erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Auf zur Hasenjagd"[/u]
Wenn man einem Spiel deutlich anmerkt, dass es nicht für die Konsole gedacht war in der es gerade rotiert, ist das nie ein gutes Zeichen. Soll heißen: Die durchgeknallten Hasen hatten auf der Wii bereits ihren perfekten Lebensraum gefunden, die 360 Fassung kann da auch in keinster Weise mithalten. Die Steuerung wirkt oft ungünstig und macht einen "gezwungenen" Eindruck, auch technisch gibt es kaum Unterschiede.
Das heißt aber nicht, dass Rayman nicht eure Party rocken kann. Es bleibt ein witziges Sammelsurium aus Minispielen, die zwar nicht alle das Prädikat "wertvoll" verdienen, euch für ein paar Stunden aber trotzdem bestens unterhalten können.
[u]Handlung_[/u]
Picknicken ist doch was Schönes: Sonne, Sandwiches und gute Freunde. Doch in der heutigen Zeit gibt es überall Hass und Terror, was auch Rayman nun am eigenen Leib erfährt. Eine Bande wilder Hasen taucht auf und entführt den Gliedlosen Protagonisten nebst allen Globox Fröschen.
In einer Arena kommt der Verschleppte wieder zu sich, um ihn herum grölende und brüllende Hasen. Was sie wollen? Unterhalten werden! Rayman muss sich fortan in zahlreichen Minispielen messen, Kühe schleudern, Schweine fangen, Hasen jagen und vieles mehr. Nur so gelingt es ihm auch die Globox Babys zu retten und vielleicht irgendwann seinem Schicksal zu entkommen...
Raving Rabbids nimmt sich natürlich selbst nicht ganz ernst und macht damit alles richtig. Die stupiden, aber absolut verstörten Hasen sorgen in allen Menüs und Spielen für Stimmung und auch wenn die Rahmenhandlung eher langweilig ausgefallen ist, stellt sie eine gelungene Verpackung für eine Minispielsammlung dar. Wir sind also zufrieden.
[u]Optik_[/u]
Überall weiße Hasen! Doch keine Panik, ihr habt nicht zuviel getrunken, Ubi Soft hat die Viecher einfach überall hingepackt wo es ging. Die Grafik ist leider nicht wirklich an die 360 angepasst worden, man erkennt mehr als deutlich, dass Raving Rabbids eher für Wii und PS2 ausgelegt war. Das macht sich in Form von vielen Ecken und Kanten bemerkbar, die Effekte werden Microsofts Konsole ebenfalls nicht gerecht und nur durch die nötige Portion Charme kann Rayman punkten. Rein qualitativ kann man der Portierung nämlich nicht viel abgewinnen, die Texturen sind hier nicht knackscharf und detailliert, wirken viel mehr grob und matschig. Auch die teilweise etwas plumpe Darstellung von Objekten hätte aufgepeppt werden können, denn zwar ist die Grundstimmung ähnlich gut gelungen wie auf der PS2 und der Wii, dass die Xbox 360 jedoch einiges mehr zu bieten hat sollte auch Ubi Soft wissen.
[u]Akustik_[/u]
Über die akustische Präsentation kann man keinesfalls meckern, denn die ist ebenso fantasievoll und abgedreht wie das Gameplay. Egal ob ihr zu abgewandelten Oldies a la "Girls just wanna have fun" die Hüften schwingt oder zu klassischen Interpretationen Würmer aus faulen Zähnen zieht. Es wirkt stets verrückt, passt aber wie die Faust aufs Auge! Die Effekte bringen sich gelungen mit ein, allein das markante Schreien und Kreischen der Hasen wird euch so schnell nicht aus dem Kopf gehen und auch wenn es keinerlei Sprachausgabe gibt, sind wir sehr angetan von dem, was Ubi Soft uns hier auf die Ohren gibt. Man wird sich nicht nach einer 5.1 Anlage sehnen, Nein, dafür ist die Atmosphäre aber gut gelungen.
[u]Ladezeiten_[/u]
Wenngleich die vielen Unterbrechungen charmant verpackt sind, ist die Häufigkeit und Dauer nicht wirklich akzeptabel. Vor und nach jedem Minispiel müsst ihr euch die witzigen Cartoons reinziehen, die beginnen aber wie erwähnt nach spätestens 2 Stunden zu nerven. So täuscht Raving Rabbids angenehme Ladezeiten vor, bietet aber unterm Strich genau das Gegenteil.
[u]Extras_[/u]
Nach und nach spielt ihr im Punktemodus Bonus Videos frei, bei denen es, wer hätte das Gedacht, um die bekloppten Hasen geht. Ist charmant, nicht aber interessant und leider das einzige wirkliche Extra.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Wenn die Entwickler keine Lust mehr haben, ihre Helden in 2D und 3D Abenteuer zu packen, schnallen sie ihnen entweder ein Go Kart unter den Hintern oder lassen sie in einer Sammlung aus Minispielen antreten. Letzteres ist bei Raving Rabbids passiert, Rayman nimmt in seinem neuesten Spiel den irrsinnigen Kampf gegen eine wilde Bande durchgeknallter Hasen auf!
So skurril das klingt, "durchgeknallt" trifft es ganz gut. Die Minispiele verlangen von euch das Herumwirbeln von Kühen, die Hasenjagd mit Klopömpeln, das Rasieren von Schafen, ihr haltet Hasen auf Toiletten gefangen, reitet auf Wildschweinen und schlagt mit einem Hammer solange auf euer Gegenüber ein, bis dessen Beule mindestens 60cm hoch ist. Ubi Soft hat lauter solche Spiele auf die DVD gepackt, man freut sich immer über ein Neues, der Witz ist dabei gut gelungen und vor allem die wahnsinnigen Hasen verleihen dem Titel viel Charme. Der Spielablauf ist dagegen leider wenig spektakulär: Rayman kämpft in verschiedenen Turnieren die immer 4 Spiele umfassen, und landet danach in einer Gefängniszelle, nur um direkt wieder an 4 Spielen teilzunehmen. Irgendwann entkommt er schließlich seinen Häschern und das Spiel ist vorbei. Soviel zum Storymodus, der sich also nicht wirklich von dem anderen Minispiel-Sammlungen abhebt.
Bevor man eine neue Aufgabe vorgesetzt bekommt, gibt es natürlich ein kurzes "Briefing" und sogar ein visuelles Beispiel von der Steuerung. Das ist auch bitter nötig, denn die Minispiele verlangen den geschickten Umgang mit Schultertasten, Analogsticks und Buttons. Wie bei der Konkurrenz auch, geht es oft um Timing, Reaktionsvermögen und Übung. Der Schwierigkeitsgrad ist nämlich sehr durchwachsen. Einen Großteil der Spiele bewältigt man beim ersten Versuch, andere wollen häufiger gespielt werden bis man Erfolge feiert.
Die Spiele selbst machen irgendwie schon Laune. Mal zeichnet man Linien nach, mal will ein Fußball eindrucksvoll im Tor versenkt werden, dann befindet ihr euch plötzlich im freien Fall und tanzt danach zu wilden Rhythmen mit den Hasen um die Wette. Größtes Problem der 360 ist dabei leider die Steuerung. Die Spiele wirken wie gemacht für Nintendos Wii und das eine Portierung da nicht mithalten kann ist leider klar. Die Sticks sind nicht straff und manchmal ungenau, oft wünscht man sich die WiiMote in den Händen. Spaß hat man natürlich trotzdem, denn Rayman ist deshalb zwar schlechter, aber kein schlechtes Spiel. Dafür sind die Spielideen viel zu witzig und auch sehr abwechslungsreich. Man findet sicher auch viele eher unspaßige Umsetzungen, der Großteil weiß aber zu unterhalten. Erfüllt in jedem Spiel verschiedene Vorgaben und amüsiert euch dann in der Gefängniszelle mit freigespielten Sounds und Kostümen.
Ein Fazit ist dennoch nicht ganz einfach: Raving Rabbids, so ausgefallen die Verpackung auch ist, verarbeitet nur Standard Ideen und setzt die auf der 360 nicht mal besonders klever um. Was auf der Wii noch mit einem "Aha" Effekt kommentiert wurde, ist auf Microsofts System nur "normal". Leider wird der Singleplayer sehr schnell recht fade, das kann man einer Minispiel-Sammlung aber wirklich nicht ankreiden. Wer also keine Möglichkeit hat, die Wii Fassung zu zocken, darf gerne zugreifen, was zu Lachen hat man auf jeden Fall.
[u]Mehrspieler_[/u]
Einen Online Multiplayer gibt es leider nicht. Den hätte man vielleicht besser integriert, Xbox Live Spieler sind so etwas eigentlich gewöhnt. Jetzt duelliert ihr euch hingegen offline mit bis zu drei Freunden und kämpft mal abwechselnd und mal gleichzeitig gegeneinander. Das macht zwar ziemlich viel Laune, aber eben nur dann, wenn sich auch mindestens ein Freund bereit erklärt mit euch zu zocken. Habt ihr den gerade nicht parat, könnt ihr mit dem Multiplayer nicht viel anfangen, eine Online Anbindung hätte die Langzeitmotivation nach oben gedrückt.
