Chrono Trigger - Review

Chrono Trigger

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Review
NDS
104
 
[u]"Durch Zeit und Raum"[/u]
 
Ein Epos, ein Meisterwerk - und jetzt kann man den Meilenstein sogar mitnehmen. Richtig, von Square Enix bekommt ihr Chrono Trigger in leicht neuem Gewand nun endlich auf dem DS. Jeder der das Game damals verpasst hat kann sich nun auf ein fesselndes Abenteuer freuen. Größtes Manko ist eigentlich die nach wie vor fehlende deutsche Lokalisierung. Das wars allerdings auch schon, sofern man berücksichtigt, dass Chrono Trigger wirklich ein sehr klassisches Action RPG ist, also ohne Innovationen daherkommt. Die Optik, wenngleich deutlich in die Jahre gekommen, ist noch immer sehr charmant und schafft es euch in ihren Bann zu ziehen - vom hervorragenden Sound fangen wir erst gar nicht an. Wer die ersten paar Minuten hinter sich gebracht hat und das actionbetonte Kampfsystem lieben gelernt hat, für den entfaltet sich ein etwa 25 Stunden langes, packendes Abenteuer.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Chrono Trigger legt nicht nur viel Wert auf die Geschichte, die Handlung ist sogar der Schwerpunkt des Spiels. Zuviel verraten können und wollen wir euch aber nicht: Wie viele Rollenspiele aus dieser Zeit, beginnt euer Abenteuer recht friedlich im heimischen Dorf und ein Jahrmarkt lädt euch zum Erkunden ein. Eure Freundin Lucca, die mit ihrem Vater vielerlei Erfindungen erstellt, hat eine Teleporter Maschine gebaut, bei deren Vorführung aber so einiges schief läuft und sich ein Portal öffnet. Kaum durchschritten, befindet ihr euch in einer völlig anderen Zeit und die fantastische Reise durch die unterschiedlichsten Epochen beginnt. Mit an eurer Seite kämpfen viele andere Charaktere, die richtig Spaß machen und die Erinnerungen an die gute alte Zeit wach werden lassen. Chrono Trigger schafft es auch im Remake euch mit der Story fürstlich zu unterhalten und komplett in den Bann zu ziehen. Ein Talent, das selbst heutzutage nicht unbedingt viele Spiele haben. Lasst euch also auf die Figuren, die Bösewichte und die Heldenriege ein und verlebt viele unterhaltsame und fesselnde Stunden.
 
[u]Optik_[/u]
 
Mit den Top Games auf dem DS kann Chrono Trigger natürlich nicht mithalten. Dafür ist der SNES Port mittlerweile einfach zu alt. Retro Freunde freuen sich allerdings über die nicht "modernisierte" Optik. Es ist einfach witzig, wenn die eigentlich still stehenden Nebencharaktere allesamt ihre Füße bewegen und scheinbar laufen oder sämtliche Figuren auf eckigen, vorgefertigten Bahnen umher schreiten. Der Detailgrad des Spiels kann sich übrigens ebenfalls noch sehen lassen. Von der schönen Übersichtskarte geht es hinein in verschiedene Städte, Dungeons oder Schlösser, die allesamt nett inszeniert wurden und angefüllt mit Gegnern ausreichend Atmosphäre ausstrahlen um euch zu beeindrucken. Da es für die Kämpfe keinen gesonderten Screen gibt, sondern sie in der direkten Umgebung ausgetragen werden, vermisst man vielleicht hier und da ein paar Effekte, wird aber mit üppigen Kombo Attacken, mutierten Gegnern und einem recht "agilen" Schlachtfeld belohnt. Fakt ist, dass Chrono Trigger euch nicht umwerfen, aber trotzdem verzaubern wird.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Viele Jahre sind vergangen, seit die meisten von uns Chrono Trigger aus dem Modulschacht geholt haben. Damals war der Sound nicht nur faszinierend schön, sondern auch irgendwie wegweisend. Jetzt, Jahre später auf dem Nintendo DS, können wir euch freudig mitteilen, dass der Sound nichts seiner Faszination verloren hat. Die Melodien begeistern noch immer, gehen sofort ins Ohr und setzen sich zum Teil auch dort fest. Stets passend zur Thematik und sehr rasant im Kampf, werdet ihr jedenfalls hervorragend unterhalten und bereut jede Sekunde, in der ihr den DS unterwegs leiser drehen müsst. Banausen könnten das Dargebotene allerdings als zu simpel beschimpfen - es ist eben was für Nostalgiker.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Keine
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Spielgefühl_[/u]
 
Richtig notwendig ist so ein Testbericht zu Chrono Trigger doch nicht, oder? Jeder der zu glorreichen 16-bit Zeiten dieses Modul besaß, weiß um die Magie dieses Titels. Und jeder der diese goldenen Zeiten verpasst hat, wird sich Chrono Trigger doch jetzt auf dem DS kaufen?! Das hoffen wir jedenfalls, denn ans Herz legen möchten wir euch das Spiel in jedem Fall. Bei Chrono Trigger handelt es sich um eine 1:1 Portierung, die nur um die Stylus-Steuerung und zwei neue Dungeons erweitert wurde. Optik, Sound, Gameplay und der Hauptplot sind unberührt geblieben. Das ist auch richtig so, wahrscheinlich hätte man das Epos nur verschlimmbessert. Größter Kritikpunkt ist für uns deshalb die nach wie vor fehlende deutsche Lokalisierung. Noch immer erlebt ihr Cronos Abenteuer nur auf Englisch, was vielen jüngeren Zockern die Möglichkeit nimmt das Spiel zu genießen.
 
Staub angesetzt hat das Action RPG ansonsten tatsächlich kaum. Nach dem rasanten Anime Intro (das stammt übrigens von der Playstation Version) wacht ihr als unbescholtener Junge in eurem Dorf auf. Schon jetzt werden bei vielen Zockern Erinnerungen an die damalige Zeit wach - eigentlich fing jedes Abenteuer in so einem Dorf an. Mehr zur Handlung verraten wir euch zwar nicht, dafür aber, dass ihr das Spiel aus der klassischen isometrischen Perspektive erlebt. Sehr direkt und recht zügig steuert ihr den Helden durch die Welt, könnt auffällige Objekte untersuchen und quatscht jeden Einwohner an der euch im Weg steht. Nützliche Infos bekommt ihr nur von wenigen Bewohnern, alle andern sorgen ausschließlich für die dichte und gelungene Atmosphäre. Auf die wollten wir eigentlich erst später eingehen, loben sie aber schon hier mal kurz in den Himmel. Denn die Stimmung und der Stil, das Feeling und die Atmosphäre, all das ist bei Chrono Trigger fantastisch geworden (oder besser: geblieben). Die interessanten Charaktere machen euch bis zum Abspann Spaß, man lernt die Protagonisten schnell lieben und auch wenn manch Neuling anfangs zweifeln mag: Der Funke springt wenig später über.
 
Vom Spielablauf her orientiert sich Chrono Trigger an den vielen Kollegen die es zu der Zeit gab. Wenn ihr nicht in Wäldern, Höhlen, Dungeons oder Schlössern umherlauft, navigiert ihr eure Truppe über die große Übersichtskarte. Hier steuert ihr das nächste Ziel an. Zwischendurch haltet ihr in Shops oder Hotels, könnt also im Schlaf sämtliche Kräfte regenerieren. Der Einkauf, bei dem ihr Heiltränke, Rüstungen oder Waffen gegen euer Bargeld eintauscht, klappt hervorragend und nicht zuletzt dank der zwei Bildschirme sehr komfortabel und übersichtlich. Ohnehin findet der Stylus hauptsächlich in den Menüs Verwendung, macht sich dort aber sehr gut. Wer sich in den ersten 15 Minuten daran gewöhnt, klickt sich sicher und schnell durch Gegenstände, Speichermenü und Ausrüstung.
 
 
Kommen wir nun zu den Kämpfen, die bei Chrono Trigger actionbetont sind, ohne die RPG Wurzeln zu vergessen. Die Gegner seht ihr die ganze Zeit über auf dem Schirm. Nähert ihr euch einem Widersacher, friert der aktuelle Ausschnitt ein und meist kommen noch weitere Feinde dazu. Euer Team hingegen verteilt sich klever in der Gegend und bereitet sich auf den anstehenden Fight vor. Chrono Trigger funktioniert dabei halb-actionlastig. Ihr könnt eure Figuren nicht selber über das Schlachtfeld bewegen, euch aber jederzeit für eine Aktion entscheiden. Fliehen oder Abwehren kann man nicht, es gibt Attacken, Tech-Angriffe oder ihr benutzt Items um zu überleben. Mit dem Stylus oder per Digikreuz entscheidet ihr euch für eine Aktion und dürft danach nicht sofort wieder ran, sondern müsst warten bis sich eine Leiste gefüllt hat. Wildes Buttonmashing funktioniert hier also nicht, man sollte deshalb genau überlegen ob man eine Tech Fertigkeit nutzt oder einen normalen Angriff wagt. Techs sind übrigens nicht nur eure Spezialangriffe, sondern später auch Magie. Ihr macht euch die Elemente zu Nutze und könnt die Attacken sogar kombinieren. Während Held Crono sich mit seiner Klinge wild wirbelnd auf einen Pulk aus Feinden zu bewegt, bekommt ihr von hinten feurige Verstärkung. So werdet ihr zur drehenden Feuerklinge, die natürlich deutlich mehr Unheil stiftet als ein Flammenwerfer oder Schwertangriff. Leider kosten euch diese Spezialattacken ordentlich Punkte, die ihr nach einigen Kämpfen erst wieder auffüllen müsst. In den Weg stellen sich euch mutierte Pflanzen, wilde Tiere, große Monster, Untote oder Roboter - alles was böse ist also. Nach dem beschwerlichen Weg durch einen Dungeon gibt es auch mal ein paar größere Brocken die besiegt werden wollen und dank dem tollen Kampfsystem, auf das man sich immer konzentrieren muss, geht die Motivation nicht verloren. Hervorheben möchten wir noch den interessanten Fakt, dass man viele Auseinandersetzungen auch einfach umgehen kann. Manchmal kann man die Feinde sogar mit einem einzigen Schlag außer Gefecht setzen, ansonsten wählt man den friedlichen Weg. Dann gibts natürlich auch keine Erfahrungspunkte, die eure Helden immer stärker und fähiger machen.
 
Einem Retrogamer hätte man das alles aber nicht erklären müssen. Entweder er hat Chrono Trigger ohnehin schon einmal verschlungen, oder er hat wenigstens einen anderen Titel aus dieser Zeit gezockt. Neulinge werden mit dem interessanten Kampfsystem schnell warm und da der Funke rasch überspringt, sind auch Einsteiger begeistert. Tatsächlich hat das Spielchen die vergangene Zeit gut überstanden. Das Gameplay wirkt zwar zu keiner Zeit frisch oder innovativ, aber doch packend und vor allem handwerklich sehr ausgereift. So ein Bericht kann aber niemals die ganze Faszination von Chrono Trigger erfassen. Dazu ist das Spiel zu komplex und entfaltet seine Stärken erst dann, wenn ihr selber Hand angelegt habt. Belohnt werden fleißige Spieler übrigens mit völlig verschiedenen Endsequenzen, von denen es einige zu sehen gibt. Etwa 20 bis 30 Stunden seid ihr mit dem Abenteuer beschäftigt und werdet es meist kaum abwarten können, erneut Hand an zu legen. Es sind deshalb auch sehr strenge 12 Punkte, denn viele alte Hasen hätten sich gar 13 oder 14 Punkte gewünscht. Fans dürfen sowieso einen Punkt drauflegen, wir haben aber auch versucht das Spiel mit den Augen der heutigen Zeit zu sehen - deshalb haben wir uns für eine sehr harte 12 entschieden, was Chrono Trigger aber nicht seine Genialität absprechen soll.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Ja, es gibt ihn, den gepflegten kleinen Mehrspieler bei Chrono Trigger. Wer jetzt allerdings einen alles vernichtenden Coop Modus erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen bekommt ihr eine Art Monster Arena, in der ihr kleine Untiere züchten könnt und sie in den tödlichen Kampf schickt. Eine nette Dreingabe, die uns aber nicht wirklich von den Socken haut.
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Ein Action RPG für die Hosentasche - am Ende gibt es Vor- und Nachteile. Denn leider ist es natürlich so, dass ein derart intensives und atmosphärisches Rollenspiel euch perfekt auf Reisen unterhält. Hat man allerdings keine Kopfhörer für den DS, stimmt das schon wieder nicht so ganz. Speichern kann man auch nur an bestimmten Punkten oder auf der großen Karte, wer sich gerade in einem wichtigen Gespräch oder Kampf befindet schaut in die Röhre und kann den DS maximal zusammenklappen. Es ist also ein schmaler Grat zwischen "Ich nehm den Top Hit natürlich mit" und "Hmm, so einen Hit genieße ich lieber in ruhiger Umgebung" - ihr entscheidet.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
12 Punkte und die heiße Frage: Ist das nicht zu niedrig gewertet? Schwer zu beantworten, immerhin ist Chrono Trigger nach wie vor nicht lokalisiert und bietet wenig Neues. Andererseits ist das für viele Leute mit Sicherheit ein Vorteil, nämlich für diejenigen die in den unverfälschten Genuss des RPGs kommen möchten. Auch intern haben wir lange diskutiert, denn im Urzustand hätten Crono und Co. wohl mindestens 13 Punkte abgeräumt - eher 14. So hingegen gibts eine sehr gute 12 Punkte Wertung, womit dem Action RPG alle Ehre erwiesen wird.

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