Tenchu Z - Review

Tenchu Z

Bild hier droppen

Review
360
29
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Die Brust durchbohrt mit spitzer Klinge..."[/u]
 
Erstmals auf der Xbox 360 könnt ihr euch ein Ninja Gewand überwerfen und als Meuchelmörder im feudalen Japan über die Dächer hüpfen. Kennt man Tenchu nicht, fragt man sich aber schnell: "Wieso gibt es davon denn so viele Teile?". Leider ist die 360 Fassung nämlich optisch misslungen, glänzt durch die Abwesenheit einer gegnerischen KI, bietet euch 50 monotone Missionen und lässt jegliches Feeling vermissen. Es macht zwar irgendwie Spaß, sich von Dächern zu stürzen und jemanden von Hinten zu erstechen, außerdem gibt es einen Coop Modus, doch irgendwie beginnt man sich schon nach einigen Spielminuten zu fragen, was die Entwickler sich wohl dabei gedacht haben. Ninja Fans haben leider keine andere Wahl und wer das Spiel nicht zu lange am Stück spielt, kann sogar Spaß haben. Lest also unbedingt weiter, bevor ihr das Spiel abschreibt oder bestellt!
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Da es 50 Missionen gibt, müsste man annehmen, dass From Software eine ausladende und intensive Story in das Spiel eingewoben hat. Leider ist das nicht der Fall. Zwar gibt es eine grobe Rahmenhandlung, die ist jedoch für die einzelnen Missionen nicht sonderlich wichtig. In denen zählt für euch nur die Zielperson, die mal ein fieser Händler, ein verkommener Priester oder ein feindlicher Ninja Boss sein kann. Informationsbeschaffung steht auch auf eurer Liste und man hat sogar einen mysteriösen Begleiter an seiner Seite, dazu gibt es aber meist keine Details und Hintergrundinformationen. So Atmosphärisch das Setting teilweise auch ist, so schön die Einleitung auch immer klingt, eine spannende oder gar fesselnde Handlung gibt es nicht.
 
[u]Optik_[/u]
 
Wenngleich sich die spielerischen Makel erst nach einigen Minuten auftun, erkennt ein jeder direkt, dass Tenchu optisch nicht viel auf dem Kasten hat. Das Spiel sieht insgesamt so aus, als hätte man ein altes Xbox Spiel in der Konsole. Die Texturen sind grob und matschig, außerdem fehlt Abwechslung und vor allem Details. Die immer wieder gleichen Gebäude sind zu 90% in ein dunkles Nachtgrau gehüllt, Licht- oder Schatteneffekte gibt es entweder gar nicht, oder sie sind misslungen. Selbst die Feinde, die mit einem Lampion unterwegs sind, geben kein Licht von sich. Fast schon traurig sieht auch das Blut aus, das scharfkantig und völlig unrealistisch aus den Gegnern schießt. Wenigstens gibt es den roten Lebenssaft in der deutschen Fassung, selbst das ist ja heute keine Selbstverständlichkeit mehr.
 
Die Level von Tenchu strahlen ein gewisses Flair aus. Wenn man mit seinem Ninja über die Dächer sprintet, einen Satz nach vorne macht, um in den Büschen zu verschwinden, sieht das schon irgendwie gut aus. Man kann auch nicht sagen, dass es keine schöne Grundstimmung mitbringt. Nur vermasselt einem der altbackene Look alles. Die Animationen der Gegner sind unfreiwillig komisch, unangebracht und passen überhaupt nicht zum Ninja Ambiente. Der Detailgrad der Figuren ist ebenfalls stark runtergeschraubt, eigentlich gleichen sich die Feinde wie ein Ei dem anderen. Tenchu Z läuft zu jeder Zeit stabil und flüssig, hat aber jede Menge Clipping Fehler an Bord: So schleicht man sich durch dicke Äste, "verschwindet" einfach in Gebüschen und sieht seine Klinge im Boden eintauchen. Leider werden die Level immer wieder recycelt und Effekte vermisst man obendrein. Unser Fazit zur Grafik ist also leider nicht sehr positiv. Man kauft Tenchu zwar ab, das es ein Ninja Spiel ist, langweilt sich dennoch häufig.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
From Software hat sämtliche asiatischen Audiodateien unberührt gelassen, weshalb man schon im Vorspann in eine japanische Grundstimmung gebracht wird. Auch die Einleitungen werden komplett in Japanisch präsentiert, selbst die Wachposten sind für Europäer nicht zu verstehen. Das hat zwar spielerisch nicht unbedingt Vorteile, verdichtet aber die Stimmung. Die wird ansonsten von typischen asiatischen Sounds begleitet, die langsam im Hintergrund plätschern. Die 5.1. Anlage wird nur dann abgefragt, wenn ihr entdeckt werdet. Dann spitzt sich die Musik spannend zu und bringt euch wieder mitten ins Spiel. Das reicht aber nicht um die mauen Effekte zu übertreffen, weshalb unser Fazit auch in Sachen Akustik nicht sehr rosig ausfällt.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Vor jedem Level muss man sich eine Weile gedulden, die Ladezeiten bleiben aber noch im Rahmen. Viel störender ist die Tatsache, dass man sich nach seinem digitalen Tod erneut durch viele Menüs und Ladezeiten quälen muss, selbst wenn man nur einen Neustart will. Der Autosave arbeitet sicher, ist aber auch nicht zu übersehen.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine Boni.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Tenchu ist eine Serie, die sich auf vielen Konsolen ausgetobt hat und immer noch großer Beliebtheit erfreut. Wer mit dem Xbox 360 Teil, mit dem spannenden Namen "Z", sein Erstes Mal erlebt, wird aber nicht unbedingt verstehen warum. Das Ninja Spiel hat einen speziellen Reiz und kann zwischendurch wirklich Spaß machen, ist objektiv betrachtet aber nur im unteren Bereich der Wertungsskala anzusiedeln.
 
Das Action Adventure beginnt mit einem Editor, in dem ihr gleich zwei Figuren einkleiden und herrichten dürft. Eine davon steuert ihr natürlich selber, der andere Charakter hat nur eine Nebenrolle in Zwischensequenzen. Das klingt nicht nur ein wenig merkwürdig, das ist es auch. Wie ihr übrigens in unserer Galerie sehen könnt, kann man seinen Protagonisten auch halbnackt ins Getümmel schicken, die Klamotten haben also scheinbar keinerlei Auswirkungen auf eure Tarnung. Oder liegt es einfach an der KI? Denn nach einigen Missionen auf allen drei Schwierigkeitsgraden fällt auf, dass das Gegnervolk bei Tenchu Z zu dem Dümmsten gehört, dem wir jemals begegnet sind. Entdecken euch die Wachposten, untersuchen sie die Umgebung kurz und geben die Verfolgung dann gleich wieder auf. Ihr müsst teilweise nur 4 Meter nach hinten wegrollen, um aus dem Sichtfeld verschwunden zu sein. Auch wenn die Gegner über ihre zerfetzen Kollegen schreiten, bringt sie das nicht dazu Alarm zu schlagen. Sie laufen auf ihren faden Bahnen durch das Level und warten nur darauf, von euch zerstückelt zu werden. Das ist aber nicht mal Zwang, denn das Leveldesign ist bei From Software ebenfalls deutlich in die Hose gegangen. Die Aufträge drehen sich fast ausschließlich um das Eliminieren von Zielpersonen. Anstatt euch nun langsam und sicher den Weg zum Ziel zu bahnen, könnt ihr binnen Sekunden über Mauern und Dächer hetzen, dem Obermotz die Lebenslichter auspusten und das Level beenden. So braucht man am Anfang noch 20 Minuten für eine Mission, erledigt seine Aufträge dann aber immer schneller. Im Schnitt kostet euch ein Level zwischen 5 und 12 Minuten, je nachdem für welche Vorgehensweise ihr euch entscheidet. Denn mehr Spaß macht es natürlich, alle Feinde im Level auszulöschen - und fürs Rankig ist das ebenfalls besser!
Die Beurteilung ist dabei eher nebensächlich, ihr bekommt aber - je nach Leistung - auch noch Gold zugesprochen. Das kann man im Hauptmenü ausgeben. Selbiges ist frei begehbar, aber extrem beschränkt. Eure beiden Optionen: Geht rechts zum Shop oder geradeaus zur Missionsauswahl - das wars. Jedenfalls könnt ihr dort zahlreiche Kostüme erwerben und Gegenstände kaufen. Davon gibt es so einige und alle passen gut ins Spiel. Lenkt den Feind mit Stinkbomben und Blendgranaten ab, erledigt gut positionierte Feinde mit Shuriken und Blasrohren, nutzt ein Feuerwerk oder imitiert Tierstimmen, um euren Gegner zu verwirren. Alle Objekte machen Sinn, im Spiel nutzt man sie allerdings kaum. Kein Objekt ist so sicher und lautlos wie ein Stealth Kill, dessen Durchführung teilweise so herrlich einfach ist, dass man schlichtweg keinen Bedarf hat, die vielen Gegenstände einzusetzen.
 
 
Bleiben wir nochmal beim Stealth Kill, der die Besonderheit von Tenchu darstellt. Recht blutig und brutal inszeniert, erledigt ihr die Gegner so stets von hinten, ohne dabei ein Geräusch von euch zu geben. Im Spiel sieht das dann so aus, dass ihr euch von Dächern stürzt, über Mauern klettert um den Feind zu überraschen oder aber die Laufwege beobachtet und euch von hinten anschleicht. Die Steuerung gibt sich dabei als verlässlicher Partner zu erkennen, die RT Taste ist aber im Dauereinsatz. Mit ihr wechselt ihr in die Hocke und könnt eine lautlose Rolle ausführen. Und das ist auch schon der einfachste Weg zum Ziel. Da die Gegner eben nicht sonderlich klever agieren, könnt ihr euch teilweise fast von vorne anrollen und den verdutzten Widersachern ein Schwer in die Brust stoßen. Sollte das ausnahmsweise mal nicht gelingen, ist die Flucht binnen Sekunden vollzogen, gesucht oder gejagt wird man eigentlich nicht.
Spielerisch ist das ziemlich mau und monoton, einen gewissen Reiz hat es aber trotzdem. Tenchu strahlt einen simplen Charme aus, der irgendwie ans Pad fesselt. Sich an einen Gegner anzuschleichen, ihn zu erstechen und innerhalb von Augenblicken aufs nächste Dach zu verschwinden, macht einfach Spaß. Leider sind die 50 Missionen gähnend langweilig. Ihr müsst nicht nur stets dasselbe tun (auch wenn man mal Bomben einsammeln muss), sondern tut das auch noch immer wieder in den gleichen Leveln. An Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. Das trübt natürlich auch die Atmosphäre, wenngleich es immer wieder Spaß macht, die Rolle eines Ninja zu übernehmen. Das ist auch der große Pluspunkt des Spiels, denn mit intelligentem Gameplay, Abwechslung oder spannenden Missionen kann Tenchu Z nicht auftrumpfen. Wer sich also als Ninja durchs Leben schlagen will, sollte wissen das die 360 Episode nicht wirklich zu empfehlen ist, nur wer akuten Ninja Mangel hat oder auch mal zockt während man mit der Freundin telefoniert, darf zuschlagen.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Wenn die Xbox schon nicht bei der Grafik zeigen darf was sie kann, tut sie das immerhin beim Mehrspieler, der euch einen Coop Modus via Xbox Live bietet. Wer also einen Freund parat hat, kann sich gemeinsam mit ihm in das Abenteuer stürzen, was sich leider schnell als absolut unbrauchbar herausstellt. Zunächst mal ist es gar nicht so leicht einen Gegner zu finden. Ranglisten Spiele gibt es ohnehin fast gar keine, wenigstens spielen es einige Leute in normalen Partien. Gemeinsam befindet man sich nun in der Lobby und kann sich im Shop mit Gegenständen ausrüsten. Hier lohnt es sich auch, einen speziell designten Ninja zu haben, immerhin wird der nun von der ganzen Welt bestaunt.
Im Spiel selbst erkennt man recht schnell: Die Performance ist grausam. Die Feinde schweben teilweise über den Boden, befinden sich von einer Sekunde zur nächsten an komplett anderen Positionen, bewegen sich stellenweise gar nicht und auch Treffer zählen oft nicht. Das Spiel krankt an so starken Lags, dass es mehr oder weniger unspielbar ist. Aber auch abgesehen davon, wird From Software nicht unbedingt der Preis für Innovation zugesprochen werden. Zusammen mit euren Freunden schleicht ihr euch zwar gemeinsam durch die Level, sofern ein Spieler aber direkt zum Zielpunkt losrennt, ist das Match nach wenigen Minuten vorbei. Herausforderungen oder Teamwork? Fehlanzeige! Leider ist der Mehrspieler also maximal mit EINEM guten Freund zu genießen. Ansonsten bleibt man lieber beim Solo Modus.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
31 Erfolge könnt ihr bei Tenchu freischalten, die insgesamt 1000 Punkte wert sind. Fast alle davon kann man auf dem leichten Schwierigkeitsgrad erreichen, wobei das Motto scheinbar ohnehin war: Ohne Fleiß kein Preis. Denn auch wenn die Achievements definitiv nicht schwer zu holen sind, geht doch ein guter Batzen Zeit dafür drauf. Immerhin müsst ihr alle 50 Missionen bestehen (auf allen 3 Schwierigkeitsgraden!!!) und dazu noch 1000 Leute per Stealth Kill ins Jenseits schicken. Geduldige Zocker knacken also alle Erfolge, einzige Herausforderung ist sicherlich das Spiel auf Schwer zu beenden und in jeder Mission die beste Auszeichnung zu bekommen. Das ist allerdings auch nur 50 Punkte wert! Also dann, gute Jagd!
 
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Tenchu Fans könnten dem Titel noch was abgewinnen, Action Adventure Freunde sollten aber aufpassen: Diese Episode wird dem großen Namen der Serie nicht gerecht.
Ich persönlich hab mich trotzdem irgendwie gerne durch die 50 Missionen geprügelt. Man kann nebenbei noch Unterhaltungen führen, TV gucken, essen - das mein ich ernst. Denn auch wenn man nicht die volle Konzentration braucht oder riesig Spaß hat, fesselt es einen vor die Konsole... Übrigens sind die 1000 Stealth Kills nicht sooo schwer, da man ohnehin nur mit dem lautlosen Kill agiert. Das Kampfsystem ohne Stealth Kill ist ehrlich gesagt nämlich ziemlich grauenhaft...

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
4/10
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
4.4/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren