Saints Row - Review

Saints Row

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Review
360
29
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Der heilige Aufstand"[/u]
 
Das Action Genre bringt immer mal wieder ein paar Spiele zum Vorschein, bei denen man sich im Idealfall eine komplette Großstadt zum Spielplatz macht und stundenlang einfach nur Sidequests erledigt. Das diese Spiele keinen eigenen Genrenamen haben betrübt uns zutiefst, denn so beurteilt man die meisten Spiele nur allzu gern als "Das ist doch sowas wie GTA oder?". Und ja, natürlich sind sie irgendwie ein wenig so wie Grand Theft Auto, das Spiel welches das namenlose Genre begründete, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass besagte Spiele keine Daseinsberechtigung haben. So ist Saints Row zwar im Grunde genommen ein "GTA" Spiel, im Kern aber einfach nur ein sehr umfangreiches und komplexes Actionspiel.
Schwächen gibt es einige, wobei vor allem grafische Defizite das Gesamtbild zerstören, zumal es auch spielerisch so einige Ungereimtheiten gibt. Von Schwankungen im Schwierigkeitsgrad, bis hin zu Bugs und fehlender Komplexität, wird das Spiel davon dennoch nicht ruiniert. Im Gegenteil, wer weiß das er ernst gemeintes Action Spiel bekommt, welches viel Zeit frisst und viel zu bieten hat, wird mehr als glücklich mit Jungs aus der 3rd Street.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Zur falschen Zeit am falschen Ort? Was sich zu Beginn der Geschichte fast bewahrheitet hätte, entpuppt sich für die Saints schnell als Glücksgriff. Denn nachdem sie euch erfolgreich für ihre Bande angeworben haben, ist es an euch, den anderen Gangs in der Stadt ihre Grenzen aufzuzeigen und allerlei Aufträge zu erfüllen. Die verschiedenen Story Missionen haben verschiedene kurze Einleitungen, da man nebenher aber immer wieder abschweift und sich nicht nur auf die Haupthandlung beschränkt, verläuft sich die Geschichte recht schnell. Zu sehen gibts jede Menge mit Pistolen herumfuchtelnde Gangster, Ghetto Gegenden, Gewalt und Nutten, wobei das alles nur wenig spektakulär wirkt und sich teilweise einfach zu ernst nimmt. Denn auch wenn uns die Atmosphäre insgesamt gefallen hat, wäre uns an einigen Stellen ein wenig mehr Ironie passender erschienen. Trotzdem, hier gibt es gehaltvolle Action und verschiedene Storystränge, was natürlich positiv auffällt und uns insgesamt also doch noch gelungene Unterhaltung geboten hat.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Grafik wirkt insgesamt unfertig und bereitet - soweit wir das beurteilen können - vor allem HDTV Besitzern viel Kopfweh. Das Tearing, welches horizontal das Bild zerreißt, stört den Spielfluss ungemein, wirkt unschön und störend. Röhrenbesitzern fällt dieses Defizit nicht so stark auf, wobei es beim Ruckeln und bei den vielen Clipping Fehlern nicht mal auf das TV Gerät ankommt. Geplagt ist man außerdem von unglaublich nervigen Pop Ups. Okay, Laternen, Lichteffekte etc. sind zwar nicht besonders hübsch wenn sie ins Bild ploppen, aber nicht weiter schlimm. Spielerische Folgen hat es aber, wenn selbst Fahrzeuge reinpoppen, plötzlich ein komplettes SWAT Team die Fahrbahn blockiert oder für wenige Sekunden einfach mal der komplette Highway verschwindet.
Die Charaktere in den Zwischensequenzen sind durchwachsen, mal sehr realistisch anmutend, sehen andere Figuren aus wie aus Plastik und eher peinlich wirken die eckigen Hände. Dafür gibts feinste Mimik, überhaupt haben uns die Animationen begeistert: Die Rag Doll Engine kommt sehr lebensecht daher, egal ob Feinde zusammensacken, weggeschleudert werden oder ihr beim Versicherungsbetrug wuchtig über die Motorhaube geprügelt werdet. Auch die Texturen sehen gut aus, wirken zwar erst beim genauen hinsehen richtig detailliert, hinterlassen aber einen guten Eindruck. Dazu muss man auch sagen, dass Saints Row sehr schöne Momente hat, aber es auch Abschnitte gibt, die die Xbox ebenfalls gepackt hätte.
Die Fahrzeuge verhalten sich ein wenig ungelenk, gehen ruckartig in die Kurve und gefielen uns nicht so gut. Doch wichtiger als all diese Details ist die Atmosphäre, die in jedem Fall gelungen rüberkommt. Die Großstadt ist glaubhaft modelliert, das Gangster Feeling dringt bis zu euch ins Wohnzimmer und so sind wir insgesamt zwar alles andere als begeistert, aber durchaus zufrieden mit Saints Row. Ganz zum Schluss seien auch noch mal die hübschen Feuer- und Explosionseffekte erwähnt.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Wir müssen zugeben, dass wir zu Beginn ein wenig den Flair des guten alten GTA vermisst haben. Straft uns nicht, nur weil wir diesen Vergleich jetzt doch bringen, aber es fehlte irgendwie ein wenig Stimmung. Mit der Zeit legte sich das aber, denn die Musikauswahl ist vor allem beim zweiten hinhören wirklich gut gelungen. Dank eines virtuellen MP3 Players kann man die Musik jetzt auch außerhalb des Autos genießen, ansonsten gibts einen üppigen Soundtrack aus Hip Hop, Reggae, Klassik und ein wenig Elektro, Rockmusik natürlich auch. Dabei geben sich zwar keine Superstars die Klinke in die Hand, Unbekannte sind die Interpreten aber auch absolut nicht. Zöglinge des Wu Tang Clan, grandiose Komponisten wie Vivaldi, Beethoven und Händel oder rockige Gesellen wie Fall Out Boy und Iggy Pop. Leider ist das Auto Radio der Realität aber ein wenig zu Nahe gekommen. Es gibt zu viel Werbung und zuviel Gerede. Das ist zwar lustig, aber wird schnell langweilig.
 
Die Sprachausgabe unterstützt den Filmflair von Saints Row und bringt mit den qualitativen Sprechern jede Menge Stimmung nach Hause. Komplett in Englisch, bekommt ihr verschiedene Slangs und Akzente und wundert euch nur häufig darüber, dass "ihr selbst" quasi nichts sagt. Wirkt in solch einem Spiel leider wenig glaubwürdig.
Die Effekte sind für ein Spiel dieser Natur ungeheuer wichtig, umso erfreuter waren wir, als wir Waffe um Waffe abfeuerten und der Sound der Meinungsverstärker uns direkt gefallen hat. Auch Explosionen kommen wuchtig rüber und egal ob ihr nun Autos, Glas oder andere Objekte zerstört, THQ hat gute Arbeit geleistet und alles exzellent vertont. Unser Akustik Fazit ist deshalb auch besser als das bei der Optik, sowohl Surround Abmischung, als auch Sprachausgabe, Effekte und Musik konnten uns überzeugen.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Die Ladezeiten gefallen uns deshalb, weil sie uns angemessen erscheinen. Wenn eine Mission neu geladen wird, geht das Ganze mehr als zügig vorüber, bei großen Aufgaben dauert es einen Hauch länger, Saints Row hat aber keine langen oder gar störenden Ladezeiten - wir sind erfreut, zumal man auch schnell speichern kann!
 
[u]Extras_[/u]
 
Reinrassige Extras, wie z.B. Trailer etc. gibt es leider nicht, bei einem Spiel dieser Komplexität und Handlungsmöglichkeiten aber auch nicht unbedingt notwendig.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Saints Row ist wieder mal so ein Spiel, bei dem man sehr viel Zeit braucht um alle Facetten kennen zu lernen. Der Zeitzähler wird nach dem kompletten Durchspielen sicherlich die 40 Stunden Marke erreicht haben, den Abspann gibt es aber auch schon nach 18 Stündchen. Es hängt eben ganz davon ab, wie viele Sidequests man erledigen will. Das sind Aufgaben, die nicht die Handlung voran treiben, aber Spaß machen und euch jede Menge Kohle bringen können. Egal ob ihr dem örtlichen Dealer Feuerschutz bei einer seiner Touren gebt, den Nutten die Kunden ins Auto holt und die Presse abschüttelt oder ein paar heiße Rennen gegen 3 andere Fahrer fahrt. Hier hat Saints Row einiges zu bieten, wobei einige Besonderheiten dabei sind: Neben wilden Feuergefechten im "Vandalismus" Modus, muss man sich z.B. von Autos anfahren lassen, um die Versicherung zu betrügen. Jedes Sidequest hat verschiedene Stufen, wobei es meist deutlich schwerer wird, wenn man weiter kommen will.
Der Schwierigkeitsgrad ist ohnehin ein Kritikpunkt. Denn irgendwie pendelt sich der Titel nicht richtig ein, mal hat man bockschwere Missionen vor sich, dann geht einem plötzlich alles sehr leicht von der Hand. So kann es bei einer Rückeroberung eines feindlichen Gebietes schonmal vorkommen, dass ihr gar nicht getroffen werdet, genauso gut könnte euch aber direkt ein Schuss aus dem Raketenwerfer aus dem Leben blasen. Leider erlebt man solche Situationen ein wenig zu oft, aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, kann man hier aber ein Auge zudrücken. Die Haupthandlung jedenfalls spitzt sich immer weiter zu und aus Anfangs recht kleinen und simplen Tätigkeiten, werden große Jobs, bei denen man schon mit ein wenig Feingefühl herangehen sollte. Speichern ist innerhalb einer Mission nicht möglich, ansonsten reicht ein Klick auf die Starttaste und der Spielstand ist gesichert.
 
Die große Freiheit bekommt ihr, da es keine Grenzen gibt und das Spiel völlig Nonlinear gehalten wurde. Wer den Hauptstrang spielen will tut das, wer lieber Sidequests erledigt, kann das gerne tun. Doch selbst abseits von den Sidequest Aufgaben kann man noch einiges erleben: Kauft eurem Protagonisten Schmuck oder Klamotten, verpasst ihm fetzige Tätowierungen, ersteht Autos oder kauft Alkohol und Waffen. Natürlich könnt ihr auch einfach nur herumcruisen oder euch nebenher ein wenig Geld verdienen. Nehmt zu diesem Zwecke einfach Geiseln und entkommt der Polizei oder knackt die Tresore der hiesigen Läden. Sobald euer Handy klingelt, solltet ihr aber alles stehen und liegen lassen. Es könnte sein, dass eine feindliche Bande einen eurer Bezirke angreift und nur wenn alle Anführer ausgeschaltet sind, ist das Gebiet wieder euer "Besitz". Die einzelnen Bezirke von Stilwater (übrigens der Name der Stadt) bringen euch Geld, Respekt und immerhin ist es Ziel des Spiels, die Stadt wieder unter eure Flagge zu bringen. Die übersichtliche Karte hilft dabei. Unten links habt ihr stets eine Mini Map, wer auf Start drückt bekommt das gesamte Gebiet, nebst Anlaufstellen für Sidequests oder eben jene Läden, in denen ihr euer Geld wieder verprassen könnt.
 
 
Saints Row spielt sich so, wie die meisten es erwartet haben. Viel Gangsterflair, der nicht immer wirklich überzeugt, jede Menge zu tun und dazu viel Action und Gewalt. Es ist eines jener Spiele, bei denen man nur allzu gern die Zeit vergisst, Tagelang damit verbringt Kleinigkeiten zu erledigen, um im Universum der Großstadt völlig aufzugehen. Dabei muss THQs Spiel den GTA Vergleich nicht scheuen, zieht aber in Sachen Umfang auch oft den Kürzeren. So gibt es Beispielsweise keine konsequente Charakterentwicklung, keine Motorräder, allgemein ein paar Möglichkeiten weniger und auch die Stadt ist ein gutes Stück kleiner als San Andreas. Wo Saints Row aber richtig punktet ist schnell klar: In den Action Sequenzen. Sobald man sich eine Waffe gekrallt hat und in die Schlachten um Häuser, Bezirke oder einfach der Ehre zieht, spielt sich Saints Row fast wie ein 3rd Person Shooter. Man hat dank den beiden Sticks jederzeit volle Kontrolle über Waffe und Hauptfigur und die Feuergefechte funktionieren vor allem dank fehlendem Auto Aim und automatischer Zielerfassung wesentlich besser als bei der Konkurrenz. Gelungen ist auch, dass man, je nach Mission versteht sich, mal weitläufige Areale stürmt, gerne aber auch Fabriken oder Häuser unter Beschuss nimmt. Wer im Kampf genug Munition und die richtige Waffe dabei haben will, muss vorher bei "Friendly Fire" vorbei und sich mit Patronen eindecken. Auch könnt ihr, sofern ihr genug Respekt verdient habt, Helfer engagieren. Dabei gibt es Saints mit Spezialfähigkeiten, aber auch normale Jungs von der Straße!
Die Hauptmissionen stellen euch ab und an auch einen Kollegen an die Seite, ohnehin wird hier sehr viel Abwechslung geboten: Sniper Einsätze, Verfolgungsjagden, wilde Ballerorgien oder Beschützerspiele, das Angebot an Aufträgen für euch ist breit gefächert, macht Spaß und wirkt im Gegensatz zur gesamten Thematik sehr authentisch. Die Steuerung funktioniert ordentlich, man muss sich ans Waffenwechseln erst gewöhnen, auch springt man ein wenig seltsam, wenigstens bei den Feuergefechten lebt man ohne Kompromisse.
 
Bevor wir weitere Details analysieren, kommen wir mal zur Kritik, denn Saints Row muss sich auf einiges gefasst machen. Neben den katastrophalen Grafikaussetzern gibt es nämlich auch spielerische Bugs. Gegner bleiben in Wänden hängen, eure Kumpane sind unerreichbar, mal steigen eure Bandenmitglieder nicht ins Auto ein und sonstige Sperenzien. In wichtigen Spielmomenten verdammt ärgerlich, aber auch die KI geht nicht ohne Kritik nach Hause. Wenn man im vollen Lauf wiederholt direkt (!) von einer Rakete getroffen wird ist das traurig, auch verhalten sich die Zivilisten oft ein wenig seltsam. Sagen wirs mal so: Man wird im Laufe des Spiels so einige recht seltsame, aber zugleich unfaire Situationen erleben, die ein wenig frustrierend sein können. Das man innerhalb einer Mission nicht speichern kann ist okay, wenigstens hier und da hätte man aber einen Rücksetzpunkt einbauen können. Ansonsten krankt das Spiel zu Beginn an der etwas seltsamen Atmosphäre. Ständig muss es sich im Kopf mit der Konkurrenz messen, dann kommt das Gangster Flair hinzu was vielen nicht zusagt und schon hat man in den ersten Minuten ein schlechtes Bild. Wer lange genug spielt vergisst diese Makel und versinkt in der Welt von Stilwater, zumal Saints Row echt süchtig macht. Man genießt jede Menge Optionen, sei das die Interaktion mit der Umgebung, das tunen von Auto oder Protagonist und die verschiedenen Aufträge, von denen es jede Menge gibt.
Wir denken also, dass alle Fans von langen, fordernden Action Games hier mehr als nur einen Blick riskieren dürfen. Saints Row definiert die Welt des namenlosen Genres nicht neu, kann aber auf Dauer faszinieren, sehr viel Spaß machen, ist aber durch viele Aussetzer und Macken kein richtiger Top Hit.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Multiplayer bislang nicht getestet. Wertung erfolgt seperat, verändert also nicht die bisherige Punktvergabe.
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Puuh, weit über 30 Stunden aufm Zeitkonto und immer noch krebse ich bei 70% rum. Jedenfalls hat mir der Ausflug nach Stilwater wesentlich mehr Spaß bereitet, als ich nach der Demo angenommen hatte. Ich gebe zu, ich brauchte ein wenig um mit dem Titel warm zu werden, finde aber auch, dass jeder Action Fan mal reinschauen sollte.

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