Def Jam: Icon - Review

Def Jam: Icon

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Review
360
19
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Be an Icon"[/u]
 
Def Jam Icon ist auch auf der Xbox ein audiovisuelles Ereignis, das mit realistischer Grafik, fettem Hip Hop Sound und einer brillanten spielerischen Kombination dieser beiden Faktoren protzt. Ansonsten ist EA’s Beat `em Up nicht ganz der erhoffte Kracher, es gibt zwar verschiedene Kampfstile, tolle Moves und sogar einen motivierenden Story Modus, dafür wirken einige Spielelemente als würden sie noch in Kinderschuhen stecken. Und unterm Strich tut man nicht viel, außer seinen Gegenübern andauernd aufs Maul zu hauen. Da aber die Atmosphäre stimmt und Def Jam vor allem am Anfang sehr viel Spaß macht, gibts wie schon auf der PS3, satte 08 Punkte!
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Der Story Modus verbirgt sich hinter dem Namen "Build a Label", den ihr im Hauptmenü findet. Als No Name werdet ihr von einem namenhaften Produzenten quasi von der Straße weggecastet und übernehmt fortan ein paar Jobs in der Firma. Neben jeder Menge Prügeleien und Gefälligkeiten wird euer Potential schon bald gefördert und ihr dürft Künstler unter Vertrag nehmen und Songs veröffentlichen. Eure Karriere wird jedoch von vielen Personen kritisch beäugt und so ein rasanter Aufstieg macht nicht nur Freunde. Während ihr euch von Kampf zu Kampf hangelt, wird das Geschehen regelmäßig von tollen Zwischensequenzen unterbrochen, bis schließlich alles in Hass und Betrug umschlägt. Steht also euren Mann und überlegt gut wem ihr trauen könnt.
Build a Label ist spannender als erwartet und klever inszeniert. Für ein Beat `em Up ist die Handlung also mehr als attraktiv und hat sogar einige Überraschungen parat - gut gemacht EA!
 
[u]Optik_[/u]
 
EA hat schon mit Fight Night einen extrem hübschen Prügler auf die 360 gebracht und wiederholt das jetzt mit Def Jam. Wie eingangs bereits erwähnt sieht das Spiel phänomenal gut aus, vor allem die Rapper und Figuren sind superb modelliert, designt und warten mit etlichen Details auf. Die erkennt man nicht nur in den gelungenen Zwischensequenzen, sondern auch im Kampf: Die Klamotten wackeln und wehen, eure Ketten schleudern herum und animiert sind die Musiker ohnehin genial. Schläge und Tritte wirken nicht überzogen sondern sehr realistisch, auch wenn ihr zu Boden geht oder euch von selbigem erhebt macht das einiges her.
 
Realismus ist ansonsten nicht oberstes Gebot, was das Leveldesign schnell deutlich macht. Während die Orte an sich recht durchschnittlich klingen (Nachtclub, Vorort, TV Studio, Penthouse etc.), ist das Dargebotene durchaus was Besonderes. Denn die Level scheinen zu leben: Im Takt der Musik tanzen Lichter, drehen sich Objekte und bewegt sich die Inneneinrichtung. Das ist schwer zu erklären, in einem Level schwingt eine TV Kamera wild umher, Boxen dröhnen und regelmäßig zünden Pyroeffekte. Das sieht klasse aus, wirkt teilweise aber eher surreal denn realistisch. Oft kann man das komplette Interieur zerstören, egal ob teurer Schreibtisch, Klavier oder Plattenkoffer. Die zerbrochenen Gegenstände verschwinden übrigens nicht, sondern tanzen im Takt der Musik im Level herum.
Def Jam Icon macht also einen tollen Gesamteindruck. Das Spiel sieht stylisch aus, nutzt etliche Grafik- und Farbfilter und beeindruckt euch einfach nur durch die effektgeladenen Kämpfe. Sicher, es ist nicht immer Übersichtlich und ab und an passiert sogar zuviel auf dem Schirm, was anderes als 5 Punkte zu vergeben bleibt uns aber nicht übrig.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Wenn ein Spiel schon mit namenhaften Hip Hop Musikern aufwartet, ist der Soundtrack natürlich mehr als nur geprägt davon. Ihr bekommt Sean Paul, Paul Wall, Redman, Ludacris, eigentlich alle Künstler die auch im realen Leben bei Def Jam unter Vertrag stehen. Die schmeißen euch satte Beats und Bässe um die Ohren, was uns sehr gut gefallen hat. Das schöne ist: Man muss Hip Hop nicht lieben, aber es passt einfach ideal zur Atmosphäre. Außerdem wird euch der Sound durch die Optik versüßt, da zahlreiche Objekte genau auf den Beat hören.
Die Sprachausgabe ist ebenfalls auf höchstem Niveau, die Musiker geben sich selbst die Ehre, aber auch euer Alter Ego weiß zu überzeugen. Die Effekte machen ebenfalls einiges her, egal ob Glas zu Bruch geht oder eine Zapfsäule explodiert, immer ist genug Druck dahinter und qualitativ ists obendrein!
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Ihr werdet andauernd von Ladepausen unterbrochen, egal ob ihr einen Kampf beginnt, beendet oder einfach nur einkaufen wollt. In den meisten Fällen belästigt euch der Screen zwar nicht allzu lang, wer aber eine ganze Weile am Stück spielt, kann durchaus genervt sein.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine wirklichen Extras.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Es gibt viele Beat `em Ups bei denen ihr euch mit zahlreichen Charakteren die Fresse poliert. Supertritte und Feuerbälle sind in dem Genre keine Seltenheit, zumeist sind die Figuren zudem hemmungslos überzeichnet. Def Jam macht das seit je her ein klein wenig anders. Hier prügeln sich reale Hip Hop Künstler und zwar deutlich realistischer als viele Genrekollegen. Def Jam : Icon gibt euch also erneut die Möglichkeit, viele Stars zu verkloppen, darunter Sean Paul, Redman, Lil Jon, Paul Wall, Ghostface Killah und viele andere.
 
Wie bereits erwähnt, ist das mehr als stylisch präsentiert. Das beginnt schon im Hauptmenü, welches einfach hervorragend aussieht, aber eine große Schwäche hat: Übersicht. Die fehlt irgendwie dem ganzen Spiel. Nirgends findet man eine Erklärung zu den verschiedenen Modi, dargestellt ist alles simpel, aber auch ein wenig konfus. Ein Tutorial fehlt ebenfalls, wer wissen will wie man richtig kämpft muss sich im "Trainigsmenü" selber schulen. Manko ist außerdem die englische Sprache. Leute ohne Englisch Kenntnisse haben nämlich Pech, weder Sprachausgabe, Untertitel oder das Menü gibt es auf Deutsch.
Wer mit ein klein wenig Geduld alle Menüpunkte durchblättert erkennt aber doch ein Muster. So ist "Throwdown" lediglich der normale Einzelkampfmodus, bei dem man mal eben schnell die Fäuste fliegen lassen kann. Deutlich komplexer ist hingegen der "Build a Label" Modus. Das ist quasi das Hauptspiel, da ihr von einem No Name Schläger zu einem modebewussten, stinkreichen Produzenten aufsteigt. Zuerst kreiert ihr euch dafür einen anständigen Protagonisten, was schon sehr viel Spaß macht, danach erledigt ihr nach und nach Aufgaben für euren Mentor. Das sind natürlich Faustkämpfe, z.B. gegen Paparazzi, nervige Polizisten in Zivil oder aufdringliche Fans. Das bringt Respekt und Geld, außerdem gewährt man euch sogar einen Song rauszubringen - der Durchbruch. In einem Hauptmenü verwaltet ihr eure eMails, schaut die Musikcharts an oder bringt neue Songs auf den Markt. Verpasst eurem Protagonisten in den 4 Shops neue Klamotten, fette Brillianten oder fesche Tattoos. Zwischendurch lernt man ein paar heiße Ladies kennen und bringt neue Künstler unter Vertrag. Leider läuft das alles relativ statisch ab, wirklich aktiv wird man weiterhin nur bei den Kämpfen. Denen widmen wir uns jetzt, gesagt sei aber noch: Der Build a Label Modus motiviert! Auch wenn die Verwaltung und das Management nur sporadisch nebenher laufen, bietet es genug Anreiz und ist für ein Beat `em Up ohnehin vorbildlich.
 
 
Der Kampfscreen - das wichtigste an Icon - ist nicht großartig anders als bei anderen Beat `em Ups. Haut eurem Gegenüber solange Fäuste und Tritte um die Ohren, bis dieser zu Boden geht. Das funktioniert bei Def Jam komplett ohne Energieleisten. Die lassen sich optional einschalten, EA bevorzugt es aber euch durch Effekte und Filter auf den Gesundheitsstatus aufmerksam zu machen. Mit den vier Buttons vollführt ihr hohe und tiefe Schläge, der rechte Analogstick lässt sogar noch stärkere Attacken zu. Wer ihn richtig dreht und nutzt, kann den Gegner auch packen und durch die Level schleudern. Def Jam : Icon ist leider auf das nötigste reduziert worden. Keine Finishing Moves mehr, auch die Kombos halten sich in Grenzen, da ihr zumeist immer dieselben Knöpfe drückt. Die verschiedenen Kampfstile entschädigen ein wenig dafür, der brachiale "Beatbox" Kampfstil spielt sich wirklich anders als der elegantere "Street Kwon Do" Stil.
Zu Beginn stürmt ihr voller Elan auf die Gegner zu und genießt das Spektakel im Kampf, auf Dauer wirkt es aber etwas einseitig, auch die Geschwindigkeit ist nicht jedermanns Sache. Schläge und Tritte wirken nicht selten etwas langsam und träge. Großer Pluspunkt ist natürlich die komplett zerstörbare Umgebung. Die Level bewegen sich ohnehin schon, dennoch geht einiges zu Bruch oder ist sogar in der Lage euch zu helfen. Dröhende Boxen katapultieren eure Widersacher durch die Lüfte, wütende Kameras peitschen euch zu Boden und sogar die heißen Table Dancerinnern holen oftmals zum Vernichtungsschlag aus. Das bringt jede Menge Spaß, die interessanten Levelkonstruktionen können den ganzen Kampf verändern, was leider auch Frust birgt. Gute Gegner schmeißen euch ständig in die interaktiven Fallen, auch selbst forciert man das natürlich. Kleine Besonderheit ist noch das scratchen. Durch Druck auf die L Taste könnt ihr die Hintergrundmusik wechseln und sogar scratchen. Das kostet Zeit und ist deshalb gefährlich, so beeinflusst ihr aber direkt die Level und deren "stille Angreifer".
Was also anfangs recht simpel wirkt, birgt doch einige Finessen, die zwar toll zum Spiel, nicht aber immer gut zum Gameplay passen. Wenn einen die Gegner auf "hard" immer wieder kaputt scratchen macht das wenig Spaß, außerdem wird es eben recht schnell eintönig. Hier hatten die Vorgänger mehr zu bieten, wenngleich die Atmosphäre bei Icon genau deshalb noch ein wenig dreckiger und erwachsener wirkt. An der Grundstimmung kann man ohnehin nicht viel rummäkeln, für Hip Hop Fans ist es ein absolutes Must Have, auch Beat `em Up Freude dürfen gerne mal reinschauen.
Wer sich im Hauptmenü weiter umschaut, entdeckt u.a. noch F.A.C.E. Das ist jedoch nicht viel mehr als ein Editor, mit dem ihr euch Figuren für die Online Kämpfe bastelt. Das rettet den Umfang also auch nicht, denn der Story Modus ist nach 4 bis 6 Stunden leider vorbei. Das ist für ein Prügelspiel absolut in Ordnung, hier wäre aber dennoch ein klein wenig mehr drin gewesen, da die Motivation aufgrund der Spielbarkeit eben nicht lange auf ihrem Höhepunkt bleibt. Dennoch ist Def Jam : Icon ein gutes Spiel mit grandioser Präsentation, einem guten Story Modus und toller Atmosphäre. Leute die jedoch auf schnelle, sehr ausgewogene Matches hoffen bleiben besser fern.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Das Spiel unterstützt einen zwei Spieler Modus, der sowohl an einer Konsole, aber natürlich auch über Xbox Live funktioniert. Das ist erstaunlich frei von Lags, bietet aber nicht gerade viele Facetten. In 1:1 Duellen prügelt man sich entweder in der Rangliste nach oben oder spielt nur zum Spaß. Schlechter als ein „gängiges“ Beat `em Up ist das natürlich nicht, auch wenn man sich über die schweren Treffer der "Levelumgebungen" nur zu gern ärgert. An einer Konsole birgt das ein bisschen weniger Frust, Spaß machts aber in beiden Modi!
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Def Jam : Icon spielt sich in den ersten Minuten wirklich wie ein Rausch. Die einfachen Kämpfe haben mich schon in der Demo begeistert, von der fantastischen Präsentation mal ganz zu schweigen. Dennoch stimme ich komplett mit dem Beckschen PS3 Test überein, am Ende fehlt es dem Titel doch an vielen wichtigen Details um eine wirkliche Wucht zu sein - vor allem da viele spielerische Stärken der Serie unter den Tisch gefallen sind. Die Erfolge sind übrigens auch sehr happig...

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