English Training Spielend Englisch lernen Review
Seit der Veröffentlichung des Nintendo DS ist eine neue Sparte der Spieler zur Gamecommunity hinzugestoßen. Nintendo selber nennt sie liebevoll die Touchgeneration. Doch was genau macht diese Art der Spieler aus? Es handelt sich einfach um Gamer, die (noch) keine richtigen Spieler sind und viel mehr sich mit einfachen Spielen begnügen. Allerdings haben sie noch einen bestimmten Anspruch: Sie wollen spielerisch etwas lernen. Dieser gewagte Spagat ist Nintendo mit Brain Academy und vor allem mit Gehirn Jogging beispiellos gelungen. Jetzt geht es daran seine Englischkenntnisse zu verbessern. Ähnlich wie beim Gehirn Jogging, soll man durch tägliche Anwendung seine Fähigkeiten dauerhaft verbessern können.
Do you speak english?
Die grundsätzliche Art, wie man bei English Training lernt ist schnell erklärt. Eine nette Stimme gibt einen Satz vor. Dieser muss dann einfach per Stylus auf dem Touchscreen geschrieben werden. Wirklich faszinierend dabei ist die sehr gute Schrifterkennung. Selbst schnellstes Gekritzel kann erkannt werden. Im Vergleich zu Dr. Kawashima ein wahrer Quantensprung. Wenn man diszipliniert jeden Buchstaben einzeln schreibt, ist der Schreibfluss erstaunlich schnell.
Lernstress kommt bei English Training absolut nicht auf. In lockerer Atmosphäre wird einfach ein wenig Englisch geübt. Der Aufbau erinnert sehr stark an Gehirn Jogging. Auch in diesem Spiel der Touch-Generation kann man seinen Freunden und Verwandten eine Demo zum Einspielen in die Hand drücken. Hier werden die Aufgaben, die es im Programm gibt, verständlich erklärt und können einmal in aller Ruhe ausprobiert werden. Sehr clever wird auch diesmal eines der größten Anspornmethoden im Programm genutzt: Der Wettbewerb mit anderen Spielern. Es ist möglich mittels Datenübertragung kleine Wettbewerbe abzuhalten und seinen Englisch-Stand zu prüfen. Auch sehr motivierend ist es, wenn mehrere Spieler denselben DS für ihr Training nutzen. Insgesamt können vier Spielstände auf einer Karte gespeichert werden. Jedes der Spielstände kann über die Menüs verglichen werden. Man erhält so einen genauen Überblick, wie die Fortschritte der einzelnen Spielstände aussehen. Hin und wieder gibt es kleine Aufgaben, die den Lernalltag die nötige Abwechslung verleihen. Beispielsweise wird man aufgefordert einen Hamburger zu malen. Beginnt man dann sein Training eine Woche später, so wird eine Galerie mit den Hamburger aller Mitspieler auf dem Display dargestellt. Sehr interessant, wie die Fähigkeiten seiner Mitmenschen in so einem Fall sind
Wer trotz aller Freiheiten mit dem English Training eine gewisse Regelmäßigkeit braucht, der findet wie in Gehirn Jogging ein Kalender. Dort wird jeder Tag, an dem mindestens eine Übung gemacht wurde, mit einem Stempel veredelt und die Erfolge des Tages in der Statistik festgehalten. Sammelt man fleißig diese Stempel erhält man einige Bonusfeatures.
Doch wozu nützen Übungen, wenn man sie nicht auch irgendwo auf die Probe stellen kann? Genau das hat sich der Entwickler Plato auch gedacht und einen English-Test eingebaut, den man nur einmal pro Tag abhalten kann. Diese Tests haben den Sinn euren aktuellen Kenntnisstand zu benoten. Das Maximum der Wertungsskala ist ein 'S'.
Bereit für die Prüfung?
Im Kern besteht English-Training aus dem Diktat. Man arbeitet sich Level für Level weiter und dementsprechend steigt auch das geforderte Niveau. Der Test läuft stets mit demselben Schema ab. Es wird ein Wort vorgegeben, welches man dann auf den Touchscreen schreiben muss. Daraufhin folgt ein Satz, in dem dieses Wort genutzt wird. Das Wort und der gesamte Text wird, nachdem man die Lösung gefunden hat, auf dem Bildschirm übersetzt. Ist alles erledigt, geht es gleich mit dem nächsten Wort weiter. Sollte man mal Probleme haben, dann kann man sich jederzeit helfen lassen. Hat man beispielsweise das gesuchte Wort nicht so recht verstanden, dann genügt ein Klick auf dem Touchscreen und schon wird alles von der netten Stimme wiederholt. Die Stimme hat übrigens eine unendliche Geduld.
Kommt man trotzdem nicht weiter kann man sich auch einen Tipp geben lassen. Der nächste Buchstabe wird aufgedeckt. Allerdings zieht dies auch Einbußen in der Benotung mit sich.
Aber man bekommt bei den Antworten nicht nur die Übersetzung dargestellt. Besonders wissbegierige können einsehen, was nun Subjekt, Prädikat, Adverbial oder Objekt war. Stellt man fest, dass eine Übung besonders schwer gefallen ist, so sollte man unbedingt die Merken-Funktion nutzen. Hat man sich nämlich einen Satz 'gemerkt' so kann man ihn im Intensiv-Kurs nochmals wiederholen. Man weiß ja, durch Fehler lernt man am besten.
Noch nicht genug English?
Immer wieder Diktate zu schreiben ist sicherlich etwas langweilig. Um etwas Abwechslung in den Unterricht zu bringen gibt es die Extras. Dort findet man zum Beispiel den Punkt Hörübungen. Die Wörter und Beispielsätze werden automatisch vorgelesen. Wenn man seine Kopfhörer angeschlossen hat, so kann man sogar seinen Nintendo DS zuklappen und so den Worten lauschen (und hoffen, dass es eine ähnliche Wirkung wie bei den Simpsons hat...).
Ein weiteres Gimmick ist der Marathon. Diesen gibt es in zwei verschiedenen Distanzen. Hier werden Vokabeln abgefragt. Und umso schneller die Antwort kommt, umso schneller bewegt sich der Läufer. Die Bestzeiten werden gespeichert und können mit denen der anderen Mitspieler verglichen werden. Hat man sich intensiv mit den Diktaten befasst, so gesellen sich noch die Mäusejagd und das Kreuzworträtsel zu den Extras. Bei der Mäusejagd handelt es sich ebenfalls um ein Vokabeltraining, in dem man die gesuchten Wörter schnell niederschreiben muss, ehe sich die Mäuse den Käse schnappen können. Das Kreuzworträtsel ist sicherlich selbst erklärend, bringt aber mit seiner Einfachheit trotzdem wirklich viel Spaß.
In English-Training muss man aber nicht immer nur schreiben. Besucht man das Sprachlabor, hat man die Möglichkeit auch an seiner Aussprache zu feilen. Per Zufall wird man ins Labor geladen und man bekommt einen Satz zu hören. Diesen muss man dann probieren genau nachzusprechen. Seine Aufnahme und den vorgegebenen Satz kann man sich dann immer wieder anhören. Genauso unverhofft erscheint auch hin und wieder das Malen nach Gehör. Es wird ein Wort vorgegeben, dass man dann zeichnerisch darstellen muss. Dinge wie ein Fußball oder ein Hamburger dürften für jeden sicherlich leicht zu lösen sein.
Benotung?
Sicherlich bringt English-Training jedem interessierten Gamer weiter in seinen Englischkenntnissen, aber wie der Name bereits sagt, ist es ein Training. Die Sprache kann man mit diesem Programm sicherlich nicht komplett erlernen, eine grundlegende Basies der englischen Sprache ist absolut gefordert. Die Diktate beginnen mit einfachen Worten, doch woher soll man die Wörter überhaupt kennen, wenn es später etwas schwieriger wird? Ein integriertes Wörterbuch wäre sehr ratsam gewesen.
Hat man eine Wort irgendwie doch in Erfahrung gebracht oder nur beim Vorlesen einfach genau zugehört, dann bekommt man ein Prädikat vielleicht in der Grundform zusammen. Wie erwähnt kommt nach dem einzelnen Wort noch ein Beispielsatz. Und hier gibt es oftmals auch konjugierte Formen. Allerdings muss man fairer weise sagen, dass übersetzte Verben auch in jeder Konjunktion dargestellt werden, doch die ganzen Zusammenhänge lernt man mit dem English Trainer nicht.
Fazit: Wer sein Englisch frisch halten will, für den eignet sich English-Training. Die Sprache und die grammatischen Regeln, sollte man sich aber lieber in der Schule aneignen.