Mario Kart Wii - Review

Mario Kart Wii

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Mario Kart Wii Review
 
Oft kopiert und niemals erreicht: Mario Kart. Erfahrungsgemäß werden erfolgreiche Konzepte von der Konkurrenz übernommen und in neue Formen verfrachtet. Dies gelingt mal erfolgreich und mal weniger. Mario Kart konnte seit seinem Debüt auf dem Super Nintendo Entertainment System eigentlich immer das Tempo bestimmen. Nur in ganz wenigen Fällen reichte es für eine zweite Position im Windschatten dieses Fun-Racers. Der Titel wirft einfach alle realistischen Elemente eines Rennspiels über Bord. Stattdessen wirft man hier lieber mit Bananen und Schildkrötenpanzern. Genau dies ist wohl das große Erfolgsrezept. Hier kann wirklich jeder Platz in einem Rennboliden nehmen und darf sich nach nur kurzer Spielzeit reelle Siegeschancen ausrechnen. Aber auch Profis fühlten sich nie unterfordert. Wer intensiv seine Taktik und sein fahrerisches Können in zahlreichen Runden geschult hat, der konnte zu einem echten Champion der Mario Kart Szene avancieren.
 
Im regelmäßigen Rhythmus werden die Fans mit einem neuen Mario Kart beliefert. Endlich befinden wir uns wieder am höchsten Anschlagspunkt dieses Rhythmus und dürfen auf nun erstmals auf der Wii unseren Runden durch die wilde Welt von Mario und seinen Freunden drehen. Das besonders schwierige bei einem so etablierten System ist es, den Fans immer wieder etwas Neues zu bieten. Im letzten Ableger für den Nintendo DS gab es erstmals die Möglichkeit auch online sich ins Getümmel zu stürzen. Diesen Modus finden wir jetzt auch bei Mario Kart Wii. Allerdings hat er sozusagen einen weiter Schritt nach vorne gemacht. Die Kult-Serie hat aber noch deutlich mehr Neuigkeiten zu bieten.
 
Ran ans Steuer....
 
Sobald das Startsignal ertönt, heißt es nicht nur "Gas geben", sondern auch Beten. Schließlich sollte man beim rasanten Mario Kart nicht nur das wahre Können im Gepäck haben. Es hilft ungemein die nötige Portion Glück mit auf die Reise zu nehmen. Im Gegensatz zu echten Racern, die auf Realismus setzen, will Mario Kart in erster Linie einfach nur Spaß machen. Den größten Spaß erlaubt sich das Spiel mit den mittlerweile kultigen und nicht ersetzbaren Items. Diese sind es auch, die einen sicher geglaubten Sieg noch in letzter Minute verhindern können. Eine goldene Regel aller Mario Karts ist auch bei der Wii-Version wieder oberste Tugend: Gib niemals auf! Ein Rennen ist wirklich nur dann verloren, wenn alle anderen vor einem durchs Ziel gefahren sind. Genau hier liegt die große Kluft zwischen Freude und Hölle. Dieses Schlüsselelement spielt natürlich auch bei Mario Kart Wii wieder eine wichtige Rolle und wurde sogar noch ein Stückchen weiter ausgeprägt. Die Palette der Items ist reichhaltig. Bananenschalen, Schildkrötenpanzer und Boost-Pilze zum Demütigen, Ärgern und Überholen seiner Mitstreiter sind in zahlreichen Mengen vorhanden. Einige klassische Items haben es aber leider nicht in die Wii-Version geschafft. So vermisst man beispielsweise den Geist, mit dessen Hilfe man sich Items von seinen Rivalen stehlen konnte. Dafür hat Nintendo sich wieder ein paar neue Dinge einfallen lassen. Insgesamt gibt es drei neue Items, die ähnliche Frustration auslösen können. Der erste Neuling dürfte den Spielern von New Super Mario Bros bereits bekannt vorkommen. Mit Hilfe des Power-Pilzes wächst euer Fahrer in sekundenschnelle zu einem riesigen Kollos. In dieser Form ist es möglich alles und jeden über den Haufen zu fahren. Die Funktionsweise lässt sich im Prinzip einfach mit dem Power-Stern vergleichen, den es in Mario Kart Wii übrigens auch wieder gibt. Die muntere Power-Aufzählung geht mit dem passenden Power-Block weiter. Dieses neue Item schickt Bodenwellen in Richtung der vor euch fahrenden Raser. Mit einer kleinen Ankündigung bringt der Power-Block die Erde zum wackeln und euch nach vorne. Das dritte und letzte neue Item ist die Blitz-Wolke. Im Grunde genommen ist es nichts anderes als eine Art Bombe, die jederzeit zu explodieren droht. Ist man im Besitz einer solchen Wolke, sollte man schleunigst zusehen diese auch wieder loszuwerden. Rammt man ein anderes Fahrzeug, so überträgt sich die Wolke und man selber ist aus dem Schneider. Hektisch probiert der mit einer Wolke beglückte Fahrer nun seinerseits diese loszuwerden, ehe sie sich entlädt und man schließlich wertvolle Sekunden verliert. Summa Summarum haben wir also drei willkommene Neulinge, die ganz gut ins Mario Kart-Konzept passen. Wirkliche Innovationen für die Serie sind dies aber nicht. Fahren wir also weiter und begutachten die nächsten Punkte.
 
Mario Kart Wii ist einer der wenigen Wii-Online Titel.
...und rauf auf die Piste!
 
Mit der Zeit verändern sich so viele Dinge, an denen man vor Jahren niemals gerüttelt hätte. In der heutigen Zeit gibt es Bier in Plastikflaschen und Computer beim Discounter. Diese Neuerungswelle und der Drang nach Veränderungen macht auch vor Mario Kart nicht halt. Mit der Namensgebung des Titels hat man sich ursprünglich auf ein bestimmtes Fahrzeug beschränkt. Bei Mario Kart Wii wird diese Tradition nun endgültig gebrochen. Eine große Annährung mit neuen Fahrzeugen gab es aber schon des Öfteren in der Serie. In Double Dash beispielsweise gab es Karts, auf denen zwei Fahrer Platz fanden. Auf dem Nintendo DS gab es sogar Fässer, in denen man Platz nahm und diese hatten nun wirklich nicht mehr viel mit dem eigentlichen Kart aus der SNES-Version zu tun. Mario Kart Wii bringt uns nun die Revolution auf zwei Rädern. Neben dem traditionellen Fortbewegungsmittel stehen jetzt auch Motorräder zur Auswahl. Warum Nintendo diese Veränderung durchgeführt hat bleibt offen, aber dadurch eröffnen sich immerhin neue Horizonte. Das Gameplay der Motorräder unterscheidet sich doch um einiges und bringt somit mehr Abwechslung ins Spiel. Drifts und Kurven sind auf Bikes um einiges eleganter zu nehmen, da sie deutlich wendiger sind. Außerdem hat man zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit einen gekonnten Wheelie (Fahren auf einem Rad) auf die Piste zu legen. Dadurch erhält man sogar einen kleinen Boost und kann seine Zieleinfahrt noch spektakulärer gestalten. Diese Option sollte man aber wirklich nur mit Bedacht einsetzen, denn während des Wheelies lässt sich euer Motorrad nur sehr schwer steuern. Wer jetzt aber glaubt, dass die Motorräder einen deutlichen Vorteil gegenüber den Karts genießen, der irrt. Während man mit den Bikes durch das Driften einen kleinen Boost einfahren kann, fallen diese Boots bei den Karts doppelt so stärk aus. Da die Zweiräder ohnehin sehr wacklig sind, können sie von den Karts auch ohne Probleme gerammt werden und so leicht in Bedrängnis geraten. Es gibt also auf beiden Seiten Vor- und Nachteile. Besonders spannend wird das Ganze natürlich in einem gemischten Rennen. Darüber hinaus gibt es von jedem Fahrzeugtyp zahlreiche Modelle, die sich ebenfalls deutlich unterscheiden können. Während ein Modell durch hohe Bodenhaftung glänz, beschleunigt das andere deutlich schneller. Noch einflussreicher sind aber die Fahrer, die sich hinter das Steuer setzen, denn jeder von ihnen hat auch individuelle Stärken und Schwächen. Mario beispielsweise glänzt wieder in der Rolle des Allrounders, während der kleine Toad sehr schnell und leicht steuerbar über die Piste fetzt. Begegnet er aber Bowser, so wird er sehr schnell platt gemacht. Der Herr der Koopa Troopas besitzt zwar ein sehr schnelles Fahrzeug, aber bis dieses erstmal in Fahrt kommt, vergehen wichtige Sekunden. Die Qual der Wahl ist also groß. Noch größer wird sie aber mit einer Funktion, die erst erspielt werden muss. Man darf nämlich in Mario Kart erstmals auch mit Figuren am Rennen teilnehmen, die nicht aus dem Mario-Universum stammen. Hier kann es sich ganz klar nur um die Miis handeln, die euch die Möglichkeit bieten eine noch größere Identifikation mit den Fahrern einzugehen. Der Einbau der Miis ist übrigens wirklich sehr schön gelungen. Nicht nur als Fahrer glänzen die Miis. Auch Abseits der Strecke sieht man ab und zu seine auf der Konsole gespeicherten Minis. Entweder als begeisterte Fans am Fahrbahnrand oder als Schmuckelemente auf den zahlreichen Strecken.
 
Auf der großen Liste der Veränderungen fällt auf der Rennpiste schließlich sehr schnell in Auge, dass die Strecken insgesamt deutlich breiter ausgefallen sind, als man es eigentlich gewohnt ist. Zum einen wird der Platz für das größere Rennfeld (nun fahren zwölf statt acht Fahrer in einem Rennen mit), zum anderen ist dieser Platz extra für die zahlreichen Schanzen eingeräumt worden, auf denen man erstmals auch Stunts im Spiel hinlegen darf. Durch einen einfachen Druck auf einer Taste (oder einer Bewegung mit der Wii-Mote) werden diese ausgeführt. Durch diese einfache Methode fliegen eure Fahrer mit den wildesten Kunststücken durch die Luft. Aber nicht nur Schanzen können für Stunts genutzt werden. In einigen Strecken gibt es Halfpipes, die gerade zu einladend für halsbrecherische Manöver sind. Die Moves sind aber nicht nur zur reinen Freude des Betrachters da. Bei erfolgreicher Ladung bringen sie einen gehörigen Geschwindigkeitsschub ein.
 
Wii-Mote, Wii-Wheel oder Classic?
 
Wer kennt es nicht, wenn man bei einem Rennspiel sich auch mit dem eigenen Körper (auch wenn es keinen Effekt hat) in die Kurve legt. Endlich haben wir die Epoche der Videospiele erreicht, in denen wilde Bewegungen und fieberhaftes Mitgehen beim Spielen auch Sinn macht. Mario Kart Wii frönt dieser Tugend nicht nur, nein es steuert sogar noch zusätzliche Hardware bei. Das Spiel bietet eine unglaublich wunderbare Palette an Steuerungsmöglichkeiten, die wohl für jeden Topf das passende Deckelchen bereithält. Den größten Reiz vermittelt wohl das mitgelieferte Wii-Wheel. Dieses erlaubt euch die Wii-Mote waagerecht einzulegen und das Spiel mit einem Lenkrad zu steuern. Wer nach einigen Runden sich aber nach der gefühlten Präzision eines klassischen Controllers sehnt, der darf beruhigt sein. Zur Auswahl stehen die Kombination aus Wii-Mote + Nunchuck, der Classic-Controller und sogar Gamecube-Pads. Einfach perfekt. Dadurch ermöglicht man es wirklich jeden an das Spiel teilnehmen zu lassen und geselligen Multiplayer-Runden dürfte kaum etwas im Weg stehen. Aber wieder zurück zum Wii-Wheel, welches wohl bei den Fans die größte Skepsis ausgelöst hat. Wie bitte soll ein Lenkrad, das man lediglich in der Luft hält und keine Art Gegengewicht bietet funktionieren? Es ist wirklich erstaunlich, aber diese Variante funktioniert ganz klasse, ja sogar präzise. Man kann ohne Probleme damit erfolgreich an den heiß umkämpften Rennen teilnehmen. Für echte Hardcore-Fans, die jeden Rekord um jede Millisekunde brechen wollen ist es vielleicht nicht unbedingt die erste Wahl, wer aber dem Wheel eine Chance gibt, der wird einfach nur positiv überrascht. Es ist doch einfach schön nach so vielen Jahren des videospielens mal wieder mit einer neuen Mechanik konfrontiert zu werden. Hier sollte man einfach mal seinen Ergeiz zeigen und sich dem ganze hingeben. Wer dazu bereit ist, der verbringt heitere Stunden, bei denen es nicht alles unbedingt beim ersten Mal klappt. Dafür aber erinnert man sich ein seine ersten Tage als Videospieler und erfreut sich daran, sich wieder neu zu verlieben.
Empfehlenswert ist aber auch die Variante der Wii-Mote+ Nunchuck. Hier darf man wie beim Classic- oder Gamecube-Controller mit einem Analog-Stick steuern. Anstatt aber mit Hilfe des Digital-Steuerkreuzes Tricks auszuführen, reicht hier eine kleine Bewegung mit der Fernbedienung. So muss man für die Stunts seinen Finger nicht vom überlebenswichtigen Stick nehmen, der ja das Fahrzeug steuert. Letztendlich entscheidet aber nur der persönliche Geschmack, denn alle Varianten funktionieren sehr gut. Sehr gut ist auch, dass Nintendo in dieser Hinsicht alle richtig gemacht hat.
 
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Wario, Bowser, Luigi...alle sind wieder am Start.[/i]
Das klingt nach ziemlich vielen Neuerungen im Gameplay. Allerdings war das noch lange nicht alles, denn auch das Drift-System wurde generalüberholt. Nach der Wahl des Fahrers und des Fahrzeugs darf man nun in Mario Kart Wii entscheiden, ob man nun selber Driften möchte, oder ob sich das Ganze automatisch gestalten soll. Wer sich für die Automatik-Steuerung entscheidet, der entscheidet sich gleichzeitig gegen das Springen. Dies ist nun nicht mehr von Nöten, da man sich nicht mehr in die Kurve "werfen" muss. Fährt man eine scharfe Kurve, so beginnt das Fahrzeug von alleine an zu driften. Für diese Variante der Steuerung gibt es aber auch keine Turboboosts mehr.
Bei der Manuell- Variante lauft alles wie gewohnt ab. Im Grunde genommen kennt man das Mario Kart Drift-Verhalten aus den Vorgängern. Anders ist allerdings, dass man nun in der Kurve nicht mehr den Steuerstick nach links und rechts bewegen muss. Der Boost setzt von alleine an und wird auch automatisch aktiviert. Echte Mario Kart-Cracks dürfte das Ganze etwas missfallen, da diese dadurch sich nicht mehr so deutlich von allen anderen abheben können. Der Fairness für alle kommt das Ganze aber zur Gute.
In Sachen Gameplay gibt es aber noch eine sehr nennenswerte Kleinigkeit. In Mario Kart Wii wird das verlassen der Ideallinie deutlich härter bestraft. Ein Rempler mit der Wand oder das Fahren auf rauem Untergrund geht drosselt schon deutlich die Geschwindigkeit des Fahrzeugs.
 
Wenn wir fahren, dann am liebsten gemeinsam
 
Wenn es etwas gibt, was man bei einem Mario Kart erwarten darf, dann ist es der große Party-Faktor. Mario Kart war nie eines der Spiele, die besonders viel Spaß im 1P-Modus gemacht haben. Dafür knallt es aber noch lauter, wenn man das Spiel gemeinsam mit Freunden erlebt. Mario Kart Wii muss sich nun in vielen Aspekten behaupten. Die Skepsis gegenüber des Wii-Wheels konnte es ja ganz gut zerschlagen werden, doch wie sieht es beim Online-Modus aus? Nintendo hängt in dieser Hinsicht wirklich hinterher. Auch das große Mario Kart schafft es nicht ein modernes Online-System zu bieten. Allerdings befindet sich Nintendo gerade auf der richtigen Fahrbahnseite und hat immerhin ein durchdachtes Online-System für Mario Kart Wii auf die Beine gestellt. Wieder wird man gezwungen die nervigen Freundescodes auszutauschen. Dabei handelt es sich um zwölfstellige Nummern, die zur Bestätigung einer Freundschaft von beiden Spielparteien eingegeben werden müssen. Ein kleiner Fortschritt in dieser doch sehr steinzeitigen Vorgehensweise wurde aber immerhin integriert. Wer fleißig seine Freunde ins Adressbuch seiner Wii aufgelistet hat, der kann über diese auch Einladungen verschicken. Zwar musste man dazu auch einmal Zahlen eingeben, doch würden alle Spiele so eine Funktion bieten, dann müsste man tatsächlich nur einmal die Freundescodes eingeben. Trotz dieses Mankos darf gesagt werden, dass Nintendo für Mario Kart Wii wohl den besten Online-Modus seiner Firmengeschichte hingelegt hat. Moderne Features wie Voice-Chat fehlen zwar noch, aber dafür punktet das Spiel in allen wichtigen Onlinegaming-Faktoren.
Befindet man sich in der Online-Lobby von Mario Kart Wii bieten sich drei Optionen an, die man schon aus Mario Kart DS kennt. Entweder nimmt man es mit Gegnern aus der Freundliste, vom selben Kontinent oder der ganzen Welt auf. Entscheidet man sich für das Spiel gegen irgendwelche fremden Personen (also Kontinental oder Global), so wird ein riesiger Globus dargestellt. Diese Idee ist ganz witzig, denn so wird euch präsentiert, wer nun zu euren Gegnern gehört und wo sie eigentlich herkommen. Jeder neue Eintritt bringt den Globus dazu sich zu drehen und auf dem Land halt zu machen, wo von euch der entsprechende Mii zuwinkt. So kommen herrliche Kombinationen aus deutschen, französischen, schwedischen, irischen, japanischen und englischen Spielern zusammen. Amerikaner kann man noch nicht vorfinden, da in den Staaten der Titel noch nicht erhältlich ist. Im Idealfall bekommt man so im Handumdrehen zwölf Fahrer zusammen. Zur Auswahl stehen nun klassische Rennen oder der Battle-Modus. Sehr schön ist auch die Option sich zu zweit mit der gesamten Welt zu messen. Man kann nämlich gemeinsam in den Online-Modus starten. Dabei erfolgt die Darstellung im Splitscreen. Trotz der recht hohen Anzahl von zwölf Fahrern gibt es im Online-Spiel keinerlei Einbrüche der Framerate. Alles läuft super flüssig und könnte glatt auch so aus dem Offlinebetrieb entsprungen sein. Wünschenswert wäre es sicherlich gewesen, wenn man sich hier auch mit den ganzen Fahrern in irgendeiner Form hätte austauschen können. Das geht allerdings nicht. Dafür aber hat Nintendo aber einige gelungene Feinheiten eingebaut, die das Online-Spiel noch mehr fördern. Extra für Mario Kart Wii kann man sich den "Mario Kart Channel" in das Wii-Menü einrichten. So hat man die Möglichkeit ganz schnell auf aktuelle Ranglisten zu zugreifen. Das besonders interessante daran ist, dass man so auch die Möglichkeit hat sich mit den besten Fahrern der Welt zu messen. Rundenrekorde können nämlich in Form von Geistern heruntergeladen und gefahren werden. Dies bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit seinen eigenen Stil zu verbessern. Man lernt nämlich hier von den Großen. Außerdem sind für die nahe Zukunft Mario Kart Wettbewerbe geplant. Über diese wird man im Mario Kart Channel informiert. Hier sollen in regelmäßigen Abständen dann internationale Vergleiche und Herausforderungen geboten werden.
Große Kommunikation oder ähnliches findet in Mario Kart Wii, wie bereits erwähnt, leider gar nicht statt. In der Lobby kann man sich lediglich mit vorgefertigten Textbausteinen mit seinen Freunden unterhalten. Die einzigen individuellen Informationen die man erhält sind aufs Minimum reduziert. Man erfährt den Nick seiner Gegner und sein Aussehen in Form des Miis. Es wird auch immer angezeigt, ob nun jemand mit einem Wii-Wheel oder der klassischen Variante fährt. Informationen zur Fähigkeit eines jeden Fahrers gibt es anhand eines simplen Punktesystems. Jeder Online-Teilnehmer startet mit einer Punktzahl von 5000. Fährt man ein gutes Ergebnis, so bekommt man neue Punkte gutgeschrieben. Bei jeder schlechten Platzierung werden Punkte abgezogen.
 
Der Online-Part nimmt sicherlich einen großen Teil des Multiplayers ein, doch die klassische Variante mit Freunden in den eigenen vier Wänden ist weiterhin die Schönste. Auch hier wird einiges geboten. Erfreulicherweise gibt es hier zum Beispiel vom neuen Fahrerfeld im normalen Rennmodus zu berichten. Wer ein normales Rennen mit seinen Freunden fahren will, der kann auch computergesteuerte Gegner zum Rennen einladen. Der Battle-Modus, in dem man die Ballons seiner Konkurrenz mit Hilfe von Bananen und Panzern zerstören muss, hat auch nach so vielen Jahren nichts an seiner Faszination verloren. Diesmal ist das Spiel aber nicht gleich nach dem Verlust der drei Ballons vorbei. Die Gegner bekommen zwar einen Punkt gutgeschrieben, aber dafür darf man mit drei neuen Ballons wieder gestärkt am Geschehen teilnehmen. Anders sieht es im Kampf um die Münzen aus. Hier geht es (wer hätte es gedacht) darum möglichst viele Münzen einzusammeln. Sind alle Münzen von dem Felde gerupft beginnt der Kampf zwischen den Fahrern. Mit Hilfe der Items muss man denen nämlich die Münzen wieder abknüpfen. Wer am Ende dann schließlich die meisten auf sein Konto gutschreiben konnte, der gewinnt dann auch. Diese spannenden Multiplayer-Duelle werden auf fünf neuen Wii- und fünf Retro-Arenen ausgefochten. Multiplayer-Duelle finden leider nur in Teams statt. Eine Version in der Jeder gegen Jeden spielt wäre sehr wünschenswert gewesen. Wünschenswert wäre es übrigens auch gewesen, wenn man mit bis zu zwei Spielern den klassischen Grand Prix Modus hätte spielen können. Aus unerklärlichen Gründen wurde dies aber gestrichen. Immerhin darf man im Multiplayer die Grand Prix nachfahren, aber eben leider nicht erspielen.
 
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Mario Kart bietet eine Vielzahl an neuen Strecken.[/i]
Das sieht aus wie Mario Kart...
 
Wo Mario Kart draufsteht, da ist auch Mario Kart drin und Mario Kart sieht auch auf der Wii aus wie Mario Kart. Um genauer zu sein sieht es aus wie Mario Kart Double Dash für den Nintendo Gamecube. Sicherlich wurde viel im Vorfeld der Veröffentlichung diskutiert, aber Mario Kart ist weder ein Grafik-Kaliber im Sinne von Mario Galaxy, aber weder noch ein Wii-Titel der untersten Kategorie. Zunächst einmal sollte man festhalten, dass Mario Kart in dieser Form nach wie vor wunderbar funktioniert, aber im gleichem Atemzug kann man auch gleich erwähnen, dass sich aus technischer Sicht nur sehr wenig getan hat.
Besonders schlimm ist dies aber zu keinem Zeitpunkt. Die große Anzahl an Strecken (es gibt 16 neue und 16 klassische Mario Kart Rennstrecken) schwankt auch aus Sicht des Grafikbegutachters sehr stark. Es gibt Strecken die bieten viele große Autos auf der Strecke, große Laubhaufen, Leuchtreklamen, aufgeregte Mii-Fans am Streckenrand, wehende Bäume und vieles mehr. Irgendwie hat es Nintendo einfach verstanden jeder Strecke seine individuelle Stimmung zu verleihen. Die Einbindung aller Figuren aus der Mario-Welt und auch der Miis sind gelungen und erfreuen den Spieler. Dadurch bekommt das Spiel eine große Portion Charme aufgetragen und schon fällt einem die niedrige Qualität der Texturen nicht mehr so ins Auge. Es gibt aber auch einige Härtefälle unter den Retro-Strecken, die einem so kaum gefallen können. Beispielsweise ist die Umsetzung der Super Nintendo Strecke Mario Circuit einfach zu simpel ausgefallen Ähnlich langweilig wirkt auch das Geistertal 2, welches ebenfalls von der SNES-Version stammt. Zur GameCube-Version der Donkey Kong Strecke kann man auch nur wenige Verbesserungen ausmachen. Da es sich um Retro-Strecken handelt, die aber insgesamt alle sehr ordentlich übertragen worden, muss man in diesem Punkt wohl ein Auge zudrücken.
Dafür aber können alle 16 neuen Kurse überzeugen. Sowohl in der Gestaltung, also such im Streckendesign. Mit ganz großer Sicherheit wird man auch hier einige in wenigen Jahren zu den großen Klassikern der Serie zählen dürfen. Da wäre Beispielsweise Toads Fabrik, welche viele Laufbände bietet, die eure Karts und Motorräder so richtig in Fahr bringen. Oder Warios Mine, in der man sich zwischen vielen Loren durchschlängeln muss. Sehr schön ist auch Koopas Kap, welches grad durch seine tollen Flussverläufe zu gefallen versteht. Man kann sich die Energie des Flusses zu Nutzen machen, wenn sich einfach dem Strom hingibt und mit dem Verlauf fährt. Das Highlight dieser Strecke ist dann das Abtauchen unter Wasser. Mit den Mario Kart Fahrzeugen funktioniert dies dank einer gläsernen Röhre die die Fahrer trockenen Fußes durchs Wasser verhilft.
Der reine Spielverlauf ist stets flüssig. Es gibt keinerlei Einbrüche in der Framerate. Mario Kart Kenner können auch einschätzen wie das gesamte Geschwindigkeitsgefühl des Spiels ist, denn es entspricht dem typischen Tempo der Serie. Natürlich steigert sich das Ganze von Klasse zu Klasse. Kleinere Probleme gibt es höchstens im Multiplayer. Bei einer Teilnahme von immerhin zwölf Fahrern kann dies aber locker verziehen werden.
Beim Sound bleibt eigentlich nicht viel zu sagen. Wieder bekommt man es mit kunterbunten fröhlichen Melodien zu tun, die man von der Serie kennt. Die Fahrer geben immer ihre lustigen Laute zum Besten und im Falle des Schrumpfens verändert sich die Musik entsprechend. Insgesamt also nichts Außergewöhnliches. Lediglich das, was man vom Spie erwarten durfte. Keine Frage, die Wii könnte deutlich mehr, aber dem Spiel an sich schadet das Ganze nicht unbedingt. Die Fahrer sind zuckersüß und sehen auch so aus (irgendwie besitzt jeder einen Plastik-Glanz Effekt).
 
Positiv:
 
+ Wii-Wheel (als Beilage und in seiner Funktion)
+ 32 Strecken (darunter 16 gelungene neue und 16 Retro)
+ guter Online-Modus (flüssig)
+ viele zusätzliche Features wie Mario Kart Channel oder Online-Geistzeiten
+ gute Erweiterung durch Motorräder und Stunts
+ nach wie vor der große Mulitplayer-Spaß
+ viele verschiedene Steuerungsmöglichkeiten
 
Negativ:
 
- technisch nur im ersten Gang
- Textbausteine...
- Battle-Modus nur in Teams
- Kein 2P- Grand Prix Modus (zum Erspielen neuer Cups)
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Liegt die große Skepsis bei Titeln wie Mario Kart einfach darin begründet, das es sich dabei um eines meiner Lieblingsspielzeuge handelt? Die Liste mit allen Kritikpunkten an dem Spiel war wirklich groß. Überraschenderweise konnte der gute alte Mario und seine Freunde aber ganz tapfer viele davon einfach verpuffen lassen. Da wäre zum Beispiel das Wii-Wheel. Vor dem Spiel stand bereits fest, dass dieses Stück Plastik nicht zum Einsatz kommt. Diese Ignoranz war aber völlig deplaziert. Es macht einfach Spaß und genau darum geht es doch in Mario Kart. Es funktioniert überraschend gut und dürfte gerade in dieser Form viele dazu bringen einfach selber mal mitzuspielen. Genauso verhält es sich mit dem Online-Modus, der doch tatsächlich besser ist, als im Vorfeld angenommen. Klar gibt es zwischen den Mitspielern keine großen Kommunikationsmöglichkeiten, aber da, wo es drauf ankommt (also auf der Rennstrecke) macht das Spiel alles richtig. Mit bis zu zwölf menschlichen Mitspielern verläuft alles sehr flüssig. Die reine Streckenzahl und vor allem das Design der neuen Strecken können auch völlig überzeugen. Sie passen einfach zu Mario Kart.
Wehrmutstropfen gibt es aber auch einige. Bei der Technik hätte man aus der Wii sicherlich mehr kitzeln können. Auch die Veränderungen im Boost-System sind gewöhnungsbedürftig bzw. bieten sie nicht unbedingt die Möglichkeit sich durch fahrerisches Können deutlich hervorzuheben. Wieder siegt das Glück über die Fahrerkunst. Und genau hier liegt der große Spagat den Mario Kart schlägt. Glück bzw. die Items sind nun einmal ein großer Bestandteil der Serie. Dies ist es auch, was die Spieler dazu treibt vor dem heimischen Bildschirm völlig auszurasten. In Gesellschaft mit Freunden funktioniert das Ganze nach wie vor am Besten.
 
Wer eine Wii hat und einfach Spaß haben will, der kommt auch nicht an Mario Kart Wii vorbei.
 

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