Silent Hill: Homecoming - Review

Silent Hill: Homecoming

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Review
360
34
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Bad Trip"[/u]
 
Die Überschrift zum Test soll kein Urteil über das Spiel sein, also bitte nicht falsch verstehen. Aber nachdem wir für viele Stunden erneut in den absurden Alptraum von Silent Hill abgetaucht sind ist klar, dass dies nur mit einem schlechten Trip zu vergleichen ist. Gleichermaßen ekelerregend wie bizarr, schockierend und fesselnd. Ohne große Wunderwaffen oder übermäßig viel Blut werdet ihr aufgesogen in eine Horror-Welt, bei der Überleben an erster Stelle steht. Spielerisch tritt das Action Adventure leider ein wenig auf der Stelle, wirkt bisweilen sogar ein wenig steif und ungelenk. Ihr müsst wie immer viele Rätsel lösen, jede Menge missgestaltete Ungetüme besiegen und treibt so die fesselnde Handlung voran. Wie ihr seht, punktet Silent Hill also wieder mal durch die Atmosphäre und den Sound, nicht unbedingt durch Texturen oder Innovationen. Vom Gameplay her ist Homecoming also just solide, die Story und das düstere Gesamtbild entschädigen aber dafür.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
In dieser Episode von Silent Hill steuert ihr Alex Shepherd, einen gerade entlassenen Soldaten der zurück in seine Heimatstadt reist. Doch Shepherds Glen hat sich verändert. So sehr verändert, dass normale Menschen diesen Ort wohl umgehend wieder verlassen hätten. Nicht aber Alex, der auf der Suche nach seinem kleinen Bruder Joshua ist und außerdem herausfinden möchte, was mit der Stadt passiert ist.
 
Das klingt jetzt tierisch langweilig, was es aber ganz und gar nicht ist. Die Odyssey des Protagonisten ist faszinierend und packend. Ihr besucht diverse unterschiedliche Schauplätze, begegnet absonderlichen Figuren und erlebt einen sehr reifen und spannenden Plot. Silent Hill hatte in dieser Hinsicht schon immer ein magisches Händchen und auch diesmal ist es die Geschichte, die euch vorwärts treibt. Der subtile Horror macht die Faszination aus. Ihr seht den Alptraum nicht nur, ihr spürt ihn, denn so wirr wie die Welt ist, so wirr geht es auch im Kopf des Protagonisten zu. Altbekannte Schauplätze und der Gastauftritt eines gewissen Pyramidhead runden auch diese Silent Hill Episode gelungen ab, die ihren Vorgängern zwar wirklich nicht das Wasser reichen kann, aber trotzdem bestens unterhält.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Kunst von Grieselfilter, dichtem Nebel und heftigen Störeffekten haben die Jungs und Mädls die für Silent Hill verantwortlich sind mittlerweile perfektioniert. Eben jene Effekte verzücken das Auge also auch bei Homecoming, was für Kenner die Stimmung ungemein verdichtet und einfach zur Musik und Atmosphäre passt. Es gibt viele Orte an denen man kaum die Hand vor Augen erkennt und versucht ist den TV heller einzustellen, bis sich urplötzlich ein bizarr zuckendes Ungetüm aus der Dunkelheit schält und angreift. Texturen und Animationen sind allerdings unterm Strich nicht wirklich beeindruckend. Ein wenig mehr hätte man aus dem Titel mit Sicherheit herauskitzeln können, in der technischen Oberliga spielt Silent Hill aufgrund matschiger Wände und teils steifen Animationen jedenfalls nicht mit. Dank gespenstischer Schattenwürfe, glaubhafter Schauplätze, Wunden in Echtzeit und der brillanten Atmosphäre, weiß man dies aber zu verkraften und genießt das Action Adventure auch trotz kleinerer Ungereimtheiten.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Volle Punktzahl, was wir euch aber auch schon vorher hätten sagen können. Silent Hill ist seit jeher bekannt dafür einen Großteil der Atmosphäre mit Effekten und Musik zu erzeugen, was auch bei Homecoming geglückt ist. Große Stärke der Entwickler sind Geräusche die man nicht orten kann, grausam klingende Ungeheuer und auf erschreckende Art und Weise beruhigende und sanfte Melodien. Passend dazu erwecken die tollen englischen Sprecher die Geschichte zum Leben. Wer abends alleine bei aufgedrehter Anlage in Silent Hill unterwegs ist, wird verstehen warum man um die Bestwertung nicht herumkommt, da euch die Soundkulisse wirklich das Blut in den Adern gefrieren lässt.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Während des Spiels werdet ihr nur selten und auch nicht lang von Unterbrechungen heimgesucht. Vor jeder Sitzung braucht aber auch Homecoming ein paar Sekunden.
 
[u]Extras_[/u]
 
Für jede erspielte Endsequenz gibt es ein neues Kostüm für Alex - aber ansonsten? Nichts mit an Bord.
 
[u]Spielgefühl_[/u]
 
Nach viel zu langer Wartezeit ist Konamis Horror-Epos endlich zurück. Zum ersten mal auf Xbox 360 und Playstation 3 dürft ihr euch in den subtilen Grusel-Alptraum stürzen, der alte Stärken gekonnt ausspielt, dabei aber ein wenig vergisst sich auch auf Neues zu konzentrieren. Entwickelt wurde Silent Hill übrigens nicht in Japan, sondern in den USA - das ist eine Premiere. Die Konsequenzen daraus sind zwar eher im Detail zu finden, wirken sich aber tatsächlich nicht positiv auf das Spiel und dessen bizarren Flair aus.
 
Protagonist ist diesmal Alex Shepherd, ein Soldat. Allein das unterscheidet ihn von seinen Vorgängern, die meist keine Kampferfahrung mitbrachten. Doch keine Sorge, auch Alex wehrt sich vornehmlich mit Rohr, Beil oder Messer. Das Spiel beginnt mit einem Alptraum und einem guten alten Bekannten, dessen furchteinflößendes Wesen ohne Probleme dafür sorgt, dass ihr beim Quick Time rasch auf die A Taste hämmert. Quick Time Events überraschen euch ansonsten nur bei den intensiven Bossfights, den Rest des Spiels könnt ihr eigentlich so bestreiten, wie man das bei Silent Hill immer tut. Dazu gehören zwei übersichtliche Ringmenüs, die ihr mit den Schulterbumpern aktiviert. Dort findet ihr Heiltränke und Waffen, aber auch Schlüssel und andere Objekte, die primär zum Entschlüsseln der Rätsel gut sind. Mit den Analogsticks lenkt ihr Alex dann in der 3rd Person Perspektive durch die schaurigen Kulissen. Taucht ein Feind auf, müsst ihr erst in Kampfposition gehen und könnt dann kräftige oder schnelle Hiebe austeilen. Ausweichen kann man auch und schnell merkt man, das dies der Schlüssel zum Sieg ist. Ein Sidestep oder eine Rolle nach hinten kann euer Leben retten und der darauffolgende Konter vernichtet den Feind ab und an auch mal mit einem Schlag. Alex kann seine Angriffe außerdem zu kleineren Kombos verbinden und wenn man einmal weiß wie ein Feind tickt, kann man ihn recht einfach ausschalten. Das ist aber fast schon Balsam für eure Nerven, denn da Schusswaffen und deren Munition wie immer sehr begrenzt sind, müsst ihr gegen die meisten Ungetüme in den Infight. Obwohl Alex sich besser verteidigen kann als einige seiner Vorgänger, wirken die Auseinandersetzungen auch bei Homecoming noch lange nicht ausgereift. Viele Schläge gehen ins Leere, die Feinde umzingeln euch und alles wirkt sehr steif und altbacken - dafür wird man mit blutigen Finishern belohnt.
 
Doch die Kämpfe, wenngleich sich euch hin und wieder die schaurigsten Viecher in den Weg stellen, sind nicht die Stärke von Silent Hill. Die liegt in der Atmosphäre und der Story, welche direkt mit den vielen Rätseln verwoben sind. Zwar begegnet ihr bei Homecoming auch simplen Schalterrätseln, gerne aber auch komplexen Textknobeleien. Die Hinweise für die Lösung eurer Probleme befinden sich im Spiel versteckt, anhand von Notizen oder alten Aufzeichnungen kommt ihr schlussendlich hinter des Rätsels Lösung. Besonders wichtig ist dabei natürlich eure Karte. Automatisch werden hier mögliche Wege aber auch blockierte Passagen vermerkt und mit einem Knopfdruck weiß man meist direkt wieder wo es langgeht.
 
 
Das Gameplay ist eigentlich erschreckend schnell beschrieben. Gegenstände aufspüren, den Weg finden, Gegner besiegen. Deshalb ist Silent Hill aber nicht interessant. Es ist das Zusammenspiel aus Dunkelheit, Sound, dem Szenario und den Figuren die sich darin tummeln. Das alles verbindet sich und schafft die Grusel-Stimmung, für die wir die Serie so lieben. Die Schauplätze sind furchteinflößend und auch ohne Splattereffekte werdet ihr des Öfteren eine Gänsehaut verspüren. Auf dem Spitzenniveau der Vorgänger ist Homecoming dabei allerdings nicht, dazu wirken einige Elemente dann doch zu simpel. Silent Hill lässt sich auf verschiedene Art und Weise beenden. Einige eurer Entscheidungen, die ihr in den Dialogen trefft, haben weitreichende Konsequenzen - jedenfalls für den Abspann. Davon gibt es insgesamt fünf verschiedene, zumal auch die im Spiel versteckten Sammelobjekte noch eine kurze Videosequenz freischalten. Aufspüren könnt ihr übrigens Polaroids und grausame Kinderzeichnungen. Haltet also die Augen offen wenn ihr über den Friedhof, einen Kinderspielplatz oder durch die nebeligen Straßen von Silent Hill lauft.
 
Beschäftigt seid ihr mit dem Spiel etwa 10 bis 12 Stunden. Es kommt eben ganz darauf an, wie vetraut euch die Welt von Silent Hill bereits ist. Kenner der Vorgänger kommen sehr viel schneller auf die Lösung der Rätsel und wissen, dass man jede Ecke des Spiels kontrollieren sollte. Der Schwierigkeitsgrad trägt, obwohl die Gegner euch teilweise viel Energie rauben, nur bedingt zum Schwierigkeitsgrad bei. Intelligenterweise könnt ihr vielen Auseinandersetzungen durch das Ausschalten der Taschenlampe oder das umlaufen der Gegner entgehen. Was machen wir nun mit dem Survival Horror? Altbekannte Stärken, leichter Atmosphäre-Verlust aber wie immer ein absolut gekonntes Action Adventure mit herrlichen Absurditäten. Nach reiflicher Überlegung vergeben wir keine Spitzenwertung, aber gelungene 09 Punkte.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Bei Homecoming habt ihr die Möglichkeit, die Geschichte auf verschiedene Art und Weise zu Ende zu bringen. Spielerisch genial, ist das für die Erfolgschancen natürlich nicht ganz optimal. Wer viele unterschiedliche Savepoints einrichtet mag Glück haben, alle anderen müssen das Spiel mehrfach durchspielen. Um einen zweiten Durchgang kommt man aufgrund einiger seltener Gegenstände aber ohnehin nicht herum. Die ersten paar Punkte sammeln sich indes sehr leicht, dazu müsst ihr lediglich die verschiedenen Gegnertypen attackieren und umbringen. Außerdem möchte das Abenteuer für 100 Punkte auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad beendet werden.
 
[u]Vergleich der Versionen_[/u]
 
Wir haben uns auf beiden Systemen in die Welt von Silent Hill gewagt, uns gefürchtet, geärgert und um unser Leben gekämpft. Unterschiede konnten wir dabei keine ausmachen. Gleiche Stärken, gleiche Schwächen, das gängige Bild auf den beiden Systemen also...
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Mir persönlich hat auch Homecoming wieder den Angstschweiss auf die Stirn getrieben. Es ist fast so, als würde ich allergisch auf die Gegner reagieren. Bei Silent Hill liegen bei mir jedenfalls trotz "leichter" Gegner die Nerven blank und auch wenn das Gameplay Staub und Macken hat, werde ich mir auch die letzte Endsequenz irgendwann anschauen. Also, Empfehlung für alle Action Adventure Fans, auch wenn Homecoming vielleicht nicht die Erwartungen erfüllt, die echte Veteranen an das Spiel gestellt haben.

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