Fans von Metal Gear Solid haben es gut... oder schlecht? Für 20 kann der begeisterte Sammler sich nämlich nun die "Digital Graphic Novel" zulegen. Die UMD ist nicht etwa ein richtiges Spiel, viel mehr ist es die Umsetzung des Metal Gear Comics und folglich könnt ihr nicht selber Hand anlegen, sondern just zuschauen.
Shadow Moses ist Schauplatz des kompletten Comics, im Grunde genommen erlebt ihr mit vielen Details genau den Handlungsstrang von Teil 1 mit. Seht also erneut, wie Solid Snake sich in die Basis einschleicht, was es mit Metal Gear und den Mitgliedern von Foxhound wirklich auf sich hat und alle weiteren Highlights der faszinierenden Story von Metal Gear Solid.
Doch was erwartet euch nun wenn ihr die 20 investieren wollt? Genau, Bilder! Der Stil ist dem Comic exakt nachempfunden. Ihr bekommt keine klaren, bunten Charaktere, sondern erkennt oft nur schemenhafte Umrisse, grobe Schraffuren und wenig Farben. Doch das sieht Klasse aus. Die Charaktere wirken noch verwegener als sie ohnehin schon sind, es schwingt etwas geheimnisvolles mit und der Comic sieht einfach Klasse aus. Die grauen Farbtöne dominieren das Gesamtbild deutlich und es ist schön mal so einen Stil kennen zu lernen.
Digital Graphic Novel... da schwingt schon im Namen etwas Besonderes mit und tatsächlich hat Konami nicht einfach langweilig die Bilder aneinandergereiht. Viel mehr wurde das alles ordentlich aufgepeppt!
Zwar sind die Animationen spärlich, dafür aber sehr stilvoll. Ab und an bewegt sich was, wobei meist eher die Kamera langsam über das aktuelle Bild fährt. Dafür habt ihr nicht alles auf einmal. Nach und nach erscheinen weitere Sprechblasen, auch Bilder kommen erst später dazu, was dem Ganzen Comic sehr viel Action verleiht, aber auch die Leserlichkeit wahrt. In Schussgefechten hämmert euch das Spiel zum Beispiel jede Menge "Bam, Bam, Bam" um die Ohren, was sich als gut durchdacht herausstellt. Auch an Soundeffekten wurde nicht gespart: Zwar gibt es keine Sprachausgabe, aber viele Auszüge aus bekannten Metal Gear Solid Musikstücken und die von allen so geliebten Effekte. Egal ob euch der Colonel anfunkt, die Wachen euch entdecken oder euch wuchtige Explosionen durch die Kopfhörer in die Ohren dringen.
Trotzdem ist es eben nur die Geschichte von Teil 1. Der Stil, so genial wir ihn finden, ist nach 30 Minuten nicht mehr spektakulär, wirkt gegen Ende gar ein wenig zu eintönig (vor allem die Farbwahl) und wer die Story schon kennt erlebt quasi nichts Neues. Klar, einen echten Fan kann das nicht erschüttern, aber irgendwann ist auch die "beste Story" einmal zu oft erzählt worden. Das ist aber nicht böse gemeint, jeder weiß ja worauf er sich einlässt wenn er die Graphic Novel kauft. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass man seinen "Fortschritt" jederzeit sichern kann und außerdem beinhaltet das Machwerk noch eine Datenbank. Erfahrt was über Hauptfiguren, Handlungsorte und sammelt euch beim gucken ein richtiges Archiv zusammen.