Rayman Raving Rabbids - Review

 

Ubisofts Frontmann Rayman kehrt wieder zurück auf die Showbühne. Aber diesmal ist er nicht alleine. Er bringt einen Haufen durchgeknallter Hasen mit und veranstaltet (unfreiwillig) einen riesen Partyspaß. Vor ungefähr 11 Jahren hatte der kleine Held seinen ersten Auftritt und überzeugte seit dem in vielen Genres. Mit Rayman Raving Rabbids aber betritt er wieder Neuland. Diesmal haben wir es nämlich nicht mit seiner Paraderolle in einem Jump’n’Run zu tun, sondern klappern eine Reihe an Minispielchen mit ihm ab. Das Spiel ist für alle gängigen Konsolen erschienen, soll aber im Speziellen für die Wii neue Spaßdimensionen annehmen. Wir verraten euch, in wieweit die Alte-Generation mit der New-Generation mithalten kann.

 

 

 

Raymans Welt bestach immer durch seine liebevollen und knuddeligen Einwohner. Zu denen zählten auch die lieben Rabbids. Sie lebten einfach vor sich hin und ernährten sich sprichwörtlich von Luft und Liebe. Doch leider leben nicht alle in dieser perfekten Harmonie. Einige böse Einwohner haben sich immer wieder einen Spaß darin erlaubt die armen kleinen Häschen zu quälen und für lustige Akrobatikstücke zu missbrauchen. Irgendwann war das Fass einfach übergelaufen. Es bildete sich eine ‚Rebellion der Hasen’. Sie agierten im Untergrund, daher dachten viele sie seien auch für immer verschwunden. Eines Tages aber tauchten sie wieder auf: Wilder, lauter, gefährlicher! Während Rayman gemütlich im Park mit einigen Globox-Babys ein Picknick veranstaltete, kehrten die Rabbids mit einem gewaltigen Auftritt wieder zurück. Dabei entführten sie alle Globox-Babys und Rayman warfen sie in eine Zelle. Nun ist die Zeit der Rache gekommen. Jetzt muss nämlich Rayman zum Spaß der Hasen auftreten. Es muss die härtesten Prüfungen über sich erdulden lassen und dabei seine Freunde aus den Klauen der bösen Hasen befreien. Dabei macht unser Held erwartungsgemäß eine gute Figur und die Häschen kriegen wieder einmal einen auf den Deckel.

 

 

Eine wunderbare Art einen eigentlich so langweiligen Spielaufbau zu gestalten. In Rayman Raving Rabbids muss man schließlich nur ein Minispiel nach dem anderen bestehen. Unser armloser Held findet sich nach der Entführung in der Hasen-Arena wieder. Um wieder das Tageslicht zu sehen, muss er vor den Augen von unglaublich vielen Hasen, die lauthals das Stadion beleben, viele Aufgaben meistern. Man wird in den verschiedensten und durchgeknalltesten Hasen-Disziplinen herausgefordert. Gewinnt man ein Spiel, so kommt man eine Runde weiter. Es gibt immer vier Aufgaben, von denen man mindestens drei schaffen muss. Dann öffnet sich das große Tor und man hat die Möglichkeit eines der Globox-Babys zu befreien. Danach landet man wieder in seiner Zelle, bis die Hasen wieder unterhalten werden wollen. Die gesamte Prozedur beginnt dann von vorne. In der Zelle muss es aber nicht langweilig werden. Die Wartezeit kann man damit überbrücken, sich die neu erspielten Klamotten im Kleiderschrank anzugucken oder man hört sich die neusten Stücke aus der Jukebox an. Als Pokal für jede gewonnene Runde winkt ein Klopümpel. Dies klingt im ersten Augenblick vielleicht etwas unnütz, aber genau diese verhelfen Rayman zur ersehnten Flucht. Daher heißt es durchhalten und alle gestellten Aufgaben meistern.

 

 

Ja, die Hasen ticken ein wenig anders. Anders lässt sich ihr Einfallsreichtum bei den Minispielchen nicht erklären. Ubisoft hat es geschafft ein reichhaltiges und mit der richtigen Priese Humor gefüllte Minispielsammlung in das Spiel zu integrieren. Das Repertoire ist groß. Die Steuerung ist stets simpel und kann auf jeder Plattform (PS2 oder Wii) schnell von jedem erlernt werden. Das heißt, dass jeder gleich mitmachen kann. In Sachen Gameplay sind also immer recht einfache Tastenkombinationen gefragt. Am meisten Sinn macht das Ganze natürlich auf der Wii. Hier hält man es kaum auf den Sitzen aus. Es wird wirklicher Körpereinsatz gefordert. Auf der PlayStation 2-Version hingegen, wird nicht der eigene Körper, sondern das Gamepad gefordert. Einige Spiele nehmen ‚Track&Field ähnliches Buttonsmashing’ in Kauf.

 

 

In der Regel gibt es bei jedem Minispiel bestimmte Vorgaben, die erreicht werden müssen. Beispielsweise muss man eine Kuh im klassischen Kugelwurf-Stil über eine bestimmte Distanz befördern. Bei Rayman Raving Rabbids muss man einfach mit allem rechnen. Wenn man sich so die Aufgaben vor Augen hält, dann merkt man schnell mit welchem Humor Ubisoft an die Sache herangegangen ist. Ein Auszug aus der Spieleliste bringt an den Tag, dass man das Spiel einfach selber erlebt haben muss. Zu den Aufgaben zählen nämlich Disziplinen wie Hasenhintern auf dem Klo festnageln, Taucherbrillen mit Saft füllen, Hasen mit Essen voll stopfen, Hasen mit Pümpeln abknallen und vieles mehr.

Dabei werden aber immer nur die einfachsten Gamplay-Fähigkeiten abgefragt. Vielmehr zählt Geschick und Schnelligkeit. Bei der Hasenfütterung zum Beispiel werden die Formen von Lebensmitteln (also was bei den Hasen als Lebensmittel gilt) auf dem Bildschirm dargestellt. Bei der Wii-Version muss man nun diesen Rahmen mit der Wii-Mote nachzeichnen. Bei der PlayStation 2-Version nimmt man sein Analog-Stick zur Hilfe. Umso genauer man den Linien folgen kann, umso höher fällt dann eure Bewertungen in Form von Punkten aus. Sollte man sich dabei geschickt anstellen, dann ist es auch kein Problem die nötige Punktzahl zu erreichen, damit die Runde als gewonnen gilt. Dabei ist das Zeichnen noch eines der ruhigeren Aufgaben. Bei dem Kuh-Weitwurf schwingt man die Wii-Mote durch den Raum. Richtiges Timing ist dann noch beim Abwurf gefragt. Bei den Spielen gibt es keinen Unterschied bei den verschiedenen Plattformen, doch das Gameplay fällt entsprechend unterschiedlich aus.

 

Die Güte der Minispielchen variiert ständig. Zum Beispiel wären da die Finalrunden. Um die Globox-Babys zu befreien muss man, wie bereits erwähnt, zunächst vier Minispiele schaffen, ehe man an einer solchen Finalrunde teilnehmen darf. Während die Ego-Shooter Spiele wirklich Spaß machen und durchaus anspruchsvoll sind, besticht das Rennen auf dem Rücken eines Wildschweins mit seiner Einfachheit. Hier wird man nicht gerade gefordert, da der Zeitrahmen sehr großzügig bemessen wurde. Die Shooter-Einlagen hingegen sind wirklich witzig und spielen sich besonders auf der Wii sehr gut. Bewaffnet mit Klopümpeln geht es auf Hasenjagd. Dabei besucht man immer wieder die abwechslungsreichsten Szenarien.

 

 

Wer einen grafischen Vorsprung der Wii-Version erwartet, der muss leider enttäuscht werden. Im Vergleich zur PlayStation 2-Version gibt es keine Extrawurst. Die Spiele sehen verdammt gleich aus. Die gebotene Grafik lässt sich ohnehin auf jeder Konsole als grundsolide einstufen. Es gibt keine wirklich großen Highlights, aber mit Sicherheit keine gravierenden Mängel. Für eine Minispielsammlung hat Ubisoft also gute Arbeit geleistet.

Im Vergleich Wii vs. PS2 fällt maximal auf, dass die PS2 Version etwas flimmernde Kanten aufweist, doch dafür wirkt die Fassung für den Wii etwas blasser als der Konkurrent aus der alten Generation.

Der größte Unterschied ist aber die Steuerung. Hier punktet die Wii im vollen Maße. Man ist immer wieder darüber erstaunt, wie kreativ sich einige Entwickler mit den zwei Steuereinheiten beschäftigt haben. Und viele Aufgaben, die im Prinzip recht simpel klingen entwickeln gerade auf dem Wii gelungenes Potential. Rayman Raving Rabbids ist, wie schon oft gesagt, sehr einfach gestrickt. Daher ist die Wii-Version im Vergleich ein wahrer Spaß. Wer also die Wahl hat, der sollte sich für die New-Generation entscheiden.

 

 

 

Rayman Raving Rabbids entfacht sein gesamtes Potential, wenn man mit vielen Freunden spielt. Dazu trägt auch der gute Soundtrack mit bei. Im eigentlichen Spielverlauf gibt es leider nicht eine so große Abwechslung. Die Figuren unterhalten sich mit bekannten komischen Lauten und die Hasen kichern, rülpsen und schreien vor allem vor sich hin.

Die Güte der Melodien unterscheidet sich bei den Minispielchen unheimlich. Passend zum Rhytmusspiel, das in einer Disco stattfindet, wird der beste Sound geboten. Hier werden einige reale Hits in einen Hasen-Remix gewandelt. Klassiker wie „Girls just want to have fun“ oder „Good time“ klingen plötzlich unglaublich witzig. Die Hasen nehmen eine wichtige und gelungene Rolle ein und verleihen dem Spiel ihre persönliche Note. Bleibt noch zu sagen, dass man bei der Wii-Version jeden Spieler noch mit einem Nunchuck ausstatten muss, ehe die Party losgehen kann.

 

 

+ der Humor des Spiels (im speziellen die verrückten Hasen)

+ einfaches Gameplay

+ Partygame

 

 

- teilweise schwache Grafik

- wenige Spielvariationen