Ratchet & Clank: Tools of Destruction - Review

Ratchet & Clank: Tools of Destruction

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Review
PS3
67
Mit Spannung und viel Vorfreude erwartet: Der neueste Teil der Ratchet & Clank Saga und erster Ableger auf Sonys neuem Flaggschiff, der PS3. Kann der Titel das hohe Niveau der PS2 Teile halten und grafisch zu den vielzitierten Pixar Filmwerken aufschließen?
 
Das und noch vieles mehr erfahrt ihr hier in unserem cw Review. Denn wir haben die US Version ausgiebig getestet und wollen euch unsere Eindrücke nach über 100 Millionen gesammelter Schrauben schildern. Also los geht's!
 
 
Was zum Geier ist ein Lombax?
 
All diejenigen, die schon den Demo Level gespielt haben, wird der Anfang zu Insomniacs neuem Ratchet & Clank Teil recht bekannt vorkommen: Das Abenteuer fängt nämlich mit einem Hilferuf des berühmten Seriensuperhelden und "mehrfachen Retters der Galaxis", Captain Qwark, an, der von Roboterschergen attackiert wird. Klar, dass unser dynamisches Duo aus Lombaxkatze Ratchet und seinem Roboterkumpan Clank da helfend eingreifen will und so beginnt eine knapp 12-stündige Odyssee, die den Spieler auf über ein Dutzend verschiedener Planeten, Städte und Asteroiden führt.
Natürlich steht einmal mehr das Schicksal des Universums auf dem Spiel, doch der Grund für den Angriff der Roboterarmee unter der Herrschaft des kleinen, aber umso gemeineren Imperators Percival Tachyon ist diesmal Ratchet selbst. Der ist nämlich letzter seiner Art und steht dem machthungrigen Fiesling mächtig im Weg. Denn die Lombaxe haben vor vielen Jahren die Cragmiten, zu denen sich auch unser Oberschurke zählt, vernichtet und so dem Universum Ruhe und Frieden geschenkt. Mehr sei hier zur Geschichte nicht verraten; nur soviel: Sie ist mehr als nur zweckmäßig und verbindet die einzelnen Spielabschnitte gekonnt miteinander. Zwar dürft ihr keine epische Storyline wie in einem Adventure oder RPG erwarten, die Geschichte rund um Cragmiten, Lombaxe, mächtige Artefakte und Piraten weiss aber durchaus zu begeistern und sorgt mit dem serientypischen Humor immer wieder für Lacher. Insgesamt gesehen werden aber etwas ernstere Töne angeschlagen. So wurde der Humorgehalt im Vergleich mit den Vorgängern etwas zurückgeschraubt (aber keine Angst, es gibt immer noch genügend Lacher!) und man merkt diesem Teil an, dass man wohl etwas erwachsener werden wollte. Dass das der Start in eine neue Trilogie werden wird, wird nicht nur am Cliffhanger Ende bemerkbar: So bleiben noch etliche Fragen offen, die in den Nachfolgern hoffentlich beantwortet werden.
 
 
Technische Finesse
 
Die auffälligste Änderung im Vergleich zu den Vorgängern springt dem Spieler aber schon in den ersten Spielsekunden direkt ins Gesicht bzw. in die Augen: So präsentiert sich der PS3 Teil nicht nur naturgemäß als schönster Teil der Serie, sondern sorgt durchgehend für offene Münder. Dabei sind es aber in erster Linie die Dinge, für die die Serie seit dem ersten Teil steht: Eine supersaubere, stabile Framerate, die in keiner Spielsituation einbricht und die auch bei dutzenden Gegnern, hunderten bewegten Hintergrundobjekten und riesigen Spielarealen nie unter die 60fps Marke fällt - und das bei (beinahe) 720p! Lediglich in einigen wenigen Zwischensequenzen kann es zu leichten Frameratedrops kommen. Die sind aber verschmerzbar und tuen dem Spielfluss keinerlei Abbruch.
 
Im Vergleich zu Resistance (dessen weiterentwickelte Engine ja bei Tools of Destruction zum Einsatz kommt) hat sich der Polygoncount nochmals erhöht und die Weitsicht ist serientypisch abermals enorm. Neu implementiert hingegen wurde das Texturstreaming, welches es erlaubt, auch höher aufgelöste Texturen zu verwenden: Und so erstrahlen die unterschiedlichen Areale, die von verschiedenen Hightech Metropolen über Dschungel- und Sumpfgebiete, diverse Fabrikanlagen, Gefängnisplaneten, eisigen Asteroiden und Piratenverstecken reichen, in einem ganz neuen Glanz. Die Qualität der Texturen schwankt im Verlauf des Abenteuers aber etwas: So gibt es leider auch Levels, die nicht durchgängig mit schönen High Res Texturen und aufwändigen Shader Effekten protzen können und so gibt es ein grafisches Gefälle, das zwischen "sehr gut" und "phänomenal" reicht. Auch das Lighting und andere Effekte wie volumetrischer Rauch und Wolken oder stimmungsvolle Shader v.a. auf metallischen Oberflächen, wissen zu begeistern.
 
Warum man aber bei all der Polygonflut und Bildpracht immer noch auf z.T. Bitmap Vegetation zurückgreifen muss, bleibt für uns etwas unverständlich. Gerade Gras oder das Blattwerk der Bäume fällt da besonders negativ auf und insgesamt halten wir die städtischen Gebiete für optisch eindrucksvoller. Ab und an ist auch leichtes Aliasing und AF bemerkbar; dies trübt den optischen Gesamteindruck aber nur unmerklich.
 
 
Was aber in jedem Level zum Ausdruck kommt, ist die Detailverliebtheit und die Kreativität der Entwickler: So sind nicht nur die Hauptdarsteller Ratchet, Clank, Captain Qwark und die etwas in die Jahre gekommenen Roboter Cronk und Zephyr der Schatzsucherin Talwyn Apogee hervorragend ausmodelliert und ebenso großartig animiert, auch die zahlreichen Widersacher stehen dieser Detailflut in nichts nach und so kommt nicht selten wirklich der Gedanke an einen Animationsfilm aus dem Hause Pixar auf. Zwar sieht man immer noch, dass es sich um ein Spiel handelt, aber man geht qualitativ doch schon in die richtige Richtung. Trotz leicher grafischer Abstriche in manchen Levels ist "Tools of Destruction" wohl einer der schönsten PS3 Titel dieses Jahr.
 
Auch musikalisch kann "Tools of Destruction" überzeugen: So sind die Musikstücke gut gelungen und es gibt die ein oder andere musikalische Anspielung (wer den Piratenlevel gespielt hat, wird wissen, was ich meine). Die Sprachausgabe ist ebenfalls gut gelungen, auch wenn uns die englische Originalfassung etwas besser gefallen hat als die auch auf der US Version enthaltene deutsche. Während des Spielens hat man aber eh kaum Zeit, den einzelnen Stücken ausgiebig zu lauschen und so treten sie etwas in den Hintergrund. Discofeeling kommt aber dennoch auf, nämlich dann, wenn ihr das "Groovitron", den wohl berühmtesten Gegenstand dieses Spiels nutzt, was immer wieder für einen herzhaften Lacher sorgt, denn jeder Gegner hat seinen eigenen Satz an heissen Tanzmoves parat.
 
 
Die Serie kehrt zu ihren Wurzeln zurück
 
Doch was nützt all der optische Glanz, wenn das Spiel hinter der grandiosen Optik keinen Spaß macht? Doch all jene, die noch Zweifel hatten, seien an dieser Stelle beruhigt: Auch dieser Teil reiht sich nahtlos an die hervorragenden Vorgänger ein und so macht der Titel von der ersten bis zur letzten Sekunde einfach nur Fun ohne Ende. Selten haben wir ein derart motivierendes und packendes Spiel gespielt, das ohne jeden Frustmoment oder langweilige Passagen auskommt und bei dem man das Pad am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. So ist das Pacing und das Leveldesign eigentlich durchgehend exzellent. Es gibt wieder mehr zu entdecken und insgesamt gesehen hatten wir den Eindruck, als hätte man sich nach den eher actionorientierten Vorgängern "Deadlocked" und "Up your Arsenal" wieder an die Wurzeln der Serie orientiert. So ist der Adventurepart etwas gestiegen und beinahe jeder Level lädt zu einer Erkundungstour ein. So hält man sich auch gerne länger in einem Abschnitt auf und rusht nicht nur bis zum Ende durch. Was jetzt aber nicht heissen soll, dass die Action zu kurz kommen würde. Das Gegenteil ist der Fall: So gibt es immer noch mehr als genug Actionpassagen und auch die beliebte Arena mit rund 20 verschiedenen Missionen ist wieder mit von der Partie.
 
 
Ein ganz wichtiges Element in jedem Abenteuer von Ratchet & Clank sind natürlich die Waffen: Auch hier hat sich Insomniac wieder einiges an Gedanken gemacht und so sind die meisten der über 20 verschiedenen Waffen und Gadgets nicht nur sinnvoll, sondern auch spaßig. Durch klugen Einsatz und Kombination der Waffen miteinander stellen die Gegnerhorden eigentlich zu keiner Zeit ein Problem dar, was den Titel für unseren Geschmack etwas zu leicht macht. Selbst der nach dem ersten Durchspielen wählbare Challenge Modus (spielt das Spiel mit allen bisherigen Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenständen nochmals durch, allerdings mit einem Boltmultiplikator, der bei Lebensentzug wieder auf den Anfangswert zurückspringt und neuen, verbesserten Versionen der vorhandenen Waffen) stellt für fortgeschrittene Spieler kaum eine Herausforderung dar; hier zollt das Spiel seiner Alterseinschätzung "E" (Everyone, ab 10 Jahren) Tribut.
 
Der Fokus liegt aber auch nicht auf einem herausfordernden Schwierigkeitsgrad, sondern eher auf packenden Duellen, dem klugen Einsatz von Waffen und Ausrüstung, deren Verbesserung sowie dem Erkunden und Erforschen der Levels, so dass die Motivation zu keinem Zeitpunkt des Spiels nachlässt. Überhaupt sorgen diese RPG entlehnten Elemente wie Aufrüsten und Aufleveln der Waffen und Rüstungen oder das Boltsammeln für viel Freude und Faszination. Auch gibt es wieder diverse "Minigames" in den Leveln: Diese reichen von den obligatorischen Weltraumschlachten über Clankmissionen bis hin zu Ausflügen durch die Luft mittels Gleitpack oder Gyrokopter (eine Art Hightech Fahrrad), einem kleinen Tanzspiel oder Codeknacken und Felsformationen auflasern mittels Sixaxis Steuerung. Auch Halo Sprünge wie es sie schon zu MDK Zeiten gab sind vorhanden. Zwar könnte keiner dieser kurzen Abschnitte als eigenständiges Element vollends überzeugen, als kurze Pause zum Luftholen und Entspannen taugen diese Spielchen aber allemal und Spaß machen tun sie auch.
 
Für Langzeitmotivation sorgt neben dem Challenge Modus die Jagd nach Bolts und Goldbolts, die Möglichkeit, die noch stärkere Omega Version der jeweiligen Waffe käuflich zu erwerben sowie die Jagd nach Skillpunkten, die diverse Extras wie freischaltbare Gallerien, Videos und Cheats freischalten. Auch gibt es für ganz eifrige und aufmersame Sammler eine geheime Waffe sowie die Goldausführung des Groovitron. Ein Wiederspielen lohnt sich also!
 
 
Das Fazit:
 
Pessimisten könnten sagen, dass Insomniac mit diesem Teil nicht wirklich viel neu macht und das Rad sicherlich nicht neu erfindet, aber warum soll man die Formel ändern, wenn das Rezept stimmt? So bleibt auch "Tools of Destruction" in der Tradition der Vorgänger der Serie, liefert glänzend verpackte Actionkost im Jump and Run Gewand und kann sich dank dem exzellenten Leveldesign, der stets hohen Motivation, dem herausragenden Pacing und einer guten Story klar an die Spitze aller bisher erschienenen Teile setzen - und das will schon eine Menge heissen.
 
Insomniac hat das geliefert, was alle Fans wollten: Einen hervorragenden, typischen Ratchet & Clank Teil mit all dem, was die Serie so beliebt gemacht hat. Ob dieses Spiel zu einem richtigen Systemseller werden kann, sei einmal dahingestellt. Ein herausragendes Spiel und eines der besten Jump and Runs der letzten Jahre ist es aber allemal geworden - und das ist es schließlich, was zählen sollte.
 
In diesem Sinne: Ab in den nächsten Laden und kaufen!
 
Zusammenfassung:
 
Positiv:
exzellentes Leveldesign
ungemein motivierend
immer flüssige, saubere und detailverliebte Grafik
sinnvolle und spaßige Waffen
sehr gutes Pacing
viel zu entdecken
Langzeitmotivation durch den Challenge Mode, Goldbolts und freispielbare Extras gegeben
für das Genre gute Story, die die Levels gut miteinander verknüpft
hervorragende Steuerung und Spielbarkeit
guter Mix aus Action, Abenteuer, Minigames und RPG Elementen (Waffen, Rüstungen etc. aufleveln)
 
Negativ:
schwankende Texturqualität
zu leicht (selbst beim zweiten Durchspielen)
spielerisch wenig Neuerungen
Vegetation und Bitmap Pflanzen (Gras) passen nicht so recht zum restlichen grafischen Gesamteindruck
etwas weniger Humor als in den vorangegangenen Teilen
leichte und sehr seltene Probleme mit der Kollisionsabfrage
stellenweise leichtes Aliasing und AF
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Yondaime
Es passiert schon recht selten, dass ich ein Spiel direkt nach dem ersten Durchspielen gleich ein zweites Mal bis zum Ende spiele: Bei Tools of Destruction konnte ich das Pad aber einfach nicht aus der Hand legen. Der Titel ist für mich der bis dato beste Teil der Serie und sollte für jeden PS3 Besitzer einen Pflichtkauf darstellen.
 
Zwar hat man das Rad nicht neu erfunden und ist beim bekannten (und bewährten!) Konzept geblieben - aber genau das ist es ja, was die Fans wollen. Insomniac hat mit diesem Titel einmal mehr bewiesen, dass sie echte Qualitätsarbeit abliefern. Hier stimmt von vorne bis hinten alles. Also: KAUFEN!!!

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