Blue Dragon - Review

Blue Dragon

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Review
360
45
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Besiege die Goldkackschlange"[/u]
 
Blue Dragon kommt von Mistwalker, einem sehr jungen Entwicklerstudio, die mit dem Spiel vor allem den japanischen Markt erobern wollten. Doch auch hier, in unseren Gefilden, freute man sich sehr auf das RPG und war am Ende von vielen negativen Stimmen überrascht. Wir durchleuchten das Spiel nun ebenfalls und können euch verraten: Es ist eine Stilfrage. Viele Spieler werden schon beim Anblick der niedlichen Figuren dankend ablehnen, während andere Zocker sich auf so ein märchenhaftes Ambiente gefreut haben. Blue Dragon sieht abgesehen davon sehr gut aus, hat fantastischen Sound zu bieten und führt euch auf den 3 DVDs in ein zauberhaftes Abenteuer, ganz im Stile alter japanischer RPGs.
Leider merkt man schnell, dass Blue Dragon im Vergleich zu aktuellen Rollenspielen ein wenig schwach auf der Brust ist. Das ganze Spiel ist etwas zu simpel und leicht geraten, was sich in Menüführung, vor allem aber in den Kämpfen und dem Schwierigkeitsgrad bemerkbar macht. Selbst Einsteiger werden also den Abspann zu Gesicht bekommen, während passionierte RPGler sich auf Dauer wohl unterfordert vorkommen werden.
So ist es am Ende erneut eine Frage des Geschmacks: Wer Lust auf eine nette Geschichte hat, die hervorragend inszeniert wurde, der bekommt 45 bis 70 Stunden Spielspaß, wer aber Innovationen braucht und schon zig Rollenspiele beendet hat, dem könnte das Dargebotene etwas zu wenig und einfach sein. Eine wirklich objektive Wertung ist daher sehr schwierig, wir entscheiden uns für den Mittelweg. Entweder man ist Feuer und Flamme oder weiß schon nach der Demo: "Das ist nichts für mich."
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Shu und seine Freunde nehmen all ihren Mut zusammen und versuchen gemeinsam den Land Shark zu stoppen, der ihr Dorf in häufiger Regelmäßigkeit attackiert, Menschen verletzt und Häuser zerstört. Tatsächlich gelingt es den drei jungen Helden, das Ungetüm zu stoppen - vorerst. Der Plan geht nämlich doch schief und Shu, Jiro und Kluke finden sich Sekunden später tief im Untergrund, in irgendwelchen Ruinen wieder. So beginnt Blue Dragon, das euch mit seinem märchenhaften Plot gleich zu Anfang unglaublich ans Pad fesselt. Das Spiel ist toll inszeniert und viele Zwischensequenzen ebnen euch einen gelungenen Start in das Spiel. Das sich ziemlich direkt danach das Leben der drei komplett ändert, sie dem Erzfeind Aug in Aug gegenüber stehen und zu magischen Kräften kommen, sei an dieser Stelle verraten, mehr aber nicht.
Jedenfalls beginnt ein langes Abenteuer, bei dem es nicht nur um Freundschaft und Zusammenhalt geht, sondern ihr auch viele märchenhafte Ortschaften aufsucht, fantasievolle Gegner bekämpft und mit einer wunderschönen, wenn auch nicht sehr erwachsenen Story unterhalten werdet. Tatsächlich sind einige Dialoge etwas kindisch, die Handlung ist außerdem recht niedlich, ebenso wie alle Figuren. Immer wieder gibt es lange Zwischensequenzen und man ist motiviert zu sehen, wie es mit der Handlung weitergeht. Habt ihr also Lust auf ein wenig Fantasy und eine nette Geschichte, dann wird euch Blue Dragon begeistern.
 
[u]Optik_[/u]
 
Der Stil von Designer Akira Toriyama ist unter Garantie nicht jedermanns Sache: Recht einfache Texturen und vor allem die Figuren sehen teilweise aus wie kleine Püppchen. Nein, furchteinflößend und realistisch ist Blue Dragon wirklich nicht. Dafür umso fantasievoller. Auf eurer Reise durch das Land entdeckt ihr liebevoll zum Leben erweckte Charaktere, bereist geheimnisvolle Orte und fühlt euch von Anfang an wie in einem modernen japanischen Märchen. Wer nicht von vornherein des Designs wegen verzichtet, betritt eine dichte und sehr atmosphärische RPG Welt. Die Ortschaften und Schauplätze die ihr besucht, strahlen allesamt eine fantastische Atmosphäre aus, an der sich jeder Rollenspiel-Fan erfreuen kann.
Technisch gibt es beim RPG Licht und Schatten, denn rein vom Detailgrad, kann Blue Dragon kaum überzeugen: Die Effekte in den Kämpfen halten sich in Grenzen, Texturen sind eher einfarbig und grob und alles wirkt recht simpel. Mistwalker hat viel mit Tiefenunschärfe gespielt, ist dabei leider ab und an übers Ziel hinaus geschossen. Was die Performance angeht, so muss man leider mit Tearing und Rucklern leben. Vor allem die Einbrüche der Framerate halten sich aber stark in Grenzen, auch das Tearing nimmt zu keiner Zeit überhand. Trotz dieser Mangelerscheinungen, ist Blue Dragon insgesamt hervorragend präsentiert: Die beeindruckenden Zwischensequenzen sorgen immer wieder für staunende Gesichter, außerdem ist die Atmosphäre einfach herrlich. Man wandert über grüne Wiesen, kämpft gegen Monster, Geister und Maschinen und hat in der Welt einfach seinen Spaß.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Ob Mistwalker gut daran getan hat, Nobuo Uematsu für den Sound zu beauftragen? Das haben sie, denn der Künstler hat einen grandiosen Soundtrack erschaffen. Schon im kargen Hauptmenü verfällt man dem Main Theme, in vielen Dungeons und Dörfern spielen ähnlich fantasievolle Stücke, die angenehm basslastig an euer Ohr dringen. Lauter machen ist also Pflicht, es gibt rasante Kampfpassagen, aber auch ruhige und wunderschöne Unterbrechungen mit langsamen und verträumten Klängen.
Und so fabelhaft es an vielen Stellen auch klingt, Kritikpunkte gibt es trotzdem. So wirkt der rockig-aggressive Sound bei Bosskämpfen reichlich deplatziert. Zwar motiviert er stellenweise, es gibt sogar Gesang, aber keinerlei Abwechslung. Da Blue Dragon gute 40 bis 60 Stunden dauert, also ein wenig schwach. Die Sprachausgabe ist in Englisch, Deutsch und Spanisch verfügbar, wobei wir uns die spanische nicht angehört haben. Die englische Sprachausgabe weiß über den Spielverlauf hinweg absolut zu überzeugen. Motivierte Sprecher erwecken Protagonisten, Dorfbewohner und Gegner zum Leben, es klingt ziemlich gut und zufrieden stellend. Die deutsche Variante ist auch nicht so schlecht wie viele Leute behaupten. Wir halten es Mistwalker zu Gute, dass sie überhaupt an eine komplette Lokalisation gedacht haben, vor allem damit auch jüngere Semester das Abenteuer genießen können. Leider merkt man hier aber in vielen Situationen, dass es irgendwie nicht passt, was man nicht mal objektiv begründen kann. Viel mehr bleibt nicht zu sagen, die tolle Akustik entlockt uns die volle Punktzahl in dieser Kategorie. Auch ohne in allen Belangen perfekt zu sein, macht man bei Blue Dragon gerne ein Stück lauter als sonst.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Blue Dragon hat bei vielen Ortswechseln eine kurze Ladeuntebrechung, die nicht wirklich attraktiv ins Spiel eingebunden wurde, aber trotzdem nicht nervig wird. Lang dauern die Pausen nämlich nie. Gespeichert wird recht flott und auf komfortablen 30 Slots, was bei Rollenspielen schon eine nette Sache ist. Aufgefallen sind uns bei den Zwischensequenzen leider kurze Verzögerungen, wenn es von einer zur anderen geht. Ihr werdet schnell wissen was wir meinen. Auch das ist nicht weiter schlimm, sollte aber erwähnt werden. Je mehr Saveslots ihr übrigens belegt, desto länger braucht das Spiel zum speichern und laden.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine Boni.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
So karg wie das Cover der DVD Hülle aussieht, so karg ist auch das Hauptmenü, das in grellem weiß erstrahlt und euch nicht mehr Optionen bietet, als das Spiel fortzusetzen oder ein neues zu beginnen. Wer seine Ohren spitzt, lauscht dem wundervollen und sehr sanft eingespielten Main Theme und wird dann mit dem Spiel beginnen. Blue Dragon startet mit einem schönen Intro und führt euch sehr packend in das Abenteuer ein. Mistwalker hat ein RPG der alten Schule geschaffen, was sich in vielen Details bemerkbar macht. Ganz klassisch teilt sich das Spiel also in mehrere Bereiche, wobei man zwischen Dungeons und Städten, der großen Landkarte und vor allem den Kämpfen unterscheidet.
 
Zufallskämpfe mit "nicht sichtbaren" Gegnern gibt es dabei nicht. Alle Monster und Feinde, sieht man auf der Karte und in den Dungeons herumlaufen. Ihr könnt nun selbst entscheiden, ob ihr einen Angriff wagt oder versucht, die Widersacher zu umkurven. Wer also nicht kämpfen will, kommt meist ziemlich gut drum herum. Auch möglich sind Angriffe von hinten, so dass ihr eurem Feind als erstes einen Schlag verpassen dürft. Das sorgt natürlich für enorme Vorteile. Der Kampfbildschirm offenbart sich euch und gleicht dem von vielen Rollenspielen. Eure Partei auf der einen Seite, der Feind auf der anderen. Rundenbasiert geht es dann zur Sache, eine Übersicht zeigt euch an, wer wann eine Aktion ausführen kann. Angreifen, Verteidigen, einen Gegenstand benutzen oder Fliehen kennt man aus jedem RPG, ihr könnt eure Helden aber noch mit Skills und Magie ausstatten. Der Kampf beginnt und je nach Gegner braucht ihr natürlich eine andere Strategie. Es gibt gigantische Monster, bei denen ein "normaler" Angriff kaum etwas bringt, natürlich aber auch kleinere Gegner, die man mit einem gut geplanten Angriff vom Bildschirm fegt. Unterschätzt aber niemals einen Feind, denn mit den richtigen Zaubersprüchen kann man auch eine scheinbar überlegene Heldentruppe mal ins Wanken bringen.
Die Kämpfe laufen ab wie in jedem RPG, sind natürlich eher taktisch als voller Action, machen alten Rollenspiel-Hasen genau deshalb viel Spaß. Im Hauptmenü stattet ihr eure Truppe mit verschiedenen Accessoires aus, die eure Statuswerte erhöhen und euch mehr Power geben. Auch die Skills könnt ihr neu einteilen. Dazu müssen wir jetzt ein wenig weiter ausholen: Jeder Protagonist kann in verschiedenen Klassen voranschreiten. Shu ist z.B. ein Angreifer, also Swordmaster, während Jiro eher der Weißmagie zugetan ist. Nach und nach steigt ihr dort im Level auf und erlernt dadurch neue Skills, die ihr dem Charakter zuordnen könnt. Der Clou daran: Jeder Charakter kann nach und nach in jeder Klasse lernen, so dass auch Shu zu einem starken Zauberer werden kann. Leider ist das Zaubersystem insgesamt aber nicht sehr abwechslungsreich und eher simpel gehalten. Spaß macht es in jedem Fall, auf gigantische Zauberkombos oder mächtige Einzelzauber müsst ihr leider verzichten. Beeindruckend sind also weder die Skills, noch die Zauber, das komplette System wirkt eher limitiert denn einfallsreich. Ohnehin werden die meisten Spieler kein Problem mit den Gegnern haben, die zumeist eher "Kanonenfutter" spielen. Wer die richtigen Items kauft und seiner Partie auch mal ein Accessoire gönnt, kommt gut durchs Spiel, der richtige Zauber beim richtigen Gegner wirkt auch Wunder. Das heißt nicht, dass die Fights bei Blue Dragon keinen Spaß machen, im Gegenteil, wer aber ein bisschen Zeit investiert und seine Charaktere auflevelt, kommt nur bei den Endgegnern ins schwitzen.
 
Speichern kann man bei Blue Dragon auf der großen Landkarte jederzeit. In den Dungeons gibt es außerdem Speichermöglichkeiten und vor wichtigen Events noch einen Checkpoint, Frust hat also gar keine Chance. Auf der großen Übersichtskarte, gelangt ihr von Ort zu Ort oder von Dungeon zu Dungeon. Auch hier tummeln sich Gegner, es gibt viele Schatzkisten und eine Übersichtskarte zeigt euch stets den aktuellen Standpunkt. Die Welt von Blue Dragon ist recht groß, praktische Warp Portale bringen euch schneller zu bereits besuchten Schauplätzen zurück. Mistwalker hat übrigens kein lineares Spiel geschaffen, aber dafür gesorgt, dass ihr meist trotzdem der Haupthandlung folgt.
 
 
Mistwalkers Abenteuer bietet euch solide Rollenspiel Kost, verzichtet aber darüber hinaus auf Neuerungen und Innovationen. Die Reise mit Shu und seinen Freunden bringt euch gute 50 bis 65 Stunden vor den TV, später könnt ihr Welt komplett auf eigene Faust entdecken und sucht auf der Karte auch gerne noch die weiteren Schauplätze ab. In der Zeit erwarten euch natürlich zahlreiche Kämpfe, ein paar kleinere Rätseleinlagen, witzige Unterhaltungen und ein paar herrliche Spielmomente. Es gibt Abschnitte, da steuert ihr die Bordkanonen eines kleinen Fluggeräts, dann müsst ihr einer Karawane als Beschützer aushelfen oder ihr sucht einfach die komplette Umgebung nach Items ab. Im Hauptmenü habt ihr stets einen Überblick über Monster und Gegenstände, allein diese beiden Logbücher zu füllen macht Laune. Das Menü verdient übrigens ein ganz großes Kompliment. Klar, übersichtlich und extrem einfach zu bedienen, hat Mistwalker seit langem eines der besten RPG Menüs überhaupt erschaffen. Mit vielen Infos und Details, aufgrund der Zweckmäßigkeit nur optisch vielleicht ein wenig karg. Aber das ist eben der Preis den man zahlen muss. Inhaltlich gibt es nicht mehr viel zu berichten. Blue Dragon ist ein RPG, das in der langen Geschichte des Genres sicherlich keinen besonderen Platz einnehmen wird. Trotzdem motiviert der Titel unheimlich und fesselt euch ans Pad. Ob es die mangelnde Präsenz dieses Genres auf Microsoft Konsolen ist oder die unglaublich dichte Atmosphäre, können wir leider nicht beurteilen. Wie wir eingangs bereits erwähnt haben, ist man entweder Feuer und Flamme oder weiß schon nach der Demo, dass man mit diesem Spiel nichts anfangen wird können.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Die Erfolge bei Blue Dragon sind das einzige, was nicht einsteigerfreundlich designt wurde. Irgendwie passen sie fast nicht zum restlichen Konzept des Spiels, denn nur wer die Erfolge kennt, viele Events perfekt löst und dann auch noch Glück hat, schaltet die 1000 Punkte frei. So muss man bestimmte Gegner in ein Logbuch eintragen, die teilweise nur ein einziges mal im Spiel vorkommen - gleiches gilt für Items. Aber auch ohne diesen Stress, der fast schon eine Strichliste erfordert, hats das Spiel in sich. Jede Figur in sämtlichen Kategorien auf die höchste Stufe bringen... das schockt selbst emsige Zocker, denn wer einen Großteil der 1000 Punkte will, muss über 100 Stunden einplanen. Seht ihr also jemanden mit 1000 Punkten bei Blue Dragon, dann habt ihr einen leidenschaftlich bekloppten Spieler vor euch.
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Steinigt mich oder liebt mich für diesen Test. Für mich persönlich ist Blue Dragon mindestens 11 Punkte wert Es ist definitiv kein Spiel, das Geschichte schreiben wird. Es ist definitiv kein Lichtblick in der Rollenspielwelt und auch kein Spiel, welches euch umhauen wird. Aber es macht verdammt viel Spaß!
Denn wenn man morgens aufwacht und an ein Spiel denkt und es selbst für wenige Minuten anmacht, dann muss da irgendwas magisches sein. Trotzdem muss man objektiv bleiben und ich hoffe mit einer 09 habe ich meine Schuldigkeit dahingehend getan...

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