Rocky Balboa - Review

Rocky Balboa

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Review
PSP
15
[u]„It’s not over, until it’s over… Und dafür wärs jetzt mal Zeit!“[/u]
 
Rocky Fans machen mit dem Titel bestimmt nichts falsch. Original Filmausschnitte, alle wichtigen historischen Kämpfe und eine sehr stimmige Aufmachung. Auch Grafik und Sound sind nicht schlecht, wenngleich das PSP Boxspiel mit der technischen Präsentation keine Bäume ausreisst und die Konkurrenz besser aussieht. Die Kämpfe selbst sind ganz gut gelungen, darüber hinaus kann man aber sehr wenig entdecken und trotz netten Kampfeinlagen geht dem Titel schon nach wenigen Stunden die Luft aus.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
„Rocky Balboa“ widmet sich nicht, wie viele glauben, dem neuesten Film, sondern ist viel mehr eine Hommage an die Legende selbst. So könnt ihr im Spiel alle wichtigen Kämpfe von Teil 1 bis 6 nachspielen und bekommt passend dazu jede Menge Filmschnipsel. Eine Handlung gibt es leider genau deshalb nicht. Ohne Zusammenhang spielt man einen historischen Kampf nach dem anderen, wenigstens die erwähnten Intros machen Laune…
 
[u]Optik_[/u]
 
Die historischen Kämpfe werden alle von echten Filmaufnahmen eingeleitet, die euch atmosphärisch auf den Kampf vorbereiten. Egal ob sich Rocky und Clubber Lang Auge in Auge gegenüberstehen oder Ivan Drago in Las Vegas gegen Apollo Creed antritt, die „Zwischensequenzen“ sind tadellos integriert und machen richtig Laune. Leider leidet darunter das „echte“ Spiel, denn nach den glamourösen Filmsequenzen wirkt die Spielgrafik im ersten Moment sehr bieder und eckig.
Was die Entwickler wirklich gut hinbekommen haben, sind die Boxer selbst. Die Hauttexturen wissen zu gefallen, außerdem verlieren die Kämpfer bei schweren Treffern auch jede Menge Schweiß. Animiert sind die Figuren auch ganz gut, wobei es natürlich schon nach recht kurzer Zeit nicht mehr viel Neues zu sehen gibt. Die Arenen und Hallen in denen geboxt wird, sind geschickt designt. So kommt „Rocky Balboa“ zu keiner Zeit in Versuchung, euch die Publikumsränge oder irgendwelche aufwändigen Umgebungen zu zeigen. Stattdessen gibt es nur selten mal ein paar Fans direkt am Ring (die auch sehr gut aussehen) und ein bisschen Deko die auf den jeweiligen Schauplatz schließen lässt.
Und doch bleibt ein fader Beigeschmack: Die direkte Konkurrenz, die vor knapp einem Jahr auf den Markt kam, sieht insgesamt besser aus. Denn obwohl „Rocky“ völlig flüssig läuft und auch ansonsten keine Kinderkrankheiten hat, ziehen Treppecheneffekt und kantige Objekte die Atmosphäre runter. Die ist ansonsten aber wirklich gut gelungen und „Rocky Balboa“ reiht sich ins gute Mittelmaß ein.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Am ersten Tag hat man einen hartnäckigen Ohrwurm, denn schon im Menü bekommt man den Titelsound - Gonna Fly Now - auf die Ohren. Und auch wenn man sich dagegen wehren will, Sekunden später ist man Rocky Fieber, erfreut sich an den Dialogen der Filmausschnitte und summt jeden Musikschnipsel mit. Im Spiel selbst gibt es dann keine Musik mehr, nur noch die Kommentatoren und Effekte. Die sind nicht bahnbrechend, haben aber durchaus ihren Reiz. Vor allem die wuchtigen Schläge im Kampfrausch peitschen euch an, auch normale Schläge haben ab und an einen guten Rumms.
Die erwähnten Kommentatoren machen ihren Job gut… bis sie einem auf den Geist gehen. Denn zwar kommentieren sie die Kämpfe, Niederschläge und Pausen ganz gut, jedoch ist man schon vor der Hälfte des Spiels mehrfach über jeden Kommentar gestolpert. Wir haben also sowohl einige positive Dinge, als auch ein paar negative Dinge zu verzeichnen, wobei die insgesamt tolle Atmosphäre das meiste wieder wettmacht!
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Sie sind schon nervig lang die Ladezeiten. Zwar kann man während der Unterbrechungen die Steuerung verinnerlichen, das rechtfertig aber nicht bis zu 40 Sekunden lang den gleichen Screen. Vor einem Kampf muss man sich besonders lang gedulden, doch auch danach wird eine Weile gespeichert, selbst die Trainigseinheiten sind mit langen Unterbrechungen verbunden. Wir hatten stellenweise schon Angst, dass unsere PSP abgestürzt sei, tatsächlich waren es aber nur die unverschämten Ladezeiten…
 
[u]Extras_[/u]
 
Für ein Spiel, das sich allen Rocky Filmen widmet, hätten wir uns irgendwie was Besonderes gewünscht. Ob das nun ein Interview, ein paar Fotos, ein Trailer oder sonst was gewesen wäre. Stattdessen gibt es einfach nichts…
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Boxspiele gibt es nicht wie Sand am Meer und vor allem die PSP wurde noch nicht oft mit einem jener Sportspiele beglückt. Doch mit dem neuen Rocky Film im Nacken, bringt Ubi Soft uns nun ein Stückchen Boxflair für die Hosentasche und will mit „Rocky Balboa“ punkten. Wie eingangs bereits erwähnt, widmet sich das Spiel nicht dem aktuellen Film, sondern ist ein Sammelsurium der wichtigsten Kämpfe aus allen Rocky Filmen.
Ihr beginnt in einem schicken Hauptmenü und könnt nun selbst entscheiden was zu tun ist. Einen Karrieremodus gibt es nicht und auch sonst tun sich keine Welten auf. Wer das erste mal spielt, sollte sich vielleicht auf in „Mickeys Ecke“ machen, dort lernt ihr alle nötigen Steuerungskniffe, studiert Schläge und Power Punches. Das ist sehr öde gestaltet und verfehlt manchmal sogar seinen Zweck. Beim „Kampfrausch“ Training erfahrt ihr z.B. nicht wie ihr es aktiviert und wann der beste Zeitpunkt dafür wäre, sondern haut dem Gegner gute 15 Sekunden auf die Schnauze bis die Trainingseinheit zu Ende ist… Nun ja, wenigstens ist der Rest der Steuerung ganz gut gelungen. Mit dem Analogstick beeinflusst ihr eure Schläge und landet so Jabs, Schwinger, Uppercuts und Haken. Das funktioniert ganz gut, auch kann man mit dem Analogstick oder dem R Knopf den gegnerischen Schlägen ausweichen. Und jetzt, wo ihr wisst wies geht, ist es wohl Zeit für ein paar „historische Kämpfe“, was der Schwerpunkt des Spiels ist. Hier spielt ihr alle wichtigen Matches selber nach. Ein Wiedersehen mit Clubber Lang, Apollo Creed, Ivan Drago, Mason Dixon steht also an und jegliche Rivalitäten werden erneut im Ring ausgetragen. Hat man einen Kampf beendet, wird man zurück ins Hauptmenü geschickt wo nun ein neuer Kampf freigeschaltet wurde, den man anwählen kann. Klingt nicht nur langweilig, ist es auch! Wo die Konkurrenz einen umfangreichen Editor und einen spannenden Karriere Modus hat, gibt es bei „Rocky Balboa“ eben nur den Filmflair und ein paar bekannte Gesichter. Das ist für Fans und Sammler interessant und spaßig, aber trotzdem viel zu wenig. Wenn man nach 10 Kämpfen merkt, dass sich danach alles wiederholt (vertauschte Rollen), gleicht das Spiel fast einer Mogelpackung. Hätte man noch eine Enzyklopädie, ein paar Bonusvideos oder sonstiges Fanmaterial mit auf die UMD gebannt, wäre es eine schöne Collection für Sammler geworden, so wird das Spiel leider viel zu schnell langweilig.
Doch zu früh gezetert, immerhin verbirgt sich hinter dem unauffälligen „Schneller Kampf“ eine ganze Horde von Herausforderungen. Mit einem strengen Zeitlimit im Nacken gilt es, einige Kämpfe unter bestimmten Anforderungen zu gewinnen. So startet der Gegner bereits im Kampfrausch oder ihr müsst innerhalb einer Minute einen K.O. erzielen. Das ist nach dem unheimlich kurzen Hauptmodus wenigstens eine Teilrettung, die auch echt Laune macht.
 
 
Die Kämpfe sind spielerisch ganz gut umgesetzt worden. Schnell pirscht ihr euch an den Gegner heran und verpasst ihm ein paar Schläge. Der Wechsel zwischen hohen und tiefen Schlägen funktioniert gut, der Kampfrausch macht aber am meisten Spaß. Völlig in Rage zieht ihr dem Gegner sehr schnell sehr viel Energie ab. Zwei Leisten befinden sich am oberen Bildrand, eine davon ist jene Energie, die andere eure Kondition. Das Pausieren zwischen den Schlägen ist wichtig, um schnelle Kombos oder Power Punches auszuführen. Eure Gegner müsst ihr stets 2x auf die Matte schicken, erst beim dritten Niederschlag streckt er die Waffen. Die streckt ihr übrigens schon beim ersten Niederschlag… Wetten? Sobald ihr nämlich am Boden liegt, müsst ihr balancieren um wieder aufzustehen. Pendelt mit dem Analogstick also das Gleichgewicht ein, um weiter zu boxen. Und hier sind wir fast durchgedreht. Es ist unglaublich schwer, nervig und lästig die Balance zu finden, so dass man fast immer nach dem ersten Niederschlag ausgezählt wird. Während die Kämpfe also flott und angenehm sind, ist das aufstehen ein absolutes Desaster.
Der Schwierigkeitsgrad ist frei wählbar. Der Härtegrad „Champion“ verlangt schon eine gute Taktik und ist fordernd, während ihr auf leicht auch mal haushoch gewinnen könnt. Insgesamt kein sonderlich schweres Spiel, lange Unterhaltung bekommt ihr ja ohnehin nicht. An einem Tag kann man das Spiel fast von oben bis unten durchspielen, länger als 6 Stunden braucht man jedenfalls nicht. Weil sich die Kämpfe aber ganz gut anfühlen und mal leicht, mal ausdauernd sein können, bekommt „Rocky Balboa“ absolut keine Spitzenwertung, ist aber ein Spiel das man sich zumindest mal ausleihen kann. Es paart den Unterhaltungswert und den Rocky Kult gekonnt mit gut inszenierter Box Action.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Wer einen Freund verkloppen möchte ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen, kann das mit „Rocky Balboa“ nun gerne tun: Das Spiel unterstützt natürlich einen zwei Spieler Modus bei dem man sich gegenseitig austänzeln kann. Im Gegensatz zum Singleplayer ist ausweichen und taktieren wesentlich wichtiger, fairerweise sollten auch beide einigermaßen mit dem „Balancemeter“ klar kommen. Mehr gibt es dazu aber nicht zu sagen, eine gesonderte Wertung bekommt das Spiel deshalb auch nicht für den Multiplayer
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Was diesen Punkt anbelangt, so macht man mit dem Boxspiel nichts falsch. Die Fights dauern nicht ewig und wer die Steuerung einmal drin hat, kann auch unterwegs problemlos die Gegner vermöbeln oder sich vermöbeln lassen.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Rocky hat mir am Anfang überhaupt nicht gefallen, aber Zwischendurch hab ich dann doch immer mal wieder ne Runde geboxt. Gut, den Hauptmodus hat man ja auch nach spätestens 2 Tagen beendet... das ist übrigens der Hauptkritikpunkt, ansonsten muss jeder selber wissen, wieviel Spaß er mit einem Boxspiel haben kann...
Übrigens: Die Screens sind leider nicht wirklich Ingame. Wenn ich bessere finde, editiere ich die da rein. Nur sind die scheinbar Mangelware...

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