YS VI – The Arc of Napishtim - Review

YS VI – The Arc of Napishtim

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Review
PSP
29
[b]Y´s – The Ark of Napishtim
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Das Leben als Rollenspielheld kann schon schwierig sein. Ob nun als namenloser Nobody zufällig in ein Abenteuer geworfen, als Retter der Welt geboren zu sein oder einfach nur ohne Gedächtnis an einem fremden Strand gespült zu werden – der Weg der euch erwartet fordert meist Alles. Dem Helden aus Y´s – The Ark of Napishtim, Adol Christin, ist genau letzteres widerfahren. Glücklicherweise befindet sich aber jemand mit Erste-Hilfe-Kenntnissen am Strand und das Abenteuer kann seinen Lauf nehmen.
 
Gestärkt und erholt von den Strapazen des unfreiwilligen Schiffbruchs erfährt Adol von seinen Rettern, dem Volk der Rehdaner, dass etwas merkwürdiges im Lande passiert. Der Häuptling des Dorfes berichtet euch vom Diebstahl eines geheimnisvollen Spiegels, der sich bis vor einem Monat im Dorf befand. Er vermutet das Volk der Erisianer dahinter, dem auch Ihr angehört. Von nun an ist es eure Aufgabe, diesen Geschehnissen auf den Grund zu gehen, den Dieb zu stellen und ganz nebenbei auch noch die Ursache eures Schiffbruchs zu klären.
 
 
Mit Y´s – The Ark of Napishtim für die PSP liefert Konami eine lupenreine 1: 1 Umsetzung des gleichnamigen, im Oktober letzten Jahres erschienen PS2 Titels ab. Auf inhaltliche Änderungen wurde leider komplett verzichtet. So beginnt ihr euer Abenteuer, der zugegebenermaßen nicht gerade einfallsreichen Story, in einem kleinen Dorf und erkundet in bester Rollenspielmanier die Umgebungen, redet mit den Dorfbewohnern und erfahrt so Stück für Stück was sich zugetragen hat und wo eure Aufgaben liegen. Neben den obligatorischen Dörfern erwarten euch im weiteren Spielverlauf natürlich auch noch Dungeons, weite Ebenen und große Städte.
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Für Anfänger genau das Richtige[/b]
 
Dabei nimmt euch The Ark of Napishtim von Beginn an an die Hand und bietet besonders Neulingen einen leichten Einstieg in das Rollenspiel-Genre. Bereits nach wenigen der in Echtzeit ablaufenden Kämpfe erhaltet ihr euren ersten Level-Aufstieg und damit mehr Energie- und Magiepunkte. Vom Gegner fallen gelassene Goodies wie Heilkräuter, Geld oder aber auch spezielle Kristalle füllen schnell euer Gegenstands-Menü und rüsten euch für den weiteren Kampf. Das hart erarbeitete Geld könnt ihr schließlich in Lebensmittel- und Waffenläden gegen Brauchbares eintauschen. Erste Erfolge stellen sich schnell ein und sorgen für einen einfachen und angenehmen Einstieg.
 
 
Dies führt jedoch leider auch dazu, dass sich Profis und Kenner des Genres im Gegenzug schnell unterfordert fühlen werden. Über die individuelle Charakterentwicklung habt ihr nämlich so gut wie gar keine Kontrolle. Habt ihr einen weiteren Erfahrungs-Level erreicht, werden die zur Verfügung stehenden Punkte automatisch auf Attribute wie Stärke, Verteidigung, Magie und Ähnliches verteilt. Von einer individuellen Charakterentwicklung, ein elementarer Bestandteil bei Rollenspielen, kann also nicht die Rede sein.
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Auf ins Getümmel[/b]
 
Linear und unspektakulär, so lässt sich der weitere Spielverlauf am besten beschreiben. Die meiste Zeit lauft ihr unmotiviert von A nach B, meuchelt die auf eurem Weg befindlichen Monster und habt auch sonst recht wenig Spielraum. Auflockernde oder fordernde Puzzle- und Geschicklichkeitsspiele sind nur sehr spärlich vertreten. Die bunt gestalteten Level bergen kaum Überraschungen, zu entdecken gibt es so gut wie gar nichts. Sogar in Räumen werdet ihr kaum Items finden, und bis auf einige kleine Abzweigungen gibt es eigentlich nur einen Weg zum nächsten Ziel. Dennoch vermisst man schmerzlich eine Übersichtskarte die einem bereits besuchte Standorte anzeigt. Dies würde einem unnötige Laufwege ersparen und die Nerven schonen, welche durch die sehr häufig vorkommenden Ladezeiten auf eine harte Probe gestellt werden.
 
 
Und damit wären wir auch schon beim größten Problem von The Ark of Napishtim: die Ladezeiten. Würde man eine Liste erstellen, auf der die Lebenszeit notiert wird die man ungenutzt hat verstreichen lassen, müsste Y´s gleich an zweiter Stelle nach “im Stau stehen“ folgen. Das Spiel lässt keine Gelegenheit aus um nachzuladen. Ob ihr nun ein Haus betretet, einen neuen Abschnitt oder einfach nur ins Menü gehen wollt, bei jeder Aktion seht ihr den Ladebildschirm. Im Schnitt muss man mit 15 Sekunden Wartezeit rechnen. Ärgerlich, wenn man aus versehen einen Raum betreten hat, in dem man bereits gewesen ist oder im Kampfgetümmel in den nächsten Kartenabschnitt rutscht. Dieser Umstand lässt den Spielverlauf unglaublich zäh erscheinen und hat auch auf andere Aspekte des Spielgeschehens Auswirkungen.
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Die totale Kontrolle[/b]
 
Die Steuerung ist sehr gut gelungen, schnell erlernt und führt euch ohne Probleme durch das Abenteuer. Neben dem X-Button zum Springen, nutzt ihr den Dreieck-Button zur schnellen Benutzung eines Heil-Items, welches ihr vorher im Menü festgelegt habt. Auf der Kreistaste entfesselt ihr magischen Angriffe. Das Echtzeit-Kampfsystem erweist sich als äußerst simpel und leicht zugänglich. Mit dem Quadrat-Knopf hämmert ihr auf eure Gegner ein und neben der typischen Dreier-Kombo erlernt ihr später in Kombination mit den Richtungstasten weitere Kombo-, Sprung- und Kreisattacken, die ihr mit eurem Schwert ausführen könnt. Die Kämpfe enden dabei jedoch nicht selten in wildem Button-Mashing und werden dadurch schnell eintönig und fade. Ganz in Gegensatz zu den Endgegner-Kämpfen, die durch kluges und abwechslungsreiches Design für Motivation und einen Hauch von Herausforderung sorgen. Sehr häufig kommt ihr jedoch auch in unfaire Situationen, in denen 5 Gegner gleichzeitig an euren Kräften zehren und ihr quer über den Bildschirm gehetzt werdet.
 
Auch hier wirken sich die Ladezeiten negativ auf den Spielfluss aus. Oft wird mitten im Kampf nachgeladen, bei einem grafisch dargestellten Levelaufstieg steht der Bildschirm sogar für ganze 3 Sekunden still, bis das Geschehen weitergeht.
Außer mit dem Erlernen neuer Moves könnt ihr euch noch auf andere Weise auf zukünftige Gegner vorbereiten. Durch sogenannte Emel Stones wertet ihr euer Schwert auf und erlernt so magische Angriffe, mit denen ihr auch größeren Brocken und Endgegnern zu Leibe rücken könnt. Durch neue Rüstungen und weitere Ausrüstungsgegenstände verbessert ihr eure Widerstandskraft. Leider mangelt es Y´s in diesem Fall an Umfang. Lediglich 3 verschiedene Schwerter und 6 verschiedene Rüstungen und Schilde könnt ihr im Laufe eures Abenteuers euer Eigen nennen.
 
 
Durchschnittliche Grafik
 
In grafischer Hinsicht weiß „The Ark of Napishtim“ durchaus zu gefallen. Die Umgebungen sind recht bunt und abwechslungsreich gestaltet, die Texturen in den Dörfern und Städten von ordentlicher Qualität. Oft gibt es aber auch unschöne oder verwaschene Stellen zu sehen. Von grünen Wäldern bis zu steinigen Berglandschaften ist alles vertreten was das Rollenspielherz begehrt. Dennoch wirken die Umgebungen unbelebt. Außer Gegnern, Kisten oder einigen NPC´s (non-playable Characters) ist nichts vorhanden was die Ebenen bereichern würde. Im Gegensatz zu den üppigen Grafiken am Rand der Karten mit Bäumen und Pflanzen, lauft ihr vor allem in den Kampfabschnitten lediglich über eintönige und pixelige Textur-Tapeten.
 
Das Charakterdesign ist gut gelungen, jedoch nicht mehr als Durchschnitt. In dieser Hinsicht ist man bereits mehr gewohnt. Zwischensequenzen werden durch animierte Comic-Szenen im Manga-Stil dargestellt, ebenso werden die Textpassagen durch stimmige Manga-Illustrationen der Charaktere untermalt, welche auch helfen die Emotionen deutlicher widerzuspiegeln. Im Gegensatz zur PS2-Version musste bei den Dialogen für die PSP Abstriche gemacht werden, denn die portable Version kommt ohne Sprachausgabe daher. Der Soundtrack ist mit seinen typisch japanischen Klängen gut gelungen und ergänzt das Geschehen auf dem Bildschirm wunderbar.
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Fazit:[/b]
 
Y´s – The Ark of Napishtim verschenkt eine Menge Potential. Trotz solider und stimmiger Präsentation, leicht zu erlernendem Kampfsystem und einsteigerfreundlichen, jedoch veraltet wirkenden Menüs machen zu viele negative Punkte dem Titel einen Strich durch die Rechnung. Ganz vorne mit dabei sind die nervigen Ladezeiten, die eine ausgedehnte Session zur Geduldsprobe werden lassen. Wenn sogar der Wechsel ins Menü zu einer kurzen Ladezeit führt ist man schnell gefrustet. Eine fehlende Karte und Missionsübersicht mit noch ausstehenden Aufgaben lassen die gewünschte Übersichtlichkeit vermissen, sodass man sich oft alleingelassen fühlt und nach einer längeren Spielpause gar nicht mehr weiß was man überhaupt tun soll oder wo man bereits gewesen ist. Auch die unspannende, nicht fesselnde Story trägt ihren negativen Teil dazu bei. Es beschleicht einen von Anfang an das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben. Y´s verpasst hier eindeutig die Möglichkeit eigene Akzente zu setzen. Da können auch kleine freispielbare Mini- und Bonusspiele wie z.B. Kämpfe gegen End-Bosse die Kastanien nicht mehr aus dem Feuer holen.
Wer sich jedoch an den oben genannten Punkten, sowie den mangelnden individuellen Ausbaufähigkeiten des eigenen Charakters nicht stört und ein unkompliziertes Rollenspiel sucht sollte einen Blick riskieren, Kenner des PS2-Originals lassen komplett die Finger davon, da es sich um einen 1:1 Port ohne Neuerungen handelt.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Mir hat Y´s zu Beginn Spaß gemacht, aufgrund der oben genannten Mängel ist dieser jedoch schnell wieder verflogen. Es gibt wesentlich bessere Spiele um sich mit der PSP zu beschäftigen. Für Fans interessant, mehr aber auch nicht.
 

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