[u]"...und die Maschinen laufen weiter..."[/u]
Ein völlig neues Konzept bringt uns Nintendo mit der Fortsetzung von Mario vs. Donkey Kong. Diesmal spielen die Aufzieh-Marios die Hauptrolle und per Stylus navigiert ihr die kleinen Imitate durch die Level, die mit allerlei Fallen gespickt sind. Marsch der Mini-Marios fühlt sich anders an als die Vorgänger, erinnert eher an die guten alten Lemminge, schafft es aber nicht euch nachhaltig zu beeindrucken. Die Steuerung nervt, die Rätsel wirken recht fad und wer nicht gerade darauf aus ist den Highscore zu knacken, kommt flott durchs Spiel. Die Idee ist gut und man hat auch definitiv Spaß mit dem Titel, an die Vorgänger kommt es aber nicht ran und bessere Nintendo Titel gibt es auf dem DS ebenfalls zu Hauf.
[u]Optik_[/u]
Das kurze Intro ist sehr schick geworden und komplett in 3D (wie auch ein paar andere Sequenzen), das eigentliche Spiel hingegen hat sich der Übersicht hingegeben und glänzt mit stilvoll simpler Darstellung. Komplett in 2D marschiert ihr mit euren niedlich animierten Figuren vorbei an niedlich animierten Gegnern, irgendwie fehlt aber der gewisse Schick, der einem das Spiel so richtig sympathisch macht. Einige Welten wirken irgendwie kalt und nicht so charmant wie man das von Mario Spielen sonst gewohnt ist. An Effekten und weiteren Highlights wird ebenfalls gespart, weshalb der Marsch der Mini-Marios in die Durchschnittlichkeit abrutscht.
[u]Akustik_[/u]
So ein Aufzieh Mario ist zwar ganz niedlich, was er so von sich gibt möchte man aber nicht ständig hören. Muss man aber, was uns nicht sonderlich geschmeckt hat. Die Hintergrundmusik ist da deutlich attraktiver, wenngleich sie nicht an die genialen Themen anderer Mario Spiele herankommt. Deshalb fehlt auch ein gutes Stück Atmosphäre. Genervt ist man aber trotzdem nicht, immerhin gibt es thematisch angehauchte Klänge die auch ins Ohr gehen, dort aber nicht bleiben. Die Effekte machen ihre Arbeit sehr gut, weshalb sich der Marsch der Mini-Marios auch hier mit der Mittelmäßigkeit zufrieden gibt.
[u]Ladezeiten_[/u]
Keine!
[u]Extras_[/u]
Levelbaustelle? Was sich dahinter verbirgt ist schnell erklärt: Ein Level Editor! Wer im Singleplayer Spiel fleißig Medaillen sammelt, schaltet nach und nach immer mehr Objekte frei, die ihr dann problemlos zu einem eigenen Level zusammenbaut. Hier werden beide Screens genutzt und der Umgang mit dem Editor ist nach ein wenig Einarbeitungszeit auch kein Problem. Man kann die Level speichern und Probe spielen, danach sogar auf Reisen schicken. Tauscht per WiFi einfach eure Karten mit Freunden und schraubt die Spielzeit so in die Höhe.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Mario vs. Donkey Kong 2 geht einen anderen Weg als seine Vorgänger. Ihr habt plötzlich einen ganzen Haufen Protagonisten, die allesamt per Stylus zum Ausgang geführt werden wollen. Das komplette Spiel verlässt sich auf eure Fähigkeiten mit dem Touchscreen, das Steuerkreuz dient lediglich zum praktischen scrollen der Karte. Tippt ihr einen Mini-Mario an, beginnt dieser zu laufen und stoppt erst, wenn er eine Wand oder ein anderes Hindernis erreicht. In diesem Fall dreht er sich aber einfach um und läuft weiter. Erst ein erneuter Klick bringt ihn zum stehen. Sollten sich gleich mehrere Marios nebeneinander tummeln, laufen diese gegeneinander und prallen immer an sich selbst ab. Das geht euch schon nach wenigen Leveln ziemlich auf den Geist, denn wenn man sich nur einmal verklickt, kann so die ganze Arbeit zunichte gemacht werden. Denn natürlich lässt euch Nintendo nicht einfach so durch die Gegend marschieren, Nein, die Level sind voller Feinde und Fallen: Wassergruben, Stachelschluchten, rasende Donkey Kongs und von der Decke stürzende Whomps machen euch das Leben schwer. Geschickt muss man also die Warp Röhren nutzen, an Decken laufen oder Laufbänder benutzen. Die verschiedenen Welten bieten allesamt unterschiedliche Besonderheiten, denen es Herr zu werden gilt.
Was sich jetzt auf dem "Papier" ziemlich spannend und spaßig anhört, ist in Wahrheit nicht so toll geworden. Die Stylus Steuerung gibt sich erschreckenderweise nicht so exakt wie gewöhnlich und oft machen die Marios was ganz anderes. Da aktiviert man ausversehen eine Drehwand, lässt den Boden verschwinden oder stoppt einen Mario einen Hauch zu spät. Dann laufen alle durcheinander und man möchte den DS am liebsten ausschalten. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Schwierigkeitsgrad. An sich sind die Level ziemlich klever designt und bieten auch eine gelungene Lernkurve. Außerdem wird es ab "Etage 5" teilweise wirklich knifflig, das Problem daran ist nur: Wer nicht gerade scharf drauf ist alle Münzen und Items einzusammeln, kommt ziemlich schnell durch. Denn nicht immer hat man Lust sich 10 Minuten auf ein Level zu konzentrieren, fängt viel lieber direkt an und bringt die Marios ohne Umwege ins Ziel. Das ist wesentlich einfacher und drückt die Spielzeit nach unten, die mit 89 Leveln und viel Taktik ansonsten ziemlich rosig aussieht.
Bis auf den Touchscreen werden die Möglichkeiten des DS vernachlässigt. Am schlimmsten ist eigentlich, dass der andere Screen (der obere) einfach ignoriert wird und euch beim spielen nicht mehr bietet als eine Statistik. Apropos Statistik: Nach jedem Level wird euer Erfolg analysiert und mit einer Medaille belohnt. Gold schafft man am Anfang auch gerne mal beim ersten Versuch, später braucht man dazu aber eine durchdachte Taktik und viel Geschick. Wenn Mario vs. Donkey Kong 2 es schafft euch in jene taktische Haltung zu versetzen, dürfte der Titel bei euch gezündet haben. Denn für alle anderen hat das Spiel deutlich weniger Spaß zu bieten als die Vorgänger, wirkt zwar neuartig aber keinesfalls besser. Und eben jener fehlende Spielspaß hinterlässt einen mehr als faden Beigeschmack. Selbst die Bosskämpfe (und die nutzen beide Screens), sind nicht sonderlich spannend.
Wie also das Fazit ist? Wir haben mehr erwartet. Die tollen Vorgänger sind ein gutes Stück spaßiger als der Ausflug in die Welt der Mini-Marios und ihr habt Glück wenn der Titel bei euch funktioniert. Dann bekommt man nämlich eine ganz große Dosis Taktik und kann herrlich tüfteln. Alle anderen ärgern sich ob der kleinen Macken und verlieren nach den ersten 3 "Etagen" die Lust.
[u]Unterwegs_[/u]
Man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass man in den ersten Leveln irgendwelche Schwierigkeiten bekommt... allerdings ist die bisweilen sehr hektische und nicht immer 100% genaue Steuerung ein echter Killer für Bus und Bahn. Wer außerdem gerne überall eine goldene Medaille hätte, braucht wesentlich mehr Taktik und Konzentration, als man unterwegs üblicherweise übrig hat.