Fracture - Review

Fracture

Bild hier droppen

Review
360
1
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Völlig aus der Form"[/u]
 
Eine Fraktur bedeutet im weitesten Sinne einen Bruch. Passender hätte der Titel für das Actionspiel von Lucas Arts also nicht sein können, immerhin könnt ihr schon mit eurer Primärwaffe die Umgebung anheben und senken. Tatsächlich gibt euch das viele Möglichkeiten im Kampf, blitzschnell schafft ihr euch eine Deckung aus Erde hinter der ihr euch verstecken könnt, zerstört so Geschütztürme und nutzt die gesamte Fläche des Schlachtfelds. Mit im Gepäck habt ihr außerdem zahlreiche Wunderwaffen, wie Maulwurf-Minen oder die Magnetit Kanone. Technisch kann sich der Titel sehen lassen, begeistert aber nicht auf ganzer Linie. Schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass trotz der zahlreichen Möglichkeiten, die anfangs wirklich Laune machen, irgendwie die Faszination fehlt. Die Kämpfe sind eintönig und eher nervig denn unterhaltsam, die aggressiven Feinde machen euch das Leben schwer und insgesamt ist Fracture deshalb zwar ein nettes, nicht aber bahnbrechendes Action Abenteuer.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Im Jahre 2161 ist es zu spät das Klima noch zu schützen. Die Globale Erwärmung hat den Wasserstand soweit ansteigen lassen, dass die USA quasi in der Mitte getrennt wurden. Zwei Seiten haben sich daraus entwickelt, wobei die Pazifikaner gerne am menschlichen Genom herumspielen, während die Menschen der Atlantikseite auf technologischen Fortschritt setzen. Ihr schlüpft in die Rolle von Jet Brody, der quasi an vorderster Front versucht die außer Kontrolle geratenen Pazifikaner und ihre Kriegsmaschinerie zu stoppen. Dem roten Faden zu folgen ist nicht sonderlich schwierig, weil die Handlung sich als doch sehr simpel und etwas over the top herausstellt.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Grafik hat ihre Höhen und Tiefen. Wer Fracture kennt weiß, dass das fast schon wörtlich zu verstehen ist. Meist ballert ihr euch bei dem Actiontitel durch enge Gebäudekomplexe oder große unterirdische Forschungseinrichtungen. Interessant ist dabei, dass es auf dem Boden oft ohne Beton zur Sache geht, da dieser zumeist aus brauner Erde und Sand geformt ist. Obwohl man zehn verschiedene Level durchschreitet, mangelt es insgesamt gesehen sehr deutlich an Abwechslung, denn auch wenn die Welt im Chaos zu versinken droht, gibt es kaum markante Schauplätze die euch im Gedächtnis bleiben. Auch das Feindvolk verändert sich nur geringfügig und will euch von Anfang bis Ende in gelben Rüstungen an die virtuelle Pixelhaut. Imposant wird Fracture dann, wenn ihr die Kanonen und Granaten benutzt um die Umgebung zu verformen. Erschafft Hügel oder tiefe Krater, lasst große Konstrukte einstürzen oder steinerne Türme aus der Erde sprießen. Auf dem Schirm ist immer die Hölle los, ihr werdet fast immer von allen Seiten angegriffen und die sichere Deckung müsst ihr schon nach wenigen Sekunden ansteuern. Doch trotz der ständigen Action fehlt es Fracture an Finesse und Qualität, vor allem aber an Atmosphäre. Die leidet am stärksten an den belanglosen Leveln, weshalb Fracture leider ins Mittelfeld abrutscht.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Das Main Theme geht direkt ins Ohr - und bleibt dort sogar. Leider kann das Spiel, trotz gelungener Effekte, diesen positiven Eindruck nicht die komplette Spielzeit über halten. Dafür ist es zu chaotisch und durcheinander. Charakterlose Gegner die nicht mal wirklich schreien und die durchwachsene deutsche Sprachausgabe tun dann ihr übriges um Fracture zurück in die Durchschnittlichkeit zu ziehen. Zwar lohnt sich das Einschalten der 5.1 Anlage um wirklich mal den Stress auf dem Schlachtfeld nachzuempfinden, auf Dauer wird man sich aber nicht unbedingt für diese Lösung entscheiden.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Bevor ihr Jet Brody selber steuern dürft, streicht reichlich Zeit ins Land, während der ihr lediglich den Ladebildschirm bestaunen dürft.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Spielgefühl_[/u]
 
Mit Fracture verfolgt Lucas Arts einen sehr interessanten Ansatz: Mit Hilfe eurer Waffe könnt ihr die Umgebung verformen und manipulieren, also anheben oder absenken. Das offenbart schon nach wenigen Minuten bahnbrechende Möglichkeiten, wie das spontane Erschaffen einer eigenen Deckung oder der gezielten Manipulation der Umgebung. Dazu kommen sehr extravagante Waffen, die es insgesamt leider trotzdem nicht schaffen euch anständig zu motivieren oder mit dichter Atmosphäre zu begeistern.
 
Doch wir beginnen den Test nicht mit dem Fazit, sondern mit dem Tutorial von Fracture. Der Konflikt in den Vereinigten Staaten bedroht das Leben der Menschheit, weshalb ihr als Jet Brody an vorderster Front in die Schlacht zieht. Ihm zur Seite steht der gesamte technische Fortschritt der Atlantischen Allianz. So ist es kaum verwunderlich, dass schon euer Standard MG mit einem Terraformer ausgestattet ist. Per Knopfdruck seid ihr also dazu in der Lage, den Boden zu verformen. Schnell wird aus dem Einstiegslevel euer persönlicher Spielplatz, egal ob ihr die Landschaft nun anhebt um euch selbst zu schützen oder mit kleveren Moves die Gegner aus der Reserve locken wollt. Selbstverständlich spuckt das MG auch reichlich Blaue Bohnen auf eure Widersacher, die schnell in großer Zahl gegen euch in die Schlacht ziehen. Versteckt hinter Objekten werdet ihr beschossen und könnt nun selber entscheiden ob ihr euch als Rambo ins Gefecht stürzt oder die taktische Komponente pflegen wollt. Leider ist das trotz Distanzwaffen kaum möglich, da ihr immer auch in der Reichweite der Feinde seid, die euch von überall sehen und mit Sperrfeuer eindecken. Schnell merkt man, dass man keine Zeit hat kurz zu pausieren und die Gegner sehr penetrant und hartnäckig sind. Im fortschreitenden Spielverlauf stoßt ihr auf richtig coole Waffen, wie die Schwarze Witwe, das Magnetit Gewehr oder die Rhino Kanone. Während einige Schießprügel nur nett verpackte Standard Waffen sind, gibt es auch Besonderheiten die mit Schwerkraft oder Terraforming Eigenschaften spielen. Teilweise sind die Kanonen leider so wuchtig, dass das Bedienen kaum Spaß macht, da man sich in den hektischen Kämpfen nicht konzentrieren kann und des öfteren auch selber verletzt. Es ist schwer zu beschreiben, was genau hier nicht ineinandergreift, aber Steuerung, Kamera und KI der Gegner harmonieren einfach nicht miteinander. Die anfangs sehr unterhaltsamen - und teilweise wirklich kreativen Kämpfe - verkommen nach einer Weile zum störrischen Schlagabtausch mit nervigen Gegnern. Ständig strömen neue Pazifikaner auf das Schlechtfeld, die sich nicht wirklich intelligent aufführen und mit Dauerfeuer für Stress sorgen. Leider habt ihr also nicht oft die Gelegenheit, die tollen Waffen richtig auszuprobieren oder zu nutzen - vom ruhigen Zielen mal ganz abgesehen.
 
Euer viel geschundene Energieleiste lädt sich nach einer Weile wieder auf, Munition müsst ihr in Kisten aufspüren oder die Waffen der Gegner aufheben. Granaten hat es bei Fracture auch so einige, wobei jeder Typ etwas Besonderes ist. Auch sie heben und senken nämlich das Terrain. Doch damit nicht genug, die "Spikegranaten" lassen mächtige Steinsäulen aus der Erde sprießen. Mit deren Hilfe erreicht ihr Gebäudedächer oder stemmt Metallabsperrungen nach oben. Prunkstück in der Sammlung ist aber die Vortexgranate, die einen mächtigen Strudel erzeugt der umstehende Gegner ansaugt, mit jeder Menge Müll und Geroll vermischt und am Ende mit einer Explosion ins Jenseits schickt. Ein tolles Gefühl, vor allem wenn man so gleich einen ganzen Pulk aus Gegner vernichtet. Doch damit nicht genug, mit dem ALM-37 Deep Freeze könnt ihr Gegner und die Umgebung sogar kurzzeitig einfrieren und mit einem Hieb aus nächster Nähe zerschlagen. Kreative Köpfe können gar das Levelinventar nutzen um den Gegnern die Lebenslichter auszublasen - es kommt ganz auf euer Engagement an. Und leider eben auch auf eure Frustresistenz, da nur selten alles so klappt wie man sich das vorstellt.
 
 
Anfangs mit größerem Schwerpunkt ins Spiel integriert sind die Rätsel, die euch aber später nicht mehr wirklich begeistern. Dabei sind die Ideen der Entwickler wirklich nicht schlecht gewesen. Abgesehen davon, dass ihr in vielen Teilen des Spiels sehr hoch hinaus könnt um Boni abzugreifen, müsst ihr mit Hilfe eurer Kanonen Gitter aufstemmen, Schalter freilegen, Stromverbindungen wieder herstellen oder euch mit Magnetgeschossen nach vorne hangeln. Leider scheut Fracture nicht, die Einsatzgebiete quasi mit einem ausgestreckten Zeigefinger zu markieren, was euch ein bisschen die Laune am Rätseln nimmt. Auch scheint Lucas Arts so ab der Mitte des Spiels selber keine Lust mehr auf knifflige Passagen gehabt zu haben - da hört das Ganze nämlich einfach auf. Aufgelockert wird die Szenerie hingegen noch von einer kurzen Fahrzeug Passage, bei dem das Vehikel allerdings kaum zu überzeugen weiß.
 
Nach der ersten tollen Stunde merkt man immer deutlicher, dass Fracture an sich selber scheitert. Die guten Ideen wurden nicht konsequent genug hervorgehoben und vom hektischen, irgendwie belanglosen Gameplay überholt. Fracture ist gut gedacht, handwerklich aber schlecht gemacht und schafft es nicht euch Übersicht oder tolle Atmosphäre auf den Schirm zu bringen. Das soll kein katastrophales Urteil sein, wer auf Action steht hat ein paar schöne Momente mit dem Spiel und ballert sich nur allzu gern von Anfang bis Ende. Denn krachen lässt es Fracture in jedem Fall.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Der Multiplayer von Fracture wird ein wenig anders gespielt als normale Action Titel. Denn genau wie im Singleplayer, findet ihr an allen Ecken und Enden einen Haufen Spezialwaffen. Allein das verändert schon das Spielgeschehen, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ihr die Landschaft terraformen könnt. Man muss also ein wenig weiterdenken und sich nicht zwangsläufig mit der eigentlichen Levelstruktur abgeben - ihr könnt sie bearbeiten. Da die Lobbys von Fracture aber gähnend leer sind und die Matches sehr uninspiriert ablaufen, ist auch hier keine tolle Wertung drin.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Okay, wer hat sich das mit den 1500 Spielen ausgedacht? Genau so viele Games muss man nämlich im Mehrspieler hinter sich bringen, bevor die 1000 machbar ist. Der Hardcore Schwierigkeitsgrad hat es übrigens auch in sich und sorgt für reichlich blankliegende Nerven. Von diesen Stolpersteinen mal abgesehen, bekommt ihr für das Nutzen der verschiedenen Waffen viele Punkte, für das Einsammeln der Datenzellen und natürlich für den Abschluss der Hauptmission. Das macht auch alles Spaß und Laune...!
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Ich war auf der Games Convention schon begeistert. Viele Rätsel, heftige Kämpfe... schon damals war das Ganze aber recht chaotisch, was sich auch im richtigen Spiel nun nicht verbessert hat. So wird Fracture irgendwann belanglos, verliert die Atmosphäre und rutscht in die Durchschnittlichkeit. Freunde von Actiongames werden sich daran aber nicht wirklich stören, immerhin gibt es coole Waffen, jede Menge Action und morphende Böden.

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
6/10
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
9/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren