin züchten kann. Hier kommt eine weitere wichtige Komponente des Spiels zum Tragen. Innerhalb dieser Sublevel kann man keine neuen Pikmin züchten. Die lila und weißen Pikmin entstehen durch die normalen Pikmin, die in eine weiße oder lila Blüte geworfen werden können. Diese Blüten sind, wie bereits erwähnt, nur hier zu finden und verwandeln maximal fünf normale in neue Pikmin um. Alle Orte im Spiel können und müssen sogar immer wieder neue aufgesucht werden. Bestimmte Bereiche kann man erst erschließen, wenn man die passende Pikmin dafür hat. In dieser Hinsicht sind sich Teil eins und zwei ähnlich, denn das greifende Spielprinzip hat den Sprung ohne Blessuren geschafft.
 
Eine weitere große Veränderung eröffnet sich durch den Auftritt von Louie, dem neuen Patner Olimars. Im Challange-Modus können die Aufgaben von zwei Spielern kooperativ oder auch gegeneinander gespielt werden. Im Spiel gegeneiander, müssen von den Spielern eine bestimmte Anzahl an Murmel gefunden werden. Wer als erstes mit seiner Truppe die Murmeln beisammen hat, gewinnt. Die Multiplayer-Maps sind zwar nicht ganz so große, wie die des Hauptspiels, bieten aber genügend Platz für zwei Spieler, um sich frei zu entfalten. Zusätzliche Brisanz kommt durch die Kirschen ins Spiel, die zur Zwiebel des Gegners transportiert werden müssen. Diese setzen ein Roulette in Bewegung, der die Anzahl der eigenen Pikmin erhöht und die Pikim des Gegners schrumpfen lässt. Eine gelungene Sache, wenn man einen gleichgesinnten Pikmin-Freund findet.
Genauso sieht die Sache im kooperativen Challenge-Modus aus. Hier gilt es Aufgaben in Höhlen (im Prinzip wie die Sublevels des Hauptspiels) unter Zeitdruck zu bewältigen. Man dringt immer tiefer in die Höhle und muss einen bestimmten Schlüssel borgen, der die nächste Ebene freischaltet. Dieser Modus kann auch alleine gespielt werden, macht aber zu Zweit am meisten Spaß.
Kommen wir nun noch zu den Unterschieden zwischen der Wii- und der GameCube-Version. Diese sind schnell aufgezählt und behalten das strikte "New Play Control-Prinzip" bei. Grafisch wurde nichts an dem Titel gemacht, lediglich wird nun eine 16:9 Darstellung geboten. Die Steuerung vie Wii-Mote funktioniert tadellos. Der Cursor kann nun mit der Fernbedienung über das Feld navigiert werden, was vielleicht ein wenig komfortabler als die Analog-Steuerung des Originals ausfällt. Insgesamt aber, vermittelt es ganz sicher kein neues Spielgefühl oder wertet das Spiel auf. Das hat es auch gar nicht nötig, denn Pikmin 2 ist ohnehin eine Perle für sich.
 
Positiv:
 
+ fantastisches Spielprinzip mit tiefgängigem Gameplay
+ kein nervendes Zeitlimit
+ neue Pikmin-Arten
+ Wii-Mote Steuerung funktioniert tadellos
+ 2-Player-Modus
 
Negativ:
 
- kein Koop-Modus für die Kampagne
- keine großen Verbesserungen in der Wii-Fassung
- lalalalalalala (die Pikmin können schon nerven, wenn sie wollen...)
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Wie soll ein Titel wie Pikmin 2 durch das New Play Control aufgewertet werden, wenn das Spiel ohnehin schon sehr genial ist? Die Steuerung mit der Wii-Mote funktioniert tadellos, aber eine große Bereicherung ist sie nicht. Das braucht das Spiel auch nicht, denn die eigentliche Faszination verbirgt sich hinter dem genialen Spielprinzip, das auch heute noch eine sehr gute Figur macht. Wir haben den Titel bewusst "nur" eine 10 gegeben, da es keine großen Veränderungen gegeben hat. Wer aber Pikmin 2 noch nie zuvor gespielt hat, der sollte locker zwei Punkte draufrechnen und sich diesen Spaß nicht entgehen lassen. Ein echter Pflichttitel für alle Wii-Besitzer. Der Preis von rund 30 Euro sollte dabei zusätzlich reizen.
 
I <3 Pikmin.
 

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