Suikoden V - Review

Suikoden V

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Review
PS2
13
Suikoden V Review
 
Suikoden – Ein Titel, der die gesamte Rollenspielszene aufhorchen lässt. Am 15. Dezember 1995 erschien in Japan der erste Teil der beliebten Reihe aus dem Hause Konami. Die zahlreichen Figuren mit ihren ganz eigenen und teilweise weit reichenden Hintergrundgeschichten, faszinierten und stellten eine Einzigartigkeit im Genre da. Anders als bei Final Fantasy zum Beispiel, stehen die einzelnen Episoden von Suikoden im historischen Zusammenhang. Einige Charaktere tauchen sogar in mehreren Teilen auf. Dabei spielen Teil 1 bis 5 immer in anderen Gebieten der Kontinente von Suikoden.
Die ersten drei Teile haben bei den Fans einen sehr großen Stellenwert. Mit dem bis vor kurzem letzten Titel für die PlayStation 2, Suikoden IV, wurden viele treue Anhänger aber mehr vergrault, als wieder an die alte Zeit erinnert zu werden. Teil IV war nicht war nich mehr so fesselnd und bot nur ein mageres Kampfsystem. Dies war aber nur eines der Kritikpunkte, die dem Spiel den einstigen Charme genommen haben soll.
Bei Teil V aber haben die Entwickler versprochen aus den Fehlern mit Teil IV zu lernen. Heute ist der Tag, an dem sie sich beweisen dürfen...
 
Eine unendliche Geschichte...
 
Der Anfang von Suikoden klingt mehr oder weniger vertraut. Also man bekommt zunächst den Eindruck, man habe es mit einem typischen Rollenspiel zu tun, dessen Story keine Besonderheit im Genre darstellt. Im wunderschönen Königreich Felena lebt ein Prinz, dessen Rolle man in diesem Spiel übernimmt. Allerdings ist dieser nicht der Anwärter für den Thron, denn in diesem Königreich spielt der weibliche Zweig der Familie die erste Geige. Seit Generationen ist es so, dass die weichlichen Nachkommen die Königin des Landes werden. Als Repräsentant des Königreiches von Felena aber, unternimmt der Prinz zahlreiche Reisen außerhalb der Stadtmauern. In Begleitung seines Hofstabes (eigentlich passt hier das Wort Freunde besser) besucht er in königlichem Auftrag Orte und Städte, denen es teilweise nicht so gut geht wie Felena.
Auf der jüngsten Reise besucht er einen Ort, dem das Glück nicht hold war. Hier sind die Leute geplagt von einer Trockenheit und unendlicher Verzweiflung. Die Schuld daran soll die Königin Arshtat haben. Das Dorf ist bei der Königin in Ungnade gefallen, die daraufhin den Ort mit einer Dürre bestraft hat. Den Grund für die Ungnade ist zunächst genauso rätselhaft wie das Verhalten der Herrscherin, denn dies passt eigentlich nicht zu der ansonsten großzügigen Königin. Beim Versuch herauszufinden, wie man dem Ganzen ein Ende setzten kann, beginnt ein Abenteuer, dessen Verlauf so abwechslungsreich und teilweise überraschend ist, dessen Ende nicht abzusehen ist.
Und dieser Einstieg bildet zugleich eure erste harte Prüfung. Damit ist ganz sicher nicht der Schwierigkeitsgrad gemeint. Die ersten Kämpfe sind sehr einfach und es wäre schon verwunderlich, wenn man innerhalb der ersten Schlachten ein ‚Game Over’ auf dem Bildschirm präsentiert bekommt. Vielmehr bekommen Einsteiger eine unendliche Fülle an Anweisungen und Begriffen für das Spiel um die Ohren geschlagen, dass man das Gefühl hätte hier es mit dem komplexesten Rollenspiel aller Zeiten zu tun zu haben. Erfahrene Spieler können aber beruhigen: Dem ist nicht so. Außerdem wird der Storyfaden sehr behutsam und allmählich aufgebaut. Die ersten 10 (!) Stunden sind alleine dem Einstieg in das Spiel gewidmet. Diese ersten Stunden sind geprägt von zahlreichen Dialogen. Die Spannung und das Gefühl mittendrin zu sein, bauen sich sehr langsam auf. Wer also diese Phase übersteht, der hat es dafür aber mit einer gut durchdachten und komplexen Geschichte zu tun.
 
Eine zentrale Rolle in Suikoden V spielen die Runen. Mit der Macht der mächtigen Sonnenrune herrscht die einst gütige Königin Arshtat über ihr Reich. Um herauszufinden, weshalb die Königin nun plötzlich sich eher dem dunklen Pfad entlang begibt, gibt es im Spiel viele Dialoge. Die Texte sind allesamt in Deutsch gehalten. Das ganze wird mit InGame-Grafik Sequenzen aufgelockert. In diesen sprechen die Figuren sogar. Allerdings beherrschen sie nur englisch. Doch dies soll kein Beinbruch sein, denn die Worte sind leicht verständlich und überaus gut synchronisiert. Hier waren Profis am Werk, die jeder Figur eigenes Leben einhauchen und passend gewählt sind. Leider aber, bleibt der Großteil der Gespräche nur in Textform. Wirklich ungewöhnlich ist es für ein Rollenspiel zwar nicht, doch die Masse ist sehr erdrückend. Besonders auffällig ist es auch, dass viele Passagen nicht wirklich wichtig für die eigentliche Geschichte sind. Optimisten dürften so was aber als ‚mehr Spieltiefe’ bezeichnen. In einigen Fällen aber, darf man sich nicht von den langen Textfenstern nicht abwenden, denn es gibt Situationen, in denen man eine Antwort auf gestellte Fragen geben muss. Man kann zwischen zwei Möglichkeiten wählen und daraufhin einen anderen Verlauf des Gespräches erzielen. So kommt man an Informationen ran, die abhängig von der Antwort des jungen Prinzen sind.
 
Außerhalb der Grenzen von Felena
 
Die Runen sind die Macht in Suikoden V und da liegt es natürlich in der Natur der Sache, dass viele einflussreiche Menschen der Welt nach diesen trachten. Man merkt im Laufe der Geschichte, dass nicht nur die 'Verwandlung' der Mutter sondern eben auch diese Runen eine zentrale Rolle spielen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte (ohne jetzt genauer darauf einzugehen), herrscht im Land eine Chaos, so dass man nicht genau weiß wer Feind und wer Freund ist. Ständig trifft man auf Figuren, die euch nicht nur mit Informationen versorgen, sondern die ihr in eure Mannschaft aufnehmen könnt und euch somit im Kampf begleiten. Insgesamt gibt es 107 Figuren, die sich eurer Sache anschließen können. Einige sind mit den richtigen Worten überzeugt. Anderen muss man erst eine Gefälligkeit in Form eines Sidequests tun. Wer alle zusammenhaben will, der wird eine ganze Menge an Zeit mitbringen müssen.
 
Nach all den Gesprächen und Geschichten juckt es in den Fingern. Kommen wir daher jetzt endlich zum Kampfsystem in Suikoden V. Auf der Reise durch die Weiten der Welt gibt es immer wieder typische Zufallskämpfe. Insgesamt kann man in seiner Party sechs Figuren aufstellen. Jede Charaktere kann normale Angriffs- und Verteidigungs-Aktionen ausführen. Besonders interessant ist aber die Kombination zweier Charaktere. Der junge Prinz zum Beispiel, kann mit Lyon, seiner ständigen Begleiterin und königlicher Beschützerin, ein sehr effektiven Kombinationsangriff ausführen. Es gibt zahlreiche Angriffe in denen zwei Figuren miteinander zu einem effektiveren Angriff agieren. Mit der Hilfe von Runen, die man im gesamten Lande findet, können Zaubersprüche angewandt werden. Dazu zählen typische Angriffszauber und auch Heilzauber.
Stattet man seine Party immer mit den wichtigsten Elementen aus (Ausrüstungen können in vielen Städten gekauft werden, die Waffen können geschmiedet werden etc.), so kann man sogar sein Team die Kämpfe im Auto-Modus absolvieren lassen. In der Regel dürfte es keine größeren Probleme geben. Einzig einige schwierigere Bossgegner verlangen ein taktisches Verhalten, dass man lieber selber in die Hand nehmen sollte. Suikoden V hat eigenen Charakter, aber insgesamt spielt es sich eben wie ein gewöhnliches Rollenspiel und dürfte selbst Einsteigern vor keine größeren Probleme stellen.
 
Nächste Station?
 
Im Verlaufe seines Abenteuers merkt man dann immer mehr, dass große Freiheiten gelassen werden. Man muss nicht unbedingt ständig der Hauptstory folgen. Und auch nur so ist man in der Lage alle der 107 Charaktere, Rüstungen und Minispiele zu finden. Es gibt sogar die Möglichkeit sich als Fischer zu beschäftigen.
Das Umherwandern und Erkunden macht sicherlich Spaß, doch leider dauert es einige Zeit sich in der Welt zu Recht zu finden. Eine Karte im Spiel wäre sicherlich hilfreich gewesen. Sehr ärgerlich ist es aber, dass es oft Passagen im Spiel gibt, in denen man einen bestimmten Ort aufsuchen muss. Doch wo sich dieser befindet, dass muss man selber herausfinden. Alleine diese Suchen haben einiges an Zeit gekostet.
Auflockerungen vom typischen Rollenspiel-Alltag entschädigen aber etwas dafür. So gibt es wie bereits im Vorgänger Schlachten zu Lande oder auf der See. Dabei handelt es sich um sehr einfach gehaltene Echtzeitstrategiekämpfen, die zwar spaßig sind, aber oftmals sehr hektisch gesteuert werden müssen. Wie gesagt handelt es sich um Echtzeitkämpfe und man muss ständig ein Auge auf all seine Truppen haben.
Außerdem gibt es noch die Kämpfe des Prinzen. Diese sind im Prinzip wie das ‚Stein-Schere-Papier-Spiel’ aufgebaut. Es gibt drei Möglichkeiten, die man zur Auswahl hat. Entweder verteidigt man sich, greift mit einer normalen Attacke an oder bedient sich des schweren Angriffs. Aufgrund der Dialoge, des Gegners, muss man abschätzen, was nun als nächstes folgt. Jede der drei Möglichkeiten, hat einen Gegenpol, der ihn aufhebt. Oftmals handelt es sich bei diesen Kämpfen um Überzeugungsarbeit. Wenn man einen solchen hinter sich gebracht hat, schließt sich diese Person eurem Ziel an.
 
Hassliebe Suikoden V
 
Aus technischer Sicht ist Suikoden richtig zwiespältig. Auf der einen Seite gibt es genügend gute Argumente für das Spiel, aber auf der anderen Seite werden diese wieder durch Patzer wettgemacht. Fangen wir am besten mit dem Sound an, der die These der 'Hassliebe' am besten widerspiegelt.
Auf großen Teilen der Reise gibt es wirklich wunderschöne Musikstücke zu hören, bei denen man seine Anlage gerne etwas lauter stellt. Schnell bemerkt man, dass diese teilweise in einem übergehen und man beginnt sie innerlich nach zu pfeifen. Sie passen größtenteils zum Szenario und zur Thematik. Das Problem bei der ganzen Sache aber ist, dass man einfach zu wenig Abwechslung geboten bekommt. Auch die schönsten Melodien nerven nach einer gewissen Zeit. Abwechslung bekommt man nur in bestimmten Szenariowechseln oder beim Kampf.
Bei der grafischen Präsentation sieht es ähnlich aus. Die Charaktere sind wirklich sehr gut gelungen und teilweise gibt es wirklich schöne Bauten im Spiel zu entdecken. Allerdings ist alles mit einer Art Tristes behaftet. Die Story ist so teilweise so undurchschaubar, dass sich die Entwickler wohl für eine ähnliche Optik entschieden haben. Alles ist wirklich sehr einfach gehalten. Die Farben wirken sehr blass. Alles wird in einer Art Pastellfarbe eingehüllt und wirkt etwas verwaschen. Die Städte wirken oftmals sehr leblos und die Reise auf der großen Weltkarte lädt nicht gerade zum Schlendern ein. Hier werden kaum irgendwelche besonderen Augenfänger geboten. Alles wirkt sehr steril. Auch der Besuch von Gebäuden wird sonderbar dargestellt. Der eigentliche Raum wird so abgeschnitten, dass drum herum nur das schwarze Nichts zu sehen ist. Wer aber in der Einfachheit gefallen findet, der ist hier genau richtig. Wie gesagt, wahres Leben hauchen die Charaktere dem Spiel ein, aber andere Spiele zeigen deutlich, dass es auch besser geht.
 
Komischerweise kann über die Sequenzen kaum meckern und das obwohl sie in Spielegrafik gehalten sind. Wahrscheinlich liegt das aber an den Figuren und ihren guten Synchronsprechern.
 
Was vielleicht alles noch verzeihbar klingt, wird aber mit einer Tatsache erschüttert. Denn auch wenn (oder gerade weil!) man eine solche Optik bietet, kann man auf solche Ladezeiten wie in Suikoden V verzichten. Bei jeglicher Art von Übergang (also von der Reise in den Kampf, vom Kampf auf den normalen Bildschirm, beim Betreten einer Stadt oder eines Gebäudes) wird ein Ladebildschirm eingeblendet. Vielleicht gewöhnt man sich irgendwann daran, aber bei einem schnellen Durchlauf zu einem bestimmten Punkt wird man etwas schmerzhaft daran erinnert. Absolute Schönredner oder Suikoden-Fans könnten aber die gezeigten Figuren im Ladebildschirm schönreden, denn diese präsentieren sich in einer 2D-Grafik, die an die besten Tag der Serie erinnern. Bis dahin aber, ist es ein langer Weg, den Konami insgesamt im Vergleich zum vierten Teil deutlich wieder anstrebt.
 
Positiv:
 
+ lange Spielzeit (+60 Stunden)
+ fesselnde und abwechslungsreiche Story
+ komplexe Figuren und Charaktere
+ deutliche Annäherung an die 'guten alten Tage' der Serie
 
Negativ:
 
- technisch 'ausbaufähig'
- viele Ladezeiten
- leichte Textfehler
- lange Einspielzeit
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Suikoden V hat mich sehr erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass der Funke nach so vielen Stunden der Einleitung überspringt. Hartnäckige Suikoden- und Rollenspielfans werden ihren Spaß an den Titel haben, doch leider gibt es noch viele Mängel, die die große Masse abschrecken wird.
Die Serie bewegt sich aber auf dem richtigen Weg und ist deutlich besser als sein Vorgänger.
 

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