Full Auto - Review

Full Auto

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Review
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erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Pimp my Ride in Ehren, aber mit MG und Granaten?"[/u]
 
Jeder denkt wohl in den ersten Minuten, dass Sega hier einen Burnout Konkurrenten auf die Beine gestellt hat. Der Eindruck legt sich aber recht schnell. Durch blanke Waffengewalt schreibt Full Auto das Wort "Action" ein gutes Stück größer als Criterions Edel Raserei. Mit Front Maschinengewehren, auf dem Dach befestigten Raketenwerfen und fiesen Minen am Heck geht es primär darum, eure Konkurrenz von der Stecke zu fegen. Die Grafik gibt sich sehr qualitativ, es fehlt aber am nötigen Feinschliff, ohnehin tut sich das ganze Spiel recht schwer der Mittelmäßigkeit zu entkommen. Zwar machen die Online Schlachten Spaß, man verzweifelt aber zurecht wenn plötzlich der "korrupte" Spielstand gelöscht wird und man die komplette Karriere nochmal spielen muss. Wer also genau wissen möchte, wie sehr Full Auto den eigenen Geschmack trifft, liest ein wenig im Test rum.
 
 
[u]Optik_[/u]
 
Wenn man sich Fotos und Screenshots von Segas Action Flitzerei betrachtet, stellt man fest wie qualitativ, scharf und sauber Full Auto aussieht. Im Spiel legt sich dieser Eindruck aber schnell, denn auch wenn man der Technik nicht viel negatives nachsagen kann, mangelt es dem Titel an guter Stimmung, der Atmosphäre Funken springt also nicht wirklich über.
Das ist schwer zu beschreiben, die Texturen sind nämlich äußerst qualitativ. Egal ob ihr über den grauen Asphalt brettert oder euch in der Umgebung umschaut, alles ist knackscharf und hoch aufgelöst. Auch die Autos bieten feinste Spiegelungen und da man den Großteil der Levels in Schutt und Asche ballern kann, ist auf dem Bildschirm immer was los. Und doch fehlt der gewisse Charme, ohne das man mit dem Finger auf irgendwas deuten kann. Denn eure Augen funkeln, wenn ihr euren Konkurrenten mit einem gezielten Schuss von der Straße sprengt, dabei den Gegenverkehr zur Seite rammt, während ein weiterer Gegner eine komplette Häuserwand einreißt. Das Geschwindigkeitsgefühl kommt aufgrund der zahlreichen Details und Objekte gut rüber, leider versaut sich Full Auto durch die ständig - ab und an heftig - einbrechende Framerate den Aufstieg in Burnout Regionen. Die Fahrzeuge selbst sind ein wenig seltsam gestaltet, wenn auch mit feinen Effekten und nettem Schadensmodell gespickt, die Strecken gefallen uns aber nicht so gut. Etwas einfallslos wirken die Autobahnen, zu fad das Hafengebiet und auch die kurzen Offroad Ausflüge versprühen kaum Atmosphäre. Insgesamt ist Segas Action Ballerei also nichts für Genießer, eher für Puristen. Denn Design und Optik wurden ideal auf das Spiel zugeschnitten und machen wirklich Laune, durch die fehlende Atmosphäre schrammt Full Auto aber deutlich an der grafischen Elite vorbei.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Leider springt der Funke auch bei der Akustik nicht so wirklich rüber. Die Tracks die Sega auf die DVD gepackt hat wirken im Vergleich zur Konkurrenz ein wenig billig und es kommt einem so vor, als habe man sich einfach für ein paar harte Tracks entschieden, ohne diese wirklich ans Spiel anzupassen. Vornehmlich gibt es bei Full Auto harten Tobak auf die Ohren. Schnelle, fast schon brutale Metal Songs donnern aus den Boxen, während ihr mit wuchtigen Effekten untermalt über die Straßen heizt. Während selbige mit ratternden MGs noch zu überzeugen wissen, geht die Musik völlig unter. Unqualitativ begleitet sie eure Zerstörungsorgie und tendiert sogar dazu euch zu nerven. Die Effekte sind wie gesagt deutlich attraktiver und untermalen die rasante Action mit brachialen Geräuschen und jeder Menge "Krachbumm". Weltklasse ist die komplette Akustik nicht, da wäre wirklich mehr drin gewesen.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Die Ladezeiten sind gar nicht so lang, wie sie einem beim spielen vorkommen, unterbrechen die Sitzung aber recht häufig. Das liegt auch daran, dass einige Rennen schon nach zwei Minuten vorbei sind und man sich durch das Menü erst weiterklicken muss. Gespeichert wird automatisch, auch wenns ein wenig stört, so richtig was zu meckern haben wir nicht.
 
[u]Extras_[/u]
 
Für alle Review-Überflieger: Euer Spielstand könnte korrupt sein und gelöscht werden. Lest zu diesem Zwecke noch mal ganz unten beim Spielspaß rein, dort sagen wir euch, warum ihr wirklich in Gefahr seid. Ansonsten hat Full Auto leider keinerlei Extras mit an Bord, nicht mal einen Trailer.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Es gibt eine Frage, die man sich beim spielen von Full Auto unweigerlich stellt: "Handelt es sich hier um ein Action Spiel oder einen Racer?" Die Mischung machts, denn während in einigen Missionen die pure Waffengewalt siegt, gibt es auch ein paar Events bei denen euch gar keine Kanonen zur Verfügung stehen. Im Endeffekt müsst ihr aber sowohl gut fahren, als auch genügend Konkurrenzfahrer von der Strecke blasen.
Full Auto bietet einen Karrieremodus, bei dem es unter verschiedenen Leitmotiven zur Sache geht. Es gibt Kampagnen bei denen es nur auf eure Tempo ankommt, mal müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Gegnern vernichten, oder durch das Zerstören eurer Umgebung möglichst viele Wreckpoints sammeln. Das Konzept geht auf, dem Spieler wird dank der verschiedenen Anforderungen nicht langweilig und auch wenn der spielerische Kern stets gleich bleibt, ist es eine gute Idee gewesen, zumindest teilweise völlig verschiedene Sachen vom Spieler zu verlangen. Die Steuerung braucht ein paar Spielminuten bis man warm mit ihr geworden ist, wobei sich eigentlich alle so spielt wie bei einem normalen Rennspiel. Großer Unterschied sind die an Front und Heck montierten Waffen, die mit A und X abgefeuert werden können. Ab und an kann man mit dem rechten Analogstick sogar noch manuell zielen, was aber Übung erfordert. Das Fahrverhalten der Autos geht auch nicht sofort in Fleisch und Blut über, vor allem die Drifts sind etwas ungewohnt und man muss schon ein paar Runden gefahren sein um damit klarzukommen. Dann stellt das Vorhaben aber auch kein Problem mehr dar und lässig kurvt man selbst durch engste Gassen. Die Autos kleben dabei auf dem Asphalt, Arcade ist das Stichwort, Leute die nach realistischem Fahrverhalten Ausschau halten, sind vollkommen fehl am Platz.
Wobei den meisten das ja schon beim Anblick des Covers klar sein sollte. Autos mit Maschinengewehren über den Frontlampen? Bei Full Auto ist es mit der Auswahl des Vehikels nämlich noch nicht getan. Jetzt wählt ihre eure Waffen, wobei euch das Spiel vorgibt welche Kombinationen ihr benutzen dürft. Granatenwerfer am Heck, Kanone auf dem Dach, Minen am Heck und Front MG, Gewehre vorne, Nebel hinten… euch sind wenig Grenzen gesetzt, wobei eine freie Auswahl noch ein wenig mehr Spaß gemacht hätte. Wenigstens könnt ihr die Intensität eurer Waffen regeln, also ob ihr vorne oder hinten mehr Power haben wollt. Im Spiel ist der Waffenaspekt gut gelungen. Es macht sehr viel Laune den Vordermann langsam ins Visier zu nehmen und ihm Salve nach Salve reinzujagen, bis er schließlich mit völlig zerstörter Karosse und wildem Looping meterweit in die Luft gehoben wird. Seid ihr dann ganz vorne, könnt ihr den Weg mit fiesen Minen pflastern und so auch noch an der Pole Position einige Kills einsacken. Beim ganzen Geballere darf man die Strecken aber nicht aus den Augen verlieren. Enge Kurven und sehr viele Hindernisse auf der Strecke sind nämlich auch nicht ohne. Da muss man den Drift gut beherrschen und im Notfall auch gutes Reaktionsvermögen bieten. Wer mit einem Klasse A Wagen (das sind die schnellen!) unter einer Brücke durchbrettert und von hinten beschossen wird, verliert schnell die Übersicht. Wer doch mal einen Unfall baut, braucht sich aber nicht weiter zu Sorgen, denn bei Full Auto seid ihr der Herr der Zeit: Per einfachem Knopfdruck spult ihr die eben noch so tragisch geendete Szene zurück und habt einen neuen Versuch für die knifflige Stelle oder könnt einer Rakete besser ausweichen. Dieses Feature fügt sich gelungen ins Spiel ein und lindert das Frustgefühl.
 
 
Der Schwierigkeitsgrad ist leider ein wenig zu niedrig angesetzt. Recht schnell rast man durch die Missionen, einzig die Goldmedaillen können sehr knifflig werden. Meist benötigt man dazu ziemliche viele Wreckpoints und muss in jedem Fall als Erster durch Ziel gehen. Darunter leidet der Umfang natürlich, nach knappen 10 Stunden bietet der Titel nicht mehr viel Neues, wer keine Lust auf Medaillen hat muss sich fortan mit dem Mehrspieler zufrieden geben.
Wie schon bei Grafik und Sound erwähnt, fehlt es dem Titel in diesen beiden Punkten leider an Atmosphäre. Spielerisch gesehen können wir das aber nicht bestätigen, denn das Feeling ist schon gut gelungen. Zwar wirken einige Strecken etwas öde designt, dafür brettert man oft mit einem Grinsen durch die Gegend. Eure alles zermalmenden Waffen lassen nicht nur eure Konkurrenz hochgehen, auch die Level fallen euren Projektilen zum Opfer. Da rasseln schon mal komplette Fassaden runter und wenn ihr eine Kurve mal zu eng nehmt, brechen die Backsteinwände einfach zusammen. Die Umgebung ist auf jeden Fall bereit von euch zermahlen zu werden, was sich spielerisch auch sehr gut macht - denn Full Auto ist eine große Zerstörungsorgie! Wem das Spaß macht, der hat auch mit dem Titel recht viel Spaß, der den Spagat zwischen Action und Rennspiel eigentlich ganz nett gelöst hat. Zwar ist die KI ein wenig nervig (Gummiband Effekt und ab einer gewissen Schwierigkeitsstufe recht Zielsicher), dafür gibt es aber die Rückspultaste und alles zerstörende Meinungsverstärker. Leider hat man beim spielen immer ein wenig das Gefühl, dass Full Auto der letzte Feinschliff fehlt, ansonsten darf man gerne mal reinschnuppern!
Eine Warnung aber noch ganz zum Schluss: Euer Spielstand ist in Gefahr. Wer nicht seine kompletten Singleplayer Fortschritte verlieren will, sollte entweder eine Memory Card bereit halten oder NIEMALS den Mehrspieler zwischendurch spielen. Ein bekannter Bug löscht dann gerne mal euren kompletten Spielstand, was wir ziemlich bescheiden finden. Sagt also nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Wie ihr im Abschnitt hier drüber bereits lesen konnten, kann der Online Mehrspieler euch in eine tiefe Singleplayerkrise stürzen. Wer sich darüber im klaren ist und z.B. erst NACH dem Einzelspieler die weltweite Bühne betritt, der bekommt spannende Duelle mit anderen Fahrern. Die Performance ist solide und nur die Modi sind etwas knapp bemessen, ansonsten tritt Full Auto souverän auf und kann euch einige Stunden an die Konsole fesseln. Die Modi unterscheiden sich dabei nicht von denen des Singleplayer und auch wenn dieser Abschnitt ein wenig kurz geraten ist, es gibt nicht wirklich viel zu sagen.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Full Auto ist zu Beginn recht lahm, entfaltet seinen Reiz aber langsam und stetig. Ich finde Burnout ein gutes Stück besser, aber ein spaßiges Spiel bleibt Segas Action Raserei auf jeden Fall. Wer weiß, wenn beim zweiten Teil alle Mängel ausgemerzt sind, vielleicht rockt es die Hütte!

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