[u]Gesamteindruck:[/u]
Futurama hat eine sehr aktzeptable Technik mit vielen kleinen Schwächen, eine gelungene Präsentation, geniale Zwischensequenzen und viel Witz. Das Spiel ist allerdings Innovationslos, stellenweise nervig und durch Ruckler getrübt. Zu meiner Überraschung gibt es aber auch viele sehr motivierende und gut gelungene Abschnitte die das Jump & Run Action Adventure insgesamt zu einem guten, für Fans sehr guten, mittelklasse Spiel abrunden.
[u]Story:[/u]
Aus den Händen eines wirklichen Futurama Scriptschreibers stammt auch die Story zu dem Videospiel hier. Dr. Farnsworth hat wegen Geldmangels den Planet Express verkauft - und zwar an das Großunternehmen von MOM. Das hätte er aber lieber nicht tun sollen, denn nun besittzt MOM über 50% der Erde und will schon bald das ganze Universum unterjochen. Ohne zu zögern versucht die Crew rund um den Lieferjungen Fry abzuhauen und der Kampf gegen das finstere Imerpium beginnt. Dank sehr vielen Zwischensequenzen die insgesamt eine ganze Futurama Folge ergeben, macht die Story unheimlich viel Spaß und bringt einen zum Lachen. Genial kann ich nur sagen, vor allem da man am Ende ordentlich verwirrt sein dürfte!
[u]Grafik:[/u]
Wie hätte man Futurama anders umsetzten sollen als mit dem Cel Shading Stil? Und genau das dachten die Entwickler wohl auch, denn Futurama ist komplett in Cel Shading programmiert, was der Zeichtrick Vorlage recht Nahe kommt. Fry, Bender, Leela und das komplette Universium rund um Futurama sind knallbunt und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden. Die Animationen der Protagonisten sind jedenfalls genial gelungen und bieten einen sehr hohen Widererkennungswert. Leider ist den Entwicklern das bei den Feinden nicht immer gelungen und einige sind einfach ein tolles Beispiel für miserables Gegnerdesign. Die Level selber sind extrem Abwechslungsreich (Leela vielleicht ausgenommen) und bieten vor allem zu Anfang des Spiels viele gut umgesetzte Kulissen. Die Texturen sind Cel Shading bedingt natürlich eher schlicht und fad, fangen den Charme der Serie aber dennoch ein. Details zur Serie gibt es auch an allen Ecken und Enden und egal ob sich Robo- Nutten im Schaufenster räkeln oder man sein Geld für die Selbstmordzellen ausgeben möchte, Futurama spielt sich wirklich als sähe man eine Folge im TV. Karg wirkt es nur stellenweise und das Leveldesign hat mich sehr positiv überrascht. Doch nicht nur gutes gibt es zu berichten, denn Futurama hat ein riesiges Problem - Ruckeleinlagen! Es ruckelt fast das ganze Spiel über, bei jedem Kameraschwenk, bei jedem Sprung, einfach durchgehend. Das bringt nen ordentlichen Punktabzug, ansonsten hat Futurama aber echt Stil, unheimlich viel Atmosphäre (die gegen Ende hin immer weniger wird) und protzt vor allem mit den absolut genial in Szene gesetzten Zwischensequenzen. Kinderkrankheiten und teilweise uninspiriertes Design gibt es aber zu Hauf, von den wenigen verschiedenen Gegnern mal ganz abgesehen!
[u]Sound:[/u]
Irgendwie sehr abstruse Tracks die da im Hintergrund spielen. Oft wurde die Titelmelodie verfremdet und integriert, es gibt aber auch Songs die einfach ohne jeden Sinn spielen. Insgesamt ist die Soundkulisse eher elektronisch (ganz seicht) und bringt leider keinen Atmosphäre Schub. Dafür unterhält sie nebenbei aber ganz gut und wird nur in manchen Levels ein wenig langweilig. Richtig schlecht und nervig ist sie zwar nicht, aber sie passt eben kaum zum Spiel.
Ganz anders sieht es da bei der Sprachausgabe aus, die mich wirklich umgehauen hat. Denn diesmal müssen wir uns nicht nur mit den amerikanischen Sprechern "zufrieden" geben, man kommt auch in den Genuß der original deutschen Synchronstimmen. Es ist einfach toll die Charaktere so sprechen zu hören wie im TV und vor allem die Zwischensequenzen klingen wie eine Futurama Serienfolge. Während des Spiels haben die Charaktere ebenfalls sehr viele lustige Sprüche auf Lager und bringen mich zum schmunzeln, aber objektiv betrachtet sind es doch zu wenig unterschiedliche und die meisten kennt man nach recht kurzer Spielzeit. Die Effektkulisse klingt leicht nach Surround, und bringt den Flair der Serie perfekt rüber, bleibt aber ehrlich gesagt sehr unspektakulär.
[u]Ladezeiten:[/u]
Futurama bietet mit die schönsten Ladezeiten die ich kenne, denn immer wenn das Spiel ein paar Sekunden braucht (vor jedem Level) bekommt man eine tolle Werbeanzeige eingeblendet, die oft so witzig sind das ich echt laut Lachen muss (Toms Zähne - die einzigen Zähne die stark genug sind andere Zähne zu kauen). Ausserdem gehts schnell vorbei!
[u]Idee:[/u]
Ob es jetzt kreativ ist eine TV Serie umzusetzen ist die eine Frage, die andere Frage ist, ob das eigentliche Spiel viel Innovation bietet. Und das tuts zu keiner Zeit Die meisten Dinge kennt man schon aus anderen Spielen, dass macht aber nichts, denn immerhin bekommt man mit dem Spiel eine ganz neue Folge von Futurama.
[u]Extras:[/u]
Es gibt 3 Unterpunkte die die Extras darstellen. Unter einem davon findet man die Musik aus den verschiedenen Leveln und kann sich selbige anhören. Klingt so interessant wie es ist und auch die Bildergalerie ist zwar super lustig, man kennt diese Werbeanzeigen aber schon aus dem eigentlichen Spiel. Der letzte Unterpunkt ist gelungen, denn dort kann man sich die Zwischensequenzen nochmals angucken und hat so am Ende des Spiels eine komplette Futrama Folge. Ingsgesamt aber unspektakulär.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
Spiele zu Filmen und Serien haben bei Testern immer einen schweren Stand und kommen bei den Leuten die den Film auch mögen natürlich besser an. Unbeeinflusst davon sag ich euch nun wie sich Futurama so spielt.
Jetzt, wo ich das Game beendet habe stelle ich fest das man das Spiel auch fast ohne Probleme als Jump & Run bezeichnen könnte, da man neben vielen Kämpfen eben auch sehr sehr viele Sprungpassagen bewältigen muss. Für beide Dinge ist eine simple Steuerung sehr wichtig und ingesamt bin ich mit selber mehr als zufrieden. Der B Knopf der die Protagonisten springen läßt, reagiert äußerst gut und erlaubt überraschenderweise auch in den kniffligsten Situation eine gute Kontrolle. Mit X und A verdrescht man die Gegner, wobei beide zusammen bei Bender und Leela noch eine Superattacke auslösen. Fry kann mit R die Gegner aufschalten und abschiessen und man hat die Kontrollen schnell raus.
Bei Futurama gibt es so viele lustige Charaktere, dass man sich dafür entschieden hat, mehrere Figuren "spielbar" zu machen. Man beginnt das Abenteuer also mit Fry und nach Beenden des Tutorials bekommt dieser eine Waffe in die Hand gedrückt. In der Kanalisation und auf den Strassen von New York schaltet Fry so Gegner auf, zerlegt selbige in Einzelteile und bahnt sich einen Weg durch die zwar absolut linearen, aber dennoch verzweigten Level. Das Design ist absolut gelungen, macht viel Spaß und baut eine tolle Kulisse passend zur Serie auf. Die Sprungpassagen machen Spaß und der einzige wirkliche Nachteil sind die Gegner die schlecht ausbalanciert wurden. So können schon 2 Feindtreffer tödlich sein und gestalten das Spiel stellenweise ein wenig unfair.
In der Haut von Bender geht es dann in der Wüste weiter und hier vermöbelt man schrecklich designte Gegner und hat auch sonst nicht viel zu lachen. Benders Level sind nämlich wesentlich uninspirierter designt und bringen nicht mal halb soviel Flair rüber wie die Abschnitte von Fry. Der wichtige Widererkennungswert fehlt einfach. Bei Leela siehts ähnlich aus, denn auch wenn die Idee des Sonnentempels ganz nett ist, wären Futurama bezogenere Level besser gewesen. Die 3 Charaktere müssen aber alle das gleiche tun. Es gibt saftige Kämpfe mit dicken Gegnern, die mit Fry viel Spaß machen, mit Leela mittelmäßig sind und mit Bender eher in Frust ausarten. Ausserdem gibt es Gegner die absolut unfair und super nervig sind (explodierende Skelette auf der Sonne). Ansonsten können die Kämpfe aber mit simplem Prinzip Spaß machen. Erwartet aber keine Ansätze von künstlicher Intelligenz Der andere Part besteht aus stellenweise recht harten Sprungabschnitten, bei denen Leela die besten und schwersten am Start hat. Selbige unterhalten aber bei allen Charakteren ganz gut.
Alle drei Charaktere haben dazu noch die Möglichkeit die Areale nach den niedlichen Nibblern zu durchforsten. Das ist oft gar nicht einfach, da man in einigen Level wirklich viel mit der Umgebung interagieren kann und jeden Gang genau untersuchen muss damit einem auch das wertvolle Geld nicht entgeht. Das Spiel ist solange motivierend bis man es durch hat und fesselte mich auch noch so lange, bis ich alle Gegenstände eingesammelt hatte. Das Gameplay ist zwar primitiv, weiß aber dank der stellenweise einfach sehr liebevollen Aufmachung zu überzeugen. Leider gibt es auch uninspirierte 08 15 Abschnitte. Neben den normalen Leveln haben die Entwickler auch noch witzige Minigames eingebaut. So steuert man einen Chickenwalker, flüchtet mit Bender in bester Crash Bandicoot Manier vor einem Felsen und lenkt sogar den allseits so beliebten Dr. Zoidberg. Die Ideen sind alle nicht ganz ausgereift und aus anderen Spielen geklaut, werden aber durch die witzigen Spielfiguren wieder lustig. Von denen gibt es übrigens zu wenig im eigentlichen Spiel selbst. Interaktion mit all den anderen Stars der Futurama Serie hätte nicht geschadet.
So bleibt ein sehr witziges, stellenweise wirklich doof inszeniertes, leicht unausgegorens Abenteuer, dass allen Fans aber sehr viel Spaß bereiten dürfte. Auch da die Kämpfe nicht schlecht, dass Leveldesign und die Sprungpassagen sogar sehr gut gelungen sind. Es gibt allerdings noch 2 große Nachteile die für herben Punktabzug sorgen: Zum ersten wäre da der geringe Umfang von 6 Stunden in denen man alles sehen uns einsammeln kann. Zum anderen wäre das die absolut mangelhafte Kamera, die selbst die besten Spielabschnitte falsch in Szene setzt. Zwar kann man sie manuell nachjustieren, sie bleibt aber an jeder Ecke hängen und macht viele Kämpfe und einige hektische Abschnitte unfair, nervig und frustrierend.
[u]Multiplayer:[/u]
Keiner dabei und ich finde da das Spiel so kurz ist, hätte man sich ruhig einen lustigen Modus ausdenken können!