SSX Blur - Review

SSX Blur

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WII
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SSX Blur Review
 
Eines der wichtigsten Erfolgsfaktoren einer jeden Konsole ist die Abwechslung beim Softwareangebot. Nintendos Wii muss sich jetzt nach den ersten Wochen des Starts erstmal unter den zahlreichen Usern beweisen. Minigames halten die lieben Spieler nicht lange bei der Stange und die Faszination über die Funktionsweise der Wii-Mote alleine, kann nicht auf Dauer für Spielspaß sorgen. Doch dies weiß Nintendo wohl selber und so langsam beginnen die Third-Parties auch mit der Umsetzung ihrer erfolgreichen Franchises. Einer dieser wichtigen Titel wäre da SSX Blur von Electronic Arts. Das besondere an diesem Spiel ist, dass nun endlich ein Third Party ein vollwertiges und exklusives Spiel für Nintendos aktueller Heimkonsole programmiert hat. Während wir mittlerweile mit zahlreichen Ports abgespeist wurden, ist SSX Blur eine gelungene Umsetzung, die sich den Stärken der Wii-Steuerung bedient. Der Winter fängt diesmal im Frühling an. Wer SSX kennt, der weiß, wie aufregend und schnell das Streckendesign konzipiert ist. In dieser Hinsicht macht die Wii-Version nichts anders.
 
Hoch auf den Bergen
 
Vor ungefähr sieben Jahren rief Electronic Arts eine neue Spieleserie ins Leben. Den Anfang dieser Serie, die sich EA Sports Big nannte, machte SSX auf der PlayStaion 2. Das Konzept war klar. Hier ging es nicht um die realistische Umsetzung eines Sports. Vielmehr wollte man alle Sinne ansprechen und sowohl spielerisch als auch in Sachen Präsentation ordentlich auf die Pauke hauen. Hier sind Moves möglich, die so im realen Sport nicht denkbar wären. Und auch bei der Musikwahl greift man stets zu den etwas lauteren Klängen, als zu denen, die für eine realistische Umsetzung so üblich sind. SSX ist ein solches, komplett durchgstyltes Produkt und auch auf der Wii wird man von dieser Art der Aufmachung beglückt. Wobei man ehrlicher Weise sagen muss, dass sich hier alles eine Spur dezenter anfühlt. Die Menüs, der Sprecher, die Aufmachung… alles ist immer noch gewohnt EA Sports Big-typsich, aber hat in dieser Version eine angenehme Balance gefunden.
Diese kosmetischen Aspekte spielen aber im Grunde eine untergeordnete Rolle. Viel interessanter ist das Spiel selber. Man navigiert durch die Menüs mittels der Wii-Fernbedienung, was gewohnt gut klappt. Der erste wichtige Anlaufpunkt ist das Tutorial. Hier wird man mit der Steuerung des Spiels vertraut gemacht. Das ist auch bitternötig, denn dieses Spiel bietet einiges an Möglichkeiten. Wer hier nicht genau aufpasst, der wird es niemals ganz hoch auf den obersten Berg der Bergrowdies schaffen. Die hier angeeigneten Skills müssen dann im Karrieremodus zum Besten gegeben werden. Dieser stellt erwartungsgemäß das Kernstück des Spiels dar und bietet für Solospieler die meiste Abwechslung und den längsten Dauerspaß. Neben diesen beiden Punkten findet man in den Menüs noch die Möglichkeit ein Quickgame zu starten oder sich im VS-Modus zu beweisen. Online-Gaming auf der Wii wurde erst mit Mario Strikers Charged Football eingeführt, daher müssen wir auf solch eine Option bei diesem Spiel verzichten. Der gute alte Splittscreen findet hier wieder seine Verwendung. Wer noch ganz am Anfang seiner Karriere ist, dem stehen auch nur wenige Fahrer zur Auswahl. Diese unterscheiden sich in den verschiedensten Attributen. Die einen sind sehr gut in der Ausführung von Tricks, dafür können andere wiederum schneller über die Piste düsen. Einige der Fahrer sind sogar aus den alten SSX-Teilen bekannt. Wer sich nun für einen der Fahrer entschieden hat, der darf sich nach der Wahl des Fortbewegungsmittels (Skier oder Snowboard) auch gleich auf die Piste begeben. Man befindet sich beim Start der Karriere auf dem niedrigsten Berg. Von hier aus kann man alle Events selber ansteuern. Das heißt, es gibt keine stumpfe nacheinander Abfertigung der Level, sondern man entscheidet selbst welchen Event man als nächstes besucht. Für die ganz faulen Fahrer aber gibt es im Menü auch die Möglichkeit sich direkt zu den Strecken beamen zu lassen.
 
SSX Blur bietet eine der bisher besten Grafiken auf Wii.
Auf der Piste
 
SSX-Fans finden sich trotz der Wii-Steuerung sofort zu Recht. Gravierende Änderungen an der eigentlichen Spielphilosophie sind nämlich nicht auszumachen. Der Aufbau des Spiels ist nach wie vor in drei großen Bergen unterteilt. Während der erste Berg noch eine Art Annäherung zum Spiel darstellt, warten auf dem dritten Berg die Strecken für die wahren Profis. Es gibt insgesamt zwölf völlig neue Strecken in SSX Blur zu finden. Aber für SSX typisch gibt es die verschiedensten Aufgaben zu erledigen. Es gibt Downhill-Rennen, Slopestyle, Half-Pipe und Big Air und Slalom Events. Dies dürfte wohl die nötige Abwechslung ins Spiel bringen.
 
Beim Downhill-Rennen geht es nur darum als erster ins Ziel zu kommen. Die Aufgabe hinter Slalom bedarf wohl kaum einer Erklärung, aber dafür ist z.B. die Slopestyle ein wenig komplizierter. Hier fährt man die Strecke wie beim Downhill-Rennen ab, dabei muss aber probieren so viele elegante und gewagte Tricks hinzulegen. Die Summe dieser Punktzahl ist der entscheidende Faktor für die Platzierung auf dem Siegertreppchen. Bei der Half-Pipe und Big Air sieht es ähnlich aus. Hier zählen nur die Punkte für eure Tricks. Um diese besagten Tricks auszuführen, bedarf es den vollen Einsatz von Wiimote und Nunchuck. Mittels der beiden Steuereinheiten sollte man nicht nur einfache Tricks zeigen. Die Mischung machts. Eine Kombination aus mehreren Tricks bringt deutlich mehr Punkte als die perfekte Ausführung eines einzelnen. Die Steuerung des Fahrers führt man zum größten Teil mit dem Nunchuck aus. Mittels Analogstick neigt man seinen Fahrer nach links und rechts. Wenn man den Stick nach hinten oder vorne bewegt, beschleunigt oder bremst man seinen digitalen Pistenhasen. Um ganz gewagt Kurven zu schlagen oder die Balance auf eine Rail zu halten, muss man den Nunchuck in die entsprechende Richtung neigen. Was im ersten Augenblick alles etwas holperig geschieht, entpuppt sich nach nur wenigen Spielminuten als echt gelungene Steuerung. Endlich eine Steuerung, bei der sich voller Körpereinsatz beim Spielen auch wirklich auszahlt. Um zu springen muss man seinen Nunchuck ruckartig in die Höhe bewegen, während man im Flug noch mit der Wiimote Tricks ausführen kann. Spins macht man mit einer seitlichen Bewegung der Wii-Mote und Flips werden mit einer Neigung durchgeführt. Übrigens kann man durch das Drücken der B-Taste ein wenig Schnee von der Strecke kratzen und mit einem geschickten Wurf den Gegner in den Nacken werfen. Dies bringt manchmal wichtige Sekunden. Während man sich in der Luft bewegt und vielleicht noch mit der Z-Taste des Nunchuks ein Grab vollführt, sollte man sich aber bereits auf die anstehende Ladung vorbereiten. Hier gilt es rechtzeitig die A- und B-Taste zu drücken.
 
Die Übertricks sehen einfach aus, sind aber nur mit Übung zu meistern.
Alle Moves wirken sicherlich unrealistisch, aber die Frage nach Realismus sollte man nie bei einem EA Sports Big Titel stellen, denn gerade von diesen außergewöhnlichen Möglichkeiten lebt die Serie nun einmal. Ein erfolgreicher Trick sieht nicht nur schick aus und füllt euer Punktekonto. Wer einen erfolgreichen Trick gemeistert hat, dem wird auch die Groove-Anzeige gefüllt. Diese befindet sich auf dem rechten Bildschirmrand und bringt einen Turbo-Schub mit sich. Erreicht man den dritten Groove-Level, so ist man in der Lage die Übertricks (die die meisten Punkte einbringen) zu vollführen. Ist man in der Luft, so werden kleine Symbole auf dem unteren Bildschirmrand dargestellt. Mittels Wii-Mote und der betätigten A-Taste muss man die dargestellten Figuren nachmalen.
Bis aber ein solcher punktebringender Übertrick gelingt, bedarf es einiges an Übung. Die Ausführung klingt sicherlich einfach, aber in der Praxis bringt es anfangs den Spieler zur Verzweiflung. Innerhalb der Menüs kann man die Zeichen einsehen und mit der Wii-Mote üben. Doch irgendwie gelingt dies in ruhiger Menü-Atmosphäre viel einfacher, als bei der hektischen Punktejagd. Es ist sehr wichtig die Bewegungen ruhig auszuführen. Wer zu schnell ist, der hat das nachsehen. Irgendwie wäre es wünschenswert gewesen, wenn man eine Art Linie oder Vorgabe auf dem Bildschirm präsentiert bekommen hätte. So würde man gleich sehen können, was man eigentlich verkehrt macht. Der Einstieg gestaltet sich gerade für Anfänger hier als äußerst knifflig. Geübte Spieler kommen aber nach mehreren Sessions hinter die eigenwillige Steuerung und beherrschen die effektvollen Moves. Dieser Aspekt ist wohl der größte Knackpunkt des Spiels. Wer nach einiger Zeit sich an diese Moves gewöhnt hat, der wird mit dem Spiel zufrieden sein. Wer allerdings überhaupt nicht mit dieser Steuerung klar kommt, der dürfte ziemlich schnell verzweifeln und das Spiel verfluchen. Bis auf die Übertricks, die sehr empfindlich in der Ausführung sind, funktioniert die Steuerung aber ansonsten sehr harmonisch.
Besonders interessant ist es übrigens, dass man seine Fahrer in den Fähigkeiten trainieren kann. Im Verlaufe des Spiels erlernt man nicht nur neue Übertricks, sondern kann auch einzelne Attribute wie Schnelligkeit verbessern. Dies ist überaus motivierend und bringt einem dazu wirklich alle Winkel des Spiels abzugrasen.
 
SSX - Schick, schick X
 
SSX ist schon immer ein stylisches Produkt gewesen und auch auf der Wii spürt man das. Blur gehört wohl zu den bisher hübschesten Wii-Titeln. Die Strecken sind sehr weitläufig und bieten eine enorme Weitsicht. Die Entwickler haben es wieder einmal verstanden spannende und abwechslungsreiche Streckenkonzepte auf die Beine zu stellen. Besonders schön fällt einem beim Abfahren der Strecken das Sonnenlicht auf. Während man die Piste runterdüst oder einen Trick in der Luft durchführt, wird man von den warmen Strahlen der Sonne geblendet. Der Tiefschnee im Wald oder die riesigen Eishöhlen bieten für jeden Boarder etwas und präsentieren sich sehr schön. So feine Details wie die Schneereste an den Jacken vom letzten Sturz runden das gesamte Paket positiv ab. Lediglich einige Ruckler im Spiel fügen dem Gesamtbild etwas Schaden zu.
Eines der wichtigsten Aspekte bei SSX war schon immer der Sound. Zwar hat man diesmal keine Bibliothek, die man von EA Trax gewohnt ist, aber dennoch bewegt sich hier nach wie vor alles auf höchstem Niveau. Bei Blur bekommt man eine gelungene Soundkulisse präsentiert, die aus vielen verschiedenen Housemusic Stücken besteht. Der englische Kommentar stammt von DJ Junkie XL. Wem dieser auf die Nerven geht, der kann ihm in den Optionen den Stöpsel ziehen. Ein Grund dafür könnte die relativ hohe Wiederholungsrate der Stücke und Kommentare sein. Die Musik geht übrigens auf das Spielgeschehen ein. Wenn man gerade gut in Fahrt ist, so steigert sich auch die Akustik entsprechend. Fällt man abrupt zu Boden, so endet die Musik entsprechend schnell.
 
Positiv:
 
+ super Optik
+ gelungener Sound
+ motivierender Karrieremodus
 
Negativ:
 
- schwerer Einstieg für Anfänger
- leichte Ruckler
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Wer nach längerer Eingewöhnungszeit sich mit den Übertricks vertraut hat, der wird seine wahre Freude an SSX Blur finden. Alle anderen, dürften das Spiel schnell frustriert in die Ecke werfen. Alles andere macht das Spiel nahezu komplett richtig. Es bietet eine schöne Optik, ein eingängiges Gameplay und präsentiert sich mit einem guten Soundtrack.
Wer auf der Suche nach einem Fun-Game ist, der wird mit den spektakulären Moves aus SSX Blur glücklich. Wäre die Ausführung der Übertricks etwas besser gestaltet worden, dann wäre aber noch mehr drin gewesen. Motivation bietet es dank des Karrieremodus reichlich.

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