Prey - Review

Prey

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Review
360
30
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Alles eine Frage des Standpunkts..."[/u]
 
Ohja, der Standpunkt. Der spielt bei Prey eine besondere Rolle, immerhin ist das die spielerische Besonderheit an dem Titel. Ständig lauft ihr an Wänden und Decken, spielt mit der Schwerkraft oder schlüpft durch Portale die eure Welt kurzfristig auf den Kopf stellen. Das Leveldesign ist Human Head exzellent gelungen, auch spielerisch bereitet Prey viel Freude. Leider fehlt der finale Schliff um sich komplett von Titeln wie Doom 3 zu lösen und eine Must Have zu sein.
Die Grafik hat grandiose Höhepunkte, aber auch Dinge die uns nicht so gut gefallen haben. Insgesamt ist die komplette Technik aber ansehnlich und macht Laune. Was uns hingegen tierisch gestört hat, ist der unfertige Multiplayer, mehr Details dazu weiter unten. Trotzdem sollten alle Ballerfans unbedingt einen Blick riskieren, mit Prey kommt nämlich mal ein etwas anderer Ego Shooter auf euch zu.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Tommy lebt mit seiner Freundin, seinem Großvater und vielen anderen Cherokees in einem Indianerreservat. Das Leben ist allerdings kein Spaß und Tommy ist ziemlich frustriert. An einem Abend in der Bar passiert dann das Unglaubliche: Aliens greifen an und alle werden entführt.
Irgendwie gelingt es Tommy, den Ketten des Terrors zu entkommen und fortan bahnt er sich den Weg durch das organische Raumschiff (ja, es lebt!), auf der verzweifelten Suche nach seine Freundin Jen. Dunkle Gänge, abstrakte Konstruktionen und ekelhafte Feinde stellen sich dem Protagonisten in den Weg, der erst gegen Ende auf das Geheimnis der Aliens und deren Schiff stößt. Die Handlung von Prey wird flott erzählt, ist vor allem zu Beginn voller Atmosphäre und zieht euch recht schnell hinein. Tommy kommentiert stellenweise sein Vorgehen, auch gibt es nicht allzuwenig Dialoge. Der Faden geht also nicht verloren und, was nicht viele Ego Shooter von sich behaupten können, die Hintergrundgeschichte ist gelungen!
 
[u]Optik_[/u]
 
Prey sieht nicht durchweg bombastisch aus, hat aber geniale Momente und vor allem das Spiel mit den Portalen entfaltet seinen ganz besonderen optischen Reiz. Was uns generell aber gestört hat ist, dass Prey sich nicht so recht von seinen Grafikroutinen löst. So kann man es im vorbei gehen glatt mit Doom 3 verwechseln, denn viele Objekte, manchmal sogar Strukturen, sehen sich recht ähnlich.
Doch Prey geht Gott sei Dank dann doch andere Wege. Zwar sind beide Spiele sehr sehr dunkel, aber Human Head macht ansonsten vieles anders. Große Besonderheit sind die bereits erwähnten Portale. Was das optisch bedeutet ist nicht leicht zu erklären und überzeugt euch eigentlich erst dann, wenn ihr es mal gesehen habt. So fährt in einem Raum beispielsweise eine Tür von der Decke - mitten im Raum. Ihr seht in dieser Tür ein komplett neues Areal, müsst aber nicht durchgehen. Im Gegenteil, wer jetzt um die Tür herumläuft erkennt, dass sie vollkommen flach ist. Diese Tür ist also nicht logisch, sondern eine Art Portal. Die Idee ist ziemlich simpel, umgesetzt wurde es aber grandios. Auch die Schwerkraft bringt tolle optische Momente mit sich. Wenn man Gegner plötzlich an Decken und Seitenwänden sucht, dann hat das schon viel Charme und sieht toll aus. Von der grafischen Qualität mal ganz abgesehen, denn Prey sieht hervorragend aus. Die detaillierten und gelungen animierten Figuren begeistern, auch das Feindvolk, oftmals mit schleimigen Texturen überzogen, machte uns Freude. Ohnehin sind die meisten Texturen sehr ansehnlich, detailliert und wirken sehr plastisch.
 
Leider bricht die Framerate selten mal ein und Prey gerät so auch mal ins stocken. Sonstige Kinderkrankheiten bleiben euch aber erspart. Die Effekte sind farbenfroh, außerdem bietet euch das Raumschiff genügend Abwechslung. Neben vielen dunklen Gängen gibt es auch große Konstruktionen, kurze Trips mit einem Fluggerät und organische Abschnitte, zumal einige Passagen mit tollen Lichteffekten gewürzt sind! Insgesamt hat uns Prey wirklich gut gefallen, es gibt hier und da Dinge die nicht perfekt sind, ihr bekommt aber einen sehr sehr schicken Ego Shooter und die neue Xbox wird um einen hübschen Titel erweitert!
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Tommy ist aber auch wirklich nur am meckern. Am Anfang lästert er über das Reservat, danach sagt er dem Großvater die Meinung und auch die Keeper haben nicht gut lachen. Doch Tommy hat ja recht, immerhin wurde er entführt und muss sich durch ein ekelhaftes Raumschiff kämpfen. Dabei ist die Sprachausgabe wirklich ausgesprochen gut und stimmig implementiert worden. Mit Einsatz, dem nötigen Feingefühl und den richtigen Synchronsprechern macht die ausschließlich englische Sprachausgabe eine durchweg gute Figur.
Bei den Effekten sieht das ähnlich aus, wobei wir die Waffen direkt kritisieren wollen. Deren Sound ist zwar interessant, wirkt aber irgendwie auch recht simpel und ab und an zu stumpf. Hier drängt sich ebenfalls der Doom 3 vergleich auf, damals hat uns vor allem die dumpfe Shotgun gestört. Die restlichen Effekte sind aber gelungen und erwecken, mit der richtigen Anlage, euer Zimmer zum Leben: Große Maschinen, laute Schreie aus allen Richtungen, zischende Apparaturen und natürlich wild feuernde Gegner. Die Sci- Fi Effekte bringen Stimmung mit und unterstützen die tolle Hintergrundmusik. Zwar setzt diese nur an bestimmten Stellen des Spiels ein, verfeinert die Ballerei aber dann mit enorm viel Stimmung und tollen Musikstücken. Ansonsten gibt es eher atmosphärisch wabernde Hintergrunduntermalungen, die uns auch gefallen haben, aber nicht unbedingt als "Musik" durchgehen würden.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Der Ladescreen vor jedem Level ist erstaunlich lange zu sehen, wegen der Häufigkeit seines Auftauchens aber nicht wirklich nervig. Dafür ist jener Ladebildschirm recht langweilig gestaltet und versorgt euch mit "Tipps". Der Auto Save erledigt seine Arbeit hingegen zügig und fast schon im Hintergrund.
 
[u]Extras_[/u]
 
Schon ganz am Anfang in der Bar begegnet man ein paar Spielautomaten an denen man sich verdingen kann. Hier merkt man deutlich, dass sie mal für Spieler mit Maus konzipiert wurden, trotzdem bleibt man daran ein paar Minuten hängen. Die Kartenspiele Black Jack und Poker machen Laune, Runeman aber noch mehr. Spielt sich zwar leicht störrisch und ist im Grunde nur ein Pac Man Klon, das macht aber nichts. Der einarmige Bandit ist hingegen ziemlich öde.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Prey beginnt in einer Kneipe in der Nähe eines Cherokee Reservats. Ihr seid Tommy und schlüpft schon ab der ersten Minute in seine Haut und erlebt bis zum Abspann alles direkt aus der Sicht des mürrischen Indianers. Und dann bricht auch schon die Hölle los.
Die atmosphärische Einleitung wird komplett aktiv miterlebt und macht direkt deutlich in welche Richtung Prey geht. Knallhart, abgefahren und unheimlich stimmig. Die Atmosphäre ist einer der größten Pluspunkte von Prey. Die glaubhafte Alienwelt ist neu und bietet neben vielen "Aha" Effekten auch solide Ballerabschnitte. Es wird euch, für einen Ego Shooter, genügend Abwechslung geboten und dicht zieht sich die Hintergrundgeschichte durch das Spiel. Dabei erwarten euch in diesem Fall sogar ein paar Wendungen! Insgesamt gesehen, wenn man also Rätsel und Ballereinlagen miteinander verknüpft, wartet hier ein ziemlich gut ausbalancierter Shooter auf euch!
Doch beginnen wir erstmal mit der Steuerung, die sich ohne Überraschungen so spielt wie fast jeder andere Ego Shooter auch. Die Spielgeschwindigkeit ist relativ schnell, weshalb Sprungeinlagen nicht immer glücken, auch das Raumschiff steuert sich nicht unbedingt weltklasse. Sobald ihr in Besitz der witzigen (lebenden!) Waffen gelangt seid, wird auch schon von euch verlangt sie zu benutzen. Die KI der Widersacher tendiert zwar Richtung Null, dafür sind die Schergen zielsicher und euch auch zahlenmäßig gerne überlegen. Und auch wenn es mal frustrierend sein kann, nach einem Sniper Schuss das Zeitliche zu segnen oder gegen stumpf umherfliegende und dabei wild ballernde Aliens den Kürzeren zu ziehen, tut das dem Spielspaß insgesamt keinen Abbruch. Die Kämpfe sind jedoch nichts wirklich besonderes und definitiv nicht das, was Prey ausmacht. Witziger ist da schon allein die Tatsache, dass ihr gar nicht sterben könnt. Richtig gehört, einen Game Over Screen gibt es überhaupt nicht und so ist der Frust über den digitalen Tod relativ gering.
Nein, Tommy besitzt als Indianer die Gabe ins Totenreich zurückzukehren. Bei Prey ist das ein kreisrunder Platz, auf dem zahlreiche Flugwesen ihre Bahnen ziehen. Bewaffnet mit einem Bogen kann Tommy nun seine Gesundheit wieder füllen und gelangt nach knapp 45 Sekunden exakt wieder dort hin, wo er zuvor erschossen wurde. Dieses Feature ist interessant und wirkt anfangs auch unglaublich gut gemacht. Jedoch stellt sich einem auch unweigerlich die Frage: Wo bleibt die Herausforderung? Jetzt kann jeder das Spiel sogar auf "schwer" bewältigen, zumal das "Minispiel" mit dem Bogen nach 25malen auch an Reiz verloren hat.
 
 
Den Bogen könnt ihr übrigens auch im normalen Spiel nutzen. Per Knopfdruck trennt Tommy mal eben Körper und Geist und wandert in Spektralform mühelos durch Barrieren, Laserfallen oder auch unbemerkt an Feinden vorbei. Euer Körper verharrt derweil regungslos dort wo ihr ihn abgestellt habt. Klare Sache, dass die meisten Rätsel genau auf dieses Feature bauen, wobei die Rätselkost nicht sonderlich anspruchsvoll ist - aber witzig! Noch viel witziger sind aber die beiden wichtigsten spielerischen Elemente bei Prey: Schwerkraft und Portale. Wer schon bei Titeln wie Condemned oder Metroid an Motion Sickness litt, der sollte Human Heads Ego Shooter erst gar nicht einlegen. Denn mit gezielten Schüssen manipuliert ihr hier selbst die Schwerkraft, definiert oben und unten also völlig neu. Das ist spielerisch gewitzt eingebaut, macht Laune und beeindruckt auch optisch! Genau wie die genialen Portale, bei denen ihr durch scheinbar unmögliche Türen lauft, Beam- Portale der Gegner nutzt und nicht selten eure Welt komplett verdreht. Diese beiden Aspekte bringen effektiv zwar nicht sonderlich viel, entlocken euch aber öfter ein erstauntes "Wow" und wurden äußerst klever integriert. Und mal ehrlich: Es ist schon verdammt genial für eine Sekunde selber nicht mehr zu wissen wo gerade die Füße sind!
 
Prey ist dank dieser Features mehr als nur ein normaler Ego Shooter, in seiner Grundessenz aber dennoch kein Innovationsspender. Es gibt zahlreiche Abschnitte in denen man einfach Gegner um Gegner abballern muss, nicht zu Unrecht wird man sich auch häufig an Doom 3 erinnert fühlen. Was Prey leider auch zu schaffen macht ist die kurze Spielzeit. Beim ersten Anlauf benötigt man noch 7 bis 8 Stunden, der zweite Durchgang ist dann aber bereits nach 4,5 Stunden beendet. Der gelungenen Atmosphäre tut das keinen Abbruch, dennoch wären wir über 10 Stunden wohl erfreuter gewesen. Ballerfans bekommen endlich neues Futter für die 360, außerdem hat Prey ein paar einzigartige Situationen zu bieten, wobei sich der spielerische Kern am Ende doch nur wenig von anderen Shootern unterscheidet.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Prey ist ein Ego Shooter, bietet folglich spannende Online Scharmützel an. Die Modi sind dabei erstaunlicherweise extrem begrenzt, nur Deathmatch oder Team Deathmatch stehen euch zur Auswahl. In der Lobby wartet ihr, bis genug Leute beisammen sind und das Spiel kann starten. Die Level sind genial und den Entwicklern grandios gelungen. Zwar gibt es keinerlei taktisches Vorgehen, dafür ballern in Reinkultur. Die Spielgeschwindigkeit ist recht schnell, die Waffen zahlreich und ihr könnt sogar sehen wie stark euer Gegenüber verletzt ist. Der Körper färbt sich dann nämlich rot.
Noch klingt alles gut, stimmts? Könnte es auch sein, jedoch greift bei Prey kein Rad ins andere: Die Lobby ist gespickt mit Fehlern, Verbindungsschwierigkeiten, ständig kommt es zu Bugs und man landet wieder im Hauptmenü. Das ist unkomfortabel und strapaziert die Nerven. Hinzu kommt aber, dass Prey stellenweise absolut unspielbar ist. Es ruckelt nicht nur erbärmlich, oft sind die Lags so groß, dass alle Spieler minutenlang regungslos verharren und man statt gepflegter Action, Grafikfehler bestaunen darf. Man zuckelt sich durch Türen, erkennt Gegner zu spät und hat kaum Chancen ein anständiges Gefecht auszutragen. Nur wenn man selber Spielleiter ist, geht es ruckelfrei zur Sache!
 
Wir verstehen das einfach nicht. Wie kann Human Head ein so unfertiges Produkt auf den Markt bringen? Das ist in unseren Augen schon fast Betrug. Das Spiel kostet stellenweise fast 70 € (140 DM) und hat dann eine Multiplayer Performance, dass es uns kalt den Rücken runterläuft. Und jetzt? Dürfen wir uns auf einen Patch freuen? Super! Wenn solche Spiele zum Vorbild werden, dann ist das ein herber Schlag für die Videospielbranche, denn Konsoleros sind es nicht gewohnt halbgare Produkte zu zocken.
 
Besonders schade ist, dass Prey an sich gut gelungen ist. Abwechslungsreichen Waffen, grandiose Gefechte während einer am Boden steht und der andere an der Decke läuft und Duelle mit bis zu 8 Spielern. All das Potential ist nun nichts mehr wert und Prey bekommt im Multiplayer genau die Wertung die es verdient hat...
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Prey rockt! Der Singleplayer ist intensiv, macht Laune, ist aber im Kern dann doch zu "normale" und irgendwie auch sehr schnell vorbei. Schade, aber dennoch endlich mal wieder frischer Wind!
Zum Multiplayer kann man nicht viel sagen. Er ist recht unspektakulär und limitiert (aber spaßig), wird aber durch die Fehler und Bugs komplett ruiniert. Macht also nur noch im System Link oder als Host was her.
Ego Shooter Fans sollten sich dieses Spiel übrigens nicht entgehen lassen, wird ohnehin den meisten sehr gut gefallen

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