Phoenix Wright: Ace Attorney: Justice for All - Review

Phoenix Wright: Ace Attorney: Justice for All

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Review
NDS
28
[u]"Einspruch? Abgelehnt!"[/u]
 
Schwere Fälle gibt es in dem Spiel so einige, die Bewertung der zweiten Phoenix Wright Episode ist allerdings auch ein harter Brocken. Noch immer ist das Spiel genial, sehr gehaltvoll, amüsant und ungemein spaßig. Wer hingegen schon Teil 1 zuhause hat, sollte sich klar machen, dass sich rein gar nichts geändert hat. Viele Figuren sind gleich geblieben und auch deren Animationen wurden schlicht übernommen. Ein ungewollter Deja Vu Effekt, denn nur die Fälle unterscheiden sich vom Vorgänger. Ob das euer sauer verdientes Geld wert ist? Andersherum betrachtet ist "Never change a winning team" natürlich auch nicht das schlechteste Leitmotto...
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Um euch ein Tutorial zu ersparen, kriegt ihr in den ersten Spielminuten einfach etwas über den Schädel geschlagen, so dass ihr euer ganzes Können im schnellverfahren erneut lernen müsst. Viel mehr kann man über den Handlungsablauf aber nicht verraten, denn Phoenix Wright lebt von seiner Geschichte. Die spannenden Charaktere begeistern auch bei "Justice for All", die Fälle sind wieder mal toll inszeniert und es macht richtig Spaß im Spiel immer weiter vorwärts zu kommen. Die Atmosphäre ist jedenfalls erneut grandios und auch wenn die Gespräche ab und an zu ausladend sind oder leidlich komisch wirken (immerhin geht es meist um Mord!), ist die Geschichte eines der tragenden Spielelemente bei Phoenix Wright - und Capcom hat uns nicht enttäuscht!
 
[u]Optik_[/u]
 
Phoenix Wright kommt im Anime Look daher und versucht nicht wirklich realistisch auszusehen. Die witzig überzeichneten Figuren haben ein paar Animationen geschenkt bekommen, man sieht sie aber stets aus der gleichen Perspektive. Auch die Schauplätze sind nicht frei begehbar, sondern nur im Point & Click Style erkundbar. Das Spiel ist bunt und kommt weitestgehend ohne Effekte aus, bringt aber sehr viel Charme mit. Die Atmosphäre ist jedenfalls Top, auch wenn technische Spielereien fehlen. Das Spiel lebt eben vom Gameplay, nicht von der optischen Erscheinung.
 
Das ist nur eine Kopie aus unserem Testbericht zu Teil 1. Leider hat sich an der Präsentation von Phoenix Wright aber rein gar nichts getan. Die Animationen sind die gleichen, ihr trefft auf viele bekannte Gesichter und auch wenn uns der Look insgesamt gut gefällt, ist Capcom immer noch sehr geizig mit Effekten.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Das Spiel kommt zwar ohne gesprochene Texte aus (muss es wohl), hat aber einige kurze Samples drin, die ihr vor allem im Gericht zu hören bekommt. Ein "Nimm Das" oder "Einspruch" klingt aber eher witzig und war auf Englisch auch ein wenig reizvoller. Die musikalischen Hintergrund Melodien haben uns hingegen sehr gut gefallen: Viele Orte oder Personen haben eigene Songs, die euch freudig mitsummen lassen, es gibt aber auch spannende und düstere Passagen. Wenn sich Verteidigung und Anklage im wilden Schlagabtausch duellieren, peitscht einen die Musik sogar noch weiter an. Capcom hat gute Arbeit geleistet und setzt das auch bei den Effekten fort. Markante Geräusche machen euch auf Beweise aufmerksam, versetzen euch in Alarmbereitschaft und die akustische Kulisse verzückt euch von Anfang bis Ende.
 
Auch dies ist nur aus dem wenige Wochen alten Testbericht zu Teil 1 kopiert. Und auch hier gilt: Nichts hat sich verändert. Es gibt allerdings jetzt neue Hintergrundsongs für Personen und Fälle, die uns ebenso gut gefallen wie damals. Rein qualitativ oder an der Sprachausgabe hat sich aber nichts getan.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Keine! Gut...
 
[u]Extras_[/u]
 
Erneut keine Extrawürste für fleissige Verteidiger...
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Es ist schon seltsam, da spielt man ein Spiel, findet es richtig gut und ist am Ende trotzdem unbefriedigt. Denn zwar macht Phoenix Wright auch in seinen neuen Fällen (fast) alles richtig und bietet faszinierenden wie spannenden Spielspaß, wenn man aber Teil 1 schon besitzt, fühlt man sich nicht zu Unrecht ein wenig verschaukelt. Gleicher Gerichtssaal, gleiche Sprachsamples, exakt gleiche Menüs und keinerlei Veränderungen bei der grafischen Komponente. Das alles ist ein mehr als fader Beigeschmack zu einem eigentlich ziemlich genialen Spiel. Jeder muss also selber wissen ob er sich bereits nach vier Monaten erneut in Ermittlungseskapaden und falsche Zeugenaussagen stürzen will. Viel mehr können wir zur neuen Episode gar nicht sagen, ausser das es trotz jenem Beigeschmack ein fantastisches Spiel bleibt. Wer noch immer nicht weiß was man bei Phoenix Wright zu tun hat, bekommt nach dem Screenshot unseren Spielspaß Test. Und wie schon bei Grafik und Sound haben wir dafür den Text von Teil 1 zur Vorlage genommen, da sich so gut wie gar nichts verändert hat.
 
 
Phoenix Wright ist Strafverteidiger mit Leib und Seele und im gleichnamigen Spiel übernehmt ihr seine Rolle. Das ein "Anwalt Spiel" gar nicht so abgefahren ist wie man zuerst denken mag, stellt sich schnell heraus. In das gute alte "Adventure" Genre würde Capcoms Spiel am ehesten passen. Phoenix Wright teil sich in zwei große Bereiche: Ermittlung und Verhandlung. Der erste Teil gleicht klassischen Point and Click Abenteuern, die man vom PC kennt. Per Stylus navigiert ihr euch von Tatort zu Tatort und könnt die Schauplätze untersuchen. Entdeckt ihr den richtigen Hinweis, bringt euch das in eurer Beweisführung weiter nach vorne. An den meisten Schauplätzen trefft ihr auch auf Zeugen, deren Aussagen ihr sorgsam lauschen solltet. Die Charaktere lügen euch teilweise dreist ins Gesicht und nur mit den richtigen Fragen bekommt ihr die Antworten die ihr braucht. Habt ihr genug Beweise gesammelt und die Zeugen befragt, beginnt die Verhandlung vor Gericht. Hier geht es ein wenig heißer her, denn ihr müsst bei den Aussagen der Zeugen exakt zuhören. Sobald die Person nämlich fertig ist, dürft ihr sie ins Kreuzverhör nehmen. Ihr habt nun also die Möglichkeit die Aussagen anzuzweifeln oder direkt Beweismaterial vorzulegen. Das will aber gut überlegt sein, der Richter lässt euch nicht ständig Mist schwafeln und geht teilweise hart mit euch ins Gericht. Wenn ihr eure Skepsis nicht anständig untermauern könnt, verliert ihr das Vertrauen des Richters und lauft dem Staatsanwalt ins offene Messer. Der überrascht auch mal mit neuen Beweisen oder pikanten Details, die ein rasches Umdenken von euch verlangen.
In diesem Bereich haben wir übrigens die so ziemlich einzigen Neuerungen zu verzeichnen. Zum einen wäre das eine Art "Health Balken", der nun zeigt wie euch das Gericht gesonnen ist. Macht ihr Dinge besonders gut steigt die Anzeige, tätigt ihr hingegen Anschuldigungen ohne Beweise zu haben, sinkt der Balken. Auch neu ist die Visualisierung von Geheimnissen. Was das heißt? Einige Figuren sind sprichwörtlich in Ketten gelegt und nur mit genug Beweismaterial, knackt ihr die Schlösser und entlockt ihnen die Wahrheit.
 
In der Tat muss man hier also exakt wissen was man tut, was ein gewisses Querdenken voraussetzt. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad von Phoenix Wright nicht besonders hoch. Kommt es hart auf hart, weist euch eine Figur schon mehr als deutlich auf den benötigten Hinweis hin und dank andersfarbiger Schrift oder markanten Geräuschen fällt eine Orientierung recht einfach. Zwar hat man gerne mal ein Brett vor dem Kopf, jedoch muss man kein Meisterdetektiv sein um das Spiel zu beenden. Angemerkt sei aber auch, dass sich die neue Episode anfangs ein wenig schwerer gibt. Zwar ist es auch hier recht linear und dank den Speicherpunkten sehr fair, dennoch sind gerade die ersten Kreuzverhöre für Einsteiger etwas schwieriger.
Aufgeteilt ist "Justice for All" übrigens in 4 große Kapitel, die je einen Fall darstellen. Der Umfang ist mit guten 15 Stunden ausgezeichnet gelungen, wir hatten mit weniger gerechnet und sind positiv überrascht.
Phoenix Wright kommt ohne Tasten aus und wird nur per Stylus gesteuert. Der macht das navigieren durch Menüs und Akten herrlich intuitiv und einfach und gerade bei solch einem Spiel ist die Steuerung dafür mehr als perfekt. So müsst ihr nicht immer nur klicken, sondern könnt einige Menüs auch schieben. Selbst das Mikrofon wird benutzt, witzig, nicht aber konsequent. So kann man während der Gerichtsverhandlung entweder per Klick auf "Einspruch" plädieren oder es direkt in den DS brüllen. Wer ein erfolgreicher Anwalt sein will, muss viel lesen. Das ist bei "Justice for All" nicht anders. Doch trotz den vielen Textpassagen wird es nur selten nervig, was zumeist auch nur an unnützen Kommentaren der Nebenfiguren liegt. Die sind aber ansonsten, wie bereits erwähnt, witzig und wie die komplette Präsentation sehr "bunt"... und das alles obwohl es um Mord und Todschlag geht? Genau darin sehen wir einen Fehler. Der Spagat zwischen Komik und Ernst gelingt nur teilweise. Einige Figuren verhalten sich wie Dummköpfe, andere gehen euch mit ihrem Geschwafel schnell auf den Geist und von den "witzigen" Namen sprechen wir gar nicht erst. Das lässt natürlich auch eine Bluttat etwas unglücklich ironisch wirken. Wer darüber hinweg sehen kann, erfreut sich trotzdem an den Figuren, insgesamt passen sie exzellent in das Spiel und sind auch bei Teil 2 ein wahres Highlight.
 
Ebenfalls ein Highlight ist der Spielspaß. Es gibt viele Momente bei Phoenix Wright in denen man den DS nicht mehr aus der Hand legen will, der Puls ein wenig schneller geht und man es gar nicht abwarten kann, ob man mit seiner Vermutung recht hat. Wenn der Zeuge dann noch kurz vor dem Zusammenbruch steht und die Musik das Szenario zusätzlich anpeitscht während ihr euch Wortduelle liefert, dann ist das einzigartig, faszinierend und einfach wunderbar inszeniert!
Gedämpft wird das Spiel durch einige Kinderkrankheiten. So juckt es einen ab und an in den Fingern einen Beweis vorzulegen, der vom Spiel aber noch nicht akzeptiert wird. Erst zum späteren Zeitpunkt springt das Spiel dann drauf an. Auch ist es ein wenig fad, seine eigenen Zeugen so gut zu kennen. Sie sind eigentlich immer frei von jeglicher Schuld. Und zu guter Letzt müssen wir auch noch den Richter kritisieren, der allzu oft extrem bestechlich wirkt und sich wie ein Fähnchen im Wind verhält. Leute mit abgeschlossenem Jura Studium werden also nicht vollends begeistert sein. Der Rest dafür umso mehr. Wer Phoenix Wright kauft, kauft ein etwas anderes Spiel, das euch dennoch genug Spielspaß, Motivation und Atmosphäre bietet, damit ihr es zumindest durchspielt. Ein zweiter Anlauf ist dann aber für einen verdammt großen Zeitraum eher unwahrscheinlich.
Wer die Qual der Wahl hat, entscheidet sich übrigens für Teil 1. Der hat noch ein bisschen mehr Charme, zumal "Justice for All" nicht selten auf die erste Episode von Phoenix Wright schielt.
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Jeder muss selber wissen wie gut er unterwegs auf Beweise eingehen kann. Ich denke beim ersten Durchspielen funktioniert das in Bus und Bahn nicht ganz so gut. Wer den zweiten Durchlauf in Angriff nimmt oder nur belanglos von Tatort zu Tatort tingelt, der kann auch per Pedes ein wenig zocken. Dank der Sleep Funktion (DS zusammen klappen) entgeht euch auch keine Haltestelle! Da man Phonix Wright außerdem mit einer Hand bedienen kann, braucht man beim essen nun nicht mal mehr eine Zeitschrift, weil der DS auch bei der Nahrungsaufnahme beste Unterhaltung bietet.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Ich bin bei solchen Nachfolgern immer enttäuscht: Wenn sich rein gar nichts getan hat, kann der Vorgänger noch so gut sein, man glaubt einfach immer nur ein Update zu spielen. Capcom hat außerdem technisch nicht zugelegt, sondern wirklich just neue Fälle mit aufs Modul gepackt. Trotzdem legt man den DS nicht mehr aus der Hand, lernt die Figuren lieben und hat als Strafverteidiger und Detektiv jede Menge Spaß. Egal ob ihr nun Teil 1 oder 2 kauft, eine Phoenix Wright Episode MUSS man besitzen!

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