Phoenix Wright: Ace Attorney - Review

Phoenix Wright: Ace Attorney

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Review
NDS
43
[u]"Alles was sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet werden"[/u]
 
Barbara Salesch mag euch vielleicht langweilen und auch wenn Herr Holdt den Hammer schwingt schaltet ihr genervt ab. Gut, verstehen wir, denn auch uns haben Familien- und Jugendgericht die Suppe gehörig versalzen. Dass Justiz aber Spaß machen kann beweist Phoenix Wright, das "Anwalt Spiel" für den Nintendo DS. Ihr ermittelt in Mordfällen, sammelt Beweise und verhört verdächtige Personen. Danach geht es direkt in den Gerichtssaal, wo ihr den Zeugen in Kreuzverhören auf den Zahn fühlt. Dank Stylus und dem frischen Spielprinzip macht Phoenix Wright wirklich viel Laune, jeder der keine Angst vor Point & Click hat und auch ein wenig quer denken kann schaut unbedingt rein, das Spiel der etwas anderen Sorte sollte man sich nicht entgehen lassen.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Da Phoenix Wright doch zu großen Teilen an ein gutes altes Adventure erinnert, ist die Handlung ein wichtiger Teil des Spiels. Besondere Details verraten wir also nicht, wenngleich wir die Geschichte an sich grandios finden. Jedenfalls ist sie sehr charmant präsentiert. Euer Alter Ego ist höflich, intelligent, aber auch leicht schüchtern und manövriert sich oft nur haarscharf durch Beweise und Zeugenaussagen. Die anderen Figuren die ihr im Spiel trefft sind herrlich überzeichnet, ironisch und können euch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Was Phoenix Wright nicht so richtig schafft, ist der Spagat zwischen witzig und ernst. Immerhin geht es meist um Mord und Totschlag, was die Figuren nicht unbedingt vermuten lassen.
Dafür erwarten euch ein paar schicke Wendungen und Überraschungen und etwas Besonderes ist ein Spiel mit dieser Thematik sowieso! Wir sind also wirklich begeistert, Capcom liefert tolle Unterhaltung und auch wenn es sehr viel zu lesen gibt, wird man zu keiner Zeit gelangweilt.
 
[u]Optik_[/u]
 
Phoenix Wright kommt im Anime Look daher und versucht nicht wirklich realistisch auszusehen. Die witzig überzeichneten Figuren haben ein paar Animationen geschenkt bekommen, man sieht sie aber stets aus der gleichen Perspektive. Auch die Schauplätze sind nicht frei begehbar, sondern nur im Point & Click Style erkundbar. Das Spiel ist bunt und kommt weitestgehend ohne Effekte aus, bringt aber sehr viel Charme mit. Die Atmosphäre ist jedenfalls Top, auch wenn technische Spielereien fehlen. Das Spiel lebt eben vom Gameplay, nicht von der optischen Erscheinung.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Das Spiel kommt zwar ohne gesprochene Texte aus (muss es wohl), hat aber einige kurze Samples drin, die ihr vor allem im Gericht zu hören bekommt. Ein "Nimm Das" oder "Einspruch" klingt aber eher witzig und war auf Englisch auch ein wenig reizvoller. Die musikalischen Hintergrund Melodien haben uns hingegen sehr gut gefallen: Viele Orte oder Personen haben eigene Songs, die euch freudig mitsummen lassen, es gibt aber auch spannende und düstere Passagen. Wenn sich Verteidigung und Anklage im wilden Schlagabtausch duellieren, peitscht einen die Musik sogar noch weiter an. Capcom hat gute Arbeit geleistet und setzt das auch bei den Effekten fort. Markante Geräusche machen euch auf Beweise aufmerksam, versetzen euch in Alarmbereitschaft und die akustische Kulisse verzückt euch von Anfang bis Ende. So
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Keine! Gut...
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine! Nicht so gut...
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Phoenix Wright erschien schon vor langer Zeit in Japan und wir haben lange auf einen PAL Release warten müssen. Da ist es umso schöner das fertige Produkt endlich in Händen zu halten, zumal ein "Anwalt Spiel" gar nicht so abgefahren ist wie man zuerst denken mag. Phoenix Wright teil sich in zwei große Bereiche: Ermittlung und Verhandlung. Der erste Teil gleicht klassischen Point and Click Abenteuern, die man vom PC kennt. Per Stylus navigiert ihr euch von Tatort zu Tatort und könnt die Schauplätze untersuchen. Entdeckt ihr den richtigen Hinweis, bringt euch das in eurer Beweisführung weiter nach vorne. An den meisten Schauplätzen trefft ihr auch auf Zeugen, deren Aussagen ihr sorgsam lauschen solltet. Die Charaktere lügen euch teilweise dreist ins Gesicht und nur mit den richtigen Fragen bekommt ihr die Antworten die ihr braucht. Habt ihr genug Beweise gesammelt und die Zeugen befragt, beginnt die Verhandlung vor Gericht. Hier geht es ein wenig heißer her, denn ihr müsst bei den Aussagen der Zeugen exakt zuhören. Sobald die Person nämlich fertig ist, dürft ihr sie ins Kreuzverhör nehmen. Ihr habt nun also die Möglichkeit die Aussagen anzuzweifeln oder direkt Beweismaterial vorzulegen. Das will aber gut überlegt sein, der Richter lässt euch nicht ständig Mist schwafeln und geht teilweise hart mit euch ins Gericht. Wenn ihr eure Skepsis nicht anständig untermauern könnt, verliert ihr das Vertrauen des Richters und lauft dem Staatsanwalt ins offene Messer. Der überrascht auch mal mit neuen Beweisen oder pikanten Details, die ein rasches Umdenken von euch verlangen.
 
 
In der Tat muss man hier also exakt wissen was man tut, was ein gewisses Querdenken voraussetzt. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad von Phoenix Wright nicht besonders hoch. Kommt es hart auf hart, weist euch eine Figur schon mehr als deutlich auf den benötigten Hinweis hin und dank andersfarbiger Schrift oder markanten Geräuschen fällt eine Orientierung doch recht einfach. Zwar hat man gerne mal ein Brett vor dem Kopf, jedoch muss man kein Meisterdetektiv sein um das Spiel zu beenden. Aufgeteilt ist "Ace Attorney" übrigens in 5 große Kapitel, die je einen Fall darstellen. Der Umfang ist mit guten 15 Stunden ausgezeichnet gelungen, wir hatten mit weniger gerechnet und sind positiv überrascht.
Phoenix Wright kommt ohne Tasten aus und wird nur per Stylus gesteuert. Der macht das navigieren durch Menüs und Akten herrlich intuitiv und einfach und gerade bei solch einem Spiel ist die Steuerung dafür mehr als perfekt. So müsst ihr nicht immer nur klicken, sondern könnt einige Menüs auch schieben. Selbst das Mikrofon wird benutzt, witzig, nicht aber konsequent. So kann man während der Gerichtsverhandlung entweder per Klick auf "Einspruch" plädieren oder es direkt in den DS brüllen. Wer ein erfolgreicher Anwalt sein will, muss viel lesen. Das ist bei "Ace Attorney" nicht anders. Doch trotz den vielen Textpassagen wird es nur selten nervig, was zumeist an unnützen Kommentaren der Nebenfiguren liegt. Die sind aber ansonsten, wie bereits erwähnt, witzig und wie die komplette Präsentation sehr "bunt"... und das alles obwohl es um Mord und Todschlag geht? Genau darin sehen wir einen Fehler. Der Spagat zwischen Komik und Ernst gelingt nur teilweise. Einige Figuren verhalten sich wie Dummköpfe, andere gehen euch mit ihrem Geschwafel schnell auf den Geist und von den "witzigen" Namen sprechen wir gar nicht erst. Das lässt natürlich auch eine Bluttat etwas unglücklich ironisch wirken. Wer darüber hinweg sehen kann, erfreut sich trotzdem an den Figuren, insgesamt passen sie exzellent in das Spiel.
 
11 von 15 ist eine ziemlich gute Wertung. Warum? Das Spiel bringt richtig frischen Wind mit. Dabei ist das Erfolgsrezept denkbar einfach. Man paart ein angestaubtes Konzept mit toller Steuerung, knallt überdrehte Figuren mit rein und setzt als Krone noch Gerichtsverhandlungen drauf. Das Gesamtkunstwerk wirkt also innovativ und unterhaltsam, ist dank dem Spielablauf aber auch angenehm gemächlich und trotzdem spannend. Wenn die Musik die beiden Anwälte anpeitscht, der Zeuge kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht und man den passenden Beweis schon parat hat, ist das ein tolles Gefühl!
Gedämpft wird das Spiel durch einige Kinderkrankheiten. So juckt es einen ab und an in den Fingern einen Beweis vorzulegen, der vom Spiel aber noch nicht akzeptiert wird. Erst zum späteren Zeitpunkt springt das Spiel dann drauf an. Auch ist es ein wenig fad, seine eigenen Zeugen so gut zu kennen. Sie sind eigentlich immer frei von jeglicher Schuld. Und zu guter Letzt müssen wir auch noch den Richter kritisieren, der allzu oft extrem bestechlich wirkt und sich wie ein Fähnchen im Wind verhält. Leute mit abgeschlossenem Jura Studium werden also nicht vollends begeistert sein. Der Rest dafür umso mehr. Wer Phoenix Wright kauft, kauft ein etwas anderes Spiel, das euch dennoch genug Spielspaß, Motivation und Atmosphäre bietet, damit ihr es zumindest durchspielt. Ein zweiter Anlauf ist dann aber für einen verdammt großen Zeitraum eher unwahrscheinlich.
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Jeder muss selber wissen wie gut er unterwegs auf Beweise eingehen kann. Ich denke beim ersten Durchspielen funktioniert das in Bus und Bahn nicht ganz so gut. Wer den zweiten Durchlauf in Angriff nimmt oder nur belanglos von Tatort zu Tatort tingelt, der kann auch per Pedes ein wenig zocken. Dank der Sleep Funktion (DS zusammen klappen) entgeht euch auch keine Haltestelle!
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Jap, gut gelungen das Spiel. Hatte es auf der Games Convention schon mal angespielt, aber die Vollversion hat ja noch einiges zu bieten. Komisch nur, dass auch solch geniale Spiele einfach 100 Jahre brauchen, bis sie in PALien erscheinen... aber so wirds wohl immer bleiben. Wer keine Angst hat sich durch viel Text zu klicken, macht mit Phoenix Wright nichts falsch. Ist echt witzig, vor allem wenn man den Leuten erklärt, was man da gerade spielt... ist ja schon was Besonderes...

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