Ninja Blade - Review

Ninja Blade

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Review
360
73
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Scharfe Klinge trifft mutiertes Fleisch"[/u]
 
Mit Ninja Blade wandelt From Software auf den Spuren von Ryu Hayabusa aus dem Hause Tecmo. Teilweise fühlt man sich frappierend an den Ninja der Konkurrenz erinnert, was sich nicht nur in den Kämpfen widerspiegelt, sondern auch im Menü und Skillsystem bemerkbar macht. Doch der Spruch: "Lieber gut geklaut als schlecht selbst gemacht" passt bei diesem Action Titel wie die Faust aufs Auge: Denn Ninja Blade rockt. Es ist in keinem Belang weltspitze, aber in jedem Detail doch so überzeugend, das man die Action-Achterbahn schnell ins Herz schließt. Größte Eigenheit des Spiels sind zahllose Quick Time Events (im folgenden QTE), bei denen ihr den richtigen Knopf zur richtigen Zeit drücken müsst. Gepaart mit den blutigen und rasanten Kämpfen, den fetten Endbossen und der leicht zugänglichen Steuerung, verschmelzen die Eigenschaften zu einer kompromisslosen Mischung und machen Ninja Blade deshalb zum echten Geheimtipp!
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Okay, die Handlung sollte man mit einem Augenzwinkern verfolgen, da sie alles ist... nur nicht glaubhaft. Nehmen wir also an, ein Parasit verseucht Tokio. Dieser Parasit, Alphawurm genannt, verbindet sich mit dem Hirn seines Wirts und steuert ihn nicht nur, Nein, er verwandelt ihn auch gleich in eine Abscheulichkeit wie ihr sie noch nicht gesehen habt - und davon gibt es bei Ninja Blade so einige. Vom stupiden "Zombie" bis zur Spinne (groß wie ein Haus), schnetzelt ihr euch in der Haut eines Ninja durch die Straßenschluchten der Großstadt. Ganz recht, statt Militär und Panzerfahrzeugen, zieht eine kleine Armee in Schwarz gehüllter Krieger in den Kampf und will mit scharfer Klinge den parasitären Abschaum zurückschlagen. Dank unglaublich vielen Cutscenes passiert dies wenigstens äußerst flott und actiongeladen, wirkliche Spannung baut der Plot aber nicht auf. Durch die überzogenen Manöver und die leider recht platten Figuren kann man also getrost das Hirn eine Stufe runter schalten, wird aber dennoch ausgezeichnet unterhalten.
 
[u]Optik_[/u]
 
Das Szenario (Futuristische Großstadt mit Ninjas) kann man schonmal recht gut mit Ninja Gaiden vergleichen - weshalb wir das natürlich auch tun. Davon abgesehen sieht Ninja Blade übrigens hervorragend aus. Nach Spielen wie Tenchu Z hat From Software nun scheinbar mehr Geld in die Grafik gesteckt, was sich in blutigen und unglaublich schnellen Kämpfen, gewaltigen Bossgegnern und der tollen Atmosphäre bemerkbar macht. Das Spiel legt den Fokus vor allem auf Geschwindigkeit und Action, ständig knallt und kracht es auf dem Schirm, unzählige Gegner segnen das Zeitliche wenn eure Klinge sie trifft und das Highlight sind am Ende stets die Bossgegner. Leider bricht die Framerate hin und wieder ein, was aber nicht mal an zu hohem Gegneraufkommen liegt - es passiert zwischendurch einfach. Die Texturen sind ebenfalls nicht immer optimal, außerdem mangelt es Ninja Blade ein wenig an Abwechslung. Von dieser Kritik mal abgesehen, sind es vor allem die meterhohen Mutanten und die genialen QTEs (da sich hier im Hintergrund die phänomenalsten Dinge abspielen) die den Reiz des Spiels ausmachen. Das Action Adventure ist nicht perfekt, aber doch so beeindruckend und atmosphärisch, dass man beim Spielen in einen wahren Rausch verfällt - genial.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Bevor wir das Spiel gestartet haben, die deutsche Version übrigens, haben wir einen Blick ins Soundmenü geworfen, das uns ein wenig verwirrt hat. "Gemischte Sprache?" Wenig später wurde dann klar, dass es im Spiel reichlich Japanisch, aber auch viel Englisch auf die Ohren gibt und deutsche Spieler mit Untertiteln leben - eine gute Lösung, zumal die Sprecher alle eine akzeptable Figur machen. Die Effekte bekommen auch positives Feedback von uns, wenn man sich mit schneller Klinge durch die Feinde schnetzelt hört sich das gut an. Die Hintergrundmusik macht ebenfalls Laune, ist aber wie das gesamte Spiel sehr hektisch, laut und im Vordergrund. Sanfte Ninja-Melodien gibt es nur selten, oft werdet ihr vom Sound nach vorne gepeitscht. Es ist also trotz qualitativer Akustik am Ende ein wenig euer eigener Geschmack der entscheidet - uns hat Ninja Blade gut gefallen, vielen dürfte es aber zuviel des Guten sein.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
So flott Ken mit seinen Schwertern auch ist, das Menü und die Ladezeiten sind es nicht. Ihr müsst euch also einen Moment gedulden bevor es losgeht. Auch wenn man Zwischensequenzen überspringt oder das Ingame Menü aufruft, wird dem Spiel ein bisschen was von seinem Speed genommen. Nicht tragisch, aber auffällig.
 
[u]Extras_[/u]
 
Es gibt neue Kostüme und einige Boni die ihr aufspüren könnt. Als "Extra" sehen wir das allerdings nicht an.
 
[u]Spielgefühl_[/u]
 
Auch wenn ihr nun bereits gelesen habt, dass Ninja Blade ein durchaus ziemlich gutes Spiel ist, wird man in den ersten Minuten einen leicht trashigen Eindruck nicht los. Erneut paaren sich futuristische Bauwerke und Kanonen mit filigranenen schwarzen Ninja und man hat wirklich das Gefühl, eine schlechte Kopie von Ninja Gaiden in der Konsole zu haben. Kaum ist man aber aus dem Jet gesprungen und hat im Flug die ersten Feinde blutig in den Tod geschickt, verschwindet dieser Eindruck. Nach dem ersten Level steht dann fest: Ninja Blade hat nicht nur eine Daseinsberechtigung, From Software verdient gar unser Lob. Denn auch wenn sich im Grunde viele Elemente am Action Adventure von Ryu Hayabusa orientieren, spielt sich Ninja Blade nicht minder flüssig und verbindet durch die QTEs jede Menge Zwischensequenzen mit der actionbetonten Haupthandlung.
 
Alles beginnt mit der Zombie-Infektion die Tokio heimsucht, was euch und euer Spezialistenteam auf den Plan ruft. Ninjas gegen Monster heißt das ungleiche Duell also und schon nach wenigen Sekunden seid ihr mitten im Gefecht. Die bereits zu diesem Zeitpunkt oft erwähnten QTEs sind dabei der Schlüssel und ihr habt stets die Pflicht entweder auszuweichen oder anzugreifen. Das passiert sowohl mit dem Analogstick, als auch mit den einzelnen Buttons. Ninja Blade hat die QTEs hervorragend ins Spiel integriert, man wird vorgewarnt, kann sich meist schon denken was für eine Sequenz kommt und darf sich im Hintergrund an den fabelhaften Cutscenes erfreuen, die währenddessen über den TV toben. Wer bei einer der Reaktionsprüfungen scheitert, erlebt ein kurzes Replay und darf es noch einmal probieren. Ein faires und sinnvolles System, lästige Neustarts gibt es nicht. Vor Spielbeginn könnt ihr übrigens die Schwierigkeit bei den QTEs selber bestimmen. Erwähnen sollte man noch, dass ihr für jeden gedrückten Knopf beurteilt werdet, wobei das System so funktioniert wie in einem Bemani Spiel. Klingt jetzt komplexer als es eigentlich ist, dabei macht Ninja Blade das bestehende System eigentlich nur wesentlich besser und komfortabler. Genial ist die Idee der QTEs aufgrund der cineastischen Darstellung des Spiels: Während ihr euch mit einem Auge auf die folgende Sequenz konzentriert, wird im Hintergrund ein wahres Action-Feuerwerk abgefeiert, was dem Titel vor allem atmosphärisch sehr gut zu Gesicht steht.
 
Ist Protagonist Ken nicht in eine rasante Sequenz eingebunden, kämpft er sich wie "jeder" Ninja durch eine Welt voller infizierter Ungetüme. Schnelle und starke Angriffe könnt ihr vom Stapel lassen und ohne Probleme macht eure Klinge kurzen Prozess mit den ekligen Widersachern. Das alles natürlich in ungeheurer Geschwindigkeit. Der praktische Kurzsprint ermöglicht euch geschicktes Ausweichen und mit ein bisschen Übung rast ihr von einer Ecke in die andere, um den Unholden Einhalt zu gebieten. Die mächtigen Schwerthiebe lassen sich zu enormen Kombos verbinden, wobei das Spiel eure Hits und eure Kills zählt. Allein diesen Zähler in die Höhe zu treiben macht enorm viel Laune, wobei die Wahl der richtigen Waffe dafür natürlich entscheidend ist. Doppelklinge oder brachialer Einhänder, Ken ist ein wahres Multitalent und sorgt mit den Schlachtwerkzeugen für ordentlich Furore. Mit der B Taste könnt ihr mit der Zeit immer neue Fähigkeiten aktivieren, die nicht nur dem Feind schaden sondern euch auch beim weiterkommen helfen. Löscht Feuer, brennt Hindernisse nieder oder beschwört ein Blitzgewitter. Die vielfältigen Ninjutsus sorgen für Kurzweil und fügen sich ausgezeichnet in das lineare Abenteuer ein. An Ken ist außerdem ein wahrer Akrobat verloren gegangen, denn wie schon Ryu Hayabusa oder der Prinz aus Persien, beherrscht der Krieger Wandläufe und erklimmt mühelos große Höhen und Häuserkanten.
 
 
Ninja Blade macht ziemlich viel Spaß und spielt sich angenehm flüssig. Es ist ein Freude eine große Gegnergruppe zu zerschlagen und während die Mutanten eingehen, sammelt ihr gelbe Kristalle (Orbs) ein, die u.a. für eure Gesundheit sorgen. Die Blutkristalle sind hingegen für Upgrades vonnöten. Richtig, eure Todbringer dürfen selbstverständlich upgegradet werden und bekommen so neue Fähigkeiten, die ihr direkt mit in den Kampf einfließen lassen könnt. Heilgegenstände und versteckte Extras bietet euch Ninja Blade obendrein. Ihr seht, im Gegensatz zu normalen "Kopien", hat From Software sehr viel Engagement in den Action Titel gesteckt, dem Vorzeige-Schnetzler von Tecmo verdächtig nah auf die Pelle rückt. Außerdem entdeckt man im fortschreitenden Spielverlauf ausreichend eigene Ideen und Eigenschaften, die die Atmosphäre verdichten und Fans von Ninjas ausgezeichnet gefallen. So haben beispielsweise zahlreiche "Zielübungen" ihren Weg ins Spiel gefunden und an einem fetten MG ballert Ken alles vom Himmel was sich bewegt. Absolut nicht spektakulär, lockert das Spielgeschehen aber angenehm auf.
 
Weniger gut gefallen hat uns das Speichersystem. Obwohl eure Checkpoints stets sehr fair "notiert" werden, muss man nicht selten komplett von vorne starten. Macht man das Spiel nämlich aus, gehen die temporären Rücksetzpunkte verloren und das Level darf nochmal gespielt werden. Eine ziemliche Unverschämtheit, zumal die neun Level jeweils bis zu 60 Minuten dauern. Schlecht für die Nerven, gut für den Umfang, der wächst mit sämtlichen Suchobjekten auf über 10 Stunden und ist deshalb zufrieden stellend. Während dieser 10 Stunden kann es allerdings vorkommen, dass euch das Gameplay ein wenig zu gleichartig bleibt, schon nach Mission 5 weiß man ziemlich genau wo es langgeht und was zu tun ist.
 
Das Action Adventure lässt euch nur selten zur Ruhe kommen. From Software hat sich übrigens für eine - verhältnismäßig - realistische Gewaltdarstellung entschieden. Auch in unserer deutschen Version spritzte jede Menge Blut, Gliedmaßen oder Köpfe werden trotz mächtiger Hiebe aber nicht abgetrennt. Ein Mehrspieler ist nicht mit an Bord, siegessichere Spieler dürfen aber ihren Highscore in internationale Punktelisten hochladen.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Jawoll, einige der Achievements haben es wahrhaft in sich. Nur mit einem Schwert soll das Abenteuer bestritten werden, die hohen Schwierigkeitsgrade wollen bezwungen werden und für magere 20 Punkte müsst ihr alle Missionen ohne "Retry" schaffen. Ein paar knallharte Ninja-Erfolge also, an denen sich so mancher die Zähne ausbeißen wird, da außerdem noch ein A+ Rankings (für alle Missionen!) erreicht werden muss. Desweiteren gibt es noch viele Dinge aufzuspüren, Kostüme und Shinobi Mojis beispielsweise, der Rest passiert dafür nebenher. Hätte unterm Strich aber ein wenig fairer sein dürfen.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Für mich persönlich der erste richtige Überraschungshit dieses Jahr. Mit unglaublicher Intensität brennt From Software ein Action-Feuerwerk ab, brutal und kompromisslos. Allein die überdimensionalen Endgegner sind das Spiel wert und selten wurden Quick Time Events so gelungen in ein Spiel integriert. Sicher, ein Großteil der Ideen ist "geklaut", aber wen stört das, wenn man einer meterhohen Krabbe die Beine abschlägt? Wen stört das, wenn man an Wänden entlangläuft und den Kombozähler in die Höhe prügelt? Na eben! Nur die überzogene Handlung und die Cutscenes muss man mit einem Augenzwinkern sehen, dann wird Ninja Blade auch euch begeistern - es sei denn ihr hasst QTEs. Allerdings ist es eine knappe 11, quasi eine 11 Minus...

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