42 Spieleklassiker - Review

 

Willkommen im Las Vegas der Hosentasche. Vielleicht sind wir hier nicht ganz so ausgestattet mit den grellen Lichtern des Spielerparadieses, aber dafür können wir genauso so viele Spiele, eine menge Spaß und aufregende Spannung bieten.

Videospiele sind erst seit einigen Jahren so richtig populär und können ganze Familien vor den Fernseher locken, doch davor sahen Spielabende etwas anders aus. Man kramte in Kisten auf der Suche nach den Spielsteinen. Oftmals sehr frustriert, denn das gesamte Spiel war da, aber der eine Würfel oder die eine Spielfigur fehlte. Und genau das kann bei 42 Spieleklassiker nicht passieren. Nintendo hat ein Paket mit den beliebtesten Spieleklasikern zusammengestellt und lädt ein, die ursprünglichsten aller Spiele für sich wieder neu zu entdecken.

 

 

Oftmals gibt es Mogelpackungen auf denen mit einer Vielzahl an Spielen geworben wird. In einigen Fällen allerdings, befinden sich dann nur lauter Varianten desselben Spiels im Paket. Die Zahl '42' klingt im ersten Augenblick nach einer ganzen Menge, dass man auch leicht seine Zweifel bekommt, ob dies auch wirklich eingehalten wird. Doch Nintendo hat sich nicht lumpen lassen und tatsächlich 42 eigenständige Klassiker integriert. Die Vielzahl an klassischen Brett-, Karten-, und Gesellschaftsspielen ist wirklich gut durchdacht und dürfte für jeden etwas bieten. Ob Schach, Poker, Dame, Dart, Bridge, Backgammon, Billard oder sogar Mensch ärgere dich nicht, hier wird jeder angesprochen. Doch nicht nur das. Neben unseren bekannten Spielen, werden noch zahlreiche Spiele aus dem asiatischen Raum geboten. Man kann also neue Spiele erlernen und wirklich gefallen daran finden. Wahre Nintendo-Fans haben sogar die Möglichkeit Hanafuda zu spielen. Jedem, dem das nichts sagt, der braucht sich nicht wundern. Es ist in unseren Breitengraden nicht sehr verbreitet. Das interessante dabei ist aber, dass Nintendo vor Jahren (also vor NES, SNES, N64 etc.) unter anderem Kartenspiele produziert hat. Und genau das ist Hanafuda: Ein traditionsträchtiges Kartenspiel aus dem Hause Nintendo.

 

Die zweiundvierzig Spiele sind in verschiedenen Kategorien aufgeteilt. Und um herauszufinden, ob diese Sammlung den persönlichen Ansprüchen genügt, haben wir hier jetzt eine Aufzählung aller Spiele der jeweiligen Kategorien:

 

 

Old Maid – Ziel ist es alle Karten abzulegen und dabei der Dame (Old Maid) auszuweichen.

Spit – Hier ist Schnelligkeit gefordert. Man muss so schnell wie möglich seine Karten auf den zwei Stapeln verteilen.

Betrug – Der Reihe nach werden Karten abgelegt. Fehlt die passende Karte, dann darf man auch betrügen… doch lass dich nicht erwischen!

Fan Tan – Auf dem Tisch liegen vier Siebenen. Wer als erstes seine Karten platzieren kann, gewinnt.

Paare – Ein Klassiker, der auch bekannt ist als Memory.

Holzkopf – Ziel ist es, 4 Karten des gleichen Werts zu sammeln und sich dann eine Münze zu schnappen.

 

 

Black Jack – Besiege den Croupier durch ein gutes Blatt. 21 wäre perfekt.

Hearts – Man muss Stichgewinne mit den Herz-Karten und der Pik-Dame vermeiden.

Präsident – Entledige dich deiner Karten, indem du höhere Karten als deine Mitspieler ablegst.

Romme – Indem man Straßen und Sätze an Karten bildet, kann man seine Karten ablegen. Wer dies als erstes schafft gewinnt.

Seven Bridge – So ähnlich wir Romme, doch die Sieben nimmt eine wichtige Rolle ein.

Mau Mau 1 – Man versucht hier möglichst schnell seine Karten abzulegen. Dazu muss man gespielte Karten mit einer Karte derselben Farbe kontern.

Mau Mau 2 – Hier kann man auch Karten desselben Wertes nutzen.

 

 

Poker – Bedarf das einer Erklärung? Mit dem besten Blatt gewinnt man Chips.

Texas hold' em – Hier gewinnt man mithilfe der Gemeinschaftskarten.

Napoleon – Man gibt eine Zahl an Stichen an, die man dann gegen seine Mitstreiter ausspielen muss.

Spades – Ähnlich wie Napoleon, nur das man diesmal als Team auftritt.

Kontrakt-Bridge – Das Team splitet sich in Offensive und Defensive um möglichst viele Stiche zu landen.

 

 

Sternhalma – Über ein Sternenfeld muss man seine Figuren als erstes ins Ziel bringen.

Dame – Durch Überspringen der gegnerischen Steine muss man seinem (virtuellem) Gegenüber schlagen.

Käsekästchen – Wie zur guten alten Schulzeit, bloß nicht auf irgendwelchen Zettelrückseiten.

Hasami Shogi – Durch vertikale oder horizontale Bewegungen schlägt man die Spielsteine des Gegners.

Reversi – Man muss die Steine des Gegners umzingeln, um diese für sich zu gewinnen. Der Spieler mit den meisten Steinen gewinnt.

Gomoku – Die Spieler versuchen, eine Reihe aus fünf Steinen zu bilden, ohne dabei verbotene Züge zu wählen. Go!

Seeschlacht – Mit anderen Worten: Schiffe versenken.

 

 

Backgammon – Ein Brettspiel für zwei Personen. Über die Dreiecke bewegen diese ihre Steine ins Ziel. Wer zuerst alle rauswürfelt, der gewinnt.

Schach – Setze den gegnerischen König schachmatt.

Shogi – Auch bekannt als Japan-Schach. Ähnlich wie unser Schach, bloß mit ein paar eigenen Feinheiten.

Feldherr – Identifiziere die Einheiten des Gegners und erobere die Basis!

Ludo – Mensch ärgere dich nicht.

 

 

Shake it – Die Sodaflasche wird geschüttelt und rumgereicht...ein russisches Roulett der netten Art.

Domino – Die addierte Augenzahl der Endstücke muss ein Mehrfaches von 5 ergeben um zu punkten.

Hanafuda – Hanafuda ist ein japanisches Kartenspiel. Nintendo begann mit der Herstellung dieser Kartenspiele im späten 19. Jahrhundert.

Wortballons – Wie beim Glücksrad muss man die gesuchten Worte finden. Doch Vorsicht. Bei jedem falschen Tipp zerplatzt ein Ballon.

 

 

Bowling – Hau mit der Kugel alle Neune um!

Dart – Gezielte Pfeilwürfe bringen die meisten Punkte.

Billard – Der erste Spieler, der die 9 versenkt gewinnt das Spiel.

Balance – Lass die Klötze auf die Plattform fallen, ohne dass sie umkippt.

Schwupps – Man muss auf einem Feld seine Scheibe platzieren, doch die Gegner können diese vom Feld schupsen.

 

 

Patience – Wer hat nicht schon viele Stunden am PC mit Solitär verbracht? Jetzt kann man diesem Hobby auch unterwegs nachkommen.

Mahjongg Solitaire – Man sammelt Paare der Mahjongg-Steine.

Ausweg – Kniffelig. Man muss aus dem großen Spielstein einen Ausweg verschaffen.

 

 

Wer sich jetzt etwas erschlagen fühlt und leicht daran zweifelt, ob er überhaupt diese Fülle an Spielen samt Regeln beherrscht, der sei an dieser Stelle beruhig. Wirklich jedes Spiel ist mit einer guten Anleitung ausgestattet. Auch weiterführende Regelauslegungen, Tipps und Beispiele werden aufgeführt. Wer ein wenig Zeit in die Einarbeitung investiert, der wird mit jedem Spiel sein Spaß haben.

 

 

Die Steuerung der einzelnen Spiele lässt sich schon fast als perfekt bezeichnen. Zwar wird man nie mit komplizierten Eingaben gefordert, aber das braucht es ja bei einem entspannten Kartenspiel auch nicht. Alles lässt wunderbar mittels Touchscreen steuern. Jede Karte und jede Figur kann präzise angewählt werden. Ja sogar das Bowling- und Dartspiel macht mit etwas Übung richtig Spaß und könnte ohne die Touchscreenmöglichkeiten des Nintendo DS nicht leben. Wie gesagt, man wird nicht wirklich in Sachen Gameplay gefordert, aber die gebotene Steuerung ist ideal für diese herrliche Spielesammlung.

Zwar sind Gesellschaftspiele (wie der Name ja bereits sagt) gegen menschliche Mitspieler am lustigsten, aber auch für jeden Solospieler wird genügend geboten. So kann man beispielsweise in ‚Freies Spiel’ gleich zu Beginn auf die gesammte Palette der Spiele zugreifen und gegen gute Computergegner (es gibt drei Schwierigkeitsgrade) antretten. Wem es nach etwas mehr Würze im Spiel dürstet, der nimmt die Stempeltour in Angriff. Hier klappert man ein Spiel nach dem anderen ab und wird mit einem Stempel auf seinem Konto belohnt. Hat man drei Stempel gesammelt kommt man zum nächsten Level. Für einen Sieg im Spiel gibt es gleich drei Stempelpunkte und man zieht gleich weiter. Sollte man verlieren gibt es aber immerhin auch noch einen aufgedrückt. Die ideale Möglichkeit sich einmal mit allen Spielen nach und nach zu beschäftigen.

Ist man erstmal etwas weiter fortgeschritten, dann kommt der Auswahlpunkt Missionen genau richtig. Hier warten die richtigen Herausforderungen auf euch. Beispielsweise muss man beim Bowling fünf mal hintereinander einen Strike erzielen, beim Dart in einer Runde 200 Punkte schaffen, beim Romme alle acht Karten auf einmal ausspielen oder beim Dominospiel in drei Runden 20 Punkte gewinnen. Schafft man eine Mission, so wird man mit kleinen Goodies wie Avatare für den Online-Modus belohnt.

 

 

Das Solospiel ist ohne Frage klasse und bietet sehr viel Abwechslung. Richtig Spaß aber, entwickelt das Spiel im Multiplayer. Mit der Nintendo Wi-Fi Connection können bis zu acht Spieler gegeneinder spielen und via Picto-Chat kommunizieren. Wie bei den anderen Wi-Fi Titeln üblich, muss man dazu eine Freundesliste einrichten. Beim Spiel mit unbekannten Gegnern ist es teilweise recht schwer (bei eher unbeliebten Spielen) überhaupt menschliche Mitspieler zu finden. Hier muss man sich auf längere Suchzeiten einstellen. Doch sehr interessant ist es, dass für jedes Spiel eine Weltrangliste aufgeführt wird. Diese kann man mit Wi-Fi Connection jederzeit aufrufen und nachsehen auf welchem Rang man sich selber befindet.

Wer nicht über die Möglichkeiten des Online-Gaming verfügt, der kann im lokalen Netzt ebenfalls alle Spiele mit seinen Freunden ausprobieren. Besonders Lobenswert ist außerdem noch, dass nur ein Modul benötigt wird.

 

Über die grafischen Aspekte muss man eigentlich kein Wort verlieren. Wie die Screenshots aus dem Spiel zeigen, werden hier keine übbigen 3D Lanschaften geboten. Alles ist zweckdienlich und eigentlich auch goldrichtig dargestellt. Die Musik ist auch durchweg in Ordnung und sehr passend zu jedem Spiel.

 

 

+ wunderbare 42 Spiele

+ perfekte Steuerung dank Touchscreen

+ genügend Abwechslung auch für Solospieler

+ detailierte Anleitungen für jedes Spiel

+ sehr guter Online- und Mehrspieler-Modus (sogar mit nur einem Modul)

 

 

- teilweise kleine Darstellung

- Chat-Möglichkeiten im Multiplayer sehr begrenzt